Schwangerschaftsdiabetes erst in 32. Woche entdeckt - besorgt

Hallo ihr Lieben,

ich schreibe euch heute mit einem Thema, welches mich sehr beschäftigt und hoffe, die ein oder andere hat vielleicht einen Ratschlag.

Danke fürs Lesen :-)

Ich hatte bisher eine sehr schöne Schwangerschaft, die super verlaufen ist, bis auf ein paar kleine Wehwehchen.
Unser Kleiner ist gut entwickelt, wog letztens bei 31+2 1.950g (heute bin ich bei 32+0). Ich bin 32 Jahre alt und habe bisher 6kg durch die Schwangerschaft zugenommen, zum Glück habe ich keine Wassereinlagerungen o.ä.

In der 25. Woche wurde bei mir ein kleiner Zuckertest gemacht (50-er Glukose). Der Nüchternwert lag mit 50 sehr tief, d.h. eine Unterzuckerung. Während ich auf die Messung nach 1 Std wartete, wurde mir speiübel, ich bekam Herzrasen und einen hohen Puls. Ich sollte mich hinlegen, das käme schon mal vor, sagten die Arzthelferinnen. Ich muss dazu sagen, ich bin relativ klein und schlank, die Menge war wahrscheinlich einfach ein Hammer für meinen Körper.
Mein Wert nach 1 Std lag bei 105 (Grenzwert 140) - kein Diabetes und ich ging nach Hause. Der restliche Tag war durchwachsen, da es mir immer noch nicht gut ging.

Seitdem bemerkte ich eine Veränderung, die ich allerdings nicht direkt in Zusammenhang mit meiner Ernährung brachte. Ich hatte diese Symptome immer mal wieder und auch mal Zucker im Urin beim Test. Ich sprach meinen Arzt an, er hatte keine Idee und riet, ich solle mehr trinken, Beine hoch legen etc. Das brachte keine Besserung.

Ich kam auf die Idee, dass das mit meiner Ernährung zusammenhänge und bekam daraufhin eine Überweisung von ihm zum Diabetologen zum großen Zuckertest. Als ich dort anrief, sagte man mir, ich bekäme keinen Termin ohne positives Zuckertestergebnis. Da mir langsam die Zeit wegrennt (33. SSW), holte ich mir einfach selbst ein Blutzuckermessgerät in der Apotheke und trackte meine Ernährung:
Ich merkte, solange ich auf Zucker verzichte, ist alles gut, Werte nach einer Stunde zwischen 100-130. Selbst paar Pommes mal sind kein Problem. Mein Nüchternwert liegt immer bei 89 (Grenzwert 90). Da wir in einem Hotel über das Wochenende waren, habe ich zur Provokation, um es herauszufinden, ein normales Frühstück gegessen. Da war relativ viel Weißmehl (2 Brötchen), Marmelade und ein O-Saft. Und siehe da - sofort hatte ich Herzrasen und einen hohen Puls. Wert nach 1 Std: 173! Also deutlich über dem Grenzwert von 140. Nach 2 Std. immer noch 153. :-( hier wäre der Grenzwert 120. Bedeutet das, dass ich Diabetes habe und schon lange (seit nach dem letzten Zuckertest) hatte?

Ich weiß nicht so recht wie ich weitermachen soll und brauche euren Rat. Ich habe sowieso mit der Louwen Ernährung angefangen (also kein Weißmehl, wenig Stärke, kein Zucker und kein zuckerhaltiges Obst, Säfte etc. - soll die Geburt erleichtern, für diejenigen, denen das nichts sagt). D.h. meine Ernährung habe ich sowieso schon angepasst und damit sind meine Werte beim Blutzuckermessen immer top.

Muss ich wirklich noch zum Diabetologen und mir nochmal diesen fürchterlichen Zuckertest (diesmal sogar 75-er) antun? Mein Kreislauf wird ja wieder schlapp machen danach... Und eine Frage werde ich nicht los, da die Symptome wie die Faust aufs Auge nach dem ersten Zuckertest zum ersten Mal auftraten (und da noch alles gut war bei den Werten): Kann durch den Zuckertest damit sowas ausgelöst werden? Vielleicht, weil ich unterzuckert war? Nicht, dass die Diabetes durch einen erneuten Test schlimmer wird?
Natürlich kommt das Wohl meines Kindes an erster Stelle, allerdings möchte ich alle Optionen durchdenken - zumal wenn die Diagnose nur bedeutet, auf die Ernährung zu achten; nun ja, das tue ich ja sowieso bereits durch die Louwen Diät... und eigentlich wollten wir im Geburtshaus entbinden, was dann ja ggf. schwierig wäre :-(

Ich mache mir solche Vorwürfe... habe ich mein Kind damit gefährdet, die Zeit zw. 25. und 33. SSW bis mir klar war, was ich habe?

