Hallo ihr Lieben,
Morgen findet mein geplanter Kaiserschnitt statt. Ich bin Angst und Panikpatientin und bin von grundauf ein überängstlicher Mensch. Ich habe keine Ahnung wie ich das morgen durchstehen soll 😪 gestern hatte ich zwar Vorgespräch und die Ärzte konnten mich etwas beruhigen aber wie es nunmal bei Paniklern ist, ist das nur von kurzer Dauer.. es ist zwar schon mein dritter KS allerdings ist der letzte 12 Jahre her und der erste war ziemlich traumatisch (deshalb auch meine Angst) .. Vielleicht kann mir jemand von seinen positiven KS Erfahrungen berichten oder hat Tipps, wie ich im OP die Nerven behalte 😔 die Narkoseärztin hat mir gestern doch etwas auch Angst gemacht, als sie erwähnt hat, dass bei fast allen der Blutdruck absackt 😔 Vielleicht hat da jemand Erfahrung.
Vielen lieben Dank 🤗
Morgen Kaiserschnitt 😲
Hallo...
Ich hatte vor 8 jahren ein Notkaiserschnitt und werde in zwei monaten ein geplanten haben...
Ich verstehe deine angst...
Auch wenn ich kein panikpatient bin...
Wird auch mir komisch bei dem Gefühl aufgeschnitten zu werden...
Dennoch sind es erfahrene ärzte die sowas täglich machen und auch wenn der blutdruck absackt werden die parat stehen und alles tun damit es dir gut geht... Hab etwas vertrauen...
Und denk einfach nur daran das du morgen dein wunder in den armen halten wirst...
oh, ich kann dir nachfühlen ... bei mir ist der Kaiserschnitt jetzt fast ein jahr her ...
ich habe auch verschiedene ängste mit schlimmen panikattacken und eine schwere sozialphobie, daher war für mich von anfang an die vorstellung in der klinik zu bleiben ein großes problem ... dann stand schon von anfang an der kaiserschnitt zur debatte, bei der die panik vor spritzen und kanülen so ordentlich getriggert wurde (und nein, ich meine nicht ein "oh, ich mag keine spritzen" ... ich meine ein, ich debattiere stundenlang darüber, ob der aufgeschnittene finger wirklich genäht werden muss und heule bei der betäubung schlimmer als das kleine mädchen nebenan mit dem armbruch und muss mit 3 leuten festgehalten werden) ... dazu sollte ja der aufenthalt im krankenhaus dann noch länger als nur 2 oder 3 tage dauern
beim vorgespräch zum kaiserschnitt fand ich den narkosearzt super ... er hat zugehört und gut aufgeklärt und vor allem nicht runtergespielt ... auch gesagt, dass zwar vorher die stelle mit der ersten spritze betäubt wird, aber man dann trotzdem noch was merkt, keine schmerzen, aber einen unangenehmen druck ... das hat mir geholfen, denn die meisten sagen immer nur "davon spürt man nix" oder "och, das tut nicht weh" doch verdammich nochmal, tut es, jeder hat ein anderes schmerzempfinden
soweit so gut, am morgen bevor es los ging war ich auch ein psychisches wrack, vor allem wegen der betäubung ... ich hatte noch nie angst vor den op's selbst, immer nur vor den zugängen und betäubungen ...
kurz und knapp gesagt ... der anästhesist hat mir die beste spritze meines lebens gesetzt ... nicht einmal bei der letzten impfung habe ich so wenig gemerkt und das hat mich extremst erstaunt und das trotz totaler anspannung ... ich wurde super angewiesen und aufgefangen, auch auf beginnende panik wurde extrem gut eingegangen (das hatte ich auch alles schon im vorgespräch angegeben, denke mal, dass die wirklich mal eine akte gelesen haben)
der schnitt selbst war ebenso gut, ich habe auch hier nichts gemerkt, vorher wurde auch gesagt, dass man das ruckeln und zerren wohl spüren würde, aber nö, nix, mein mann hatte hinterher nur erzählt, wie sehr da wohl rumgeruppt wurde, aber ich hab absolut nichts gemerkt ...
