Organscreening ja oder nein?

Hi ihr Lieben,

ich hadere grade mit mir, ob ich das zusätzliche Organscreening durchführen lassen soll oder nicht.
Ich selbst bin 24 und gesund. Allerdings bin ich familiär recht vorbelastet (diverse Herzinfarkte und Schlaganfälle in recht jungen Jahren), weshalb meine Gyn meinte, wenn ich möchte überweist sie mich zur Beruhigung zur Feindiagnostik.

Bin jetzt aber hin-und hergerissen, bei ihr war, soweit beim normalen Gerät eben der Fall, alles top darstellbar. Und ich würde das Kind sowieso bekommen.

Haltet ihr das Screening für empfehlenswert oder kann man auch darauf verzichten?

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Das ist natürlich immer eine persönliche Entscheidung. Wenn du das Kind so oder so haben möchtest, was ich toll finde, dann kann dich das Organscreening sehr wahrscheinlich beruhigen oder es zeigt Auffälligkeiten, welche man dann ggf. gleich behandeln kann/muss und/oder ihr könnt euch auf die Situation besser vorbereiten.

In dem Sinne negativ ist das Screening nicht. Es ist nur immer die Frage, wie man mit dem Ergebnis umgeht und ob man gern vorher Bescheid wissen möchte, was aber wie gesagt auch ein Vorteil im Sinne der "Vorbereitung" sein kann.

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Hi
Ich hatte dir n der 2. Schwangerschaft viele zusätzliche Ultraschall Untersuchungen auch immer mit Doppler
Ach das Screening
Femur war zu kurz
Wurde man ganz schön verrückt gemacht
Kind war dann klein aber alles gut
Plazenta war nicht ok, das hatte aber im Ultraschall immer ok ausgesehen

In der 3. Schwangerschaft habe ich zwar einen Nipt und die Nackenfaltenmessung gemacht aber da alles gut aussah auf das 2. große Screening verzichtet
Ich war allerdings auch schon 40

Es ist eben nicht immer nur beruhigend
Sehr große Auffälligkeiten sieht auch der normale Gynäkologe

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Schauen sie beim 2. großen Ultraschall nicht immer auf die Organe und ist das nicht das Organscreening?

Das weitere wäre ja einfach die Feindiagnostik oder?

Ich war jetzt vor ca 2 Wochen beim FA und sie meinte dann machen wir gleich das Organscreening. Meine FA hat nicht soo nen guten Ultraschall, hat sich aber Herz, Blade, Magen.. angeguggt und alles für gut empfunden.

Beim ersten Kind wurde ich zur Feindiagnostik geschickt, da er sich nicht so gezeigt hat und das Herzchen nicht sichtbar ist.

Ich finde bei den Organen, falls da was sein sollte geht es ja eher um den Ort der Entbindung, dass man sich da für eine KH mit Säuglingsstation entscheidet, falls das Kind sofortige Behandlung braucht

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Ich kenne den Begriff Organscreening bzw Feindiagnostik nur für das "echte", also mit zertifizierten Degum II oder III Ärzten.

Oft hört man auch den Begriff ETS für den ersten normalen Ultraschall und die Frauen sind dann enttäuscht, weil es nur der normale 5 Minuten Ultrasschall beim FA war.

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Das Organscreening wie es beim 2. großen Ultraschall bezahlt wird von der KK kann nicht jeder Arzt machen. Meiner z.B. nicht, daher musste ich dafür ins KH. Was aber gut war, weil ich so kostenlos 3 D Bilder bekommen habe :D

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Wir haben die Feindiagnostik/Organscreening machen lassen für die Wahl die Entbindung :-) Es geht da ja nicht um Abtreibung sondern um Klinik mit Herzspezialisten für OP nach Geburt falls notwendig.