Vielleicht habt ihr eine Idee, einen Ratschlag oder einfach ein liebes Wort für mich. <3 Dankeschön!

Bearbeitet von Elly91
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Ganz plump gesagt, dein Baby scheint ja bei den Untersuchungen keine Auffälligkeiten zu haben, oder? Wie zu großes Abdomen oder Kopf, viel zu leicht oder zu schwer für entsprechende Woche? Nein? Dann passt doch alles.
Deine Provokation war ja wirklich viel "ungesundes", ansonsten isst du ja anscheinend nicht so? Ich würde das, wenn du eh schon ein Gerät hast beobachten. Anscheinend reicht das bei dir völlig aus, wenn du auf die Ernährung achtest.

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Ja, wenn ich mir das als Laie anschaue, so glaube ich passt alles - er wurde halt immer als großes Kind bewertet, mit dem Hinweis "der Zuckertest war ja in Ordnung", so der Arzt.
Sein Kopf- und Bauchumfang sind schon etwas größer entwickelt im Vergleich zum Oberschenkel z.B. Da stand dann immer bei Kopf und Bauch ein früherer ET (ca. 2 Wochen) als beim Oberschenkel (ET-genau).
Bei 32+2 wog er ca 1.950g - normal ist glaube ich 1.800g (? habe nur mal gegoogelt, also keine validierte Aussage und auch keine Werte für Mädchen/Jungen gefunden; das Gewicht können die Ärzte aber auch gar nicht so genau schätzen glaube ich).

Zum Zeitpunkt des 3. großen US war alles normal - das war aber erst 4 Wochen nach dem besagten Zuckertest und ich habe dann nochmal ca. 4 Wochen normal, also mit Zucker, gegessen. Eigentlich esse ich schon gesund; solch ein Frühstück würde ich mir zuhause nie machen (wir waren über das Wochenende verreist), allerdings habe ich während der letzten Wochen das ein oder andere Eis gegessen oder eine Limo getrunken und das auch häufiger als früher; hatte richtig Lust auf Süßes, das kannte ich so nicht :-( jedes Mal hatte ich dann einen hohen Puls und Herzrasen, das heißt gut getan hats unserem Kleinen und seiner Insulinproduktion sicherlich nicht... Da mach ich mir einfach so Vorwürfe, weil es vermeidbar gewesen wäre und ich da echt naiv mit dem Zuckertest umgegangen bin.

Meine Hebamme hat mir jetzt mitgeteilt, dass der Test wohl beim Arzt nicht hätte nüchtern sein dürfen. Und ich hatte da sogar keinen Schluck Wasser getrunken, weil mir das so gesagt wurde ("nach 22 Uhr nichts essen oder trinken"...).

Werde deinen Rat befolgen und weiterhin tracken. Danke dir :-)

Bearbeitet von Elly91
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Bei dem großen Test muss man nüchtern sein, die Info war schon richtig so.
Nur beim kleinen Test muss man nicht nüchtern erscheinen

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Ich habe schon oft gehört, dass der Zuckertest Diabetes provoziert.
Müsstest mal recherchieren.
Ich mache keinen 👍

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Kannst du mir mal dazu valide Quellen geben?

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Ich habe keine Quelle und auch nicht recherchiert.
Ich habe es aber schon öfter gelesen.
Kann ja nicht gesund sein, sich dieses Zeug reinzukippen...

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Du arme, Du klingst echt verunsichert und als ob Du nun die Schwangerschaft nicht mehr genießen kannst.

Zunächst mal (und das wurde hier auch schon geschrieben): es klingt nicht danach, dass Dein Baby einen besonders großen Bauchumfang hat oder auffällig groß ist - das ist schonmal sehr beruhigend.
Ist bei Deinen Kreislaufproblemen nach dem Test ausgeschlossen, dass es andere Gründe (Stress) gibt?

