Frage zu gebärmutterhals

Hallo ihr lieben, ich hsgge heute meinen 3 großen ultraschall und es war alles supi.

Eine Sache war mir später nur aufgefallen, und zwar war mein gebärmutterhals beim Termin vor 4 Wochen noch bei 4,4cm und heute bei 3,5 cm (30+0 heute).

Nachdem meine letzte ss in einer frühgeburt endete macht mich sowas halt etwas nervös. Denke mein dok hätte bestimmt was gesagt wenn was nicht stimmt, aber es geht einem hslt nicht aus dem Kopf.

Hat da jemand Erfahrungen?

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Ich kann deine Sorge verstehen.
Würde an deiner Stelle einfach morgen nochmal in der Praxis anrufen und nachfragen.
Bestimmt kann der Arzt dich zurückrufen und dich noch kurz aufklären/beruhigen ☺️

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Die Länge ist super, alles über 2,5cm ist unkritisch :) es ist auch physiologisch, dass der Gebärmutterhals im Laufe der Schwangerschaft abnimmt.

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Ich hatte die gessmte SS über nie mehr als 3,9 cm und war schon in der 18. SSW "nur noch" bei 3,3 cm. Meinen Gyn hat es nie wirklich besorgt, mich allerdings schon sehr. Ich habe mich bestmöglich geschont, die Länge ist dann erst ab der 32. SSW deutlich zurück gegangen. Ab der 35 SSW war der GBMH verstrichen und 1 cm offen. Aber trotzdem ist unser kleiner Mann dann erst 1 Woche vor ET geschlüpft.

Mittlerweile weiß ich also: Die Länge ist total unerheblich und sagt nichts über die Stabilität der Schwangerschaft aus.

Ich habe damals super viel dazu recherchiert. Hier mal meine damals verfasste Zusammenfassung:

Kriterien, die für die Erkennung einer drohenden Frühgeburt gemäß Leitlinie angesetzt/beobachtet werden:

Gebärmutterhalslänge:
[ ] Im 2. Trimester: Länge sollte mind. 3 cm betragen
[ ] Im 3. Trimester: Länge sollte mind. 2,5 cm betragen
[ ] Unter 2,5 cm besteht ein statistisch signifikant höheres Risiko für eine Frühgeburt
[ ] Unter 1,5 cm sollte stationär beobachtet/behandelt werden

Die Länge des Gebärmutterhalses ist dynamisch und schwankt im Tagesverlauf. Zudem können unterschiedliche Geräte, unterschiedliche Ärzte, der Füllstand der Blase und verschiedene Positionen bei der Messung ebenfalls einen großen Einfluss haben. Der Befund ist also immer nur eine Momentaufnahme und kann bestenfalls im Verlauf einer Schwangerschaft beurteilt werden. Messungenauigkeiten/Unterschiede von +/- 0,5 cm sind durchaus noch im Rahmen.

Zustand Gebärmutterhals:
[ ] Voll erhalten
[ ] Trichterbildung / Öffnung innerer Muttermund
[ ] "Stabilität" bei Belastung (Husten/Druck)

Tastbefund Muttermund:
[ ] Fest/Derb
[ ] Weich
[ ] Geschlossen
[ ] Geöffnet

Wehentätigkeit:
[ ] Sind Wehen/Kontraktionen vorhanden?
[ ] Verkürzen diese aktiv den Zervix?
[ ] Bestehen evtl. Schmerzen?

Verlaufskontrolle:
[ ] Welche Länge hatte der GBMH zu Beginn der Schwangerschaft?
-》Ein GBMH der von Anfang an nur knapp über 3 cm war, ist unbedenklich, eine Verkürzung von 4 auf 3 cm ist dagegen schon eher beobachtungswürdig

Der GBMH erkürzt sich zum Ende der Schwangerschaft hin. Die physiologischen Prozesse, die auch für eine Veränderung der Struktur des GBMH sorgen, beginnen ca. ab der 32. - 34. SSW. Eine !langsame! Verkürzung ab der 32. SSW ist somit durchaus als normal zu betrachten.

Außer bei einer "echten" Zervixinsuffizienz, die durch ein schwaches Bindegewebe ausgelöst wird, wird ohne zervixaktive Wehen keine Verkürzung und Öffnung des Zervix stattfinden. Ohne Wehen keine Geburt!

Für die Beurteilung, ob weitere Maßnahmen notwendig sind, wird immer der gesamte Befund betrachtet. Nur wenn mehrere Punkte erfüllt sind bzw. es mehrere Anzeichen gibt, werden weitere Maßnahmen getroffen wie z.B. Krankenhausaufenthalt, Wehenhemmung, Lungenreife, Bettruhe oder eine Cerclage. Das kann immer nur individuell entschieden werden, da kein Befund identisch mit einem anderen ist.

Bettruhe ist nach neuesten Erkenntnissen mit weiteren Risiken verbunden, z.B. erhöhtem Thromboserisiko, Muskelschwund, Depressionen der Mutter und hat keinen nachweisbaren positiven Einfluss auf das Frühgeburtsrisiko bzw. die Länge/Öffnung des GBMH und Muttermundes sowie die Wehenaktivität. Deswegen ist in Fällen, in denen keine besonders kritische Länge ereicht wurde (unter 1 - 1,5 cm) und/oder der Muttermund weich ist/sich bereits geöffnet hat keine Bettruhe angezeigt. Stattdessen sollte man sich körperlich schonen, Stress vermeiden sowie ausreichende Pausen einlegen. Hochdosiertes Magnesium kann dabei helfen, die Gebärmutter ruhig zu halten und Wehen vorzubeugen. Der Gebärmutterhals kann sich so auch wieder verlängern bzw. stabil bleiben und stabilisieren. Man kann also durchaus auch mit einem verkürzten GBMH kleine Spaziergänge machen und Dinge im Haushalt, wenn man sich dabei körperlich nicht übernimmt. Wichtig ist, auf seinen Körper zu achten und aufzuhören, wenn man merkt, dass es nicht mehr geht.

Ab 34+0 wird eine Geburt nicht mehr aufgehalten, da die Lungenreife abgeschlossen ist. Bei verkürzten Gebärmutterhals wird man an 34+0 i.d.R. aus dem.KH entlassen bzw. darf langsam anfangen, sich wieder zu bewegen. Ab 37+0 ist es kein Frühchen mehr. Spätestens ab der 38. SSW darf man also wieder alles ganz normal machen und sollte das auch.

Und, last but not least: Eine Frühgeburtstendenz kann nicht sicher diagnostiziert werden. Alle obigen Punkte können lediglich ein Hinweis darauf sein, dass eine erhöhte Wahrscheinlichkeit besteht. Jemandem kann ohne Vorzeichen die Fruchtblase platzen, jemand mit verstrichenem GBMH und offenem Muttermund kann trotzdem noch sehr weit kommen. Der Verlauf ist immer individuell verschieden.