SSW 38 - jetzt noch großer Zucker-Test sinnvoll?

Hallo,

ich komme gerade von einem Termin mit meiner FÄ (vormittags), als auch dem Geburtsplanungsgespräch im Krankenhaus (mittags).
Meine FA stellte fest, dass wir zwar den kleinen Glucosetest gemacht haben (war unauffällig), in einem Rückbericht der Pränataldiagnostik allerdings "großer Zucker-Test unauffällig" stand. Dieser wurde bei mir aber nie gemacht! Jetzt meinte sie, wir sollten diesen schnellstmöglich noch nachholen - am besten diese Woche noch.

Beim Oberarzt im Krankenhaus ging es mehr um die Größe des Kindes, ob eine Einleitung oder "abwarten" möglich ist usw. und dieser war super entspannt! Er meinte das Kind sei proportional absolut stimmig, Fruchtwassermenge im Normbereich aber insgesamt ein großes Kind. So wie auch schon seit den letzten Monaten uns das immer wieder gesagt worden ist. Ich bin 1,70m und mein Mann fast 1,90m.

Jetzt muss ich sagen ich bin total unsicher, ob der große Zucker-Test jetzt noch etwas bringt und vor allem in welcher Konsequenz?
Ich messe seit 1,5 Monaten Zuhause meinen Blutzucker (weil bei Kontrolle einmalig Glucose im Urin) und mein Nüchternwert pendelt zwischen 84-96 mg/dl - ist jedoch nie mehrere Tage hintereinander über 92, sondern das sind Ausreißer. Nach den Mahlzeiten, selbst wenn diese kohlenhydratreich oder süß waren, sind meine Werte nach einer Stunde super (110-120 mg/dl).

Der Arzt im Krankenhaus hat in meiner Akte auf meinen Wunsch hin SS-Diabetes vermerken lassen, weil mir wichtig war, dass das Kind nach der Geburt entsprechend überwacht wird. Er selbst meinte außer eben Ernährung und Bewegung sieht er da keine Stellschrauben - und an denen bin ich ja bereits. Das Kind sei für ihn vom Schall kein "Diabeteskind", da Kopf größer als Bauch.

Hat jemand Erfahrung mit den Konsequenzen eines so spät durchgeführten Zuckertestes?
Er wäre nicht beim Diabetologen sondern "nur" bei meiner FA. Ich soll nüchtern kommen (mir wurde nicht gesagt wann ich abends das letzte Mal essen soll) und dann nehmen die Helfer mir insgesamt. 3x Blut ab. Ich weiß nicht warum, aber mein Gefühl sagt mir, dass es irgendwie nicht sinnig ist... Kann es nicht beschreiben...

Viele Grüße, Mina 37+1

Bearbeitet von Mina0808
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Wenn es absolut keine Anzeichen gibt, würde ich keinen Test mehr machen. Ich hätte in meine Akte aber auch kein Diabetes eintragen lassen..macht ja keinen Sinn, wenn man es nicht hat.

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Naja Anzeichen gibt es ja schon, oder? Meine Nüchternwerte sind ja manchmal etwas zu hoch. Und daher dachte ich, wenn das Kind lieber auf Nummer sicher nach der Geburt diesbezüglich überwacht wird, umso besser.
Ehe ich vielleicht mehrmals nach einer Blutzucker-Kontrolle bei dem Kleinen betteln muss oder so... 🤷‍♀️

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Ein manchmal zu hoher Wert ist für mich kein Anzeichen für Diabetes. Sehr viele Leute werden so Werte haben, wenn man regelmäßig alles misst.
Man kann sich halt immer irgendwie verrückt machen, wenn man das möchte 🙂

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Also anhand deiner nüchtern Werte könnte schon ein SSD vorliegen.
Und es kommt auch immer drauf an was der Diabetologe von den Werten des Kindes hält. 🤔
Bei meinem Diabetologen gelten zb nüchtern werte unter 90 😅
Und oft Mals sind auch nur die nüchtern Werte das Problem, auch wenn alles andere passt, den wenn die zu hoch sind, versucht das dein Kind auszugleichen und das ist wiederum nicht gut für das Baby.
Klar ist ein außreiser mal nicht schlimm, aber wenn du öfters hohe nüchtern Werte hast würd ich ihn vielleicht schon machen lassen oder mal bei einem diabetologen mit deinen Werten vorstellig werden.
Vielleicht geht es ohne Test und er kann dir anhand deiner Werte schon weiter helfen.
Ich musste damals bei der ersten Schwangerschaft ganz zum Schluss noch Insulin spritzen, eben weil meine nüchtern Werte immer mal wieder zu hoch waren.

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Wie erfährt denn der Arzt von den Werten des Kindes? Meinst du nach der Geburt?
Ich möchte morgen versuchen einen zu erreichen und mich dort entsprechend beraten lassen, denn wenn ich den Test am Freitag bei meiner FA machen lasse und dieser auffällig sein sollte, schickt diese mich ja sowieso dorthin, oder?
Dann kann ich's auch gleich 'richtig' machen und mit jemandem die protokollierten Werte der letzten Wochen durchsprechen?
Darf ich fragen, wann du angefangen hast zu spritzen und wie die Entbindung (spontan, Einleitung, Kaiserschnitt) ablief?