Ich habe zwei Kinder und hatte in beiden Schwangerschaften Schwangerschaftsdiabetes - beim ersten Kind falsch (bzw. nicht) diagnostiziert und beim zweiten sogar insulinpflichtig....mit dem entscheidenden Unterschied: meine Kinder bzw. ihre Bauchumfänge wurden immer groß gemessen und die Kinder schwer geschätzt, was in beiden Fällen nach der Geburt aber nicht so war - sie waren eher klein und zierlich und der Bauch so dünn, dass keine Hose hielt.
In der ersten Schwangerschaft hatte ich schon beide Zuckertests und nach beiden in der folgenden Nacht fürchterliche Bauchschmerzen, ich meine Übungswehen, das CTG und die FÄ meinten etwas anderes, der Grund konnte nie gefunden werden. In der zweiten Schwangerschaft hatte ich auch beide Tests und es war nichts danach. Ich musste ziemlich bald die Ernährung anpassen aber die Messwerte waren trotzdem behandlungsbedürftig - besonders nach Weißmehlbrötchen, Rahmspinat, Vollkornnudeln, Dinkelprodukten und Saft. Gut waren bei mir hingegen: Sahnequark mit Erdbeeren und Haferflocken, Gegrilltes, Pellkartoffeln, Spargel mit Hollandaise. Aber das ist sehr individuell und muss ausprobiert werden. Sehr wirksam war auch schwimmen und Kraftsport, um die Werte zu verbessern aber irgendwann war es mir auch egal, wenn mal ein Wert fehlte oder nicht gut war.

Kannst Du nochmal mit Deinem Arzt darüber reden, gäbe es einen anderen Diabetologen bei euch? Es ist gut möglich, dass der Diabetes sich erst spät entwickelt, vielleicht aber hast auch eine andere Stoffwechselstörung?

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Lieben Dank für deine ausführliche Antwort - du scheinst ja auch eine Ärzte Odysee während der Schwangerschaften durchgemacht zu haben.

Vielen Dank für die Tipps mit der Ernährung, das probiere ich auf jeden Fall aus. Auch habe ich gemerkt, dass Spazieren nach dem Essen meinen Insulin stark senkt.
Laut meines Tagesprofil passt das schon mit der Diagnose. Gestern 3 Reiswaffeln und zack - 147. Hatte direkt hohen Puls und Herzrasen. Hätte ich die mit Mandelmus o.ä. gegessen, wäre es vielleicht sogar gut gegangen.

Ich habe meinen nächsten Arzttermin in einer Woche und werde das Thema mal ansprechen. Grds. möchte ich aber vermeiden zu einem anderen Diabetologen zu gehen, wo ich nur wieder Zuckerwasser trinke, um dann die Tagesprofile im Nachgang zu besprechen - das kann ich mir und meinem Kind denke ich ersparen und würde gerne einfach direkt Tagesprofile mit dem Diabetologen durchgehen wollen, mal schauen, ob ich solch eine Praxis finde, die sich darauf einlässt. Heute habe ich einen Geburtshaus-Termin, werde da auch mal mit den Hebammen sprechen.

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Diese Zuckerbelastungstests sind wirklich eine Belastung, noch dazu wenn man schwanger ist. Da kann ich verstehen, dass man das vermeiden will.

Mein Eindruck ist aber, dass Diabetologen sehr schnell Insulin verordnen - wahrscheinlich, um sich abzusichern und eher wenig Möglichkeiten der Ernährungsanpassung ausschöpfen. Es müsste ja engmaschig betreut werden. Ich wurde in der zweiten Schwangerschaft auch sofort zur Ernährungsberatung geschickt, aber wirklich neue Erkenntnisse habe ich dort nicht gewonnen und noch während die Beratung lief, platzte der Arzt rein und hat mir sofort Insulin verordnet. Beim Erstgespräch fand ich Arzt und Praxis gut, in der Folgezeit aber nicht mehr, auch weil es kaum Kontakt zum Arzt gab. Eine Woche vor meinem geplanten KS rief er mich abends um 20h an und wollte mir weiteres Insulin verordnen. Das muss natürlich nicht überall so sein aber in dieser Praxis und auch in der Praxis in der ersten Schwangerschaft wurden diese Arbeiten nur von MFA und Ernährungsberaterinnen übernommen und es gab kaum ärztliche Betreuung. Leider merkt man das immer erst nach einer Weile, ob es passt.

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Liebe Elly

Dein Beitrag könnte von mir sein!!!
Der Große Zuckertest war bei mir nicht auffällig. Nur der Nüchternwert war bei mir mit 4.8 etwas "grenzwertig". Mein Gyn sagte dass sei kein Problem und ich hätte kein SS - Diabetes.

