Erfahrungen Schwanherschaftsdiabetes

Ich bin jetzt in der 23. Woche seit heute und am Donnerstag wurde bei mir Schwangerschaftsdiabetes diagnostiziert. Es wurde nur der Nüchternwert gemessen, der lag bei 5.3 mmol/l und war damit erhöht, was dann zur Diagnose geführt hat. Da meine Mutter bei mir bereits welchen hatte und meine Grossmutter Diabetikerin war, bin ich familiär auch vorbelastet. Der Test wurde deswegen und weil der Bauchumfang des Kindes am Dienstag im oberen Normbereich war, jetzt schon durchgeführt. Ich habe eine Überweisung zum Diabetologen und Ernährungsberatung erhalten sowie ein Büchlein für die Werte, wo ich 4-5 Werte am Tag eintragen soll. Ausserdem wurde mir amgekündigt, man würde vermutlich "grosszügig Insulin spritzen", da der Bauchumfang vom Kind schon auffällig sei.
Ich habe mich eingelesen und halte mich jetzt schon an die Ernährungsempfehlungen. 1 Stunde nach dem Essen habe ich jeweils einen Wert von etwa 6.3 bis 6.7 mmol, bei einem Zielwert von <8mmol, also ok. Womit ich noch Mühe habe, ist der Nüchternwert. Dieser ist jetzt im Schnitt bei 5.1 mmol, was aber immer noch unter dem Zielwert von <5.3mmol liegt, der bei diagnostiziertem Diabetes gilt. Ich habe dort allerdings jetzt nur 3x messen können und sehr schlecht geschlafen mit mehreren Wachphasen und gestern sogar ab 3 Uhr nicht mehr einschlafen können, ausserdem bin ich leicht erkältet. Es kann also auch sein, dass er eigentlich etwas niedriger wäre. Hab noch etwas "rumgespielt" mit abends Nüsse essen, nachts ein Stück Vollkornbrot essen, wenn ich aufwache usw.
Der Nüchternwert war gestern um 3 Uhr morgens 4.7 mmol, um 6 Uhr 4.8, um 8 Uhr 5.1 und ist dann wieder um 10 auf 4.8 abgefallen, ohne dass ich zwischendrin gegessen habe. Über den Tag verteilt ist bei allen Messungen der Durchschnitt bei 5.8 mmol.

Jetzt zu den Fragen: Die, die sich auskennen: 1. Ist es bei solchen Werten wahrscheinlich, Insulin zu kriegen? Und 2. Wie schnell würde man, wenn sich die Werte soweit normalisiert haben (ich gehe davon aus, dass sie vorher höher waren), eine Normalisierung des Bauchwachstums beim Kind sehen? Kann es sein, dass man nach einer Woche bereits die Tendenz auf der Wachstumskurve erkennen kann?
3. Habt ihr noch weitere Tipps, um den Nüchternwert durch den Lebensstil zu beeinflussen?

Ich möchte Insulin möglichst vermeiden.

Bearbeitet von Anna1992
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Hallo,

ich hatte in meiner letzten Schwangerschaft auch Diabetes (sehr deutlich beim Test, alle Werte erhöht), und hab es durch Ernährungsumstellung so gut in den Griff bekommen, dass mich meine Diabetologin nach den Anfangsterminen eigentlich nicht mehr sehen wollte - außer die Werte wären nochmal zum Ende hin extrem gestiegen.

Es ist auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich, was man "verträgt", ich z.B. musste auf Milchzucker achten, da stiegen meine Werte stark an. Außerdem ist es oft so, dass Sachen die über den Tag gute Werte liefern, morgens alle Werte reißen.

Ich lass dir mal ein paar Tips da, vielleicht hilft dir der ein oder andere für deinen Morgenwert (der bei mir auch immer knapp unter der Grenze von 90 war (5mmol), für SS-Diabetes gelten ja strengere Werte).

- Eiweißbrot oder besser: Vollkorn-Knäckebrot (!), vor allem Abends - dadurch wurde mein Morgenwert echt besser (Eiweißbrot war ok, Knäckebrot machte die Nüchtern-Morgenwerte nochmal niedriger) - dazu natürlich auch nur eiweißhaltige Lebensmittel wie Käse, Wurst, Ei dazu Gemüse, kein Süßkram. Hat mir überraschenderweise sehr gut geschmeckt.

- Auch dass ich nicht mehr nach 18/19 Uhr gegessen habe, hat sich positiv auf den Wert ausgewirkt, musst es aber selbst testen, manche "brauchen" noch einen Spätsnack damit ihr Morgenwert gut ist - evtl. 85% Schokolade, hat wenig Zucker, schmeckt trotzdem lecker.

- manche schwören auf einen EL Apfelessig vor dem Zubettgehen damit der Morgenwert besser wird. Scheint manchmal zu klappen, wäre mir ein Versuch wert (eklig, aber du kannst ihn ja auch über den Salat kippen Abends oder in dein Wasser). Auch vor einem kohlenhydratreichen Essen eingenommen soll er anscheinend helfen, dass die Werte nicht so hochschießen.

- Haferflocken! sollen super sein auch bei "richtigem" Diabetes - in Joghurt morgens gemischt mit ein paar (sauren) Äpfeln oder Heidelbeeren und Sonnenblumenkernen oÄ war das meine Rettung, weil ich morgens sehr wenig vertragen hab (wertemäßig). Haferflocken helfen auch längerfristig und wirken sich positiv auf den Blutzuckerwert aus.

Viel Glück und alles Gute! :-)

Bearbeitet von salea8
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Danke für die Tipps. Seit der Diagnose habe ich eigentlich aussvhliesslich Eiweissbrot/Vollkornroggenbrot gegessen, Milchzucker nur im Joghurt, Industriezucker gar nicht. Haferflocken hab ich jeden Tag versucht, einzubauen. Spätsnack hatte ich probiert, hat nicht wirklich einen Unterschied gemacht. Abends nicht mehr nach 18 Uhr essen bzw. auch im Abendessen sehr wenig Kohlenhydrate hab ich gestern probiert, war leider der grösste Reinfall, bin heute Morgen dann mit Kopfschmerzen, Magenknurren und leichten Kreislaufproblemen aufgewacht, der Nüchternwert war höher als die letzten Male. Er ist jetzt im Schnitt knapp an der Grenze zu SS-Diabetes, aber unter dem Zielwert von 5.3 mmol., nur am Tag des Tests und einen Tag danach war er genau bei 5.3.
Apfelessig probiere ich mal, auch wenn ich von Essig eigentlich würgen muss 😅

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Bei mir war der Wert bei 8,5


Muss am Dienstag u Mittwoch wieder zum Diabetologen. Danach kann ich berichten was Sache ist und wie es weiter geht .
Bin aktuell erst in der 11 Woche

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Hallo! Ich kann dir die Lektüre davon empfehlen - S3 Richtlinien für Schwangerschaftsdiabetes:

https://www.google.com/url?sa=t&source=web&rct=j&opi=89978449&url=https://register.awmf.org/assets/guidelines/057-008l_S3_Gestationsdiabetes-mellitus-GDM-Diagnostik-Therapie-Nachsorge_2019-06.pdf&ved=2ahUKEwiHsb6vsb6CAxUI0GEKHZ6eCOAQFnoECAkQAQ&usg=AOvVaw2RKuYO8eelS4lM9_v6KY4a