Liebe Mädels,
ich versuche mich kurz zu halten, weil es ein doch sehr intimes und sensibles Thema ist, wozu ich mich nur vorsichtig äußern möchte.
Ich bin jetzt ca. in der 10. SSW. Nach einem schmerzhaften Abort letztes Jahr, habe ich viel Zeit und Mühe investiert in eine gesunde neue Schwangerschaft.
Ich bin 37 1/2 Jahre alt, mein Mann 32 geworden. Von Anfang an war sein Kinderwunsch nicht so stark ausgeprägt bzw. hatte er immer Angst, dass nicht genug Zeit für ihn bleibt (Karriere, Hobbys etc.). Auch Geld war und ist sehr wichtig für ihn.
Dennoch haben wir gesagt, wir packen das zusammen. Die Liebe zwischen uns ist unbestritten.
Nun merke ich immer wieder sehr ambivalente Aussagen von ihm, die mich sehr verletzen und mir das Gefühl geben, alleine zu sein.
Nun sprach ich ihn an, wie wir das Zimmer umgestalten wollen, und dann kam so ein Spruch „Das ist alles so unnötig“ und „Wir haben doch ein entspanntes Leben und jetzt noch ein Kind, sie packen wir das alles“. „Was ist wenn ich meinen Job verliere“.
Für mich ist das ein Stich ins Herz. Zumal ich Angst habe, was in der Zukunft sein wird?!
Um mich herum sehe ich nur Paare, wo der Mann felsenfest hinter seiner schwangeren Frau steht, alles macht und ihr Sicherheit gibt. Das macht mich für mich traurig 😞
Ich will nicht irgendwann alleinerziehende Mutter sein. Wenn es jetzt schon solche Diskussionen gibt und ich das Gefühl habe, er ist nicht so „belastbar“, ist es dann überhaupt richtig, diese Schwangerschaft auszutragen? Ich wollte nicht einfach nur ein Kind, ich wollte was Gemeinsames mit meinem Mann schaffen.
Er meinte, dass er einfach nur ehrlich sein will und Panik hat, mich aber liebt und auf keinen will, dass ich abtreibe. Er hätte einfach nur Angst und Panik.
Dennoch ist das sehr verletzend für mich.
Zumal es mir ein schlechtes Bauchgefühl gibt, wie unsere Zukunft aussieht.
Hattet ihr mit euren Partnern ähnliche Erfahrungen und es ist dann gut gegangen danach? Oder ist das ein schlechter Vorbote?
Zu unserer Ehe und Beziehung: Insgesamt glücklich und stabil, aber natürlich nicht perfekt. Mein Mann ist schon sehr impulsiv manchmal und er benötigt mehr Freiraum als der „0815“-Typ, um ausgeglichen zu sein. Wir sind nun fast 3 Jahre zusammen.
P.S. Ich wünsche mir einen emotional stabilen Partner aber habe das Gefühl, dass mein Mann so sehr mit sich und seinem Job/Karriere hadert, dass ein Baby ihn komplett aus der Bahn werden würde. Dabei hat er eigentlich einen neuen, gut bezahlten Job. Aber er hat trotzdem Sorge.
Lg, Cami
Mann ambivalent und ängstlich bzgl. Schwangerschaft
Oh, das kenne ich. Mein Mann ist auch sehr rational, auf finanzielle Sicherheit aus usw. Beim ersten Kind war er auch sehr vorsichtig, zurück gezogen usw., hat sich Gedanken um die Zukunft gemacht, aber das gab sich. Er hatte einfach Angst davor, wie es wird, aber diese Liebe zum Kind macht letztendlich alles wett. Ich bin jetzt mit Kind Nr 2 schwanger und beide Kinder haben wir "so passieren lassen", weil mein Mann nie im Leben zu dem Punkt gekommen wäre, wo er sagt "so, ich bin bereit für ein Kind". Er musste in das kalte Wasser geworfen werden.
Bei einer Kollegin ist es übrigens auch so.
Ich kann natürlich nicht zu dir sagen, dass alles gut wird, hellsehen wäre eine tolle Fähigkeit, aber mein Rat ist: gib deinem Mann Zeit. Männer haben mehr Sorgen und Ängste bei dem Thema als wir. Sie sehen einfach ihr Leben an sich vorbei ziehen😄
Ja, manchmal scheint es, Männer und Frauen wären von unterschiedlichen Planeten 😅
In die Glaskugel kann auch ich nicht schauen. Aber ich empfinde es als normal, Ängste zu haben.
