Schwanger, kann mich aber nicht freuen

Hallo,

es ist eine verzwickte Situation.
Ich hatte im November 22 eine MA in der 9. SSW.
Damals konnte ich mich nicht über die Schwangerschaft freuen, obwohl geplant.
Meine FA sagte damals, dass die Freude vllt nicht aufgekommen ist, da der Körper schon wusste, dass die Schwangerschaft nicht bleibt.
Für mich stand schon immer fest, dass ich Kinder möchte, habe es aber nie für den richtigen Zeitpunkt gehalten und mir eingestanden, dass es den richtigen Zeitpunkt nicht gibt.
Nun bin ich erneut (frisch) schwanger und .. wieder keine Freude. Ich fühle mich schlecht. Ich habe oft gehört, dass man den ersten „Schock“ verdauen muss, aber ich weiß es nun 3 Wochen und bin eher im Verdrängungsmodus 🙁

Kennt jemand diese Gefühle?

Alles Liebe Euch allen💕

1

Die Hormone spielen gerade extrem verrückt.
Es gibt einige Frauen die sich die ersten Wochen nicht auf das Kind freuen konnten. (Das hat auch nichts mit MA und FGs zu tun)

Viele schaffen es erst in der Mitte der Schwangerschaft sich zu freuen und es gibt auch die ganz harten Fälle die die Schwangerschaft nicht mögen und sich nie freuen, aber das Kind dann abgöttisch lieben sobald es da ist.

Alles ist möglich. Mach dich also nicht verrückt. 🤗🥰🤗

2

Ich habe 5 Jahre auf diese Schwangerschaft warten müssen und schon aufgegeben. Dann plötzlich das Wunder, ich bin jetzt in der 16. Woche.

Ehrlich gesagt kommt bei mir leider auch keine Freude auf, fühle mich oft undankbar und frage mich warum ich mir das eigentlich so lange gewünscht habe.

Die Schwangerschaft mit meinem Sohn ist 8 Jahre her, mittlerweile wird mir immer klarer dass ich diese Gefühle wohl verdrängt habe. Damals habe ich mich zwar ganz am Anfang gefreut, aber dann kamen auch sehr ambivalente Gefühle.

Es ist einfach ein krasser Hormonumschwung und ich bin zb eh sehr empfindlich und hab krasses PMS. Die Zeit mit meinem Sohn als er ein Baby war, war wunderschön und ich halte mich daran fest, dass das wieder so werden wird.
Der Kontrollverlust in der Schwangerschaft, die ständigen Sorgen, die Gefühle die mich so übernommen, das ist einfach nicht meins.

Vielleicht ist das bei dir auch so? Vielleicht sind es aber auch nur die ersten Wochen, nach den 12. Wochen wird es bei ganz vielen Frauen besser.

3

Hey du!

Ich war nie gern schwanger, hab die Kindsbewegungen auch eher als „gruselig“ wahrgenommen, da etwas in mir lebt. Als mein Sohn dann auf die Welt kam, war auch kein großes Feuerwerk an Emotionen da
Eher so ein „das war’s? Jetzt bin ich für ihn verantwortlich?“ und war eher sehr überwältigt von der Verantwortung und musste das erstmal sacken lassen. Ich wusste ich liebe ihn, aber so eine richtige filmmäßige Überflutung war nicht da und richtig gefühlt habe ich es auch nicht. Das hat sich natürlich mit der Zeit geändert, als wir alle so unsere Rollen gefunden haben und es uns schön gemütlich gemacht haben. Und dann, als er so 7/8/9 Monate alt war, hab ich’s gespürt. Dann hab ich ihn angesehen und wusste einfach, dieses Kind gibt mir tatsächlich einen weiteren Sinn fürs Leben. Und ich seh’s seitdem tagtäglich. Er wird nächsten Monat 2 Jahre. Momentan bin ich mit Baby #2 schwanger, ebenfalls nach einer Fehlgeburt, und es ist von Beginn an anders. Ich freu mich tatsächlich sehr auf unsere kleine. Vielleicht weil ich auch weiß, dass ich der Verantwortung gewachsen bin.