was du da schreibst mit dem blutdruck könnte ich allerdings hinterher gehabt haben ... nachdem sie meinen kleinen dann rausgebracht haben und mein mann mitging, und sie anfingen mich zuzunähen, habe ich gemerkt, wie ich immer wieder weggenickt bin, ab und zu hat der anästhesist mich leicht getätschelt um wieder zurück zu kommen und ein, zweimal wurde etwas nachgespritzt ... aber in keinem moment bestand irgendeine gefahr
ich muss dazu sagen, dass ich immer extrem auf narkosen reagiere ... wenn andere nach ner stunde wieder fit sind, brauche ich den ganzen tag um in die gänge zu kommen ... statt 2 stunden im aufwachraum, war ich meistens 4 oder mehr dann darin, weil mein kreislauf einfach nicht richtig hoch ging und ich nur schwer wieder wach wurde ... hier war ich dann aber nach dem zunähen echt schnell wieder fit ... die geburt war morgens gegen 8, abends gegen halb 11 konnte ich dann das erste mal auch wieder aufstehen und hatte auch im nachhinein so gut wie keine probleme, wir sind nur schon am 3. tag vormittags, direkt nach der u2 wieder heim, weil ich es in der klinik nicht ausgehalten habe und nachts noch eine panikattacke hatte, aber das war für das personal auch kein thema damit umzugehen
es wird morgen bestimmt alles gut werden, ich drücke dir fest die daumen und eine, auch trotz kaiserschnitt, schöne geburt und viel schöne kuschelzeit mit deinem/eurem frischen kleinen menschlein
alles gute
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort 😍 bei mir ist es ähnlich. "Normale" Menschen verstehen nicht, dass es nucht ei fach eine Nervosität ist sondern die blanke Panik. Ich hoffe, dass ich mich morgen im Griff haben werde..
du hast hier viele tolle berichte und tips bekommen, gerade die ablenkungen von der panik, atmen, zählen und so weiter sind wertvolle hinweise ... nutzen bei mir zwar auch nix, aber ich versuche es trotzdem immer wieder aufs neue ... nicht aufgeben ist die devise ... was ich auch wichtig finde ist kommunikation ... ich hasse es zwar ohne ende meinem umfeld klar zu machen was los ist, mich zu öffnen und hilfe zu holen, das macht die sache immer nicht besser und ich mache alles mit mir selbst aus, aber gerade in diesen momenten ist es wichtig, dass du mit den leuten um dich herum sprichst und sagst was los ist ... gerade dort im op ist geschultes personal
und das wichtigst ... hab das ziel vor augen und was ist besser, als nach kurzer zeit sein kleines, süßes wunder zu hören, zu sehen und letztendlich im arm halten zu können, dafür lohnt sich einfach alles
alles liebe euch und vielleicht meldest du dich noch mal wie es war
Ja, der Blutdruck kann absacken, wie bei jeder anderen OP auch 🤗 genau deshalb liegen immer blutdrucksteigernde Medikamente aufgezogen bereit, die wirken innert kürzester Zeit und dein Blutdruck ist wieder okey und somit die Durchblutung der Plazenta gewährleistet. Da musst du dir keine Sorgen machen 🤗
Hörst du gerne Musik? Bei uns wäre es möglich, dass du diese mit Kopfhörern hörst als Ablenkung, um die Wartezeiten zu verkürzen.
instruiere deine Begleitperson, wie sie dich im OP ablenken/beruhigen kann 🤗
"Ja, der Blutdruck kann absacken, wie bei jeder anderen OP auch"
Ich glaube gemeint ist der Moment, in dem das Baby geholt wird. Dann verändern sich ja plötzlich drastisch die Druckverhältnisse im Bauchraum und der Druck sackt erst mal ab.
Erfahrungsgemäss sinkt der Blutdruck nach dem Legen der Spinalanästhesie, dagegen gibts voraus Volumen und eben Vasoaktiva 🤗
Beim Holen des Babys verändert sich meist nichts, da herrscht ja kein Druck im Bauchraum (der ist ja eröffnet), wie es z.B bei einer Laparaskopie durch das Kapnoperitoneum (Aufgeblähter Bauchraum) der Fall ist.
Ich hatte zwei KS, einmal geplant und einmal ungeplant. Der geplante war um Welten besser als der ungeplante, ganz entspannt, in aller Ruhe, alle haben mir so viel Zeit gegeben wie ich brauchte da ich beim zweiten Mal auch sehr Angst hatte, nachdem der erste KS ein wenig traumatisierend für mich war, haben mich abgelenkt, Späße gemacht...
Das mit dem absackenden Blutdruck hatte ich beim zweiten Mal tatsächlich, hat sich so bemerkbar gemacht dass mir plötzlich unsäglich schlecht wurde. Ich bekam dann ein Medikament und mir ging es ungelogen nach max. 30 Sekunden wieder hervorragend. Einzige unangenehme Nebenwirkung war, dass das Gesicht davon gejuckt hat und ich sehr froh war als ich mich kratzen konnte.
Wenn mich die Panik drohte zu überrollen hab ich versucht mich auf meine Atmung zu konzentrieren, mir vorzustellen wie es sein wird mein Baby das erste Mal im Arm zu halten und mit ihm zu kuscheln. Sobald mein Partner in den OP kommen durfte, war es auch besser.
