Ungefragte gut gemeinte Ratschläge - was sind eure Erfahrungen?

Kenne ich zum Glück nicht und wenn es so wäre, würde ich deutlich werden, dass man sich seine Ratschläge sparen kann, weil sie mich nicht interessieren. 🙂

Ohja, erst heute wieder.
Ich hatte die letzten Monate Ruhe und Schonung verordnet bekommen, woran ich mich auch gehalten habe. Jetzt seit der 35. SSW darf ich wieder mehr machen und auch länger auf den Beinen sein. Ich brauche das auch, weil ich merke, dass ich gerade die untere Rückenmuskulatur abgebaut habr durch das viele liegen.

Erst durfte ich mir von jedem anhören:
- pass auf, mache nicht so viel, schone dich....
Aber besuchen wollten sie uns dennoch alle und sagten dann:"aber wir waren doch nur ganz kurz da." Ja, aber jeder Besuch bedarf eine Vor- und Nachbereitung, wie aufräumen und Co.

Heute waren wir am Vormittag auf der Besucherplattform am Flughafen mit den Kindern und jetzt durfte ich mir gleich anhören:
- und das in deinem Zustand?!

Ständige, also wirklich tägliche Nachfragen, wie es einem geht und das man sich schonen soll, nerven irgendwann.

Ich glaube wir Schwangere wissen selber ganz gut, was wir dürfen und was nicht.

Das wird noch viel mehr, wenn das Baby erst mal auf der Welt ist. Wir haben uns früh angewöhnt einfach Jaja zu sagen und es dann so zu tun oder zu lassen, wie es uns gefällt.

Mein Lieblingsratschlag in der SS: "genieße deine SS". Danke nein, mir war 5 Monate nur übel.

Und als das Baby auf der Welt war, "die Kleine muss auch mal schreien, das kräftigt die Lungen"

Bin zwar erst in der 13. Woche, seit positivem Test darf ich mir bei jedem Telefonat mit meiner Mutter anhören „iss keinen Zucker“. Wenn sie wüsste, dass ich gerade genüsslich ein Pistazien Croissant verdrücke 🫣🤭

Warte mal ab bis das Baby da bist, da wirst von Ratschlägen erschlagen. Dickes Fell zulegen, links rein rechts raus :)

Mein Liebling war von meiner Mutter
- ihr müsst dringend an der Frustrationstoleranz von eurem Baby arbeiten, sonst hat er es mal schwer im Leben. (Mein Baby war da 6 Monate alt und hatte eine ausgeprägte Jammer- und Brüllphase). Ich wäre fast explodiert bei diesem Spruch

Ich kenn das auch. Meine Mutter macht sich viele Sorgen und als ich neulich ne Blasenentzündung hatte und wir dann, als sie schon wieder so gut wie weg war, zu Freunden gefahren sind, meinte sie, wir müssten doch unbedingt zuhause bleiben, damit ich mich schone. Dabei war mir zu dem Zeitpunkt schon echt die Decke auf den Kopf gefallen daheim... Wenn es nach ihr ginge, sollte ich am liebsten gar nicht arbeiten und nix machen, als mich nur zu schonen. Dabei verläuft meine Schwangerschaft zum Glück bisher unauffällig und es gibt keinen Grund zur übermäßigen Schonung.

Über eine entfernte Bekannte habe ich mich am meisten geärgert, weil sie gefragt hat, ob wir auch ja alles an Pränataldiagnostik mitnehmen, was geht. Als ich dann gesagt habe, dass wir uns gegen zusätzliche Pränataldiagnostik entschieden haben und nur die vorgesehenen Untersuchungen machen, hat sie sich tierisch aufgeregt und eine Horrorgeschichte von einem Kind erzählt, das ohne Feinultraschall bei der Geburt ganz bestimmt gestorben wäre. Ja, danke fürs Gespräch!

Und gerade diese Woche waren wir griechisch essen und mir wurde am Ende ein Ouzo hingestellt. Meine Tante hat ihn sofort weggenommen, mich entsetzt angeschaut und gerufen: "Na, den darfst du aber nicht trinken!!"
Ja, ach nee! Natürlich hätte ich den nicht getrunken, ich hatte ihn ja auch nicht bestellt oder so...

Davon kann wohl jede Schwangere ein Lied singen, vor allem beim ersten Kind. Aber da es gut gemeint war, fand ich es nicht weiter schlimm. Man hat ja noch keine Erfahrung.
Das Beste war "Nimm bloß nicht zu viel zu". Ich war schon nach der Geburt wieder wie vorher. Es lebt sich entspannter, wenn man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legt. Die Leute sind heutzutage alle so empfindlich, scheint mir.

