Hallo miteinander.
Ich hatte gestern eine medikamentöse Fehlgeburt im Krankenhaus, in Folge einer Missed Abortion in SSW 10. Es war meine erste Schwangerschaft und ein absolutes Wunschkind.
Die Diagnose bekamen wir vor fast 2 Wochen. Wir sind noch sehr traurig, können aber jetzt endlich durch die gestrige Fehlgeburt auch anfangen, alles zu verarbeiten und zu heilen.
Wir brauchen aber jetzt mehr denn je Hoffnung und für uns steht fest, wir wollen es weiterhin versuchen nach einer kleinen Pause.
Was mich aber sehr beschäftigt ist die Angst. Angst, dass ich die nächste Schwangerschaft nicht genießen kann. Angst, dass man beim Ultraschall wieder kein Lebenszeichen findet. Und besonders Angst, wieder 1 Monat im 7. Himmel zu schweben nur um dann wieder zu erfahren, dass das Baby nicht mehr lebt...
Ich weiß, leider kommen Fehlgeburten und Missed Abortions extrem häufig vor. Leider sprechen nur so wenige im normalen Leben drüber, daher bin ich froh über dieses Forum mit so vielen, tollen, hilfsbereiten Menschen.
Was würdet ihr sagen. Vielleicht gibt es ja auch Frauen mit ähnlichen Geschichten.
Wie kann man die Angst in einer Schwangerschaft nach einer Fehlgeburt mindern?
Wie bekommt man nach Fehlgeburt wieder Vertrauen für einen neuen Anlauf?
Dein Verlust tut mir sehr Leid.
Ich habe das auch schon 2 mal erleben müssen allerdings früher in der 6 und 8 SSW.
Nun bin ich erneut schwanger. Einerseits freue ich mich, andererseits bin ich öfter skeptisch denn die Gefahr ist noch nicht gebannt. Das alles ist Tagesformabhängig. Am einen Tag denke ich es ist alles gut und am anderen Tag denke ich immer an die rückliegenden Erfahrungen zurück.
Ich mache mir aktuell Mut damit, dass ich früh gehandelt habe und medikamentös gut eingestellt bin. Mehr kann man nicht tun.
Der letzte Termin war an 7+2 und das Herzchen hat geschlagen und der Wurm war 1,31 cm. Hab den Mutterpass bekommen. Das ist ein Meilenstein denn so weit war ich noch nie. Das macht mir auch Mut.
Derzeit bin ich bei 8+5 und der nächste Termin ist an 9+4. Bei den Terminen werde ich allerdings wahrscheinlich wieder aufgeregt sein.
Ich wünsche dir alles Gute !!
Das freut mich wahnsinnig für dich. Macht mir auch gleichzeitig Mut, vielen Dank ❤️
Hallo du,
erstmal mein herzliches Beileid zu eurem Verlust.
Ich hatte im Januar einen Spätabort in der 19.SSW mit natürlicher Geburt und eine biochem. SS im Mai. Aktuell bin ich in der 10.SSW.
Wir hatten im Januar unglaublichen Elan sofort wieder das Thema KiWu anzugehen. Aktiv, sobald mein Körper bzw die KiWu Klinik es wieder zugelassen hat.
Die Trauer war da, mit der Beerdigung hat sich die Trauer etwas geändert, aber wir waren uns sehr sicher, dass wir nicht warten wollen.
Mit der biochem. SS im Mai, der Freude des positiven Tests, dem Gefühl dass etwas nicht in Ordnung ist und anschließend der Bestätigung vom Arzt, dass da wirklich nichts mehr ist, hab ich das erste Mal gemerkt, wie extrem meine Angst mittlerweile ist.
Konsequenz für mich war, dass ich mir einen Therapeuten für die Kinderwunschzeit und die Schwangerschaft gesucht habe. Wie du schon sagst, es wird wenig über das Thema gesprochen. Ich hätte grundsätzlich kein Problem damit, aber niemand will etwas über tote Babys hören. Der Therapeut gibt mir einen Raum über meine Gefühle und Ängste sprechen zu können, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen haben muss, dass jemand das nicht hören will/kann.