Trotzdem beschäftigte mich dieser etwas höhere Nüchternwert und mein Gefühl sagte mir, ich solle mir ein Blutzuckermessgerät kaufen. Gesagt getan.
Nüchternwert immer bei 4.9-5.1. Also wirklich Obergrenze. Esse ich wenig Kohlenhydrate ist mein Blutzucker gut. Heute Abend habe ich selbstgemachte Bruschetta auf einem Vollkornbrötchen gegessen. Danach noch eine kleine Portion Schokokornflakes. Nach 30 min hatte ich Herzrasen und leichten Schwindel. Nach 1h hatte ich einen Wert von 9.1 !!! nach 2h dann 7.7 !! Also deutlich zu hoch. Ich fühle mich so schuldig, dass ich so "ungesund" gegessen habe. Heute Mittag zB Ofengemüse (Zucchini, rote Beete und Auberginen) mit Feta und Hähnchenschenkel und da waren die Werte gut. Ich schließe daraus, dass auch ich einen (unentdeckten) ss Diabetes habe. Am Montag ist der nächste Gyn Termin und ich werde meinen Arzt darauf ansprechen. Ss Diabetes heißt ja nicht nur, dass das Kind groß werden kann. Das Risiko für Präeklampsie (davor habe ich Angst) ist um ein Vielfaches höher. Ebenso hat man wohl innerhalb 10 Jahre nach der Geburt ein bis zu 50% erhöhtes Risiko ein Diabetes Typ 2 zu erkranken.
Was wirst du jetzt machen?

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Hi Maggalie,

dein Beitrag hat mich ehrlich gesagt total getroffen. Fühl dich gedrückt von mir. Wie ich in deinem Profil lese, hast du schon entbunden vor etwa einem Jahr? Oder wie weit bist du schwanger, wenn ich fragen darf? Sorry, falls das irgendwo steht und ich es überlesen habe :-) Wie lange hast du "ungesund" gegessen, also wie viel Zeit ist seit dem negativem Zuckertest vergangen?

Wahnsinn auch, dass du die gleichen Symptome hast wie ich. Wie hattest du den Zuckertest vertragen?

Auch wenn es mir genauso schwer fällt, wir dürfen uns keine Vorwürfe machen - wir hätten es nicht besser wissen können. Und früher lagen die Grenzwerte auch höher bzw. es wurden keine Zuckertests durchgeführt d.h. viele Frauen haben unwissend die ganze Schwangerschaft so gegessen und dennoch gesunde Kinder zur Welt gebracht. Du hast schon alles getan, was in der Situation möglich war: Auf dein Bauchgefühl gehört und trotz Testergebnis ein Messgerät gekauft und die Sache selbst in die Hand genommen.
Das versuche ich mir vor Augen zu halten und positiv zu denken - ist aber zugegebenermaßen nicht immer machbar. Bzgl. deiner anderen Sorgen, find ich, dass du a) jemand zu sein scheinst, der auf seinen Körper hört und sich auch in Zukunft wahrscheinlich nicht absolut zuckerhaltig ernähren wird, d.h. die Chance auf einen Diabetes Typ 2 nach der Entbindung ist geringer, als bei all den Frauen, die in die Statistik einfließen einfach weil sie SS-Diabetes aufgrund von schlechter Ernährung entwickelt haben und sich aber auch nach der SS wieder total schlecht ernähren. Und, diese Statistiken bedeuten ja auch, dass wenn X%, sagen wir 0,1% (kenne keine Werte), nach der Schwangerschaft einen Diabetes Typ 2 entwickeln, eine Steigerung von 50% ja "lediglich" auf 0,15% bedeutet, also immer noch "nur" statt 1 von 1000, dann 1,5 von 1000. Also es bleibt generell immer noch unwahrscheinlich - aber kenne wie gesagt keine Werte.

Das mit der Präeklampsie würde ich an deiner Stelle einfach beobachten, ob du irgendwelche Symptome bekommst und deine Sorgen mit deinem Arzt besprechen.
Halt mich gern auf dem Laufenden, was beim Arzt rauskommt. Ich habe Montag auch meinen Termin.

Lass uns beide versuchen irgendwie einen kühlen Kopf zu bewahren, Stress ist ja auch nicht gut für unsere Babys.
Wenn du magst, kannst du mir gern auch per PN antworten und wir tauschen uns aus.

Bearbeitet von Elly91