Partner würde andere Konsequenzen aus dem NIPT-TEST ziehen als ich. Was tun?

Hallo zusammen, wir haben morgen bei 12+2 den nächsten FA-Termin. Ich möchte gerne einen NIPT-Test machen um Trisomie 13 und 18 auszuschließen. Da würde ich die SS abbrechen. Das Ergebnis von der Trisomie 21 würde ich nicht wissen wollen, weil ich hier die SS nicht abbrechen würde. Ich wünsche mir natürlich auch ein gesundes Kind, aber wir mussten fast 2 Jahre auf diese SS warten und ich würde es eh nicht übers Herz bringen. Mein Mann möchte am liebsten gar nichts testen. Ich weiß dass er sich mit einem behinderten Kind total überfordert fühlen würde und dann wahrscheinlich die SS beenden wollen würde. Er hat es nicht ausgesprochen, weil er es selber ganz schlimm fänden würde, aber wir sind seit fast 20 Jahren zusammen. Ich kenne ihn. Er möchte es deswegen einfach nicht wissen, um sich dieser Entscheidung nicht stellen zu müssen.

Würde gerne einfach mal Gedanken von euch dazu hören. Wie sehr ihr das? Ist das klug? Nur T13 und T18 testen lassen und T21 "ignorieren"? Habe schon Angst was passieren würde wenn sich später im US Auffälligkeiten zeigen und "rauskommt" dass das Kind doch an T21 erkrankt wäre. Ich bin zwar schon 35 aber versuche trotzdem realistisch zu bleiben, dass die Chance ja deutlich höher ist ein gesundes Kind zu bekommen. Aber wenn es einen trifft, ist es halt Mist...

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Vielleicht hilft dir meine Erfahrung. Ich war 29 bei meiner ersten Schwangerschaft. Den NIPT gab es damals nicht aber das ETS. Wir haben uns darüber unterhalten und mein Mann war der Meinung „brauchen wir nicht testen, ist eh egal“. Ich war mir da nicht so sicher. Ich hatte große Angst vor einer Diagnose aber wollte es nicht zugeben. Also haben wir nix testen lassen.

In den Ultraschalluntersuchungen war alles unauffällig. Nasenbein darstellbar, Kind klein aber in der Norm. Kein White Sport kein gar nichts. Ich war ja erst 29 und dachte es wäre aller gut. Bei 38+3 kam meine Maus abends gegen 6. In der Nacht habe ich schon irgendwas geahnt und tatsächlich kam am Tag nach der Geburt der Chefarzt und konfrontierte uns mit dem Verdacht eines Gendefekt. Mir war gleich klar dass wir über T21 sprechen. Der Gentest war dann auch positiv.

Sprung vorwärts, 7 Jahre später. Ich bin schwanger mit Nummer 3, wir haben bisher 2 phantastische Töchter. Eine davon mit einem Chromosom mehr. Wäre es schöner wenn sie es nicht hätte - ja. Ist es ein Problem für uns, unseren Alltag oder unser Leben? Null Komma Null. Ich bin sehr sehr froh dass ich es nicht in der Schwangerschaft erfahren habe. Diese wäre viel stressiger gewesen wenn ich es gewusst hätte. Außerdem bin ich froh dass wir nie eine Entscheidung treffen mussten. Eine T13 oder 18 sieht man eigentlich immer im Ultraschall. Dafür braucht man keinen NIPT machen. Ich würde ihn in euerer Situation dann vermutlich nicht machen. Man kommt mit einem Kind mit Behinderung klar. Muss man im Zweifel. Nur ein Bruchteil der Behinderungen sind angeboren bzw. bei Geburt bemerkbar. Der Rest ist anerworben oder macht sich später bemerkbar.

Wir haben ihn in den beiden Folgeschwangerschaften gemacht. Lag aber daran dass ich sonst keine Ruhe gehabt hätte und mir dauerhaft Sorgen gemacht hätte.


Die Wahrscheinlichkeit dass Euer Kind eine der Trisomien hat, ist aber eben äußerst gering.

Bearbeitet von --bina--
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Also erstens ist es immer schwer so was rein hypothetisch zu entscheiden, denn wenn es dann Realität wird, sieht es ev anders aus

2. Würde ich es wissen wollen, wenn mein Kind t21 hat, um sich darauf einstellen zu können.

Ich würde den Test machen, die Chance das alles gut ist, ist ja sehr hoch. Wenn was auffällig wäre, dann müsste man darüber sprechen, wie es weiter geht. Dann ist alles realer, man erhält genauere Infos und Beratung und dann sieht die Entscheidung wieder anders aus.