Das ging mir so, das ging meinem Mann so und zwar bei beiden Kindern. Wir haben uns immer wieder gegenseitig (!) motiviert und gesagt, dass wir es schaffen und bisher läuft es ja auch ganz gut 😜
Wenn dir bewusst ist, dass dein Freund viel Me-Time braucht, könnt ihr euch ja darauf einstellen. Das wird trotzdem hart und du musst auch auf Zeit für dich bestehen! Ja, er MUSS sich einschränken, aber mit Baby findet man das meist gar nicht mehr so schlimm. Nur ohne Baby kann man es sich schwer vorstellen.
Ich würde ihn eben jetzt schon möglichst in alles einbinden. Vllt auch Gespräche mit der Hebamme usw, damit auch er Fragen stellen kann.
Alles Gute!
Vielen lieben Dank 🍀
Hallo Cami,
bin gerade in der 11. SSW und wir üben jetzt seit 7 Jahren. Es ist das 7. Mal, dass jetzt endlich scheint bleiben zu wollen. Wir haben viele Abgänge, Eileiterschwangerschaft, Kiwu-Klinik im In- und Ausland hinter uns und heute ist es keine Frage mehr, er hatte aber jetzt ja auch Zeit sich auf das Thema einzustellen.
Als ich das erste Mal schwanger war, hatte ich in der 13. Woche einen Abgang und damals dachten wir noch, ok, in 9 Monaten sind wir Eltern und haben uns ab positivem Test Gedanken gemacht, wie alles werden soll.
Mein Mann hat damals fast genauso reagiert wie Deiner. Ich weiß, weil ich ihn gut kenne, dass es ein Ausdruck seiner Angst war. Zudem kam, dass er, obwohl wir eine sehr emanzipierte Beziehung leben und leben wollen, innerlich mit so Gedanken sich belastet hat, was ein Mann alles können MUSS um ein guter Vater zu sein. Er hatte sich da total rein gesponnen, dass wie er charakterlich sein müsste, wie es finanziell sein müsste (da hatte er Vorstellungen, da habe ich nur mit den Ohren geschnackelt). Das kam erst so nach und nach und leise raus.
Vielleicht versucht ihr viel zu reden, auf der anderen Seite gib ihm Zeit. Du könntest immer wieder das Angebot machen, ihn in Termine einzubinden. Sei nicht zu arg enttäuscht, wenn er noch nicht so weit ist.
Männer brauchen da ein bisschen. So lange ihr per se ein Commitment habt und euch liebt, wird der Rest schon kommen (und gleichzeitig wach bleiben, dass du auch ab und an deine Wünsche formulierst, ohne zu nörgeln ).
Vielen Dank für deinen Beitrag! Ich drücke dir vor allem die Daumen, dass bei dir alles weiterhin gut läuft! Ja, ich muss auch versuchen für ihn Verständnis zu haben. Auch wenn mich die eine oder andere Aussage verletzt.
Das war bei uns tatsächlich ähnlich, also Gründe für unsere Unsicherheiten waren andere, aber kurz nach der Freude über die Schwangerschaft kamen die Ängste über die Zukunft. Das hat sich tatsächlich in dem Moment gelegt, als der erste Ultraschall war, wo wir ein kleines Wesen mit Armen und Beinen gesehen hat, was gestrampelt hat, das war bei 11+0. Danach haben wir beide vor Glück geweint und nie wieder ein Wort über Ängste verloren, die waren dann einfach weg. Vielleicht hilft ihm sowas, wenn er dabei ist? Für Männer ist das ganze anfangs doch sehr abstrakt.
Und vielleicht fängst du noch nicht an, mit "wir können das Zimmer so umgestalten und dieses und jenes", sondern kuschelt viel, lass ihn deinen Bauch streicheln. Guckt euch andere niedliche Babys an. Der Teil mit dem einrichten und shoppen hat noch Zeit. Gewöhnt euch erstmal daran schwanger zu sein. Meinem Freund hat es übrigens sehr geholfen mit seinem Kumpel zu telefonieren, der kürzlich Vater geworden war. Der war so glücklich und verliebt, das hat ihn sehr beruhigt. Und installiert euch eine App oder kauft ein gutes Buch, wo ihr die Entwicklung des Babys im Bauch quasi "live" verfolgen könnt. Das hilft so sehr.
Ich habe leider manchmal das Gefühl gehabt, dass da nicht so viel Interesse war bzgl. Baby-App oder Ultraschall...das hat mich ja auch traurig gemacht.
Aber ich verstehe nun, dass es einfach auch mit seiner Angst zu tun hat, dass es z.B. finanziell eng wird. Auch wird das Baby das 1ste Jahr kein eigenes Zimmer haben. So viele Aspekte...
Aber mein Mann kommt zur Feindiagnostik mit und ich denke auch, dass das vielleicht nochmal ein besonderer Moment für uns sein wird.