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Naja, normalerweise wirst du ja während der SS von einem Diabetologen betreut, wenn ein SS-Diabetes vorliegt. Du nimmst dorthin ja immer deinen Mutterpass und dort sind doch die Werte deines Babys vermerkt (AU, KU, Fruchtwasser). Aufgrund dessen gibt der Diabetologe Empfehlung ab bzw verschreibt Insulin. Es ist nämlich nicht nur so, dass man bei einem eindeutig diagnostizierten SS-Diabetes nur dann Insulin bekommen kann, wenn die Blutzuckerwerte deutlich erhöht sind, sondern auch wenn z.b. Bauch- und Kopfumfang signifikant voneinander abweichen (laut meines Diabetologen). Auch anhand der Werte würde er eine Empfehlung zur frühzeitigen Einleitung vornehmen, die aber natürlich auch vom FA unterstützt werden muss, da das Baby der Tanzbereich des FA ist. Das Baby ist nach der Geburt idR nicht relevant für den Diabetologen, da sich ja die Kinderärzte in der Klinik kümmern.

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Puh, schwierig, dass du auf eigenen Wunsch die Diagnose SS-Diabetes notieren lassen hast... Ist dir bewusst, dass das durchaus Konsequenzen für dich und die Entbindung haben kann, da damit die Leitlinien für SS-Diabetes bei dir gelten? Hast du dich vorher kundig gemacht, wie deine Klinik verfährt, wenn man über ET geht? Es gibt Kliniken, die sind da super streng und leiten auch bei nicht insulinpflichtigem SS-Diabetes spätestens am ET ein. Das hätte ich mir ehrlich gesagt nicht freiwillig "angetan". Der ogtt ist eigentlich nicht sinnvoll, wenn du eh regelmäßig Blutzucker misst. Das ist doch viel aussagekräftiger. Deshalb verstehe ich dein Verhalten in der Klinik ehrlich gesagt noch viel weniger, wenn nur hin und wieder Ausreißer bei den Nüchternwerten sind...

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Der Arzt heute bei dem Vorgespräch war diesbezüglich total entspannt, "kein Diabeteskind" etc.
Ich hatte dann irgendwann Angst, dass das Kind nach der Geburt ggf. weniger diesbezüglich überwacht wird, weil ich ja keinen Schwangerschaftsdiabetes hätte.
Im gleichen Atemzug meinte er aber, nach den Leitlinien wäre eigentlich schon ein einzelner Ausreißer der Nüchternwerte ein deutliches Anzeichen für SS-Diabetes. Daraufhin meinte ich, dann soll er es bitte so in der Akte vermerken, denn ich habe manchmal zu hohe Werte. Und ich möchte nicht, dass das Kind missverständlich dann nicht in diese Richtung untersucht wird.
Jetzt bin ich natürlich nach all euren Antworten doch verunsichert, ob das eine Kurzschlussreaktion war.

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Ich halte das für eine Kurzschlussreaktion, ja. Aber das hilft dir jetzt nicht weiter. Du hattest ja nur das Wohl deines Babys im Sinne, deshalb ist es schon verständlich. Den Arzt finde ich seltsam. Was soll denn "kein Diabetes-Baby" heißen? Dass es keine Anzeichen einer auf Diabetes zurückzuführenden Makrosomie hat, oder was? Dass du zwar Diabetes hast, man das deinem Baby aber nicht ansieht, da deine Werte zu gut sind? Dass du keinen Diabetes hast?
Ich denke ich würde jetzt mal zwei Tage verstreichen lassen (damit es nicht zu einer erneuten Kurzschlussreaktion kommt 😉) und dann noch einmal ganz dezidiert in der Klinik nachfragen, was dein Aktenvermerk jetzt genau bedeutet. Bedeutet es, dass du als Schwangere mit SS-Diabetes geführt wirst, die ggf am ET eingeleitet wird? Warten sie noch auf die Validierung durch den ogtt? Oder bedeutet es "nur", dass da deine Sorge bzw der Werte deines Babys protokolliert wurde und dein Baby engmaschiger kontrolliert wird? Letzteres kann ich (als Laie) mir ehrlich gesagt nicht so gut vorstellen, da man sich sicher nicht nur die "Rosinen einer Diagnose rauspicken" kann. Wegen der Überwachung deines Babys kann ich dir übrigens zur Beruhigung sagen, dass in der Regel sehr große und schwere Kinder nach der Geburt ebenfalls enger überwacht werden (hatte eine Freundin zweimal), da man kein Risiko mit einem unerkannten SS-Diabetes eingehen möchte. Es hätte sicher auch gereicht, wenn du nach der Entbindung deine aus der Reihe tanzenden Nüchternwerte erwähnt hättest. Ich würde jetzt die Ruhe bewahren und keine
mit deinem FA unabgesprochenen Aktionen mehr unternehmen. Ich persönlich würde beim FA nachfragen, ob er einen ogtt wirklich für nötig hält, oder ob es nicht sinnvoller wäre, dir direkt eine Überweisung zum Diabetologen zu geben. Der ist einfach fachkundiger (und kann ja ggf selbst einen ogtt durchführen lassen). Dort würde ich die Werte vorlegen und dann soll der Arzt eine vernünftige Diagnose erstellen. Dieses vielleicht - vielleicht nicht ist Mist und bringt viel Unklarheiten gerade in Hinblick auf die Geburt, wo es schon wichtig ist zu wissen, ob ein SS-Diabetes vorliegt und nicht nur die Besorgnis einer werdenden Mutter (was ich überhaupt nicht abwertend, sondern nachvollziehbar meine, was aber im medizinischen Kontext auch hinderlich sein kann)

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