Einleitung wegen Übergewicht der Mutter

Hallo ihr Lieben,

ich war gestern im Krankenhaus zur Geburtsplanung und bin nun etwas verwirrt.

Die Ärztin sprach mich auf mein Übergewicht, was ich schon vor der Schwangerschaft hatte, an. Es gibt neue Studien, die zeigen, dass bei Frauen mit Übergewicht vermehrt Probleme bei den Herztönen des Kindes während der Geburt festzustellen sind. Daher haben sie als Klinik festgelegt, allen übergewichtigen Schwangeren eine Einleitung 1 Woche vor Termin zu empfehlen. Spätestens am Termin müsste aber dann eingeleitet werden. Ich sollte ja nicht übertragen. Bisher wurde es noch nie von Ärzten oder Hebammen thematisiert, deswegen bin ich etwas überrumpelt.

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht bzw wurde vielleicht selbst aufgrund von Übergewicht eingeleitet?

Ich war bei 35+5, gemessen wurde mein Kind 37+5. Wir sind aber beide auch sehr groß und kräftig, wir haben also mit einem großen Kind gerechnet. Sie schätzt ihn jetzt schon auf 3,3-3,8kg. Also der Punkt spricht ja auch eher dafür, ihn eher zu bekommen, damit er kein 4,5kg Baby wird 🙈 Die Einleitung wird aber lediglich mit meinem Gewicht begründet.

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Im S3 Leitfadenfür Adipositas und Schwangerschaft findet man folgende Aussage:

"Bei Schwangeren mit einem BMI > 30 kg/m2 sollte eine Aufklärung darüber erfolgen, dass bei Adipositas ein erhöhtes Risiko für Totgeburt bei Terminüberschreitung besteht. Bei zusätzlichen Risikofaktoren sollte bei adipösen Schwangeren eine Einleitung mit 39+0 SSW angeboten und sorgfältig abgewogen werden."

"Je höher der BMI, desto weniger verlässlich ist das fetale Herzfrequenzsignal und seine Ableitung. Eine Elektrode am kindlichen Kopf hat die bestmöglich erreichbare Registrierung und Zuverlässlichkeit der Signalgewinnung bei Adipositas. Bei unzureichender Herzton Ableitung soll daher die externe Ableitung durch eine Skalpelektrode ersetzt werden. Es soll eine sichere Differenzierung zwischen fetaler und maternaler Herzfrequenz erfolgen."

Hast du noch andere Risikofaktoren wie zb Bluthochdruck, Blutverdünner, etc? Generell würde ich bei der Entscheidung den Ärzten vertrauen :-)

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Danke für den Auszug aus der Leitlinie! Irgendwie hatte ich das selbst nicht gefunden!

Ansonsten ist alles ok bei mir. Blutdruck, Blutzucker, alles in Ordnung.

Ich werde auch auf die Ärzte vertrauen. Ich war nur überrascht, dass es wirklich nie angesprochen wurde, sondern erst jetzt so kurz vorm Termin.

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Hab sowas tatsächlich noch nie gehört

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Ich bisher auch nicht, aber die Studie ist wohl auch ganz neu.

Die Einleitung soll vermeiden, dass die Herztöne des Babys während der Geburt absacken. Das Risiko wird wohl größer, je näher der ET rückt und nach er steigt es wohl noch mal rasant an. Sie wollen das halt umgehen, um „unnötige“ Interventionen während der Geburt zu vermeiden.

An sich lassen sie mir schon die Wahl, ob ich das möchte, aber mal ehrlich: Wer lehnt etwas ab, wenn solche Risiken auf dem Spiel stehen!

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Also ich würde auch definitiv das machen, was die Ärzte empfehlen.
Gleichzeitig denk ich mir: Wird die Einleitung nicht noch unangehmer für die Frau? Ist es nicht stressiger für das Ungeborene, wenn evtl unnötig eingeleitet wird? Könnte ja natürlich bei bspw. 40+2 losgehen? Reißt die eine Woche es wirklich raus?
Weißt wie ich meine?

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Huhu. Also ich bin stark übergewichtig und hab auch in der Schwangerschaft noch viel zugenommen.
Bei mir war nie rede von früher einleiten. Meine Maus ist aber auch nicht sonderlich schwer oder groß.

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Ich bin mit einem BMI von 33 gestartet, habe aber bisher wirklich „nur“ 8kg zugenommen und achte wirklich sehr auf meine Ernährung.

Am Mittwoch wurde der Kleine bei der Frauenärztin gemessen und hatte dort 48cm und 2800g. Am Freitag in der Klinik auf einmal 52cm und 3,3-3,8kg. Also er scheint geburtsreif zu sein.

