#schwangerschaftsdiabetes macht micht wahnsinnig.

Ich muss mir jetzt auch einmal Luft machen, ich bin mittlerweile so wütend und gestresst.
Vielleicht geht es euch ähnlich.

Da mein kleiner Zuckertest etwas auffällig war musste ich den Großen machen, zu allem Überfluss ZWEIMAL, weil das Labor das erste Mal mein Blut verunreinigt hatte - wunderbar. Zweimal den Scheiß - ist ja nicht grade angenehm, bei 30 Grad draußen mit Kreislauf 3h in der Praxis zu sitzen/liegen.
Nun denn mein Wert nach 2h war 3 Punkte zu hoch (darf ja 153, meiner war bei 156) also ab zum Diabetologen.
Gut, ausgestattet worden mit Messgerät und dann 4x am Tag gemessen.

Zwischendurch noch einen Umzug gewuppt, natürlich auch zu viel gemacht, alles gestresst.
Weil ins Elternhaus zurück, das natürlich nicht leer steht, sondern auch noch ganz viel Zeug hat.
Heißt, eine Wohnung UND ein Haus räumen.

Vor 3 Jahren hatte ich meine Ernährung komplett umgestellt auf Zuckerfrei, Weizenfrei, keine Softdrinks mehr etc. und in der Schwangerschaft natürlich mal ein Stück Schokolade, aber nie wirklich viel.
Dann erste Diabetes-Sprechstunde, Werte waren so in Ordnung. In Anbetracht des Umzugsstresses und Allgemein, natürlich ab und an einige Werte manchmal einen my drüber als sie sollten, aber nachvollziehbar und in Ordnung.

Vor allem, weil bei einer gesunden Ernährung der Blutzuckerwert langsamer ansteigt und langsamer abfällt - was ja gut ist!
Und eben bei mir dann einen manchmal höheren Wert anzeigt, weil mein Körper schon so lange umgestellt ist.
Gewicht des Kindes immer im Normalbereich!
Kaiserschnitt muss es übrigens auch aus medizinischen Gründen werden.


Durch den Umzug musste ich mir dann einen neuen Diabetologen suchen.
Die haben natürlich erstmal im Labor gemessen, dann mit meinem Gerät, da waren die Werte unterschiedlich - mein Gerät zeigte wohl zu wenig an. Also neues Gerät verschrieben und wieder hin, dieses zeigt wohl etwas mehr an als im Labor, aber das "sei ja besser, als zu niedrig." Außederm "gehöre ich wohl zu den Schwangeren, bei denen kein Messgerät genau misst, daher leider schwierig alles." Was bitte?
Nagut ausprobiert mit dem neuen Messgerät, der Morgenwert also bei 95, mal bei 96 (bei 95 soll er liegen), aber das wäre dem Arzt zu hoch, er würde lieber 92 oder gar 87 haben wollen und verschreibt mir Insulin.
Da die Praxis grade im Urlaub ist, habe ich das noch nicht abgeholt und habe auch eher das Gefühl langsam verarscht zu werden.
Der Wert 95 ist angegeben, die Praxis verschreibt mir ein neues Gerät das zu hoch misst und dann setzt der Arzt noch die Messlatte tiefer?

Eine Hebamme meinte auch, dass sie von Schwangeren hörte (bei dem Arzt), dass die so viele Messgeräte bekommen haben, bis dann die Werte endlich schlecht genug waren um Insulin zu verschreiben. Ich fühle mich total verunsichert und ein bisschen verarscht ehrlich gesagt.

Der Umzug ist bei uns auch nicht an 2 Tagen gemacht, daher habe ich immer noch viel Stress mit räumen und Familienbesuche, die ja zwar alle helfen wollen und dann doch aber irgendwie mehr Chaos veranstalten - so sehr ich sie auch liebe und weiß, wie lieb sie es meinen. Und Stress trägt ja auch nunmal zu höheren Werten bei.

Ich habe keine Lust mehr mich täglich 4x zu piksen und jedes Mal zu bangen (Stress), dass der Wert in Ordnung ist.
Ich habe keine Lust mehr dauernd mich mit dem Thema Essen zu beschäftigen, nur weil es jetzt messbar gemacht wird.
Mal 1/2 Brötchen der Wert ist super, mal 1/2 Brötchen und der Wert ist zu hoch. Hä?
Meine Ernährung ist gut so, wie sie ist und ich habe das Gefühl mich nicht satt essen zu können oder auch oft das Gefühl gar keinen Hunger mehr zu haben. Alles wie eine selbsterfüllende Prophezeeiung.
Letztens noch ein Auffälliges CTG gehabt und ich habe das Gefühl einfach Ruhe zu brauchen.

