Kann mich einfach nicht entscheiden, ob weitere Untersuchungen wie ETS / NIPT… bitte um Rat

Hallo zusammen,

ich bin heute bei 12+6 in meiner ersten Schwangerschaft (30 Jahre) und ich muss gestehen, dass ich mir seit einigen Wochen nun den Kopf darüber zerbreche, ob ich weitere Tests der Pränataldiagnostik machen möchte. Eigentlich war ich mir sicher, dass ich keine weiteren Untersuchungen machen möchte, aber fast alle Freundinnen mit denen ich gesprochen habe, haben in zurückliegenden Schwangerschaften solche Tests gemacht. Das verunsichert mich nun doch…
Ich bin grundsätzlich sehr verkopft und hätte große Angst vor falsch-positiven Ergebnissen oder hohen Wahrscheinlichkeiten. Eine Sicherheit hat man ja nie und ich glaube, dass diese Wahrscheinlichkeiten mich nur beunruhigen würden.
Ging es jemandem vielleicht ähnlich und hat einen guten Rat wie ich dieses Gedankenkarussel abschalten kann? :(

Liebe Grüße!

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Es kommt wohl stark darauf an, ob du dich gegen ein Kind mit Beeinträchtigung(en) entscheiden würdest!
Falls ihr das Kind auf jeden Fall behalten würdet, ganz gleich, was der Test offenbart, dann kannst du wahrscheinlich eher von dem Test absehen.
Ein Vorteil der Tests wäre so oder so natürlich, dass ihr euch einfach besser auf das Kind einstellen könntet (Klinikwahl etc.), falls Auffälligkeiten vorhanden wären.

Ich kann deine Unsicherheit aber gut nachvollziehen. Wir haben auch lange überlegt und dann dafür entschieden, da für uns klar war, dass, wenn eine massive Beeinträchtigung (z.B. T18) vorläge, wo das Kind nicht lebensfähig wäre, wir das Kind nicht behalten.

Die Tests waren bisher zum Glück unauffällig.
Wir haben trotzdem noch einen Termin für DEGUM II. Das hat den Grund, dass wir uns einfach auf mögliche Auffälligkeiten bestmöglich einstellen wollen. Sollte z.B. ein Herzfehler vorliegen, würde dies unsere Klinikwahl beeinflussen.

Der wichtigste Punkt wäre in meinen Augen, dass ihr auch darüber klar werdet, ob ihr Konsequenzen aus den Ergebnissen der Tests ziehen würdet.

Bearbeitet von Julia444
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Die wichtige Frage für dich ist ja, was würdest du wenn eine T21 vorliegt machen?

Die anderen Trisomien erkennt man in der Schwangerschaft gut im Ultraschall, da sie ja starke körperliche Probleme haben und sichtbar ist, dass sie nicht überlebensfähig sind.

Wenn du sagt, ein T21 Kind ist ok für euch, dann sind die Tests sinnlos.

Gut finde ich als Kompromiss das Organscreening in ssw20. Da wird auf Organfehlbildungen, Herzfehler etc geschaut.

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Danke für deine Antwort :)
Ist es tatsächlich so, dass eine T13 oder T18 auch im späteren Ultraschall oder in der Feindiagnostik erkannt werden können? Das habe ich bis jetzt noch nicht gehört oder gelesen…
Eine T21 würde für uns nichts automatisch zum Abbruch führen, da gibt es ja auch keine pauschale Diagnose und vor der Geburt ist ja nicht klar, wie schwerwiegend die Ausprägung ist.
Die Feindiagnostik nach der 20. SSW machen wir auf jeden Fall. Mich hat nur der Gedanke verunsichert, dass es dann ja schon (zu) spät für einen Abbruch ist, falls dort T13/18 oder andere Beeinträchtigungen festgestellt werden würden, die so schwer sind, dass das Kind nicht lebensfähig ist.

