Präklampsi + Einleitung oder Kaiserschnitt ?

Hallo Mädels,

ich weiß nicht was ich von euch erwarte aber ich wollte mal meine Situation schildern...
Vielleicht war jemand in ähnlicher Situation ?!

Oder kann mit Erfahrungswerten was dazubeitragen ?!

Bei mir haben sie vor 2 Wochen eine Präklampsi festgestellt. Wohl in bis jetzt milderer Form und alles noch unter Kontrolle. Leberwerte nur kurz über der Norm.... Blutdrücke sind mit sechs Blutdrucksenkern etwas mehr unter Kontrolle wie vorher...

Wir sind 37+5 und seit letzten Freitag wurden wir über drei Tage versucht mit Tabletten eingeleitet zu werden. Da tat sich gar nix....... Dann ein Tag pausiert und nun gestern versucht mit Gel eingeleitet zu werden... Das Gel war echt unangenehm.... Mein Bauch war Dauerhart über Nacht. An schlafen war nicht zu denken.... Das Gel hat Wehen angestoßen. Aber dann leide ich ein Tag und es tut sich rein gar nichts am Muttermund.... Die Ärzte setzen einen förmlich unter täglichen Druck, dass wir mit der Einleitung weiter machen müssen. Wir sind aber jetzt schon an einem Punkt ob wir uns nicht mit weiteren Einleitungen quälen wollen, wenn doch am Ende nichts passiert... Vielleicht quälen uns die Ärzte noch weitere 1-2 Wochen mit irgendwelchen Einleitungsmethoden und am Ende sage ich in 2 Wochen doch wir brauchen den Kaiserschnitt.... Dieser Druck der Ärzte übers Einleiten macht mich ziemlich fertig... Hat jemand Ähnliches erlebt ? Wie habt ihr eure Entscheidung gefunden ? Die Hebammen sagen, lassen sie sich nicht stressen mit dem Einleiten... Die Ärzte sagen unbedingt täglich weiter einleiten ?! Und ich weiß manchmal gar nicht mehr was mein richtiger Weg ist ?! Mitlerweile fühle ich mich mit dem Gedanken an den Kaiserschnitt schon am wohlsten, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass das mit meinen Blutdrücken so gut ist unter der Geburt... Und das Einleiten einfach nur stresst und unnötig Schmerzen verursacht.

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Wenn es dir schlecht geht/du kaputt bist von den Schmerzen, dann Ruh dich lieber aus von den Schmerzen.
Du kannst ja auch mal ein Tag pausieren um durchzuatmen und es danach nochmal versuchen, aber vielleicht kommt dein baby auch ohne Hilfe noch alleine.

Ansonsten mach ein Kaiserschnitt du musst dich ja nicht unnötig quälen!

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Liebe Emilia,

ihr, insbesondere du befindest dich in einer ziemlichen Ausnahmesituation. Du hast ein Recht auf eine möglichst selbstbestimmte Geburt „nach deinen Vorstellungen“ (natürlich begrenzt vom medizinischen Rahmen)

Besprich doch zuerst mit deiner Vertrauensperson, was ihr euch vorstellt und womit ihr euch am wohlsten fühlt.

Mit dieser Entscheidung oder den sich ergebenden Fragen kannst du das nächste Arztgespräch gestalten. Eine Bauchgeburt ist nicht immer das schlechteste und kann nach Erzählungen anderer (Ich stehe erst kurz vor meiner ersten Geburt) genauso erfüllend sein, wie eine „natürliche“.

Lange Rede gar kein Sinn. Ich möchte dich ermuntern auf dein Gefühl zu hören und nachzuspüren was sich für dich richtig anfühlt. Stehe für dich ein. 💪💪💪🍀🍀🍀

Alles Gute und hoffentlich viele hilfreiche Antworten.

Bearbeitet von Jellys
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Erst einmal alles Gute dir!

Das ist leider ein ganz ganz schmaler Grat und selbst die Ärzte können natürlich nicht sagen, wie es weitergehen wird.

Wenn du dich mit einem Kaiserschnitt wohler fühlst und dir das auch psychisch zu viel Druck ist, dann würde ich auf dein Bauchgefühl hören.

Ich war vor drei Jahren in ähnlicher Situation und im Nachhinein frage ich mich, warum man nicht einfach gleich einen Kaiserschnitt gemacht hat. Das hätte mir einiges erspart. Es gibt aber natürlich auch viele Fälle, wo es gut klappt mit der Einleitung. Bei mir hat man in der 37.SSW angefangen und das war einfach zu früh. Da tat sich nix und die Präeklampsie verschlimmert sich zum Hellp Syndrom, sodass dann doch schnell ein KS gemacht werden musste. Drei Tage davor und drei Tage danach habe ich mich gequält, was wahrscheinlich bei einem geplanten KS nicht aufgetreten wäre. Aber wer weiß das schon. Ein KS ist ja auch nicht ohne Risiko. Und hinterher ist man immer schlauer. Bei mir war gar nie die Rede davon, dass ich mich auch für einen KS entscheiden könnte.