Seitdem ich schwanger bin, unterstützt er mich dabei meine Interessen durchzusetzen. Hat mir angeboten ein Attest auszustellen, damit ich bei meinem Arzt mehr Vorsorgetermine zugesprochen bekomme, falls der sich querstellt (wobei ich aktuell noch davon ausgehe, dass es passen sollte).
Ich tu mir immer noch schwer, dass ich Freude auf meinen Krümel richtig zulassen kann, aber es wird von Woche zu Woche leichter.
Ansonsten hilft es, wenn du dir überlegst, was dir genau Angst bereitet und überlegst, was du in Situationen machen kannst, wenn die Angst extrem wird. Wann kannst du dich selbst beruhigen/ablenken, dann brauchst du Fremdbestätigung durch einen Fetaldoppler oder deinen Arzt, etc. Gibt es gerade einen rationalen Grund für die Angst (Körperliche Beschwerden, wie Unterleibsschmerzen, Blutungen etc.) oder ists grad einfach nur der Kopf, der verrückt spielt.
Sprich das Thema bei deinem Arzt an und frag ihn, wie er dazu steht, dass du auch mal kommen darfst, wenn du unsicher bist. Soweit ich das mitbekommen habe, haben Frauenärzte auch die Möglichkeit sich im Bereich Psychosomatik weiterzubilden, weil gerade das Thema Schwangerschaft und Ängste gar nicht so selten vorkommt.
Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Glück, dass ihr nach der Pause erfolgreich durchstarten könnt und alles Gute für die Zeit, die vor euch liegt.
Mir hat der Gedanke geholfen: wenn ich es nicht nochmal versuche, werde ich nie ein Kind im Arm halten.
Natürlich geht man nicht mehr so unbeschwert in die nächste Schwangerschaft, aber man hat die Wahl: es nicht mehr probieren oder nochmal den Mut finden. Dass es schief gehen kann, ist dann klar. Aber es kann auch gut gehen!
Desweiteren hat mir gut getan, damit offen umzugehen. Dadurch haben sich Freundinnen gemeldet, die auch Fehlgeburten hatten, und der Austausch war hilfreich.
Alles Gute! 🍀
Hey Du,
die Angst im ersten Trimester nach MA ist groß. Man kann sie nicht abstellen (ich konnte es zumindest nicht). Du kannst dir vor Augen führen, dass das Risiko auf eine weitere Fehlgeburt nahezu nicht erhöht ist nach der ersten und dass der Löwenanteil der Frauen/Paare nach einer Fehlgeburt ein gesundes Kind bekommt. Bei mir war es so, dass ich ich im ersten Trimester geschwankt bin zwischen absoluter Verleugnung der erneuten Schwangerschaft (nicht absichtlich. Ich hatte einfach immer innerlich das Gefühl, so zu tun als wäre ich schwanger obwohl ich es nicht bin. Ich habe immer darauf gewartet, dass Hebamme oder Gynäkologin den Kopf schütteln und mich fragen was ich eigentlich hier will obwohl ich vordergründig sehr wohl wusste, dass ich schwanger bin. Schwer zu erklären) und heftiger Angst. Speziell vor Ultraschalls hatte ich echt nasse Hände etc. Das ging soweit, dass bei mir der Blutdruck immer erst nach dem Ultraschall gemessen wurde weil er davor immer zu hoch war. Ich wurde sogar vorübergehend auf den Grund auf ASS als Präeklampsieprophylaxe gesetzt. Ich habe dann mit Freundinnen geredet, die auch schon MAs hinter sich haben und mit meiner Hebamme und sie meinte, dass der Knoten meist erst platzt wenn man das Baby regelmäßig spürt und es war genau so.