Hallo Cami,
ich will ehrlich sein - das, was dein Mann sagt, hätte von mir selbst stammen können 😅 und ja, ich bin auch mit einem Wunschkind schwanger!
Und ganz ehrlich - auch ich habe heute noch oft Sorgen, wie das dann so wird und wie wir das schaffen, weil ich durch sehr viel jüngere Geschwister noch gut weiß, wie hart die Zeit mit Baby sein kann (war 18 und 21, als die kamen und habe da daheim gelebt - wurde auch nachts fünfmal wach wegen dünnen Wänden, habe Windelunfälle beseitigt, wurde von Kopf bis Fuß angekotzt und vollgeschissen, habe stundenlange Brüllattacken und Zorndramen und Kinderkrankheiten miterlebt und immer schön mit ausgebadet :D).
Und ich habe auch Sorge um meine zukünftige Karriere und meine Rente und finde es iwo auch schade, dass wir zB nicht mehr so bald große und abenteuerliche Fernreisen machen können. Und ja, natürlich ist „das ruhige und bequeme Leben“ dann erstmal vorbei, das ist nicht pessimistisch oder emotional instabil, sondern eine sehr realistische Einschätzung!
Natürlich kenne ich deinen Mann nicht und bei mir ist das trotzdem etwas anders gewesen, weil mich die Hormone sehr gebeutelt haben, aber ich kann so gut verstehen, dass man gerade zu Beginn, wenn das alles noch so surreal ist, ganz viele Sorgen und Ängste hat.
Ich finde es gut, dass er sie dir offen und ehrlich mitteilt und nicht lügt, heuchelt oder sich einfach nur schweigend entfremdet!
Ehrlich gesagt bin ich erschrocken, dass du ihn, seine Persönlichkeit, das Baby und die gesamte Beziehung völlig in Frage stellst, nur weil er jetzt zu Beginn Angst vor dieser großen Veränderung äußert.
Denn irgendwann wird das Baby im Bauch etwas realer, der Bauch wird dicker und tritt, und man beginnt, sich mental mit dieser Veränderung anzufreunden, nach und nach.
Manche Menschen brauchen dafür einfach länger, und ich persönlich finde Zweifel und Ängste sowas von normal…
Ja, klar, ich kenne deinen Freund nicht. Kann das auch falsch einschätzen. Aber vielleicht versuchst du es mal mit Verständnis und Geduld - sprich mit ihm ohne Vorwürfe, sage was schön daran wird und wie ihr das konkret schaffen könnt.
Sag sowas wie „Ja, das wird erstmal schon eine Umstellung, kann ich verstehen, dass du da ein bisschen Angst hast, aber schau, so viele erfolgreiche Führungskräfte haben auch Kinder, wir sind zu zweit, wir bekommen Elterngeld, Kindergeld und die Steuer wird günstiger, iwann geht es dann in die Kita/Kiga/Schule blablabla…“
Er sagt ja auch so viele positive Dinge, vielleicht solltest du diese etwas gewichtiger bewerten. Das wird schon noch! Wünsche euch alles gute ☺️
Ich denke, ich aber auch mein Mann haben das auch alles ein wenig unterschätzt. Ich wollte nach der Fehlgeburt einfach schnell wieder schwanger werden und gewisse Themen haben wir nicht angeschnitten. Jetzt kommt es geballt in der ganzen Realität...neu strukturierte Finanzen, wer übernimmt wie viel, dies das jenes.
Es ist schon heftig.
Dann auch leider die eine oder andere Situation, wo ich mich alleine gelassen gefühlt habe. Dann sehr unschöne Konflikte, wo sowohl mein Mann als auch ich verbal unter die Gürtellinie gingen.
Wir hatten schon Konflikte in der Beziehung, aber die letzten Wochen waren echt keine gute Zeit. Aber wir haben uns ausgesprochen und wollen es besser machen. Für uns als Paar als auch für uns als Familie.
Hallo Cami,
Ich antworte dir mal auch wenn meine Erfahrung nicht genau auf deine Situation passt, ich bin nämlich eher dein wie dein Mann!
Ich bin gerade in der 31. SSW und das Kind ist ein absolutes Wunschkind, aber sobald die Schwangerschaft bestätigt war sind bei mir alle Sicherungen durchgebrannt (wie die anderen schreiben das gibt es ja viel und oft im Forum).