Wir haben beide immer gesagt, dass wir mit einem behinderten Kind überfordert wären und die ss abbrechen würde. Aber ob es dann wirklich dazu gekommen wäre, wenn es eingetroffen wäre, weiss ich nicht

Drücke euch die Daumen, dass alles gut ist

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Ich sehe das Problem nicht: Dein Mann würde es nicht wissen wollen und dich interessieren nur T13und T18. Dann würde ich nur T13 und T18 testen lassen (allerdings sind die Tests diesbezüglich wohl nicht so genau..?) und T21 ignorieren. Und ja. Mir ist klar, dass du denkst, dein Mann hat Angst vor einem falsch-positiven Ergebnis. Aber er ist erwachsen und du wirst, vor allem nach der Geburt, darauf vertrauen können müssen, dass er meint was er sagt. Die Gefahr für ein Kind mit T21 ist ja auch nicht so hoch. Ihr habt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein gesundes Kind, egal ob ihr den Test macht oder nicht. Wenn du es nicht wissen willst und er sagt er will es nicht wissen, dann wäre es aus meiner Sicht absolut anmaßend T21 gegen seinen Willen testen zu lassen.

Mir erscheint es aber eher so, als ob du es doch gerne wissen wollen würdest..?

PS: Neben T21 gibt es noch nahezu unendliche Möglichkeiten ein behindertes Kind zu bekommen und sei es, dass es durch einen Vorfall bei der Geburt zu Behinderungen kommt. Wenn du so Angst vor einem behinderten (im Sinne von pflegebedürftigen) Kind hast, dann ist Kinderkriegen vielleicht nicht das richtige. Das ist nämlich immer mit einem Risiko verbunden. Damit beziehe ich mich ausdrücklich nicht darauf, dass ich es ablehne das Risiko auf ein behindertes Kind so weit es geht zu minimieren, sondern darauf, dass DU mir eher als diejenige erscheinst für die ein Kind mit T21 zwar irgendwie OK wäre, die aber vor den Konsequenzen, die es für euch als Familie bedeuten würde, doch Bammel hat und daher vielleicht dem Mann den schwarzen Peter zuschieben möchte. Werde dir selbst daher im Klaren darüber was DU willst. Bei deinem Mann musst du vertrauen, dass er sich selbst gegenüber ehrlich ist. Alles andere wäre falsch. Er ist ein mündiger Erwachsener.

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In meinen Schwangerschaften habe übrigens ich alles entschieden, weil mein Partner alles mitgemacht hätte und ich (seiner Aussage nach ;) ) den besseren Draht zum Kind hatte. Wir haben aber offen darüber reden können, was es bspw. für uns bedeutet ein Kind mit welcher Ausprägung zu bekommen. Bedingt für meinen Beruf habe ich mit einigen Behinderten Kindern zu tun (die meisten Behinderungen sind übrigens durch Sauerstoffmangel unter der Geburt entstanden, da hätte uns kein NIPT etwas gebracht, die Kinder mit T21 laufen vergleichsweise „normal“ mit…) und meine zumindest eine Vorahnung davon zu haben, was es für uns gehießen hätte. Beim zweiten Kind hätten wir bei Auffälligkeiten im US und den danach folgenden Untersuchungen definitiv einen Abbruch vorgenommen, weil unsere Kapazitäten durch das erste Kind schon angeknabbert wurden. Das ist eine sehr individuelle Entscheidung über die ihr als Paar gemeinsam entscheiden solltet.

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Mein Partner und ich wussten beide, dass wir bei einer trisomie das Kind nicht bekommen würden. So hart wie es klingt, aber bevor ich schwanger wurde, war uns dies klar .
Allerdings haben wir auch vorher überlegt, dass die Wahrscheinlichkeit relativ gering ist, da wir zwar beide 41 sind, aber es überhaupt keine Behinderungen oder genetischen Probleme in der kompletten Familie gibt oder bisher gegeben hat.

Lasst doch erstmal die nackenfalte anschauen und entscheidet dann, ob ein Niptest für euch in Frage kommt. Falls etwas ist, reagiert man vielleicht sowieso anders als man es vorher denkt .

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Über 90% der Trisomien entstehen ohne genetischen Hintergrund sondern spontan. 😉

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Hallo :)

Erstmal ist es wie du bereits geschrieben hast sehr unwahrscheinlich, dass es gerade euch trifft mit T21.
Die Chancen stehen sehr gut, dass euer Baby gesund ist.

Ich verstehe aber auch deine Bedenken total.
Wir haben uns damals dazu entschieden alles testen zu lassen was geht, haben vorher aber ein langes Gespräch geführt um sicher zu gehen, dass wir auch beide einer Meinung sind je nachdem wie das Ergebnis lautet.

Da du vermutest, dass dein Mann mit einem behinderten Kind nicht zurechtkommen würde, wäre es meiner Meinung nach besser, wenn ihr es auch testen lassen würdet.
Wenn alles gut ist, was es sehr wahrscheinlich so sein wird, könnt ihr euch erstmal relativ entspannt zurücklehnen.
Dieses Gefühl ist echt Gold wert kann ich dir sagen. :-)