Natürlich will ich das Beste für unser Kind und keine Risiken eingehen, wenn ich sie vermeiden kann, doch ist es manchmal nicht doch auch gut einfach auf sich selbst zu hören, wenn man das Gefühl hat völlig verarscht zu werden?

Habe jetzt bei meiner alten Praxis angefragt, ob die mich telefonisch weiter beraten können.
Eine Schwangerschaft ist doch sowieso schon anstrengend genug, da muss man doch nicht noch von außen so viel Ärger auf der Seele lasten haben.

Liebe Grüße
Pipa + SSW32

Bearbeitet von pipapia
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Hallo Pipa,
I feel you. Ich habe auch so einen leichten Gestationsdiabetes und kann damit nicht so richtig gut umgehen.
Vor der Schwangerschaft viel Sport, super BMI, meist ganz gute Ernährung. Okay, viel Süßes, aber eben auch viel mehr Bewegung als der Durchschnitt der Bevölkerung.
Dann war mein Wert beim OGTT 4 Punkte zu hoch nüchtern. Zack, zum Diabetologen.
Seit dem mache ich rum mit Zucker messen, Diät und ständiger Verwirrung wieso der Wert mal so und mal so ist. Insulin schwebt drohend über mir.
Ich hab so ein paar Gedanken zur gesamten Thematik, vielleicht helfen dir die ja:
- wer sagt eigentlich dass genau der Wert der Grenzwert ist und nicht 3 Punkte mehr oder weniger. Wenn ich also nur wenig abweiche und weder bei mir noch beim Baby Symptome zu sehen sind, wer sagt denn dass es dann wirklich problematisch ist?
- gerade der Nüchternwert ist kaum zu beeinflussen und hat u.a. mit dem Alter zu tun
- Insulin ist für mich eine große Entscheidung. Keine Wirkung ohne Nebenwirkung. Ich würde das nie ohne Zweitmeinung nehmen und am Ende ist es sowieso unsere Entscheidung, was wir bei geringer Abweichung für das größere Risiko halten.
- dennoch nehme ich das Thema sehr ernst und versuche mich an vieles zu halten was die Diät angeht.
Wir müssen nicht mehr allzu lange durchhalten. In ein paar Wochen geht der Peak schon wieder runter und wir haben es geschafft 🙏

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Hallo Felicitas,
danke für deine Worte!

Ich habe auch vor der Schwangerschaft viel Sport gemacht, aber dann brauchte mein Körper zu viel Energie für die Maus, dass ich gar nichts mehr konnte. Meine Hebamme meinte auch, das Gestationsdiabetes gesunde Schwangere manchmal einfach verrückt macht. Vor allem wenn man dann noch bei Ärzten ist, bei denen man sich nicht gut aufgehoben fühlt.
Tatsächlich hatte sie schon Schwangere die Insulin nahmen und dann ein 5kg Baby zur Welt brachten, weil es eben die "falsche Entscheidung" des Arztes war.

Morgen werde ich nochmal eine andere Praxis befragen und finde deine Gedanken total gut, wenn es keine weiteren Symptome gibt und es Mutter und Kind gut geht und alles normal ist, wer sagt dann dass man Insulin braucht?
Und diese blöden mal hier 3 und mal da 5 Punkte drüber und vom Nüchternwert ganz zu schweigen, der ja wirklich wohl bei allen Menschen schlecht ist weil Nachts kein Insulin produzuert wird.
Es ist irgendwie eine unnötige Panikmache, weil es plötzlich einfach messbar gemacht wird, dass wiederum stresst.

Den Gedanken, dass im Endeffekt die Entscheidung bei uns selber liegt finde ich auch großartig.
So habe ich das noch nicht gesehen, man denkt ja oft "die Ärzte werden schon wissen" aber es sind eben auch nur Menschen und man sollte sowieso viel mehr auf das eigene Bauchgefühl hören ;)

Und du hast auch vollkommen Recht, ein bisschen noch durchhalten und dann ist es geschafft.