Ich finde die Entscheidung einfach total schwer, weil ich jetzt nicht vorhersehen kann was ein ggf. positiver Befund auslösen würde. Ich werde deshalb auf meine erste Entscheidung vertrauen und auf die Untersuchungen verzichten.

Liebe Grüße:)

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Du kannst dann immer noch abbrechen (bei bestimmten sehr starken fehlbildungen / eingeschränkter Lebensfähigkeit)

Ich habe den NIPT machen lassen. Uns ging es nur um T21. Wir hätten es vorher wissen wollen. Ein Abbruch stand bei uns nie im Raum. Deswegen haben wir auch sonst keinerlei weiterer Untersuchungen machen lassen.

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Ich habe mich bewusst gegen alle Tests entschieden.
Die Wahrscheinlichkeiten, die dann für Folgetests maßgeblich sind, sind ja wirklich jenseits von sinnvoll (in meinen Augen) und sind ja auch vom Alter der Mutter abhängig. Ich mit meinen 36 Jahren wäre ja schon massiv schlechter eingestuft als ne 20jährige.
Fruchtwasseruntersuchung habe ich von Anfang an kategorisch ausgeschlossen, genauso wie einen späten Abbruch aufgrund von Wahrscheinlichkeiten.
Wenn mit dem Baby etwas nicht in Ordnung ist, geht es von selbst. Das ist die Natur und ich akzeptiere das so für mich.

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Völliger Blödsinn.

Es gibt gute Argumente, sich wie du gegen Pränataldiagnostik zu entscheiden. Das mag für dich die richtige Wahl gewesen sein, muss deshalb aber nicht automatisch auch pauschal für alle anderen so gelten.

Deine Argumente hier sind aber fehl am Platze.
1. Ja, die Wahrscheinlichkeit z.B. für Chromosomenabweichungen sind mit 36 höher als z.B. mit 20. Das hat aber nichts mit der Pränataldiagnostik zu tun. Im Gegenteil könnte, wenn alles gut aussieht, deine individuelle Wahrscheinlichkeit nach der Untersuchung auch wieder ins Positive rutschen.
2. Wahrscheinlichkeiten gibt es nur beim ETS, für einen späten Abbruch muss aber zwingend eine eindeutige Diagnose z.B. per Fruchtwasseruntersuchung vorliegen.

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Ehrlich gesagt fürchte ich, dass du mit deinem "zögern" eh schon Tatsachen geschaffen hast. Ich meine das überhaupt nicht böse, aber ein ETS ist nur bis 13+6 möglich. Danach lässt sich die Nackentransparenz nicht mehr testen. Ich weiß nicht wo du wohnst, aber bei mir wäre es utopisch einen Termin für ein ETS innerhalb der gleichen Woche zu bekommen. Du hast ja nur noch 4 (bzw 5 mögliche Tage), da das Wochenende rausfällt. Ich habe in der ersten SS kein ETS mehr machen können, weil ich im fraglichen Zeitraum Corona hatte, aber hatte danach einen Feinultraschall und den nipt und dieses Mal hatte ich ETS und nipt. Ich finde es für mich wichtig auf alles vorbereitet zu sein. Kinder mit Trisomien haben (wie ja schon geschrieben wurde) häufig Herzprobleme und da wollte ich mich schon in der SS darauf einstellen, damit man ggf weitere Schritte planen kann. Eine SS mit einem Kind mit trisomie 13 oder 18 hätte ich persönlich nicht fortgesetzt, aber das muss ja jedes Paar für sich entscheiden. Deshalb war es für mich auch keine Option bis zum Organ Ultraschall zu warten, denn ein später Abbruch wird ja mit zunehmendem Gestationsalter auch nicht leichter.

