Frauenarzt datiert einen immer vor

Ich habe zwei Fragen. Mein Frauenarzt datiert einen immer drei Tage vor dem, was rechnerisch eigentlich herauskommt und korrigiert den ET auch nie. Das war bei meiner letzten Schwangerschaft so und auch bei meinen Freundinnen, die auch alle bei ihm sind. Habe mir darüber damals keine Gedanken gemacht.
Nun ist es aber so, dass laut LH Test und Symptomen mein Eisprung später war als üblich. Die ersten beiden Blutabnahmen passen mit der HCG Höhe entsprechend dazu und auch die Größe des Embryos spricht dafür.
Demnach ist der ET jetzt nicht bloß drei Tage früher, sondern sogar fünf Tage.

Meine erste Frage wäre: warum macht der Frauenarzt das wohl so?

Und meine zweite: hat das irgendwelche Nachteile/Folgen? Also macht das Sinn darauf zu bestehen das zu korrigieren?

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Inwiefern vordatieren? Auf meine Ultraschallbildern 9-12 Woche war ich immer eine Woche weiter. Vordatiert wurde es nach dem Ersttrimester Screening. Da wird ja genau geschaut und es waren 5 Tage weiter. Ultraschall ist ja immer nicht 100-%genau

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Rechnerisch/laut HCG/laut Ultraschallgerät wäre der ET der 04.02.2025, mein Frauenarzt gibt aber den 30.01.2025 im Mutterpass an.

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Das Gute ist, du erreichst die Mutterschutzfrist 5 Tage früher.
Das Schlechte, du wirst ggf. Früher zu einer Einleitung beraten oder zu dieser gedrängt.
Für mich würde der Vorteil überwiegen. Denn einleiten muss ich mich nicht lassen, wenn ich nicht möchte.

Tipp: anderen direkt ein Datum oder Zeitraum 2 Wochen später sagen, sonst kommen Nachfragen, ob der neue Erdenbürger da sei natürlich auch schon früher, obwohl ihr noch Zeit habt.

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Ich würde tatsächlich darauf bestehen, dass der ET korrigiert wird. In den meisten Fällen hat es keine negativen Konsequenzen, aber wenn du wie ich Gestationsdiabetes hast, dann kann es am Ende auf genau diese Tage ankommen. Laut Leitlinien muss bei einem insulinpflichtigen Gestationsdiabetes spätestens am ET eingeleitet werden, bei diätetischem Gestationsdiabetes sind einige Kliniken nicht so streng und lassen einen bei engmaschiger Kontrolle und ohne weitere Indikation auch ein paar Tage über ET gehen. Aber den Stress braucht man trotzdem nicht... Also ja, ich würde auf eine Korrektur um zumindest die drei Tage bestehen. Vielleicht denkt er, er tut dir was Gutes, dass du drei Tage früher in den Mutterschutz kommst, aber eigentlich macht das für mich keinen Sinn.

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Rechnerisch nach 1. Tag letzte Periode ist sowieso ungenau. Nur die wenigsten haben ein geeichten 28 Tage Zyklus. Normalerweise wird wenn bekannt der Eisprung hergenommen, spätestens aber zwischen Woche 6 und 11 kann man den Stand taggenau berechnen da es keine makrosomen Embryos gibt.

Nachteil bei falscher Berechnung. Du wirst ggf unnötig eingeleitet zum Ende hin.

Meine Kinder wurden nie nach 1. Tag letzte Periode datiert, sondern nach ultraschallbefund bei unklaren Eisprung, ist der Eisprung bekannt, werden 2 Wochen dazu adiert auch wenn die erste Hälfte keine 14 Tage sind. 14 Tage danach sind immer gleich aber die erste Hälfte kann unterschiedlich lang sein, bei Kind 2 waren das 48 Tage vor ES!!!!