Du willst nicht in der einen Klinik ohne Kinderstation liegen, während dein Baby in ein anderes Krankenhaus muss :-) Wenn der FA sogar eine Überweisung macht (und damit gratis) dann nutz das auf jeden Fall. Ist auch eine wunderschöne Begegnung mit dem Baby mit sehr langem ausführlichen Ultraschall und wir bekamen tolle Bilder (auch 3D)

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Wenn du familiär vorbelastet bist und auch eine Überweisung bekommen würdest, würde ich das Organscreening auf jeden Fall (!) machen. Es geht ja oftmals gar nicht um massive Fehlbildungen, die einen Schwangerschaftsabbruch rechtfertigen würden.
Ich kann dir nur von mir berichten: ich bin mit Zwillingen schwanger und bei meiner Frauenärztin war auch immer alles "top darstellbar" und sie hat keine Auffälligkeiten entdeckt. Bei Zwillingen geht sie aber immer auf Nummer sicher und ich wurde zum Organscreening geschickt, obwohl weder ich noch mein Mann familiär vorbelastet sind. Der Pränataldiagnostiker hat sehr ausführlich und aus verschiedenen Winkeln geschallt und tatsächlich einen Herzfehler bei einem der Babys entdeckt. Nichts was massiv schlimm ist, was aber nach der Geburt kontrolliert werden muss. Ich bin so froh, dass ich das Organscreening gemacht habe, denn meine FÄ hat selbst bei zwei US -untersuchungen danach mit ihrem Gerät den Herzfehler nicht gesehen (hat mich sogar gefragt, welches Kind betroffen ist). Ich mache ihr da gar keinen Vorwurf, das Gerät ist eben schlechter und sie nicht im gleichen Maße kompetent wie der Feindiagnostiker, der den ganzen Tag nichts anderes macht. Jetzt kann ich mich aber darauf einstellen und habe auch schon die Klinik informiert, damit der KiA schon bei der Entbindung dabei ist und danach eine Untersuchung durchführen kann, die nicht standardmäßig gemacht wird. Mein Feindiagnostiker meinte, dass diese Form des Herzfehlers sehr oft übersehen wird (manchmal sogar vom Feindiagnostiker) und dass es dann oft erst bei einer u-untersuchung rauskommt, was aber blöd ist, wenn der Herzfehler doch behandlungsbedürftig sein sollte. Da sollte man frühzeitig Bescheid wissen. Eine Bekannte hatte einen ähnlichen Fall, nur dass der Herzfehler in dem Fall schwerwiegender war und das Baby bereits mit drei Tagen operiert werden musste. Ich würde da mit meinem heutigen Wissen nichts riskieren und lieber alles abklären.

Bearbeitet von Wunderkind23
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"Und ich würde das Kind sowieso bekommen."
Ich glaube, da geht es ja nicht nur um die Entscheidung, "ob" man das Kind bekommen möchte, sondern auch auf die Vorbereitung, falls es tatsächlich Auffälligkeiten gibt. Dann wäre zB die Wahl des Krankenhauses betroffen (mit Neo), vielleicht würdet ihr auch eure Elternzeit anders planen (um die ersten Monate mehr Zeit zu haben), vielleicht würdest du über zusätzliche Hilfe im Haushalt nachdenken oder so, weil man für so was keinen Kopf und Zeit hat, falls das eigene Kind in den ersten Lebenswochen operiert werden muss/ viel Zeit im Krankenhaus verbringt. Vorbereitet zu sein ist bestimmt nicht schlecht.

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Huhu,

schau mal im Forum Pränataldiagnostik, da habe ich das vor ein paar Tagen auch gefragt und sehr hilfreiche Antworten bekommen.

Unter anderem von Barbara (Benutzername leu), sie ist Humangenetikerin und kennt sich top aus.

Ich wünsche Dir alles Gute!

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Für mich persönlich würde sich die Frage nicht stellen. Denn ein Organscreening bedeutet auch handlungsfähig zu sein, sollte etwas nicht in Ordnung sein, bspw. sollte das Kind einen Herzfehler haben, kann im worst case noch während der Schwangerschaft eingegriffen und das Leben des Babys gerettet werden (an meiner Klinik werden z.B. OPs durch den Mutterleib durchgeführt). Das alles sollte man eben auch im Hinterkopf haben. Also dass eine frühzeitige Diagnose unter Umständen auch ein Leben retten/verbessern kann.
Viele Grüße und alles Gute!