Ich probiere jetzt erstmal zuhause alles: Wehentee, Akupunktur bei der Hebamme, Fußreflexzonenmassage etc. Vielleicht macht er sich ja normal auf den Weg 😅

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Ich bin deutlich übergewichtig und mein erstes Kind kam spontan bei 40+4. Beim zweiten wurde ich bei 39+0 spät Abends eingeleitet, aber wegen eines Blasensprungs. Beide Kinder waren durchschnittlich groß und schwer.

Jetzt beim dritten hat auch noch niemand etwas davon gesagt.

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Das ist doch Blödsinn!

Habe Ich noch nie gehört!
Bin nur 1,63 cm gross und wog in der SS mit unserem Sohn am Ende 100Kg!

Nun bin Ich in der 2.SS fast 22.SSW bei 90Kg!
Habe nix gehört das man da früher eingeletet wird!
Bin auch gesund und Werte außer manchmal leichter Bluthochdruck perfekt!
Lg
Sandra

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Hallo 🙋🏼‍♀️ das habe ich noch nie gehört, aber am Ende entscheidet es ja jede Klinik für sich selbst. Und in erster Linie ist es ja nur eine Empfehlung für dich.

Ich habe Ende September entbunden und hab auch einen sehr hohen BMI. 175cm und 150kg am Ende der Schwangerschaft. Gestartet bin ich mit 140kg und wenige Tage nach der Geburt hatte ich 15kg weniger - es war also größtenteils alles Wasser bei mir was ich ab der 31. Woche zugelegt habe.
Meine Ärztin hat mich am Anfang der Schwangerschaft einmal aufgeklärt zwecks Gewichtszunahme etc. aber das war’s. Ansonsten hat nie wer mein Übergewicht angesprochen und ich hatte eine sehr komplikationslose und schöne Schwangerschaft.

Ich habe aber in der Schwangerschaft Bluthochdruck entwickelt und daher wollten die Ärzte, dass ich nicht weit über ET gehe. An 40+2 wurde ich dann eingeleitet mit einem Propess/Bändchen. Eine Einleitung vor ET habe ich abgelehnt. Mein Bauchgefühl war einfach gut und sicher.
Unser Kleiner wurde zwei Tage vor der Geburt noch auf 51cm und 3.400g geschätzt. Zur Welt kam er dann mit 4050g und 57cm - die Werte am Ende sind also eh mehr Schätzung als Realität. Übrigens war mein Sohn damit bis auf 100g Unterschied genauso schwer und groß wie ich damals bei meiner eigenen Geburt.

Tatsächlich hat mein Sohn sich unter der Geburt so verkrümelt im Bauch, dass das CTG nicht mehr zu schreiben ging. Mehrere Stunden lang saß eine Hebammen Schülerin mit mir auf dem Kreißbett und sie hat das CTG an meinen Bauch halten/drücken müssen, weil er immer wieder „weg“ war.
Irgendwann wurde vaginal eine Sonde gelegt an den Kopf meines Sohnes.
Es hat vier Versuche für die Sonde gebraucht. Laut Ärzten lag das aber nicht an meinem Gewicht sondern daran, dass der Zwerg sich im Bauch immer wieder hoch gedrückt hat. Also er hatte partout keine Lust auf CTG und auch nicht auf die Sonde. Auch während der Schwangerschaft war CTG Schreiben mit ihm nie einfach, weil er sich ständig weg geschoben hat.

Übrigens habe ich einen recht flachen Bauch und wenig Bauchfett. Mein ganzes Übergewicht verteilt sich aufgrund des Lipödem auf Hüfte/Po/Beine.

Am Ende des Tages entscheidest du als Mama was du willst und nicht die Ärzte. Vom Bauchgefühl her würde ich die Einleitung erst ab ET machen. Ich hatte auch extra bis zum ET gewartet und eine Einleitung bei 39+0 abgelehnt. In dieser einen Woche hatte ich dann noch meinen Schleimpfropf verloren und vermehrt Wehen zuhause gehabt. Das war für mich ein Zeichen, dass es sowieso bald losgegangen wäre. Mein Sohn war dann auch keine 24h nach der Einleitung auf der Welt. Mir war wichtig, dass vorher schon ein paar Geburtsanzeichen da sind und sich die Einleitung dann nicht mehrere Tage hin zieht…

Alles Gute dir!🥰

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Hey also ich bin bei Kind 1 mit 112kg gestartet .
Am ende hatte ich 128kg und habe spontan entbunden und war 4 Tage nach ET . Man hat mir nie eine Einleitung ans Herz gelegt und Probleme gab es vor und während der Geburt nicht .
Ich würde mich da nicht verrückt machen.
:)