Alles Gute für dich! #klee

Isa mit Baby Luis 30 + 3

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Wir haben solche Tests nicht machen lassen. Sollte das Kind schwer von einem Gendefekt betroffen sein, sieht man das auch im Ultraschall und kann dann immer noch weitere Tests machen.
Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Es bringt dir nichts zu wissen, ob dein Kind keine dieser drei Trisomien hat, wenn es eigentlich 1000 andere Gendefekte gibt, auf die nicht getestet wird.
Mein zweites Kind hat einen seltenen Gendefekt und wir hatten es erst schwarz auf weiß, als sie 1,5 Jahre alt war, obwohl es schon in der Schwangerschaft minimale Auffälligkeiten gab (zierliches Kind und am Ende der SS eine Nierenbeckenerweiterung). Für ein Kind mit Gendefekt entwickelt sie sich toll, aber eben doch anders als sonstige Gleichaltrige. Ich bin froh, dass wir es alle nicht wussten, sonst hätte ich mir erstens unnötig Sorgen gemacht und hätte zweitens vielleicht blöde Kommentare aus dem Umfeld bekommen. Meine Mutter beispielsweise hat auch immer gesagt, dass sie ein behindertes Kind abgetrieben hätte. Und jetzt wo mein Kind da ist und alle vom Gendefekt erfahren haben, kamen gar keine blöden Kommentare. Alle lieben sie so wie sie ist und sind ganz vernarrt, weil sie einfach viel süßer und besonderer ist, als andere Kinder (sie lacht nur, ist allen Menschen offen, jeder schließt sie gleich in ihr Herz). Und das ist eben so, weil sie alle schon kannten, bevor eine Diagnose kam. Alle sind sozusagen unvoreingenommen mit ihr in den Kontakt gekommen.

Unser drittes Kind haben wir in der Schwangerschaft auch nicht testen lassen, obwohl wir „vorbelastet“ sind.
Und wahrscheinlich sagt jeder erstmal, dass man mit einem behinderten Kind nicht zurecht kommt, aber wenn das Kind geboren ist und man es sieht, dann liebt man es einfach so wie es ist abgöttisch und wächst mit seinen Aufgaben. Und so würde es euch auch gehen, wenn der NIPT Test keine Auffälligkeit zeigt und es doch einen anderen Gendefekt hat.
Und wie gesagt, schwere organische Schäden, die nicht mit dem Leben vereinbar sind, sieht man im Ultraschall und dann würde eine Fruchtwasserpunktion gemacht werden, um die Ursache herauszufinden.

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Mein Mann und ich haben noch VOR der Hochzeit und Kinderplanung über mögliche Tests während einer Schwangerschaft geredet. Für uns war es sofort klar, dass ein behindertes Kind (von dem wir während der Schwangerschaft erfahren) nicht in Frage kommt. Ich habe alle nötigen Tests gemacht, sogar das Geschlecht in der 12 SSW bestimmen lassen. Das habe ich zwar bereits im Ultraschall gesehen, aber die 20€ waren dann auch egal. #rofl
Als ich schwanger wurde, hat mein Arzt beim ersten Termin gesagt, wir sollen uns bitte vor dem Test Gedanken machen. Er sieht genug Paare, die den Test machen und dann nicht darauf vorbereitet sind wenn das Kind tatsächlich etwas hat.
Ich würde überhaupt nichts ignorieren. Wir haben schließlich alle medizinischen Möglichkeiten, um Krankheiten frühzeitig zu erkennen.
LG

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In der Übungsphase hatten mein Mann und ich schon über diese Themen diskutiert. Er meinte, wenn ein Test für mich eh keine Konsequenzen hätte, bräuchten wir ihn gar nicht machen. Ähnlich wie dein Mann.

Jetzt wo wir schwanger sind, hat er mir die Entscheidung überlassen. Aber er war nicht mit dabei und er hat sich auch die Untersuchungsergebnisse nicht durchgelesen. Ich sollte ihm das Ergebnis dann zusammenfassen.

Ich wollte auch die T21 Ergebnisse wissen, weil man in dem Fall engmaschiger überwacht werden könnte auf Grund der Herzfehlerrate. Eventuell gäbe es dann schon Behandlungsmethoden vor der Geburt oder man weiß genau, was zu tun ist. Außerdem hätte ich mich dann gerne in Unterstützungssysteme eingelesen. Wenn du das nicht wissen willst, fragst du es dich vielleicht am Ende doch. Das lese ich zumindest aus deinen Zeilen heraus,

Mal davon ab - es geht ja auch um Wahrscheinlichkeiten, ganz ohne Garantien.

Bringe Verständnis für deinen Mann auf, dessen Umgang sicher nur ein Zeichen von Unsicherheit und Sorge ist. Damit werdet ihr sicher euren Weg finden.

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auf die Gefahr hin, dass ich jetzt anecke,
ganz oft kommt es zu Behinderungen bei der Geburt oder machmal auch später,
eine Freundin von mit Hatte Toxoplasmose, die nicht erkannt wurde, Kind behindert, vor Geburt nicht ersichtlich
bei der anderen hatte das Kind zuwenig Sauerstoff, KInd schwerbehindert
und eine weitere hat ein Kind, dass mit 4 einen Schlaganfll hatte, kind auch schwerbehindert.

Es gibt keine Garantie, egal was du testest, der Supergau, ist wenn ein Kind stirbt, das Kind der Erzieherin unserer Enkelin hat sich im Kinderbett im Schlafsack erdrosselt