Schwanger in der Ausbildung

Hallo ihr Lieben,

Ich habe heute erfahren das ich bei meiner Wunsch Ausbildungsstelle als Kinder Krankenschwester genommen wurde. Den Vertrag zum unterschreiben erhalte ich nächste Woche. Das Problem an der ganzen Sache ist das ich seit gestern ebenfalls erfahren habe das ich in der 4. Woche schwanger bin also noch ganz früh 🥹

Meine Ausbildung würde tatsächlich aber erst im April 2024 beginnen, das heißt um diese Zeit herum wäre ich schon fast bei meinem Entbindungstermin.

Ich möchte den Ausbildungsplatz aber auf keinen Fall verlieren, da er mich ebenfalls auch in der Schwangerschaft finanziell absichern würde weil ich gehört habe das man unkündbar als Schwangere ist egal ob in Ausbildung oder nicht, und das man Muttergeld und Elterngeld vom Arbeitgeber bekommt.

Wäre es möglich wenn ich jetzt nächste Woche den Vertrag unterschreibe ich dann quasi nach 1 oder 2 Monaten Bescheid geben könnte das ich schwanger bin, und dann trotzdem nicht gekündigt werden kann? Weil die Ausbildung startet ja erst „spät“

Ich wäre wirklich dankbar für eure Hilfe und Antworten. Denn eine Abtreibung kommt auf keinen Fall in Frage, aber den Ausbildungsplatz möchte ich auch nicht verlieren. 🙏🏻

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Wenn irgend jemand argumentieren sollte, es sei nicht fair: als Schwangere, Auszubildende und Frau ist man definitiv in unserem System die schwächere Seite. Die Gesetze dienen zum Schutz und zum Ausgleich. Es ist nicht unmoralisch diese Rechte einzufordern. Diese Gesetze bestehen in unserer Gesellschaft um Frauen, Eltern und den Nachwuchs zu unterstützen. Um die Rechte von Arbeitgebern kümmern sich andere. Wirf deinen Traumjob nicht weg. Du darfst unterschreiben. Sei dir auch bewusst, dass Mutterschutz und Elternzeit keine finanzielle Belastung für den Arbeitgeber darstellt. Das zahlen Krankenkasse und Staat dem Arbeitgeber zurück. Es ist nicht einmal so, dass man argumentieren könnte, sie würden dich für nichts einlernen - du gehst ja davor in Mutterschutz und wenn du zurück kommst, startest du dann. Ich wünsche dir alles gute!

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Hinzu kommt, dass du sehr früh bist. Wir hoffen natürlich nur das beste, aber wir können ja nicht alles kontrollieren. Stell dir vor du unterschreibst nicht und verlierst das Kind. Ich war in dieser Situation. Ich hab mir natürlich auch Gedanken gemacht, weil ich wenige Tage vor Vertrag den positiven SST hatte. Ich hab das Kind wenige Wochen später verloren. Ich hätte liebend gerne Arbeit gegen Kind getauscht, aber diese Option gab es ja nicht. Ich war froh um die Arbeit.

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Ganz genau! Es ist so wichtig, dass wir Frauen aufhören, unsere Familienplanung nach dem Arbeitgeber zu richten - sonst wird sich nie etwas ändern.

Ich habe das Glück, bei einem sehr familienfreundlichen Arbeitgeber untergekommen zu sein. Ich habe jetzt schon einige Geschichten mitbekommen, wo die direkten Teamleiter sämtliche Hebel in Bewegung gesetzt haben, um schwangere Angestellte besser abzusichern und zu unterstützen. Ich selber wurde (zwar für eine befristete Stelle, aber dennoch) schwanger eingestellt. Leider ist nicht jeder Arbeitgeber so, aber es geht doch auch! Da wollen wir hin und dafür müssen wir vielleicht auch unbequem werden. Wir sind da, wir wollen arbeiten. Wie viele Stellen sind aktuell unbesetzt?! Aber Kinder werden eben nicht aus dem nichts geboren. Da müssen Arbeitgeber eben einfach mal mitgehen und flexibler werden.

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Riskier keinen Ausbildungsplatz und finanzielle Absicherung, weil du in der 4. oder 5. Woche bist. Nein, deinen Arbeitgeber wird diese Neuigkeit nicht freuen. Aber wenn wir Frauen uns weiterhin mit der Familienplanung nach unseren Arbeitgebern richten, wird sich nie etwas ändern.