Bis dahin habe ich mir im 2 Wochen Takt abwechselnd einen Ultraschall oder eine Doptonkontrolle geIGELT. Damit hatte ich immer in naher Zukunft einen Fixpunkt auf den ich hinarbeiten konnte an dem ich kurz wusste, dass alles in Ordnung ist.
Lange Rede kurzer Sinn: Ein bisschen muss man da einfach durch. Rede darüber falls es dir hilft, sei gnädig mit dir (bei mir hat es wieder alle Wunden aufgerissen obwohl ich davor eigentlich schon ganz gut damit abgeschlossen hatte) und mach' dir Bewusst, dass die Statistik auf deiner Seite ist. Such dir ggfs ein Ritual, das dir guttut (ich habe mich schwanger nicht mehr an das Grab vom vorigen Kind getraut aber habe hier bspw ein schönes Windlicht stehen, das ich extra gekauft habe und ich habe meinen Kindern ein Mini-Kuscheltier geschenkt am Anfang und es ausgeliehen um es in die Hand zu nehmen als Beruhigungsanker wenn die Angst im Alltag hochkam). Irgendwas kleines total banales was dir guttut.
Ich wünsche dir alles Gute, viel Kraft um das Geschehene zu verarbeiten und wenn du soweit bist eine langweilige Schwangerschaft und dein Regenbogenbaby in ein paar Monaten im Arm!
LG
PS: Seit ich das Baby spüre habe ich auch keine Angst mehr. Eventuell wird es bei dir genauso sein, dann ist deine Sorge, dass man die Schwangerschaft nicht mehr genießen kann vielleicht unbegründet. Seit der 15. SSW unterscheidet sich diese Schwangerschaft bei mir nicht wirklich von den vorigen (erfolgreichen). Es muss also nicht durchgehend so sein. Der Zeitpunkt, an dem der Tod vom letzten Baby festgestellt wurde ist hart (ich weiß nicht wie es bei dir war, bei mir war schon ein Herzschlag dagewesen etc also war noch eine ganze Weile die Angst da, dass das Herz beim nächsten Mal plötzlich nicht mehr schlägt) aber wenn man daran vorbei ist, wird es meistens besser.
Ca 1/3 der Schwangerschaften enden in einer Fehlgeburt. Das heißt aber auch, dass bei ca 2/3 ein Baby entsteht.
Mir hat es geholfen, sehr zahlenbasiert an die Sache zu gehen:
Nach 1 Fehlgeburt müsste es dann statistisch gesehen danach 2x mit dem Baby klappen.
So habe ich mir nach der FG Mut gemacht.
Aber klar, bei der zweiten Schwangerschaft war ich auch nicht mehr so entspannt wie bei der ersten, habe mich von Woche zu Woche bzw von Untersuchung zu Untersuchung gehangelt und war erst deutlich entspannter, als ich das Baby gespürt habe.
Und ja, im Nachhinein hat mir auch geholfen, zu wissen, dass auch andere (Freundinnen, Kolleginnen) eine FG hatten. Also darüber reden. Es ist zwar trotzdem eine besch... Situation, aber man ist nicht alleine.
Es tut mir sehr Leid zu lesen was die passiert ist, aber du bist nicht allein! Mir hat es Mut gemacht zu hören, dass es anderen auch so ging und dass sie danach trotzdem gesunde Kinder bekamen.
Bei mir war es so. Mein aller erstes Baby war auch eine MA in der 9. ssw mit abschließender Ausschabung. Ich war wirklich so traurig. Aber, wir haben einen Monat abgewartet, dann den nächsten Zyklus genutzt und ich bin völlig unkompliziert schwanger geworden mit einem tollen, gesunden Mädchen.
Meine zweite Schwangerschaft war ebenfalls total unkompliziert. Es war einfach Pech. Niemand konnte eine Ursache feststellen. Ich war 26 J., das Alter war es also auch nicht. Es muss sich nicht wiederholen. Manchmal ist es einfach eine doofe Laune der Natur.