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Ich danke dir für deine Antwort :)
Ja.. Du hast recht. Ich glaube gerade diese näherrückende „Frist“ hat mich heute verrückt gemacht. Dann hat mich meine SchwangerschaftsApp auch nochmal darauf hingewiesen und schon war die Verwirrung da…
Meine Frauenärztin hat mir beim letzten Ultraschall bei 11+0 die Nackenfalte gezeigt, aber gesagt es wäre eben noch zu früh, für eine Messung. Von „nur“ NIPT hat sie mir tatsächlich abgeraten, weil sie in letzter Zeit mehrere falsch-positive Fälle hatte. Ich versuche mich nun darauf zu konzentrieren, dass die Ärztin nichts für sie beunruhigendes festgestellt hat. Nach der 20. SSW mache ich einen Termin zur Feindiagnostik, da wird man einen ggf. Herzfehler ja auch feststellen können:

Viele Grüße:)

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Die Rate von falsch positiv ist sehr gering und dann kann man immer noch weitere Diagnostik machen.

ZB T21 ist kein Grund für einen Abbruch würde ich die Geburt abwarten
T13 und T18 sieht man bald im Ultraschall und kann dann ggf immer noch einen Abbruch machen

Wenn T21 ein Abbruch Grund ist, dann ist ein falsch positives Ergebnis ungünstig. Aber es gibt noch andere Diagnostik Methoden um es abzusichern, die dann aber Risiken für das Kind haben (zwar gering aber vorhanden)

Ich habe es eher im Freundeskreis erlebt dass viele wegen den Ultraschalls verunsichert waren, dort wurde dann oft etwas weiter beobachtet und am Ende war es nichts. Ultraschall ist in Sachen falscher Ergebnisse ungenauer :)

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Ich halte Pränataldiagnostik für wichtig, da sie im Zweifel dein Leben und das deines Kindes retten kann und damit meine ich z.B auch das 1. Semester-Screening und einen Präeklampsie-Test. Je früher man dabei Risiken feststellt oder Beeinträchtigungen/Anomalien erkennt, umso besser sind sie in der Regel behandelbar (in meinem
Fall Präeklampsie). Einen Nipt-Test habe ich auch gemacht. Du erhältst dabei keine Wahrscheinlichkeit, sondern einfach einen „unauffälligen“ oder „auffälligen“
Befund hinsichtlich trisomie 13, 18, 21. Sollte ein Befund auffällig sein, kann man immer noch überlegen ob (und wie) man weiter vorgehen möchte. Gerade bei den genannten Trisomien gibt es auch große Unterschiede- (z.B Trisomie 18, bei dem das Baby kaum lebensfähig ist). Doch erst einmal drücke ich dir natürlich die Daumen, dass alles in Ordnung ist!

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Mir ging bzw. geht es genauso wie dir. Ich habe dann das ETS ohne die Risikoberechnung gemacht und die dazugehörige Blutabnahme und den NIPT abgelehnt. Außerdem haben wir die Feindiagnostik in der 22. SSW gemacht. Ich bin froh mich so entschieden zu haben und würde in der nächsten SS wenn dann weniger statt mehr machen lassen. ☺️

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Vielleicht hilft dir mein damaliger Beitrag im Pränataldiagnostik Forum inkl. Leu‘s Meinung dazu weiter (sie ist Ärztin für Humangenetik):
https://www.urbia.de/forum/172-praenataldiagnostik-schwangerschaftsvorsorge/5820854-nipt-und-ets?pp=42660107#p-42660126

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Ich danke dir :)
Ich glaube bei meiner Recherche hier im Forum bin ich sogar schon auf deinen alten Beitrag gestoßen…

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Wir haben uns bewusst dagegen entschieden und waren nur heute in der 22 SSW zum Organultraschall, damit man im Zweifel eine spezialisierte Klinik zur Geburt hätte wählen können.
Den NIPT haben wir nicht machen lassen,weil mich die Warterei aufs Ergebnis verrückt gemacht hätte. Mich machte am Anfang der Schwangerschaft schon die Zeit zwischen den Untersuchungen verrückt.
Allerdings hätte das Ergebnis für uns auch keine Abtreibung zur Folge gehabt. Wir hätten uns auf die Natur verlassen.
Ich bin außerdem schon 37 Jahre.