Du musst natürlich damit rechnen, dass du dich erst man unbeliebt machst und nach der Elternzeit einen schwierigen Start hast. Aber ich hoffe ja persönlich immer darauf, dass die Zeiten sich schon etwas geändert haben und das Team mehr Verständnis für frischgebackene oder werdende Mütter hat. Und mal ehrlich, selbst, wenn es dir dort dann schwer fällt: vielleicht wird die Zeit hart, aber als Krankenschwester kannst du dann überall arbeiten.

Unkündbar bist du, allerdings nur in Mutterschutz und elternzeit. Danach nicht mehr. Außerdem bemisst sich das Elterngeld daran, wie viel du die letzten 12 Monate verdient hast. Du hast nichts weiter zu dir geschrieben, deshalb tippe ich darauf, dass du noch sehr jung bist. Arbeitest du aktuell? Wenn nicht und falls du jetzt nicht schnell was für die Zwischenzeit findest, wirst du leider trotzdem nur Basis Elterngeld bekommen. Elterngeld wird übrigens nicht vom Arbeitgeber bezahlt sondern vom Staat. Und das Muttergeld von der Krankenkasse. Du brauchst deshalb deinem Arbeitgeber gegenüber kein schlechtes Gewissen zu haben. Der hat „nur“ ein Problem mit der Personalplanung.

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Aber wenn dem so ist, dann kann sie die Ausbildung ja direkt ein Jahr oder falls möglich ein halbes Jahr später starten?
Ich würde wohl auch bis zur 13. Woche warten und es dann mit dem Arbeitgeber anschauen.

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Ich weiß jetzt nicht ganz, worauf du dich bei mir beziehst. Aber genau das würde ich an ihrer Stelle machen, falls das nicht klar wurde.

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Hey,

Ich stand vor einer ähnlichen Frage.

Ich habe positiv getestet und soll ab dem 01.09. allerdings bei einem neuen Arbeitgeber beginnen.

Den Vertrag hab ich unterschrieben, aber sagen kann ich es auch erst später mit der SS. Der Vertrag ist vorerst auf ein Jahr befristet und fuer mich besteht da nun die Angst, dass die den Vertrag nicht verlängern, da ich ja quasi Ende Maerz in Mutterschutz gegeben würde und dementsprechend gerade so erstmal die offizielle Probezeit herum wäre.

Emerson hoffe ich, dass ich nicht wieder ins Beschaeftigungsverbot gesetzt werde, sondern tatsächlich arbeiten kann.

Ich denke wenn die 12 Wochen rum meldest du dich bei deiner Ausbildungsstätte und sprichst mit denen.

Ich wünsche dir alles Gute

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Unterschreiben. Es findet sich für alles eine Lösung und wenn du mit der Ausbildung 1 Jahr später beginnst ? Was man hat hat man

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Was mir noch eingefallen ist:

Mit Arbeitsvertrag (vor allem Vollzeit) wird es viel leichter werden, einen Krippenplatz zu bekommen. Mütter ohne Arbeitsvertrag nach der Elternzeit stehen leider oft vor dem Problem, dass sie ohne Job keinen Kitaplatz bekommen und ohne Kitaplatz keinen Job.

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Ich würde den Vertrag auch unterschreiben. Vor allem für den worst case.

Ich denke aber, dass Du Dich von der Vorstellung verabschieden wolltest, dadurch in Mutterschutz und Elternzeit Vorteile zu haben. Elterngeld wird, sofern Du jetzt kein anderweitiges Erwerbseinkommen hast, bei 300€ liegen. Mir dem AG-Anteil zum Mutterschaftsgeld kenne ich mich nicht wirklich aus, meines Wissens wird das nach den drei Monaten vor dem Mutterschutz berechnet. In denen Du eben auch noch kein Ausbildungsentgelt bekommen hast. Also 13€/Tag von der Krankenkasse.

Wenn die Schwangerschaft hält solltest Du versuchen, mit der Institution, die Dich ausbildet einen Ausbildungsstart zu einem späteren Zeitpunkt zu vereinbaren, vielleicht April 2025. Dann kann ggf noch jemand für April 2024 nachrücken, und Du hast alle Schäfchen im Trocknen.

