Kann ich mich schützen ohne meinem Arbeitgeber von der SS zu erzählen???

Guten Morgen

Ich hoffe auch eure Erfahrung und euer Wissen. Meine Lage ist etwas verzwickte.

Vorweg und weil sich einige rechtliche Sachen unterscheiden, ich bin in Österreich.

Ich arbeite seit Sept auf einem Obstbaubetrieb mit. Vorher spontan Tageweise (war noch Karenz) seit Sep bin ich angemeldet. Wir haben allerdings nie etwas unterschrieben also kein Dienstvertrag. Ich weiß, dass vieles nicht gesetzeskonform ist, aber dennoch war es für mich eine gute Übergangslösung.

Meine Arbeitgeber ist also eine 3 Generationen Bauernfamilie. Ich bin die einzige Angestellte. Ich bin nun Ende der 8SSW und dürfte eigentlich 80% meiner Arbeiten nicht mehr machen - es wird viel getragen und gehoben im Bereich zwischen 13 und 23kg.
Bisher hab ich einfach weiter gemacht und gehofft dass nix passiert. Mein FA am Donnerstag rät mir dringend davon ab.

Ich möchte meine oder die Gesundheit des kleinen Krümel natürlich nicht aufs Spiel setzen. ABER:
Wir wohnen in einem kleinen Dorf - jeder kennt jeden - wenn es einer weiß, wissen es alle. Ich möchte es noch nicht so gerne erzählen da die SS sehr unerwartet war und ich mich damit selbst noch nicht so richtig zurechtgefunden habe.
Krankenstand ist bei mir leider keine Option, da mir von meinen Chefs nahegelegt wurde, Krankenstände oder Pflegeurlaube sind einzuarbeiten (ja ich weiß das ist Mist, hätt ich das geahnt, hätte mich mich nicht darauf eingelassen)

So, nun sitz ich hier und überlege, wie ich mich und mein Krümel schützen könnte...
Ich fürchte auch, dass ich gekündigt werde, sobald sie von der SS erfahren (ich weiß dass sie es nicht dürften, aber wir haben ja nie was unterschrieben)
Steht mir dann überhaupt Arbeitslosengeld zu?

Weiß jemand Rat? Hat jemand eine Idee.
Es ist sehr verzwickt und ich verzweifle grad an jeder meiner gedanklich durchgespielt Möglichkeiten.

LG

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In Deutschland ist ein mündlicher Arbeitsvertrag genau so gültig wie der schriftliche. Einzige Ausnahme ist die Befristung. Diese muss schriftlich festgehalten werden. In DE wärst du jetzt also unbefristet angestellt und bei allen ungeklärten Punkten gelten die gesetzlichen Mindestvorgaben zB bei Urlaubstagen oder Kündigungsfrist.

Ich denke aus der Situation kommst du ohne Konfrontation nicht raus. Hast du eine Rechtsschutzversicherung?
Entweder du stehst für dich und dein Kind ein oder du machst weiter bis... wann, weiß ich auch nicht. Bis dein Bauch wächst? Aber das ändert an der Situation auch nichts.

Aber ehrlich, so was wie Lohnfortzahlung während Krankheit kann ein Arbeitgeber nicht einfach mal selbst aussetzen. Du musst das sicher auch in Österreich gesetzlich nicht nacharbeiten. Kündigen können sie dich nicht.
Also ich persönlich würde erst versuchen im positiven die Situation zu klären und erklären, mich auf die gesetzlichen Arbeitsbestimmungen berufen, dass das auch alles für dich gilt. Wenn sie sich quer stellen bist du halt raus und würde um den Lohn im schlimmsten Fall gerichtlich kämpfen. Den müssen sie ja weiter zahlen weil du während der Schwangerschaft unkündbar bist.
Und danach, such dir nen Arbeitgeber der sich an gesetzliche Bestimmungen hält 😉

Da will ich dich positiv bestärken!! Ansonsten passiert es immer wieder dass gerade Frauen die Kinder bekommen in Armut landen!!

Alles Gute dir!!

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Die Frage ist einmal, bist du dir wirklich sicher, dass du angemeldet bist? Hast du zumindest einen Dienstzettel bekommen? Für mich klingt das eher nach Schwarzarbeit.
Ich würde dir empfehlen bei der Arbeiterkammer nachzufragen. Da holst du dir so auch gleich rechtliche Hilfe und Unterstützung.

Bearbeitet von Kleeblatt24
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Würde da bei der Kammer / Gewerbeaufsicht mal nachfragen wie das so läuft
Also weiterarbeiten würde ich auf keinen Fall !
Zur Not musst du von der SS erzählen aber dein Kind ist wichtiger und das Schwere heben ist halt einfach gefährlich
Alles Gute dir

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Danke euch drei mal für eure Antworten.
Ich befürchte auch, dass ich nicht drum rum komme es zu sagen. Auch wenn mir das noch garnicht gefällt. Ich hatte einfach gehofft, irgendjemand weiß was damit ich noch etwas Zeit hab.

Und ja, ich bin wirklich angemeldet. Das hab ich über die Versicherung überprüft. Bekomme auch Lohnzettel wo alles genau drauf steht. Also ganz offiziell und nichts schwarz.

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Der Arbeitsvertrag ist ja optional, die Dienstzettel nicht. Den müssen sie dir aushändigen.
Das du angemeldet bist ist sehr gut. Das heißt, dass du Anspruch auf Beratung bei der Arbeiterkammer hast. Die sind dort wirklich nett, bemüht und kompetent.
Ich würde mich in der Situation zuerst bei der Arbeiterkammer melden und mich beraten lassen und dann mit den Arbeitgebern sprechen.
Falls Sie dich kündigen, gibt dir die Arbeiterkammer gratis rechtliche Unterstützung und klagt ggf. für dich deine Rechte ein.
Alles Gute!