Ich war total am zweifeln, dachte ich habe vielleicht einen Fehler gemacht, dachte ich habe dann keine Zeit mehr für mich, kann nicht arbeiten und alles verändert sich und ich habe keinerlei Kontrolle und Sicherheit. Ich bin zwar nicht der Mann aber wie du schreibst geht es deinem Mann ähnlich würde ich sagen. Ich habe meinen Mann - der super entspannt war - ziemlich grundlos in eine Diskussion über finanzielle Dinge nach der anderen gestürzt und im Rückblick wollte ich einfach nur die Kontrolle zurück und ein Gefühl von Sicherheit. Gewohntes und bloß keine Veränderungen, weil die bringen Sorgen und Unsicherheit.Das gibt's nur leider nicht und nur die vergehenden Wochen haben mich in der Situation ankommen lassen 🙂
Vielleicht wird es bei deinem Mann ähnlich, vielleicht braucht er einfach etwas Zeit um sich an alles zu gewöhnen und um hinzunehmen das die Veränderung zwar Unsicherheit und etwas "Kontrollverlust" mit sich bringen, aber es schon irgendwie alles gut wird 🙂
Ich kann gut verstehen das du aber in der Situation eher den Felsen in der Brandung brauchst, aber vielleicht kann man sich mit dem Felsen-sein anwechseln 😊
Vielen Dank für deinen Beitrag!
Stimmt schon, es hat auch was mit Kontrollverlust zu tun. Das ist heftig für mich als Frau...ich habe mir das wohl alles irgendwie "romantischer" vorgestellt
Aber alles wird hoffentlich gut
Es kann sich alles ergeben in der Zukunft. Man weiß nie, wie es sich entwickelt mit Kind.
Ich würde seine Ängste nicht überbewerten und eher Mal versuchen, auch auf ihn einzugehen. Du hast nun nicht einen Mann, der voll hinter seiner Frau steht, d.h. Dein Wunschbild ist in 100 Stücke zerbrochen. Aber nun Dreh doch bitte auch Mal den Spieß um:
"Er hätte einfach nur Angst und Panik"
Auch eine Frau darf Mal für ihren Mann da sein und ihn auffangen. Denn ich denke, dann wird es ihm besser gehen. Momentan hat er sicher das Gefühl, dass er mit seinen Ängsten alleine ist. Und von dir bekommt er das Gefühl, dass das nicht ok so so ist, wie er fühlt weil du jemanden starkes möchtest. Das wird sich so nicht bessern!
Du bist momentan im Kampf gegen ihn. Aber ihr solltet beide füreinander da sein. Nicht nur er für dich. Du hast auch eine wichtige Rolle in der Beziehung und bist nun nicht nur schwanger und emotional. Nimm deinen Freund mit auf die Reise, wenn nötig, an der Hand. Zeige ihm, dass ihr das schafft, redet über seine Freiheiten, wenn das Baby da sein wird. Redet darüber, wie ihr eure finanzielle Zukunft sicherstellt. Einfach drüber reden hilft so sehr. Auch wenn der Plan nachher nicht aufgeht, das ist erstmal egal. Ihr schafft das sicher!
"Du hast nun nicht einen Mann, der voll hinter seiner Frau steht, d.h. Dein Wunschbild ist in 100 Stücke zerbrochen"
Das trifft es wirklich gut. Er ist zwar für mich da aber nicht so, wie ich es mir gewünscht habe. Das macht natürlich traurig. Aber das Wichtigste ist, dass er mich liebt.
Wir haben sehr viel geredet die Tage und ich denke, wir sind auf einem guten Weg
War/ist meiner auch. Und ganz ehrlich ich auch. Wir wollten beide das Kind (ich sicher drängender wie er).
Trotzdem kommen manchmal Zweifel auf (bin übrigens in der 41 SSW). Und das die ganze Schwangerschaft über.
Zudem ist es für Männer sicher nochmals abstrakter (meinte meiner auch öfters) als für die Frau, die das doch nochmals näher erfährt, die Symptome hat, früher die Bewegungen fühlt usw.
Würde ihn auch wo immer möglich zu Terminen mitnehmen (Hebamme, wenn möglich US). Meinem hat es extrem geholfen, dass er mitkonnte und unser Baby bspw. im US sah, der FA liess uns den Herzschlag hören. Das waren alles Dinge die ihm extrem halfen.
Meiner hat auch Angst dass er nicht mehr so viel Zeit für sich hat. Natürlich stimmt das bis zu einem gewissen Grad. Habe ihm dann auch gesagt, dass wir als Paar hier gut kommunizieren müssen und uns gegenseitig diese Freiräume auch schaffen können und sollen. Wie es wird sehen wir jetzt ja dann bald 😅
Danke dir! Mein Mann hat einen neuen Job, daher ist es für ihn schwierig bei den Terminen dabei zu sein. Ich hatte teilweise auch das Gefühl, dass das Interesse nicht so riesig war aber er sagt, es liegt einfach am Stress, dem neuen Job und dem Gefühl, Allem gerecht zum werden.