Hallo Mädels,
Ich wollte euch nur einmal fragen wie ihr zu dem Ersttrimester-Screening steht, lasst ihr es machen oder nicht ? Habt ihr vielleicht schon Erfahrung damit gemacht ?
Nach meiner ICSI hat mein FA mir das empfohlen, ich weiß aber nicht so recht ob ich das machen lassen soll.
Ersttrimester-Screening
Ich denke, es kommt ganz darauf an, was für dich die Konsequenzen wären. Das ETS gibt ja auch nur eine Wahrscheinlichkeit ab. Hätte eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Trisomie Konsequenzen für dich? Wenn ja, wärst du bereit, im Falle der Fälle eine invasive pränataldiagnostische Maßnahme wie eine Fruchtwasserpunktion oder Chorionzottenbiopsie zu machen, die mit einem geringfügig erhöhten Risiko für eine Fehlgeburt einhergeht? Oder würdest du dein Kind annehmen, wie es ist, und ein Abbruch käme sowieso nicht in Frage? Im letzten Fall kannst du getrost auf das ETS verzichten. Wenn du eine sicherere Aussage über die Wahrscheinlichkeit für eine Trisomie haben möchtest, aber keine invasiven Maßnahmen befürwortest, wäre der teurere NIPT-Test eine Option, der soll recht zuverlässig sein.
Ich habe meinem Mann vor ein paar Tagen gesagt, dass ich auf das ETS verzichten möchte, weil ich das Kind nicht weg machen lassen würde, auch wenn es krank wäre. Ich würde es trotzdem lieben. Außerdem kommt dazu, dass ich bei einem Verdacht die weiteren Untersuchungen aufgrund der Risiken nicht machen wollen würde ..
& dann noch das Risiko auf einen falschen Verdacht ..
Ich hab aber jetzt drüber nachgedacht, dass es vielleicht falsch wäre das nicht zu machen, deswegen wollte ich mir Erfahrungen einholen.
Ich denke das mein FA auch nicht gut darauf reagieren wird, wenn ich sage „wir möchten das nicht machen"
Wenn ich da mal kurz einhaken darf. Ich gehöre zu der Fraktion, die auf jeden Fall wissen möchte, was auf sie zukommt. Ich persönlich finde nicht, dass man grundsätzlich zu Konsequenzen wie einem späten Abbruch bereit sein muss, um über das Risiko, dass mein Kind über eine Trisomie oder eine Fehlbildung verfügt, bescheid wissen zu wollen. Ich finde es alleine deshalb schon wichtig, damit du, dein Partner und vielleicht die engste Familie sich darauf einstellen können. Auch aus medizinischer Sicht ist das nicht unklug, denn manchmal kann schon während der Schwangerschaft geplant werden, wie zum Beispiel mit einem Herzfehler bei Trisomie 21 verfahren werden kann. Es gibt ja mittlerweile schon operative Möglichkeiten im Mutterleib. Natürlich ist das selten. Aber ich wüsste gerne Bescheid. Ich habe damals in meiner ersten SS auch den nipt gemacht, da dort ja auch Monosomien erkannt werden. Kann den Kindern einiges ersparen, wenn das erkannt wird und nicht erst nach mehreren Jahren, wenn man von Arzt zu Arzt gelaufen ist. Natürlich besteht immer ein Recht auf Nicht-wissen und ich respektiere, wenn jemand eine andere Meinung hat. Meine Tochter ist auch nach langem Kinderwunsch entstanden und war ein absolutes Wunschkind. Für mich war trotzdem klar, so sehr ich sie auch geliebt habe, dass ich eine Schwangerschaft bei Trisomie 13 oder 18 nicht fortgesetzt hätte. Diese Kinder versterben schon oft im Mutterleib oder kurz nach der Geburt. Das hätte ich nicht über mich gebracht. Deshalb war mir wichtig, dass ich die größtmögliche Gewissheit haben kann und danach aktiv eine Entscheidung treffen kann. Bei Nicht -Wissen wird dir die Entscheidung aus der Hand genommen, und in meinen Augen wäre der Schock dann umso größer. Aber ich habe Respekt vor allen Paaren, die das für sich anders entscheiden. Wie sieht das denn dein Mann? Mir war wichtig, dass wir darüber nicht geteilter Meinung sind, denn es ist ja auch sein Baby. Ich hoffe ich war jetzt nicht unsensibel.
Es kommt natürlich ein bisschen auf dein Alter und dein Risiko an. Was für mich auch entscheidend ist: was ist die Konsequenz aus dem Ergebnis, und will man das überhaupt wissen.
Beim ETS wird ein genauer Ultraschall mit Nackenfaltenmessung gemacht und zusätzlich bestimmte Blutwerte bei dir bestimmt. Daraus errechnet sich ein Risiko für Trisomie 21 u 2 weitere Syndrome.
