Wochenbett ja oder nein?

Hallo liebe Mamis,

Ich habe am 12.07 meinen Sohn kerngesund auf die Welt gebracht. Ich hatte aber ein paar Probleme mit 1,3 Liter blutverlust und dammriss 2. Grades. Habe im Krankenhaus eine Bluttransfusion erhalten und wurde 4 Tage später entlassen. Jetzt bin ich zu Hause und es hat sich schon zwei mal Besuch mit Kindern angekündigt. Für mich der reinste Horror. Ich kann zwar laufen jedoch nur sehr langsam und vorsichtig. Ich habe sofort einen cut gemacht mit meinem Besuch weil ich gemerkt habe dass mir das nicht gut tut. Jetzt liege ich wieder vermerkt und meine Frage ist: was sind denn so No-gos im Wochenbett? Wie lange lagt ihr konsequent? Habt ihr langes sitzen vermieden? Ich mag nicht gerne im Liegen stillen :/ Ich würde gerne mal eine Runde draußen spazieren gehen mit dem kleinen. Mal in die Apotheke und mir etwas besorgen. Sollte man das vermeiden? Wessen Wochenbett hat auch so katastrophal angefangen? Ich lese mir gerne eure Erfahrungsberichte durch.

Liebe Grüße :)

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Hallo,

herzlichen Glückwunsch zur Geburt! Mein Sohn ist auch am 12.07. geboren :). Allerdings ambulant und ohne Geburtsverletzungen.

Ich hab schon so viele verschiedene Vorstellungen oder Berichte vom Wochenbett gelesen - von Müttern, die am Tag nach der Geburt schon wieder den Haushalt geschmissen haben bis zu solchen, die mehrere Wochen lang keinen Besuch wollten und die Zeit nur im Bett/ auf dem Sofa verbringen wollten.

Ich persönlich gehöre eher in die Richtung der zweiten Sorte. Mein Sohn ist das vierte Kind und das reicht mir an Trubel zuhause. Außer zur U2 gestern war ich noch nicht "draußen" und hatte auch noch keinen Besuch. Nur vorgestern war einmal Verwandtschaft von mir da, da hatte ich aber ausgerechnet gerade ein Tief und hab mich entschuldigt. Mein Mann ist dann mit dem Baby ein bisschen beim Besuch unten gewesen, während ich mich weiter ausgeruht habe.

Konsequent gelegen habe ich von Anfang an nicht, aber halt viel gelegen oder auf dem Sofa gesessen. Manchmal ein bisschen im Garten, das Tageslicht ist ja auch gut für die Psyche und gegen die Neugeborenengelbsucht. Haushalt macht mein Mann. Spazieren steht vielleicht nächste Woche mal an. Das würde ich jetzt noch nicht riskieren, denn: Wenn man mittendrin merkt, es geht nicht mehr, muss man ja noch zurück :D. Gerade, wenn du sowieso nur vorsichtig laufen kannst.

Still doch ruhig im Sitzen, warum sollte man im Liegen stillen müssen?

Viele Grüße

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Ich kann nur von mir berichten, ich bin schon 2,5 Monate weiter. Meine Fehler waren tatsächlich, dass ich mir zu schnell zu viel wieder zugetraut habe. Das tückische ist, das merkt man immer erst hinterher, wenn es zu spät ist. Ich hatte auch hohen Blutverlust, aber ohne Transfusion oder Eiseninfusion. Dadurch war ich mind. 4 Wochen sehr schnell erschöpft und super blass. Ich war nach ein paar Tagen nach Entlassung beim DM, weil es mir ja sooo gut ging. Nur um danach erst einmal Fieber zu haben und nur noch im Bett zu liegen. Ich hatte mich einfach überanstrengt. Das ist mir leider noch ein paar mal passiert 🙈

Insofern, nein Besuch mit kleinen Kindern so kurz nach der Geburt würde ich mir sparen oder auf 15 min begrenzen. Das muss nicht sein. Ich habe mich zwar nicht ewig im Bett aufgehalten, aber bin dann halt aufs Sofa umgestiegen. Man überschätzt sich schnell. Lieber langsam machen. Du musst niemandem etwas beweisen.

Bearbeitet von Inaktiv
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Durch meine Verletzungen lag ich die erste Woche tatsächlich nur im Bett. Sitzen hat absolut nicht funktioniert.
Hat mich zwar mega genervt, aber es ging nicht anders. Erst jetzt zwei Wochen später kann ich wieder normal sitzen ohne großartige Schmerzen und am Leben teilnehmen. Muss zwar noch immer etwas aufpassen, dass ich mich nicht übernehme, aber es geht aufwärts.

Den ersten Besuch gab es nach einer Woche.

Bearbeitet von J-R.
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Puh, ganz individuell würde ich sagen.

Bei beiden Kids verlor ich sehr viel Blut zwischen 1,5 - 1,8 Litern.

Bei Kind 1 durfte ich erst am übernächsten Tag aufstehen. Bin an Tag 3 heim und war aber dann sofort wieder mobil. Zwar bisschen wackelig aber okay und bin sofort raus. Allerdings kamen zwei Dämpfer, da man mich ohne mein Wissen mit Platentaresten entlassen hatte. Musste dann Notoperiert werden 2x, bin aber jedes Mal wieder sofort auf dir Beine gekommen.

Kind 2 verlor ich diese 1,8 Liter und es war ein KS. Da war ich tatsächlich ausgeknockt und habe ca. 1 Woche gebraucht, um mich zu berappelm. Aber dann war es gut. Im der 3. Woche bin ich schon wieder durch die Kinderspielhalle getobt.

Bin aber generell ein Stehaufmännchen und berappel mich super schnell. Habe einen ziemlich großen Bewegungsdrang.

