Nach einer Fehlgeburt bin ich aktuell in der 36. Woche schwanger, leider mit einigen gesundheitlichen Belastungen.
Kommende Woche soll mein Kaiserschnitt terminiert werden (mind. 1 Woche vor ET), das Baby lag von Anfang an in BEL. Heute eröffnet mir mein Mann, dass er kommende Woche 4 Tage lang 400 km entfernt auf Dienstreise sein wird. Ich gab zu bedenken, dass bei vorzeitigem Blasensprung (den mein FA nicht ausschließt) ich mit dem Rettungswagen liegend eingeliefert werden würde und dann ein Kaiserschnitt unmittelbar erfolgen würde, sodass er es nicht schafft dabei zu sein. Leider habe ich den Eindruck, das Seminar ist ihm wichtiger (es ist ja keine lange Geburt sondern „nur“ ein Eingriff) und es gehe ja auch bestimmt nicht schon eher los und wenn doch ist er ja flott mit dem Auto da. Ich mache mir unendlich Sorgen und bin traurig, mich in diesem Stadium dieser sehr beschwerlichen Schwangerschaft nun auch noch damit auseinanderzusetzen zu müssen. Normalerweise bin ich was Dienstreisen anbelangt tiefenentspannt. Was ratet ihr mir?
Kurz vor ET soll Mann auf Dienstreise - er würde die Geburt verpassen
Puh, schwierig... eigentlich sollte es kein Thema sein, wenn er selbst entscheiden kann, ob er fährt oder nicht.
Auch wenns "nur" ein Eingriff ist und seine Unterstützung beim Geburtsvorgang selbst nicht so wichtig ist, aber ist er dann da, wenn jemand das Baby zum ersten Mal auf dem Arm hält, während du nach dem KS versorgt wirst?
Ich würde ihn das mal fragen, ob er will, dass er einen der wichtigsten Augenblicke in eurem Leben verpasst und du die Erfahrung nicht mit ihm teilen wirst.
Finde ich einen wichtigen Punkt. Ich hatte bei Kind1 einen (ungeplanten) Kaiserschnitt. Danach hatte ich mein Baby zwar kurz im Arm, war dann aber erstmal im Aufwachraum, denn die PDA war zu hoch dosiert, so dass es meinen Kreislauf zerrockt hat. (Hab seeeehr niedrigen Blutdruck.) Bei einem geplanten Kaiserschnitt passiert sowas vermutlich nicht, aber es kann halt immer was sein, was man nicht vorhersehen kann. Jedenfalls wäre mein Baby, wäre mein Freund nicht da gewesen, die ersten 2 Stunden bei Fremden gewesen. Ohne Bonding und mitunter halt natürlich auch allein. Im Krankenhaus-Alltag wird es da wohl kaum eine 1:1 Betreuung geben.
Mann kann ja auch immer auf Streit hinaus sein oder findet eine Lösung. Kann nicht dein Mama-Papa, Bruder/Schwester oder Schwiegereltern Freundin du weißt was ich meine... rüber kommen für die 4 Tage? Die bringen dich ins Krankenhaus und dein Mann ist ja in 4 Stunden nach dem Anruf da... die Zeit wird schon reichen. Ein Blasensprung in der 37.ssw ist ja auch noch nicht super wahrscheinlich,ich verstehe ihn,dass er noch fahren will...
Danke für eure Hinweise und euren Rat.
Ergänzend zum Hintergrund: natürlich bin ich nicht auf Streit aus, eher fühle ich mich hilflos und traurig. Ich weiß, dass das Seminar für seine Promotion wichtig ist, es fahren dennoch auch noch 9 weitere Mitarbeiter aus der Abteilung hin, er ist somit nicht das Zünglein an der Waage.
Unterstützung durch meine Eltern hätte ich jederzeit, dennoch bliebe es im Fall der Fälle beim Liegendtransport, jemand anderen im Op dabei zu haben käme für mich nicht in Frage. Diesen einmaligen Moment mag ich nur mit meinem Mann teilen. Natürlich weiß auch niemand wie es mir nach dem Eingriff geht, Bonding ist mir äußerst wichtig.
Verstehe deine Emotionen absolut. Trotzdem wenn man die zu Seite legt:
Die Wahrscheinlichkeit eines Blasensprünge in der 37.Woche liegt unter 10 Prozent
Das Baby kann sich noch drehen (haben meine 1 Tag vor der Entbindung ehrlich beide gebracht)
Die Zeitspanne bis die mit den ganzen Voruntersuchungen den Kaiserschnitt machen liebt in der Regel bei 6+ Stunden
Deine Mama oder Schwester als Beistand wäre auch keine Katastrophe
Und das wichtigste - für immer und ewig könntest du sagen - ich hab's dir doch gesagt...
Ich sehe nur meinen Workohollik,wenn er nicht fahren würde,passiert natürlich gar nichts und der schmollz zu Hause,wieso er da bleiben musste🫣🫣
Ich wäre sehr enttäuscht, wenn mein Mann riskieren würde die Geburt zu verpassen. Mich würde gar nicht zwingend ärgern dass ich alleine wäre (da findet sich ja eine andere Begleitperson), sondern dass es für ihn okay wäre mich das ohne ihn erleben zu lassen und den ersten Moment mit Kind zu verpassen.
Das ist ja echt blöd. Mein Mann hat mir Montag auch gesagt, dass er kurzfristig noch einmal weiter als den ausgemachten 2-Stunden-Radius wegmuss (beruflichund es geht leider nicht anders); aber halt nur an einem Tag (bin jetzt 35+3).