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Ich danke dir! Genauso werden wir es vermutlich auch machen und wie ursprünglich geplant auf Pränataldiagnostik verzichten.
Aufgrund einer anderen Diagnose soll ich auf Rat meiner Frauenärztin aber auch ab der 20. SSW zur Feindiagnostik, da wird man ja auch vieles abklären können.
Ich war heute nur wieder total verunsichert, weil meine SchwangerschaftsApp mich zufällig darauf hingewiesen hat, dass Pränataluntersuchungen eben nur noch diese Woche möglich wären.
Ich bin froh, dass es dieses Forum gibt :)

Liebe Grüße und alles Gute für dich :)

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Ihr werdet für euch die richtige Entscheidung treffen. Und wie du einen Beitrag tiefer schreibst: Man hat das Gefühl fast alleine dazustehen mit der Entscheidung den NIPT nicht machen zu lassen. War uns aber egal.
Ich denke viele machen es einfach ohne sich Gedanken zu machen.

Dir alles Gute!

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Huhu,

du hast ja schon viele Antworten, ich gebe auch mal meinen Senf dazu, bin in einer ähnlichen Situation.

Ich werde keine zusätzliche Diagnostik machen lassen, auch keinen NIPT. Ich halte es für ein Gerücht, dass man damit auf irgendwas besser eingestellt ist bzw. besser vorsorgen kann. Dafür sind die US-Untersuchungen (Organscreening...) da.

Der Test macht für mich - und so hat meine Gyn mich auch beraten - nur Sinn, wenn man sicher ist, bei Trisomie abbrechen zu wollen. Ansonsten macht er nur verrückt und man steht vor tausend Entscheidungen - vielleicht nur wegen eines falschen Alarms. Unbeschwerte Schwangerschaft ade. Da wir nicht abbrechen wollen würden, gibt es folgerichtig für uns auch keinen Test.

Liebe Grüße und alles Gute für Euch!

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Danke für deine Meinung :)!
Ich habe oft das Gefühl, dass ich mit meinem bewussten Verzicht auf die Pränataldiagnostik alleine dastehe und es mittlerweile fast normal ist, diese Untersuchungen durchzuführen, von daher bin ich immer froh, wenn ich eine „Gleichgesinnte“ treffe :)
Ich bin mir sehr, sehr sicher, dass ein positives Ergebnis bei uns auch nicht zu einem Abbruch führen würde, deshalb werde ich bei meiner ursprünglichen Entscheidung bleiben!
Aufgrund einer anderen Diagnose muss ich ab der 20. ssw sowieso zur Feindiagnoszik zum Pränataldiagnostiker, da wird man dann ggf. Fehlbildungen und Herzfehler feststellen können, so dass man sich auch dann noch darauf vorbereiten könnte (soweit das überhaupt geht)

Liebe Grüße und für euch auch nur das Beste :)

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Ich habe ETS gemacht, nicht wegen den Trisomien, sondern weil man dort auch eine Menge andere Krankheiten/Auffälligkeiten entdecken kann. Mir ist es lieber, dass sowas früh entdeckt wird und dann behandelt/engmaschig betreut wird.
Habe mal gehört 1:365 ist das Risiko bei Trisomie bei älteren Müttern, aber 1:100 ist das Risiko für einen Herzfehler, egal wie alt die Mutter ist. Die meisten Herzfehler verwachsen sich, aber eine enge Kontrolle ist dann eben wichtig.
Auch kann sich danach die Wahl deines Geburtsortes/ Krankenhauses richten.
Neben Krankheiten beim Kind können auch Probleme bei dir schneller erkannt werden.

Deshalb bin ich klar pro Pränatale Untersuchungen (übrigens jede Untersuchung vor der Geburt ist eine pränatale Untersuchung), also ETS und Organscreening, sowie Ultraschall. Nipt habe ich aber nicht machen lassen.

Bearbeitet von chotty