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Bezüglich dem Mutterschaftsgeld. Da wird nichts von der Krankenkasse bzw Arbeitgeber übernommen, wenn man kein Angestelltenverhältnis hat. Man bekommt dann eine Einmalzahlung in Höhe von (ich glaube) 200€. Hatte ein ähnliches "Problem" bei meiner Schwangerschaft vor 2 Jahren, da ich Studentin war. Ich hatte jedoch einen (damals noch) 450€ Job und war freiwillig selbst versichert, weswegen ich trotzdem das Mutterschaftsgeld bekommen habe. Ebenso bekommt man kein Mutterschaftsgeld wenn man bei einem Familienmitglied in der Familienversicherung mitversichert ist

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Wenn Ihr Vertrag ab April läuft, müsste sie es doch aber bekommen.

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Ich würde den Vertrag unterschreiben, der Kündigungschutz besteht ab unterzeichneten Arbeitsvertrag. Sprich Kündigungsschutz vor Dienstantritt.

Ich lese aber aus deinem Text es geht dir um finanzielle Absicherung, hier solltest du bedenken beim Elterngeld, wird dein Einkommen der letzen 12 Monate berechnet, dein zukünftiger Arbeitgeber muss dir nichts bezahlen

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Hi, ich arbeite in der Personalabteilung. Ich würde auf jeden Fall unterschreiben und dann in ein paar Wochen (13. vielleicht) bescheid sagen.

Du musst aber wissen, dass der Vertrag vor Antritt noch von beiden Seiten ohne Angabe von Gründen aufgelöst werden kann.

D. h., es KANN sein, dass du den Platz verlierst, aber das kommt ganz auf den AG an. Bei uns würden wir zb nie wegen einer Schwangerschaft den Vertrag lösen (schon gar nicht bei guten Ausbildungskanditat*innen, weil der Fachkräftemangel ja echt nicht ohne ist).

Ich würde an deiner Stelle also Ende Oktober, Anfang November das Gespräch suchen und gleich schon Lösungen parat haben, bzw Antworten zu den Fragen:
- wann kannst anfangen?
- wie ist die Kinderbetreuung sichergestellt (zb auch Unterstützung durch Vater und Familie)?
- willst du die Ausbildung in Teilzeit machen?

Ich drück dir die Daumen, dass die schlau genug sind, nicht auf eine geeignete Auszubildende zu verzichten 😊

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Hallo.
Ich bin selbst Kinderkrankenschwester, ein schöner Beruf.
Du solltest auch auf jeden Fall unterschreiben, den man weiß nicht was passiert. In ein paar Monaten kannst du dann wieder um einen Termin bitten und von der Schwnagerschaft berichten.
Du wirst dann aber wohl erst ein Jahr später beginnen können, denn du darfts nur eine gewisse Anzahl an Fehltagen in der Ausbildung. Du kannst also nicht erst 4 Monate später beginnen. Das hörst du dann aber alles.
Überleg einfach schon vorher wie lange du zu Hause bleiben willst. Mittlerweile kannst du die Ausbildung auch in Teilzeit absolvieren. Kein Problem.
Das Mutterschutzgeld und das Elterngeld richtet nach der Arbeit vor der Geburt, da ist der Ausbildungsplatz eh irrelevant!

Wünsch dir alles Gute 🍀

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Vielen lieben Dank ❤️
Ich hatte gehört das man das Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse bekommt und der „fehlende“ Rest dann ein Zuschuss vom Arbeitgeber gezahlt werden muss, denn die Krankenkasse zahlt einen täglichen Betrag von 10-13€ glaube ich :-)

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Was arbeitest du den jetzt gerade? Das stimmt schon, dass die Krankenkasse ein teil zahlt und der Arbeitgeber.Allerdings kannst du ja nur in Mutterschutz gehen und Geld bekommen wenn du arbeitest!

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Ich habe vor 5 Jahren einen Job beim Jugendamt abgesagt, da ich schwanger war. Wurde mir dort sehr hoch angerechnet. Gebracht hat es mir nichts ^^ der Job war natürlich weg als ich wieder arbeiten ging und ein alternatives Angebot gab es auch nicht.

Hätte ich unterschrieben wäre ich abgesichert gewesen. So lief mein befristeter Vertrag beim alten AG aus, ich bezog ALG1 ( was sich negativ aufs EG auswirkte) UND musste unendlich viele Bewerbungen schreiben. Das Arbeitsamt hat es nicht interessiert, dass ich nicht an Tankstellen oder in Spielhallen arbeiten durfte. Ich sollte mich, als Sozialpädagogin, wirklich für jeden Scheiß bewerben. Natürlich hat mich niemand genommen.

Also: unterschreib dat Ding. Ruf in ein paar Wochen an und sag halt "sorry, ich hab ein Problem. Was mache ich denn jetzt ?"
Es wird sich eine Lösung finden. Ganz sicher.