Erfahrungen - Fetalis Test pos- Punktion neg.

Hey,
Ich bin 26 (15ssw) und hatte letzte Woche meinen Fetalis Test erhalten. - auffällig auf T21.

Meine FÄ meinte, ich wäre dafür nicht „anfällig“ und dieser Test ist wahrscheinlich falsch positiv.

Der US, die Nackenfaltenmessung, Größe, das Nasenbein, die Herzaktivitäten - alles spricht gegen eine T21. Natürlich ist das keine 100 prozentige Gewissheit, aber dennoch ist die Hoffnung da.

Am Dienstag habe ich einen Termin bei einer pränataldiagnostikerin. Ich komme nicht um die FuPunktion herum.

Daher wollte ich fragen, ob jemand in meinem Alter ähnliche Erfahrungen gesammelt hat ; dass der Bluttest positiv war und die Punktion negativ ausfiel.

Meine Nerven liegen blank.

Danke euch!

Eisblume2

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Hallo Eisblume,

Trotz hoher Sensitivität und Spezifitiät ist der positiv prädiktive Wert beim NIPT bei Frauen mit wenigen Risikofaktoren (vor allem niedrigen Alter) gar nicht mal so super. Das zu erklären würde jetzt den Rahmen sprengen, ich habe dir aber einen guten Artikel aus dem Ärzteblatt herausgesucht, in dem es ganz gut erklärt sein dürfte. Ich habe den PPW für dich mit 26 jetzt nicht ausgerechnet (zumal ich die anderen Untersuchungen nicht richtig mit reinnehmen könnte weil mir da Daten fehlen wie viel das ausmacht oder nicht) aber das positive Ergebnis beim NIPT sichert die Diagnose noch überhaupt nicht! Wahrscheinlich hört sich das alles jetzt verwirrend an, ich habe dir deshalb mal ein Zitat aus dem Artikel herausgesucht wo mal zwei Beispiele berechnet wurden (dort wird die Abkürzung PPV für den positiv prädiktiven Wert benutzt, gemeint ist dasselbe wie bei meinem PPW):

"(...) Die Prävalenz für Trisomie 21 beim Kind in der 16. Schwangerschaftswoche für eine Frau im Alter von 22 Jahren beträgt 0,08 Prozent (8 von 10 000). Bei einem positiven Bluttest auf Trisomie 21 liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das Testergebnis richtig-positiv ist, daher nur bei 49 Prozent (positiv prädiktiver Wert, PPV). Ist das Testergebnis negativ, ist es mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 99 Prozent korrekt (negativ prädiktiver Wert, NPV).

Erst mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz und somit auch der PPV für eine Trisomie 21. In einem Alter von 42 Jahren sind immerhin 96 Prozent der positiven NIPT-Ergebnisse korrekt.

„Beim NIPT hat insbesondere der positiv prädiktive Wert eine wesentliche Bedeutung, weil er die Aussage vermittelt, dass ein positiver NIPT keine sichere Diagnose ist“, erklärte Koch. Je nach Risiko der Frau weise ein erheblicher Teil der Kinder trotz positivem Ergebnis doch keine Trisomie auf. Zur Abklärung seien daher weitere Untersuchungen nötig."


Hier noch der Link zum Artikel: https://www.aerzteblatt.de/archiv/212522/Nichtinvasive-Praenataltests-Risiko-fuer-Fehlinterpretation

Ich habe gehört, dass im Pränataldiagnostikforum eine super Pränataldiagnostikerin ist, die das alles viel besser erklären kann als ich (und auch viel mehr Ahnung hat - ich habe dieses Thema im Studium ja nur gestreift) und dir sicher viel besser Mut machen kann. Schreibe doch gerne mal dort. Bei Rund-ums-Baby gibt es auch ein Expertenforum mit einem Pränataldiagnostiker. Wichtig ist für dich jetzt gerade zu wissen, dass noch nichts sicher ist mit diesem Ergebnis! Also nicht den Mut verlieren.

LG und die Daumen sind fest gedrückt

Bearbeitet von awelina
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Hallo Awelina,

Tausend Dank für diesen tollen Beitrag!! Ich gebe die Hoffnung nicht aus.

Vielen Dank!!

Eisblume2 ♥️

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Darf ich fragen wieso du nicht um eine Punktion rum kommst ??? Möchtest du diese Untersuchung , weil das Ergebnis Auswirkungen auf die Schwangerschaft hätte ???
Liebe Grüße

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Richtig.

Lieben Gruß
Eisblume2

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Es tut mir sehr leid, was du durchmachst und ich wünsche dir sehr viel Kraft!

Ich bin schwanger mit einem "vanishing twin". Dieser kann ein falsch positives Ergebnis beim NIPT erzeugen, deswegen habe ich den NIPT gar nicht erst gemacht.
Vanishing twins kommen scheinbar gar nicht soooo selten vor und manche Schwangere wissen davon gar nichts, weil der verstorbene Zwilling sich zum Teil sehr früh auflöst.

Nur eine mögliche Ursache für einen falsch positiven Test.