4 Tage finde ich aber schon lang 😕 kannst du noch mal mit ihm sprechen, dass es dir wichtig ist, dass er jetzt nicht mehr so weit fährt? Besonders, wenn es nichts ist, was jetzt gemacht werden MUSS?
Manche Männer sind einfach unerträglich entspannt, was Schwangerschaft und Geburt angeht.
Du schreibst er braucht es für die Promotion.
Kann er drauf verzichten? Kann er es verschieben?
Mein Mann hatte eine Fotbildung dir über 2 Jahre gegangen ist, ein Termin auxh genau am ET unseres Kindes... begeistert war ich nicht, aber es gab nur wenig fehlstunden die er in der gsnzrn Zeit haben durfte.
Unser Kind kam genau am ET, nachts. Mein Mann war bei der Geburt dabei, hat sich dann ins Auto gesetzt und ist ohne Schlaf zur Fortbildung gefahren, abends zu uns,heim schlafen, wieder zur Fortbildung... waren für ihn anstrengende Tage. Klar hatte er eigendlich vor sich ab Geburt elternzeit zu nehmen, wir haben es halt 4 Tage nach hinten verschoben, das er die fortbildubgsstunden mit nehmen konnte.
Schöner hätte ich es natürlich gefunden wenn er die ganze zeit bei uns gewesen wäre.
Danke für eure lieben Worte.
Beunruhigend für mich ist, dass es bei vorzeitigem Blasensprung eben laut Aussage des Chefarztes zu einer raschen Sectio kommen wird. Also keine Zeit mehr 400 km wettzumachen (hier würde ich ohnehin 100 Tode sterben aus Angst er baut unter Zeitdruck noch einen Unfall). Das Seminar ist für die Promotion nicht ausschlaggebend.
Gut dann ist es natürlich nochmal was anderes.
Online kann er vermutlich nicht teil nehmen?
Hey,
Du hast ja schon gute Antworten bekommen. Ich würde aber gerne noch einen weiteren Aspekt auf den Tisch bringen: wenn die Fruchtblase springt musst du dich SOFORT hinlegen. Genau dort wo du gerade bist. Sonst macht der Liegendtransport mit RTW keinen Sinn. Du BRAUCHST da deinen Mann. Ich habe auch ein Baby in BEL und mein Mann und ich sprechen uns quasi tagesaktuell ab ob Fahrten mit 100km (für den halben Tag) gerade Sinn machen oder nicht eben weil ich ihn im Zweifel brauche. Wenn du noch erstmal dein Handy aus dem anderen Zimmer holen, dann dem Rettungsdienst die Tür öffnen musst etc wird ja der Sinn des Liegens um den Nabelschnurvorfall zu verhindern ad absurdum geführt. Ich war selbst jahrelang im Rettungsdienst tätig und hätte mir immer die Haare raufen können wenn ich nachts um 2 ankam um die Frauen liegend abzuholen und sie noch durch die Gegend spaziert sind um ihre Kliniktasche vollends zu packen etc. Da scheint manchmal viel Aufklärung auf der Strecke zu bleiben vonseiten Gyno/Hebamme.
LG :)
Ein Vorfall ist sooo mega selten. Was machen denn alleinerziehend? Muss man halt das Handy am Mann haben und draußen im Schuh einen Schlüssel.
Ich kenne tatsächlich jemanden, die das so gemacht hat. Ein Schlüssel war bei einer Nachbarin deponiert, die immer zuhause war. Handy Immer dabei.
Wenn ich eins gelernt habe, dann das man einen Mann bei einer Geburt nicht braucht.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es früher los geht ist deutlich geringer, als das es zeitlich passt.
Im Notfall ist er halt nicht dabei sondern kommt nach - kein Weltuntergang.
Ich würde ihm eine schöne Reise wünschen und mich auf die Ruhe freuen.
Das kannst du doch gar nicht sagen, dass MAN ihn bei der Geburt nicht braucht. Als ob du für alle Frauen sprechen könntest!. ICH habe meinen Mann sehr gebraucht bei der Geburt. Viele andere Frauen auch. Du deinen nicht, dann bist du da halt anders als wir. Das ist individuell.
Aha.
Vielleicht solltest du lernen, nur für DICH zu sprechen und nicht für die Allgemeinheit.
"Man" braucht seinen Mann bei der Geburt nicht ist einfach eine komplett falsche Aussage.
DU brauchst deinen Mann nicht. Lass doch andere bitte selbst entscheiden, wann sie wen für wie lange brauchen.
Ich kann dich super gut verstehen. Mein Mann und ich hatten ein ähnliches Thema, allerdings war er 700 km entfernt auf Dienstreise in der 37. SSW. Haben auch viel diskutiert, aber er war sich soo sicher, dass das erste Kind ja nicht so weit vor ET kommt...
Unsere Kleine kam letztendlich 11 Tage vor ET (nachdem die Fruchtblase geplatzt ist). Also war es doch relativ knapp. Hatte aber auch keine BEL. Nach 8 Stunden war die Kleine dann da.
Ich würde versuchen nochmal in Ruhe mit ihm zu reden und zu verdeutlichen, dass es immer jederzeit losgehen kann. Hat bei mir zwar nicht geholfen, aber vielleicht helfen ja die Erfahrungsberichte anderer Eltern.
Was ich aber gelernt habe: Mein Mann meinte das nicht böse bzw. wollte auf jeden Fall dabei sein, aber ich glaube die Männer realisieren das oft nicht so, verstehen auch nicht immer, dass man selbst schon nervös wird und gehen oft rationaler (die Zahlen sagen doch, dass es unwahrscheinlich ist) an die Sache ran.
Also nimm es nicht persönlich bzw als uninteressant, sondern als eher naiv in dieser Beziehung.