Plazenta an Gebärmutter fest gewachsen. Erfahrungen?

Hallo ich bin jetzt in der 22 ssw und habe bereits in der 16ssw die Diagnose plazenta praevia totalis bekommen. Heute war ich zur Feindiagnostik und da hieß es es sei jetzt eine plazenta praevia partialies. Allerdings glaubt der Arzt nicht, das sie sich noch weiter hochschiebt ,da er vermutet sie sei mit der Gebärmutter verwachsen oder sogar in die blase. Ich bin verwundert, dass er da keine chance sieht wo sie doch schon ein ganzes stück gewandert ist.
Hat jemand Erfahrung???

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Huhu,

es hört sich ein wenig so an als spräche dein Gyn von einer Placenta accreta/increta/percreta. In diesem Fall fehlt der Plazenta sozusagen das "Stopp-Signal" und sie wächst zu tief.... in Extremfällen sogar bis in benachbarte Strukturen. In diesen Fällen ist eine frühzeitige Abklärung wichtig, da die Plazenta sich dann meistens nicht (richtig) löst nach der Geburt, was zu Blutungen führen kann. Sie muss dann vorsichtig entfernt werden. Frage am besten nochmal genau nach, was dein Arzt gemeint hat und was das jetzt für Konsequenzen hat.

Sollte keine Plazentationsstörung dieser Art vorliegen, kann sich eine Placenta praevia partialis durchaus noch "verwachsen" zu diesem Zeitpunkt. Was genau bei dir der Fall ist, kann dir aber nur dein Gyn sagen leider.....

LG :)

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Danke dir für deine Antwort. Ja auf dem Brief steht increta. Fragen kann ich ihn nicht, da er ja nur Feindiagnostik gemacht hat. In zwei Wochen dann meine Gyn.
Hast du damit Erfahrung gemacht?

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Ich selbst hatte noch keine Placenta increta, habe nur die daraus resultierenden Sectios ein paarmal gesehen. Da ich keine Gynäkologin bin, kenne ich mich auch bei weitem nicht so gut damit aus wie deine Gyn und möchte dir keine Infos geben, die eventuell unvollständig oder veraltet sind. Wenn du die 2 Wochen bis zum Termin nicht warten möchtest, kannst du ja anrufen und fragen, ob ihr die Ergebnisse früher besprechen könnt? Das macht sie sicher gerne.

Dir alles gute, eine schöne Restschwangerschaft und LG :)

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Hallo!
Ich persönlich hatte nur eine Placenta accreta bei meiner 3. Schwangerschaft, sprich die Placenta konnte sich nach der spontanen Entbindung nicht lösen und musste per Curretage im OP gelöst werden. Bei dir kommen gleich 2 Dinge zusammen. Einmal die Placenta praevia partialis bzw totalis, die sich prinzipiell schon noch hochziehen könnte, aber dies nicht immer tut (Beispiel meine Schwester, ihr Baby wurde bei wiederholten Blutungen und hohem Blutungsrisiko per geplanter Sectio bei 36+0 geholt, davor war sie 4 Wochen bereits stationär und wurde ab der 20. SSW sehr engmaschig überwacht).
Bei dir kommt die Placenta increta dazu, sprich die Placenta ist in die Gebärmutterwand fest eingewachsen, in deinem Fall eventuell sogar noch weiter in die Blasenwand. Damit ist ein wirkliches Hochziehen praktisch nicht möglich, würde aber auch nur bedingt einen Unterschied machen, da bei einer Placenta increta das Baby so oder so per Sectio geholt werden muss, damit während der OP dann je nach Ausmaß gleich die Placenta entfernt werden kann, hier werden die Gynäkologen dann ggf gemeinsam mit den Urologen operieren, sprich die OP wird größer als eine einfache Sectio und wird in einem Zentrum durchgeführt werden müssen.
Dies ist aber natürlich individuell von deinem Befund abhängig. Dein Gynäkologe wird dich sicher rechtzeitig zur Geburtsplanung an ein entsprechendes Zentrum überweisen, die dies genau mit dir besprechen werden.
Aber mal positiv gesagt, es sind Komplikationen die beherrschbar sind und auch wenn es vielleicht nicht die Geburt wird, die du dir vorgestellt hast, wirst du am Ende dein Baby in den Armen halten.

Ich wünsche dir alles Gute 🍀 🍀 🍀

Bearbeitet von Sommerkind.82
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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Sectio ist für mich ok. Hatte ja bereits drei Spontangeburten und kann nicht behaupten, dass ich das als irgendwie schön und leicht empfunden hätte.
Ich habe vielmehr Angst, dass wir es nicht so weit schaffen.
Weist du ob bei increta die Gebärmutter und Blase erhalten werden können? Habe auch gelesen das man die wirkliche Diagnose nur per MRT stellen kann. Wurde das bei dir gemacht?

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Ganz ehrlich? Nach 4 spontanen Entbindungen habe ich auch tatsächlich genug und habe vor der Geburt von Kind 4 auch ordentlich dagegen angesehen 😬.
Nein, ein MRT wurde bei mir nicht gemacht, da die Placenta accreta erst nach der Entbindung von Kind 3 aufgefallen ist, da sich die Placenta nicht gelöst hat und ich stärker geblutet habe. Ging dann zügig in den OP. Bei der Folgeschwangerschaft wurde bei der Feindiagnostik im US besonders darauf geschaut, da das Risiko bei Folgeschwangerschaften erhöht ist. Im US war alles in Ordnung, ein MRT wurde dann nicht mehr gemacht, allerdings lagen zur Entbindung von Nr 4 Blutkonserven bereit. War aber alles gut und die Placenta kam glücklicherweise von alleine.
Die Placenta increta ist ja nochmal ne Hausnummer mehr. Daher auch eine ganz andere OP Vorbereitung. Ziel ist immer der Organerhalt (der meines Wissens nach auch meistens gelingt, zumindestdie Harnblase), ggf eine Rekonstruktion. Aber das ist tatsächlich vom genauen Ausmaß abhängig, da wird die entbindene Klinik sicher noch ausführlich mit dir drüber sprechen und vermutlich auch selber ein MRT machen wollen.
Du bist ja schon relativ weit, meine Schwester musste sich ab der 24. SSW sehr schonen, da sie immer wieder stärker geblutet hat und war dann ab der 32. Woche stationär, weil die Ärzte nichts riskieren wollten (sie hatte bei ihrer Placenta praevia einen ungünstigen Gefässverlauf), aber am Ende war alles gut und das wird es bei dir sicherlich auch, auch wenn dein Kleines eventuell früher geholt werden muss. Ich drücke dir sehr die Daumen, dass ihr noch ganz weit kommt und alles gut verläuft 🍀

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