Du schaffst das 🍀 Das sind alles Profis, die das schon x mal gemacht haben und auch wissen, was sie tun können wenn eine Patientin Angst und Panik bekommt, das passiert ja durchaus öfters
Hallo du,
ich hatte noch keinen Kaiserschnitt, kann dir aber praktische Tipps zur Eindämmung von Angst und Panik geben. Diese habe ich von meiner Therapeutin gelernt.
Klar ist - Gedanken machen Angst, und je mehr du dich in dramatische Gedanken hineinbegibst und dich ihnen auch hingibst, desto mehr pusht du dich selber hoch. Daher ist im Prinzip alles gut, was dich mental beschäftigt. Da gibt es Techniken:
1. Atem zählen 4-7-8. Konzentriere dich auf deine Atmung. Versuche, etwa vier Sekunden durch die Nase einzuatmen, dann sieben Sekunden die Luft anzuhalten, und dann langsam auf acht Sekunden durch den Mund auszuatmen. Wenn du die Sekunden so nicht hinbekommst und keine Luft anhalten magst, gar kein Problem! Wichtig ist nur, dass das ausatmen länger dauert als das einatmen, und dass du versucht, in den Bauch zu atmen und nicht nur flach in den Brustkorb. Mit dieser Technik kannst du deinen Puls kontrollieren.
2. Finger zählen. Geh mit den Daumen deiner Hand deine übrigen Fingerkuppen ab und zähle dabei rückwärts von 100 zu 0.
3. „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Versuche, möglichst viele unterschiedliche Farben zu benennen, die du in diesem Moment sehen kannst. Das geht auch mit Gerüchen, Geräuschen oder mit Sachen, die du mit der Hand fühlen kannst.
4. Falls im OP möglich, höre schöne Musik oder einen fröhlichen Radiosender.
5. Versuche, gegenläufige Bewegungen auszuführen, zB der Klassiker, du klopfst mit der rechten Hand rhythmisch leicht auf deinen Kopf und reibst gleichzeitig mit der linken Hand leicht im Kreis deinen Bauch.
6. Gedicht aufsagen. Denke an deine Kindheit und versuche, alle Gedicht leise aufzusagen, die dir noch einfallen. Wenn dir keine Gedichte einfallen, sage Liedtexte auf. Soviele wie möglich.
All das kann helfen, das Gehirn von der Panik abzulenken und damit den Panikkreislauf zu stoppen. Auch wenn es teilweise dumm klingt :) es sind aber Techniken, die sogar Spitzensportler und Soldaten lernen, um akute Ängste zu kontrollieren - Mentaltraining. Sagte jedenfalls meine Therapeutin :) ob’s stimmt weiß ich nicht.
Danke für deine Antwort. Ich habe das schon so oft versucht und habe mir zB Matheaufgaben gestellt usw..trotzdem verschwinden meine Panikgedanken nicht und sind eine Sekunde später wieder da :(
Es ist auch nicht super leicht und kein Wundermittel oder so, als ob man einfach eine Pille einwirft und alles ist weg ohne zutun. Muss man auch ehrlich sagen.
Ich musste auch üben und man muss einfach hartnäckig immer und immer weiter machen und eine Technik nach der anderen durchziehen, und nicht aufgeben, weil die ersten zwei nach 10 Minuten immer noch nicht alles wieder gut gemacht haben.
Es ist glücklicherweise nur eine relativ kurze Zeit, die du damit überbrücken musst, Kaiserschnitt geht ja schnell :) du könntest es zumindest probieren, immer noch besser als gar nix machen und sich der Panik voll hingeben. Ich drücke dir jedenfalls die Daumen, Kaiserschnitte sind ja easy Routine-Eingriffe.
Hallo,
Ich hatte bereits 2 Kaiserschnitte. 2009 einen Not-KS mit Vollnarkose, daher kann ich dir nicht sagen, wie es da war. Jedoch hatte ich 2014 meinen geplanten und ich kann berichten das es die tollste Geburt war (habe 06 spontan entbunden). Die Spritze merkte ich nicht, das ruckeln hab ich tatsächlich gespürt, hat mich jedoch nicht gestört. Mein Blutdruck war ok im OP und danach.
Natürlich ist das aber von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ich war anfangs auch wahnsinnig nervös weil ich nicht wusste was auf mich zu kommt. Aber es war eine tolle Geburt und bin froh mich für den geplanten Kaiserschnitt entschieden zu haben.
Ich habe am 28.2. meinen 3. und freu mich schon sehr darauf.
Danke für deine Antwort 🥰 28.02. Tolles Datum, da hat mein zweiter Geburtstag 🤗