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Ich bin eigentlich auch so! Bewege mich viel zu gerne und bin ein sehr aktiver Mensch. Und das mit den Plazentaresten ist ja krass! Wie ist dir das aufgefallen?

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Ja, ein Fauxpas der Klinik...

Ich wunderte mich, dass der ausfluss so grässlich stank und ich hatte immer Gliederschmerzen. Als ich das der Hebamme sagte musste ich umgehend ins KH. Nachdem ich da dann endlich den Geburtsbericht bekam stand dein, dass ein mannsfaustgroßes Stück plazenta im mir sei. Na vielen Dank auch...

Aber da war man dann auf alarmstufe rot und kam mit dem großen Aufgebot.

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Alles was dir gut tut ist erlaubt. Hör aber auf deinen Körper.

Was du die ersten 10 Tage gar nicht machen solltest, ist Hausarbeit weil die viel mit beugenden Bewegungen zu tun haben. Danach darfst du step bye step steigern aber so sachen wie Wäsche waschen/aufhängen sowie Staubsaugen sollten ganz hinten stehen, da diese den Beckenboden besonders belasten. Du kannst mit kleinen Übungen von der Rückbildung beginnen, zb mal den Po anspannen und halten und das öfter wiederholen.

Spazieren ist kein Problem, meide aber die mittagshitze und geh nur morgens uns abends sonst kollabierst du bei deiner Ausgangssituation und der Hitze.

Wenn du das nicht machst, KANN dir das auf die Füße fallen. Muss nicht, aber das Risiko ist hoch für Schwangerschaftsdepressionen, Sturzblutungen dauerhafte Stressinkontinenz oder das sich die Quermuskeln am Bauch nie mehr ganz schließen... Folge ist dann unter anderem diese unsexy Bauchschürtze und das du schneller ein Leistenbruch bekommen kannst.

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Liebe Svetlina,
erstmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt deines Sohnes :)

Ohne selber bisher in einem Wochenbett gewesen zu sein, möchte ich dich ermutigen, ganz intuitiv danach zu gehen, was sich für dich richtig anfühlt.
Wenn dein Bedürfnis ist, mit deinem Neugeborenen rauszugehen und mal eine Runde zu drehen: go for it.
Nimm dir einfach nicht zu viel vor, mach kleine Babyschritte und du wirst schnell merken, was dir gut tut und was nicht. Vielleicht bedeutet das am Anfang 5 Minuten an die Luft und wieder zurück ins Bett.
Wir sind alle verschieden. Es gibt Frauen, die gehen nach 4 Wochen nach der Geburt wieder arbeiten (die absolute Horrorvorstellung für mich), andere verweilen wochenlang auf und um das Bett herum, weil sie es so brauchen.

Es gibt kein richtig oder falsch, wenn du deine Genesung und Gesundheit im Vordergrund hast und auf dich acht gibst.

Alles Gute für euch!

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Du darfst im Wochenbett tun und lassen, wonach dir ist und was dir gut tut. Wenn du spazieren gehen möchtest, dann tu das, heißt aber nicht, dass du dann auch unbedingt gäste bewirten musst. Besuch nur dann zulassen, wenn du dich auch damit wohl fühlst.
Normalerweise sollte man nach der Geburt 1 Woche im Bett, eine Woche am Bett und eine Woche ums Bett herum sein.

Absolute No Gos sind für mich
-aufgezwungener Besuch
-Baby wegreißen und nicht zurück geben
-dumme Ratschläge
-Kommentare zum Körper, Babyname, Zustand der Wohnung, usw
-in die Privatsphäre der Mutter (und des Kindes)eindringen z.b. beim stillen, Wickeln oder einfach ins Schlafzimmer wandern, um zu sehen, wo das Baby schläft.
- die Mutter fertig machen, weil sie sich ans Wochenbett hält und nicht schon längst wieder auf dem Kartoffelacker arbeitet.

Es gibt sicherlich noch viel mehr, das ist mir jetzt spontan eingefallen.

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Also ich hatte nie wirklich ein Wochenbett.
Kind 1-3 waren absolut problemlose Geburten, jedoch auch jedesmal Dammriss 2Grad. Besuch war bei uns ab Tag 1 nach Voranmeldung willkommen.
Kind 4 hatte ich auch einige Komplikationen bei der Geburt und war wirklich kaputt. Aber mit bereits 3 Kinder war nicht wirklich was mit Wochenbett. Mein Mann hat sich meist die grossen geschnappt, das ich etwas ruhe hatte. Besuch kam trotzdem, bin halt einfach auf der Couch gelegen und der Besuch hat das Baby betüddelt.

Ich war bei allen normal unterwegs, wie es halt gerade ging. War nie all zu lange unterwegs, aber hauptsächlich wegen dem Wochenfluss, der ja die ersten Tage wirklich heftig war

Mach was dir gut tut, spazieren schadet bestimmt nicht

Gestillt habe ich in allen möglichen Positionen.
Mir war es noch ziemlich wohl im Schneidersitz oder im Liegen

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Fande auch witzig, dass ein Krankenhaus kein Rezept ausstellen kann. Also 4 Tage nach Geburt zum FÄ zum Rezept abholen. Das Medikament gab's natürlich nicht vorrätig in der Apotheke, also am nächsten Tag wieder hin. :/ (zu Fuß)

Als ich mich nach schonender Bewegung gesehnt habe, habe ich sitzend im Sessel just Dance gespielt. Spazieren gehen sollte machbar sein, du kannst dich ja auch am Kinderwagen etwas stützen. Frag doch deine Hebamme, die tastet ja bestimmt immer ab, wie weit rückgebildet du bist.