Ja, gab's hier auch.

Da ich aber meine Hebamme hatte, hatte ich immer gute Gegenantworten.

" Meine Hebamme sagt, es ist alles in Ordnung."

Das liebste Thema war stillen - weil meine Mutter ( angeblich) bei meiner SIS und mir zu wenig Milch hatte, sind wir Flaschenkinder.

Es kam ständig " woher weißt du, dass das Baby satt ist/ willst du nicht lieber eine Flasche geben/ warum ist es so dünn"
Usw.usw

Da war es sehr praktisch immer sagen zu können " Hebamme und Arzt sind zufrieden"

Oder " warum stillst du jetzt wieder, sind doch keine 4 Std Rum ( bei meiner SIS halt die 4 Std Regel)....

Hinzu kommt - meine SIS war als Baby sehr moppelig...Und klar, wenn sie dann die Bilder hatte und unsere Große angesehen hat ..


Leg dir neutrale Antworten zu Recht und antworte damit.


Und lass dir nicht einreden, dass du es alleine nicht schaffst, dass ist Quatsch.
Natürlich schaffst du das alleine mit Baby, wenn ihr Ruhe und Zeit habt euren Alltag auf eure Bedürfnisse einzustimmen.
Ohne Ratschläge von außen, wann das Baby schlafen, trinken etc soll.

Unser Rhythmus war ein ganz anderer mit der Großen als von anderen Eltern-- aber für uns hat der gepasst.

Ich bin bspw erst gegen 24 Uhr ins Bett gegangen mit Baby - weil die Große nach 6 Wochen dann durchgeschlafen hat bis 5 Uhr morgens...

Hat keiner begriffen...aber für mich war es so richtig, ich hatte 5 Std Schlaf am Stück anstatt um 20 Uhr ins Bett zu gehen und das Baby ewig zum schlafen zu bewegen...wozu?

Um 5 würde gestillt, gewickelt und dann bis 9 geschlafen.
War super so.

7-8 Std Schlaf mit 1 Unterbrechung...

Aber egal, wer gefragt hat, es kam immer " der Rhythmus ist falsch, dass musst du anders machen..."

Gut das es zwei ohren gibt 😉

Oh mein Gott! Klar kenn ich diese tollen Ratschläge und Leute (Meine Mutter), die alles besser wissen.

Ich bin meiner Mutter in einem Babyladen fast an die Gurgel gegangen… zumindest hab ich sie angeschrien.

Storytime: ich war während meiner Schwangerschaft zu Besuch bei meiner Mutter. Wir sehen uns nur alle paar Monate, weil wir weit auseinander wohnen. Und habe da auch eine Freundin besucht, die zu der Zeit ein 6 Monate alten Sohn hatte. Die Freundin hat mir dazu geraten, beim Kauf des Kinderwagens darauf zu achten, dass der auch auf jeden Fall in den Kofferraum passt, weil es bei ihr sehr knapp sei.

Meine Mutter wollte während meines Besuches unbedingt in Babyläden und sich Kinderwägen und anderes ansehen. Da habe ich ihr von dem Ratschlag meiner Freundin erzählt. Sie meint nur, das sei Blödsinn und die hätten alle Standardgrößen. Die passen in jeden Kofferraum. Hab sie noch mal darauf hingewiesen, dass meine Freundin eine frischgebackene Mutter ist und bei ihr der KW nur knapp in den Kofferraum passt. Davon wollte sie nichts hören.

Am nächsten Tag gingen wir in verschiedene Babymärkte und ich durfte mir bei jedem Wagen anhören „Guck mal, der passt doch überall rein.“ „Wenn die zusammengeklappt sind, sind die alle gleich groß.“ usw.
Da zeige ich ihr einen Wagen mit Kunststoffrädern und daneben einen mit Luftkammerrädern und beweise ihr, dass die nicht gleich groß sind.
Das sieht sie nicht, die sind gleich groß. Und die Räder sind eh egal.
Beim 6. mal oder so konnte ich es einfach nicht mehr hören und hab sie angeschrien, dass ich mit ihr eh keinen Wagen kaufen werde und mein Mann und ich wissen, worauf wir achten wollen!
Darauf war erstmal Schluss aber sie kann es nicht sein lassen. Am nächsten Tag hatte sie nochmal „im Internet recherchiert“ und da hiesse es auch, die seien alle gleich…
Ich hatte echt drüber nachgedacht meinen Besuch zu beenden.

Sorry für den langen Text