Falls dies erhöht ist, könnte müsste man ggf noch eine genauere Untersuchung zur Abklärung machen (Fruchtwasserpunktion oder NIPT, dazu muss dich der Arzt dann beraten)
Was wäre für dich die Konsequenz, wenn du wüsstest, dass dein Kind eine Beeinträchtigung hat oder ein hohes Risiko dafür. Willst du das überhaupt im voraus wissen? Und was würde sich dadurch für dich u deinen Patrtner ändern
Du musst hier nocht antworten, aber du solltest dir vor dem Screening die Antworten für dich überlegt haben.
Habe mit meinem Mann schon darüber gesprochen & die Tage gesagt, dass ich es nicht machen möchte. Für uns würde sich nichts ändern. Schau gerne ein Kommentar weiter oben.
Ich hatte jetzt jedoch ein bisschen sorgen, dass es vielleicht die falsche Entscheidung wäre das nicht zu machen & wollte darum Erfahrungen einholen.
Wir haben das ETS und den NIPT Test machen lassen. Wir wollten einfach die Gewissheit haben, dann mit einem beeinträchtigten Kind hätten wir vermutlich nicht leben können.
Leider kann einen dafür trotzdem niemand die Garantie geben. Das kann kein Test. Es können immer Infektionen/Unfälle unentdecke Beinträchtigungen geben. Eine geistige Behinderung sieht man nicht im US und kommt eben auch ohne Gendefekt vor. Und spätestens dann muss man auch damit Leben oder gibt es zur Adoption frei. Aber bei meiner Freundin zbsp. Dauerte es fast 2,5 Jahre bis eine klare geistige Behinderung diagnostiziert wurde. Das Kind wird wahrscheinlich nie alleine Leben können. Aber das hat sich erste im Laufe der Entwicklung gezeigt. Ich könnte zbsp. Nicht mir einer Abtreibung leben.
So denkt eben jeder anders 🤷🏽♀️
"Ich habe meinem Mann vor ein paar Tagen gesagt, dass ich auf das ETS verzichten möchte, weil ich das Kind nicht weg machen lassen würde, auch wenn es krank wäre. Ich würde es trotzdem lieben."
Ich habe sowohl ETS als auch später das Organscreening gemacht. Nicht aus dem Grund heraus um es wegmachen zu lassen sondern um vorbereitet zu sein. Was ist wenn es direkt nach der Geburt zb eine Herz OP benötigt? usw
"Ich denke das mein FA auch nicht gut darauf reagieren wird, wenn ich sage „wir möchten das nicht machen"."
Kein ordentlicher FA wird da schlecht reagieren. Jeder Patient hat das Recht auf Nichtwissen.
Darüber habe ich mir gar keine Gedanken gemacht, weil man hauptsächlich nur liest, zwecks dem Trisomie..
Ich dachte wenn etwas mit dem Herz nicht stimmt, kann man das im Ultraschall sehen.
Mein FA ist ein bisschen anders.
Beim letzten Termin war er freundlich, davor der Termin total unfreundlich weil er mich nicht richtig verstanden hat. Er hat ausländische Wurzeln, darum ist die Kommunikation nicht immer einfach. Außerdem zieht er einen eher vom positiven ins negative & geht auch auf manche Probleme überhaupt nicht ein.
FA Wechsel ist nicht möglich, weil alle Ärzte in der Stadt belegt sind & mich niemand aufnimmt, da ich ja einen Arzt habe, auch wenn ich unzufrieden bin. Das ist die Rede der Schwestern von den Frauenärzten aus der Stadt.
Das kommt sicher auf die Qualität des Ultraschallgeräts und auf den Arzt an Bei der Feindiagnostik/Organscreening haben sie wirklich die besten Geräte und eine spezielle Ausbildung (DEGUM II) und nehmen sich auch ausreichend Zeit dafür.
Hallo Wunschmami,
Ich hatte das Ersttrimester Screening gerade in der vergangenen Woche und es war eine tolle Erfahrung.
Jetzt muss man erwähnen, dass ich nach IVF mit Zwillingen schwanger bin, dh es gibt dort einfach noch ein bisschen mehr "zu checken" (Lage der Plazenten, wird jede Maus gut versorgt? Gibt es für jede Maus zwei Arterien? Etc pp)
Aber auch mit nur einem Fötus hätten wir das Screening machen lassen. Entscheidend war für uns dabei schlicht, zu wissen was auf uns zukommen wird. Trisomie wäre für uns auch kein Grund gewesen, irgendwas abzubrechen, vor allem nicht nach langem Kinderwunsch und assistierter Befruchtung etc.
Dennoch hätten wir uns frühstmöglich darauf einstellen wollen, wäre es der Fall gewesen.
Was deine FA dazu sagen würde, wenn du ein ETS absagst, sollte dir Im Übrigen ziemlich egal sein :)
Ich wünsche dir alles Gute
Danke für deine Antwort.
Ich wünsche euch auch alles gute. 🍀
Es ist sehr individuell, ob man Pränataldiagnostik machen möchte oder nicht. Ich finde eine ICSI jetzt auch keine Indikation warum man eher ein ETS machen sollte als andere…
Wir haben uns für das ETS entschieden, mit dem Wissen, dass es auch mal falschen Alarm geben kann, weil das alles ja nur Softmarker sind, die man da untersuchen kann. Mein Arzt hatte uns das ETS empfohlen, weil man da auch andere Fehlbildungen erkennen kann, nicht nur die drei Trisomien auf die der NIPT testet.