Also keine Angst, ich hab die ganze erste Schwangerschaft nur weite Klamotten getragen, kein „Babybauchshooting“ gemacht und auch keine babyparty oder sonst ähnliches, weil ich mich einfach nicht wohl gefühlt hab und die Aufmerksamkeit auf die Schwangerschaft auch absolut nicht wollte. Und mein Sohn ist gesund und munter auf die Welt gekommen, ist ein ganzes „Mama-Kind“ und er ist mein sicherer Hafen 🥰

Die Gefühle kommen, wenn auch erst nach der Geburt. ☺️
So, hätte ich das alles geredet wäre jetzt mein Mund fusselig, aber gut 😅
Einen schönen Abend dir noch 🌻💐

4

Ich hatte 2 Fehlgeburten und als ich zum dritten Mal schwanger wurde, habe ich ein Nervenzusammenbruch gehabt. Weil die Ängste noch eine Fehlgeburt durchzumachen mich komplett überwältigt haben.

Irgendjemand sagte zu mir, es sind die Hormone die mit mir so verrückt spielen. Das hat mich irgendwie-irgendwo beruhigt und ich könnte mich noch zusammen reißen,durchatmen und weiter machen.

Es wird alles gut! Lass die Gefühle so sein wie die kommen, egal ob positiv oder negativ.
Liebe Grüße

5

Ich glaube schön langsam, das betrifft die Mehrzahl der schwangeren Frauen. Dieses Überglücklich-Sein ist ein Klischee, das vielleicht manchmal mal vorkommt, aber keineswegs die Regel ist.

Die immer nur glücklichen und strahlenden schwangeren Frauen gibt es vielleicht, das kann man nicht ausschließen... ich kann ja auch nicht ausschließen, dass es Einhörner gibt, nur weil ich noch keines gesehen habe ;-).

Realistisch betrachtet, was hast du von der Schwangerschaft in den ersten Monaten? Diverse Beschwerden, Müdigkeit, Übelkeit, schwankende Emotionen, Unsicherheit,... also haufenweise Mist, aber nichts Positives! Und darüber soll man überglücklich sein? Nur weil da die abstrakte Idee ist, dass daraus am Ende ein Kind auf der Welt sein wird, das man aber erst kennen lernen muss?

Schön kann es sein, wenn man dann mal die Kindsbewegungen spürt, das war bei mir ab der 17. Schwangerschaftswoche der Fall. Und besonders schön finde ich, dass ich ein tolles Kind habe!

Aber Schwangerschaft und Geburt? Das bräuchte ich nicht unbedingt wieder, also wenn möglich, würde mein Mann das nächste Kind bekommen.

6

Hey, ich kenne diese Gefühle auch sehr gut :)
Ich habe mir 7 Jahre nichts mehr gewünscht als schwanger zu sein und als es dann so war konnte ich mich genau einen halben Tag freuen 😅.

Dann kam die Angst, ich glaub ich hab die ersten 13/14 Wochen nur geheult. Ich dachte aber eher "ich darf mich nicht zu früh freuen" hab es auch niemanden erzählen wollen. Ich hab die ganze Zeit nur an eine FG gedacht, hab kein anderes Szenario zu gelassen, hab mir schon überlegt was ich meinem Chef dann erzähle...
Dadurch hab ich mich dann auch wieder schuldig gefühlt weil ich so negativ bin aber ich bin aus dem Karussell nicht rausgekommen.
Nach dem ETS Screeening wurde es etwas besser, so wirklich freuen konnte ich mich ab der 24. Woche da hab ich's dann auch freiwillig erzählt (die Familie und Arbeit wusste es schon früher das konnte ich nicht verhindern, aber ich fand es ganz schrecklich es zu erzählen).
Jetzt bin ich in der 30. Woche und ganz ehrlich dieses Gefühl das ich mich ja nicht zu früh freuen darf ist immer noch da und macht mich manchmal schon traurig. Aber es ist definitiv besser als am Anfang, die Hormone spielen da schon auch ihre Rolle.
Alles Liebe die Freude kommt bestimmt noch 💚