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Bei mir war zum Ende der ersten Schwangerschaft auch eine präklampsi festegestellt. Es wurde eng überwacht und ich durfte noch zu Hause entspannen. An 39+1 ist die Blase von ganz alleine Frühs geplatzt, allerdings hatte ich keine Wehen. Habe dann mittags die erste Einleitungstablette bekommen und nachmittags noch eine. Wehen waren dann da, aber meine Blutwerte waren dann wohl so katastrophal, dass sie dann kurzerhand entscheiden haben, dass es ein Kaiserschnitt wird. Ich ärgere mich im Nachhinein, ob die Blutwerte von den Tabletten so schlecht waren und man nicht hätte noch warten können. Direkt in dem
Moment fand ich es allerdings die Erlösung, weil die wehen durch die Tabletten schon von 0 auf 100 kamen.
Ich fand den Kaiserschnitt schmerzlich und körperlich aber nicht so schlimm wie gedacht, hatte da viel mehr unnötige Angst davor.
Jeder Fall ist individuell, stimm dich mit den Ärzten und Hebammen ab, man kann ja über alles reden, sie müssen nur deine Gedanken auch kennen!

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Mir ging es tatsächlich ähnlich wie dir. Ich fühlte mich auch sehr unter Druck gesetzt gefühlt mit einer Einleitung, die ich nicht wollte und habe mich dann nach Rücksprache mit meiner Ärztin für eine andere Klinik und einen KS entschieden. Für mich die richtige Entscheidung. Daher höre auf dein Gefühl, besprich dich evtl. nochmal mit deinem Gyn.

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Ich würde nie einleiten, weil mir das Risiko höher als der nutzen ist. Und bei der Diagnose schon fahrlässig. Da mach ich nicht herum und lass auf Kosten von mir oder meinen kind einen auf Versuchskaninchen machen. Da würde ich bestimmt auftreten und zur Not meine Frauenärztin involvieren die Selbstbestimmung wichtig findet.

Und ich bin normal pro auserklinisch... aber bei Risiken, Spiele ich nicht auf Teufel komm raus.

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Hallo!

Was für eine schlimme Situation für dich!

Ich kann dir von mir berichten. Bei meinem ersten Kind wurde zu Beginn der 38. Woche eingeleitet wegen Hellp. Allerdings war mein Kind innerhalb von 1,5 Tagen nach Beginn da und ich hatte nur ca. 6 Stunden Wehen und eine recht einfache Geburt. Man hat während der gesamten Zeit alle 2 Stunden meine Blutwerte kontrolliert.

Das wichtigste aber: man hat mich seeehr ausführlich beraten, mir von vornherein die Wahl gelassen, ob ich eine Einleitung möchte oder einen Kaiserschnitt. Auch zwischendurch wurden die Befunde mir immer wieder neu erklärt und ich hätte jederzeit sagen können, wenn ich doch auf einen Kaiserschnitt hätte umschwenken wollen.

Ich bin im Nachhinein dankbar, dass die Einleitung geklappt hat, aber ich kann mich auch noch an den psychischen Stress erinnern, dem man ausgeliefert ist mit so einer Diagnose in der Zeit des Wartens. Man weiß ja, auf der sicheren Seite ist man erst deutlich nach der Geburt.

Deshalb: Es ist nicht in Ordnung wenn du zusätzlich unter Druck gesetzt wirst.
Wenn es einfach nicht klappen will, ist es evtl. sicherer für dich und das Kind, es per Kaiserschnitt zu bekommen. Aber in jedem Fall: Du hast das Recht, mitzureden!

Hab Kraft und Mut, alles Gute!

Bearbeitet von Inaktiv
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Was für eine furchtbare Situation! Fühl dich gedrückt!

Bei mir war es auch in der 37ssw dass eine Praeklampsi festgestellt wurde. 2 Tage Einleitung, aber es hat sich nichts getan, die Maus war einfach noch nicht so weit. Da bei mir aber ein Hellp Syndrom diagnostiziert wurde und die Werte ziemlich schlecht waren kam nach 2 tagen die Ärztin und sagte: Wenn die Werte besser wären, würde ich sie aufs Zimmer schicken und wir probieren weiter einzuleiten. Es ist Ihre Entscheidung.
Ich war vollkommen überfordert und sagte nur: "Was würden Sie in meiner Situation machen?"
Wir haben uns dann noch in der Nacht zum Kaiserschnitt entschieden. Der war ziemlich traumatisch für mich und das Baby, aber es ist alles gut gegangen!!!
Wenn ich in deiner Situation wäre, mit dem Wissen von meinem ersten Kaiserschnitt, würde ich tatsächlich abwarten und weiter versuchen einzuleiten. Einfach weil ich so schlechte Erfahrungen mit KS gemacht habe.
ABER das Allerwichtigste ist, dass du auf dein Bauchgefühl hörst. Sprich mit deinem Mann und Hebamme, versuch den Druck der Ärzte bei der Entscheidung außen vor zu lassen. Wenn deine Hebamme sicher ist, dass du locker noch warten kannst und du das auch willst, dann vertrau darauf.
Wünsche dir alles gute für die Geburt <3