Die Entscheidung für/gegen den NIPT haben wir dann vom Ergebnis des ETS abhängig gemacht. Also bei einem auffälligen ETS hätte ich den NIPT zur weiteren Abklärung gemacht, nachdem aber alles ok war haben wir darauf verzichtet. Beim NIPT sind falsch positive Ergebnisse zwar viel seltener als beim ETS, aber man hat dann halt nur noch invasive Möglichkeiten um das Ergebnis zu bestätigen/wiederlegen mit entsprechendem Risiko und das wollte ich vermeiden. Das Risiko für einen falsch positiven NIPT liegt bei ca. 0,1%, mein Trisomierisiko nach ETS nur bei 0,05%, deshalb meine persönliche Entscheidung gegen weitere Tests.
Natürlich hängt es auch davon ab, was ein Ergebnis für Folgen hätte. Im Falle von T13/18 hätte ich die Schwangerschaft wohl beendet, bei T21 kann ich das nicht so pauschal sagen, hängt auch davon ab, ob man schon schwere Fehlbildungen im US gesehen hätte oder nicht…
Hier werden oft so dämliche Instagram-Sprüche à la "Du solltest dir vorher überlegen was so eine Diagnose für dich für Konsequenzen hätte. Wenn du das Kind trotz T21 behalten würdest (und wer kann schon so herzlos sein...) kannst du dir das ETS etc. sparen." abgelassen.
Halte ich für ziemlichen Bullshit. Niemand der das nicht schonmal erlebt hat kann sich so eine abstrakte Situation wirklich durch denken.
Übrigens ist ETS nicht gleich ETS. Manchmal macht einfach ein Feld-Wald-und-Wiesen-Frauenarzt mit schlechtem Ultraschallgerät eine 20 Sekunden Messung der Nackenfalte, und nennt das Ganze dann schon ETS. Ich war aber z.B. in einer Praxis für Prätataldiagnostik, da wurde ca. 30 Minuten lang geschallt wobei wirklich alle schon erkennbaren Organe auf Auffälligkeiten angeschaut wurden. Damit können z.B. eine Reihe von angeborenen Herzfehler frühzeitig erkannt werden. Mit der Blutuntersuchung zusammen gab's dann noch die Berechnung der Wahrscheinlichkeiten für die 3 Trisomien, aber auch wenn das immer so hingestellt wird, war das für mich nicht der wesentliche Teil des ETS. Das Präeklampsierisikoscreening war übrigens auch Teil meines ETS.
Also, ich hab's gemacht, es hat mir sehr viel Sicherheit für die Schwangerschaft gegeben, und ich würd's immer wieder machen.
Wenn's dir "nur" um T21 geht, ist der NIPT aber sicherlich besser geeignet. Anders als hier irgendwo behauptet ist der auch gar nicht teurer als ein ETS.
Nur um deinem Frauenarzt einen Gefallen zu tun, solltest du das aber nicht machen. Dein Körper, dein Kind, deine Entscheidung.
Ich kann dem nur zustimmen. Ich bin sehr froh es gemacht zu haben. Im worst case kann vorher schon gehandelt bzw.. eingegriffen werden- gerade auch wenn man Schädigungen an den Organen erkennt. Denn nur weil man die Augen vor etwas verschließt, heißt es nicht dass es nicht da ist. Es macht aber einen Handeln unmöglich. Beispielsweise bin ich sehr froh dabei auch einen Früh-Präeklampsie-Test gemacht zu haben- leider war er positiv bei mir. Dennoch macht es einen handlungsfähig, denn nur dadurch dass es sehr früh erkannt wurde, stehen die Chancen nun gut, dass es nicht zu einer Präeklampsie kommen wird, weil sie frühzeitig behandelt wird.
LG
Hi,
Für mich war es schon am Anfang klar, dass ich das machen möchte! Wenn die Untersuchung auffällig gewesen wäre, hätte es wahrscheinlich auch Konsequenzen gehabt. Es ist komisch, aber ich kann mein Leben mit einem Behinderten Kind sehr schwer vorstellen. Ich weiß, dass später auch was passieren kann, da wäre die Lage für mich anders, wenn das Kind schon auf der Welt wäre..
Ich fand übrigens die Untersuchung sehr interessant, es war auf jeden Fall meine erste ausführliche Untersuchung! Die Ärztin hat sehr viel Zeit genommen und mir alles erklärt und gezeigt, sind durch alle Körperteile gegangen!
Alles Gute!
Kommt drauf an was Du mit der Info anfängst.
1. Kind machen lassen wegen ICSI: hätte von einer Behinderung wissen wollen
2. Kind, natürlich: auch machen lassen. Hätte ich behindert nicht bekommen
Verstehe dein Kommentar aufgrund seiner Schreibweise nicht.
Na was fängst Du mit der info an? Falls es auffällig ist? Wenn es eh egal ist :braucht man es nicht
Wenn Du ein behindertes Kind nicht bekommen würdest würde ich es machen lassen