Ich hoffe, dass du auch bald eine gesunde, unkomplizierte Schwangerschaft erleben darfst
Hallo
Das ist schlimm und ich weiß genau wie du dich fühlst. Ich hatte letztes Jahr auch 3 frühe Abgänge und eine Fehlgeburt.
Ich bin jetzt in der 33 Ssw mit unseren Regenbogenbabys schwanger.
Ich glaube die Angst wird nie ganz weg sein.
Hatte auxh am Anfang dieses Mal wieder für 4 Wochen Blutungen. Es war die Hölle. Aber je mehr Zeit vergeht umso mehr vertraut man das alles gut wird.
Mir hat das Forum viel geholfen damit ich meine Sorgen teilen konnte und man sieht man ist nicht alleine.
Ich wünsche dir alles Gute 🍀
Huhu,
Erst einmal mein Beileid, dass du die Erfahrung machen musstest. Ich fühle mit dir - ich hatte 3 MA nach Herzschlag, eine biochemische SS und ein Windei. Ich muss gestehen, ich hatte nach der ersten SS immer Angst, dass es wieder passiert.
Nun bin ich das sechste Mal schwanger und was ich diesmal nicht im Gepäck habe ist Angst.
Vermutlich liegt es daran, dass ich zum einen nicht aufgeben mag und mir denke: irgendwann muss auch ich Mal Glück haben. Vielleicht liegt es auch daran , das ich diesmal etwas mehr ärztliche Unterstützung im Hintergrund habe.
Diese Woche wurde ich dafür zu 6+2 mit einem US Bild belohnt. Mein erster Bauchzwerg, Der Zeitgerecht entwickelt War . 9,6 mm. Wie kann ich da noch Angst haben, wenn ich sonst immer kleinere Zwerge hatte, immer hinterher hing?
Als erstes würde ich dir anraten: verarbeite das, was dir Grade geschehen ist..das ist das wichtigste. Wenn notwendig, auch mit einem Psychologen.
Rede mit Menschen drüber.
Du wirst nicht glauben, wie viele dieses Schicksal teilen! Auf meiner Hochzeit habe ich von zwei weiteren Paaren erfahren, dass die das auch hatten.. eins hatte schon zwei Kinder, dann kam der MA. Dritte Kind war aber danach unterwegs.
Das zweite Paar ist nun erfolgreich schwanger nach drei weiteren Fehlschlägen und denen hat auch der Austausch und der Support geholfen positiv zu bleiben.
Alles alles gute dir, dass du das gut verarbeiten kannst und bald dein Wunschbaby bekommen kannst.
Zunächst einmal tut es mir leid, dass du das durchmachen musst.
Ich hatte letzten Herbst eine Missed Abortion (Windei) in der 9. SSW.
Mir hat es geholfen, sehr offen mit Freunden und Kollegen über die Fehlgeburt zu sprechen. Dadurch wurde es mehr eine „normale“ Sache. Dadurch hat sich auch unsere Einstellung geändert. Ein Arzt meinte auch in der Klinik zu mir, dass es einfach auch ne Frage der Statistik ist.
Entweder man hat Glück oder Pech, wobei manche Faktoren (Alter, Vorerkrankungen,…) auch bei der Wahrscheinlichkeit mit reinspielen.
Ich bin jetzt in der 35. SSW und bisher war soweit alles in Ordnung. Für mich gab es „Meilensteine“, wie bspw. den ersten Herzschlag, die 13. SSW, die drei Screenings,…, die mir mir immer ein Gefühl von Sicherheit gegeben haben.
Falls wir noch ein weiteres Kind haben wollen, plane ich gedanklich ein, dass es aufgrund meines Alters (bin jetzt 37 und dann min. 38/39 Jahre alt) zu weiteren FG führen kann. Das nimmt mir auch ein wenig den Druck.
Ich wünsche Euch, dass es bei euch schnell wieder klappt und ihr die Schwangerschaft trotz der Umstände genießen könnt.