Hallo ,ich hab eine Frage:
Seit ca.3 Wochen habe ich ein Teil-BV (nur 4 Std Arbeit täglich)weil es mir gesundheitlich besser ging, davor hatte ich ein totales BV.
Da meine Arbeitsbelastung nur wenig verringert wurde (ca.35%) und ich trotzdem weiter Kollegen vertreten muss,komme ich selten vor 6 Std wieder aus dem Haus (und hab dann immer noch den Schreibtisch voll und ein wirklich schlechtes Gefühl).Laut der Verwaltung ist es nicht möglich, Arbeit noch umzuverteilen "da alle am Limit sind".Jetzt läuft es so, dass ich nur noch wirkliche "Eilt-"Fälle bearbeite und das tgl. Publikum.
Mir ist morgens nur noch schlecht vor Angst wg der Rückstände und die Kollegen (leider nur ältere Männer) benehmen sich auch nicht gerade kollegial. Da fallen dann auch Sprüche wie " Frauen mit Arbeit sollten vielleicht mal enthaltsam leben " und ähnliches bzw. stehen sie dann gemeinsam vor meinem Büro und sagen sich gegenseitig"Also ICH muss den ganzen Tag arbeiten" "Ja, ICH auch" "Komisch, andere gehen nachmittags gleich nachhause..."..das macht mich zusätzlich ziemlich fertig und ich kann nachts kaum noch schlafen.Dabei war ich so froh, dass es dem Baby und mir wieder so gut geht, dass ich nicht mehr total ausfalle.
Ist es jmd. ähnlich gegangen?
Wie kann ich mit den ständigen Überstunden umgehen,die Eilt-Sachen liegenlassen geht definitiv nicht (es laufen Fristen und es geht um Menschen, die Hilfe benötigen).
Wie gesagt, die Mitteilung, dass die Arbeit in der Zeit von 4 Std absolut nicht zu schaffen ist, interessiert niemanden--ich müsste "halt irgendwie die Zähne zusammenbeißen".
Vielen Dank schon einmal für alle Beiträge!
Eure Wiebke (16+3)
Teil-Beschäftigungsverbot,trotzdem ständig Überstunden?
Hallo Wiebke,
du hast sicherlich eine Vorgesetzte oder einen Vorgesetzten. Bitte einfach um einen Gesprächstermin. Zu dem Termin mache Vorschläge, welche Arbeiten du erledigen kannst und welche umverteilt werden müssen. Das ist deren Aufgabe nicht deine.
Ich muss immer staunen, wie schwer es sich Arbeitnehmer gegenseitig machen. Meine Mitarbeiter klären dies sogar meist untereinander. Hast du denn keine Freundin im Betrieb, die deinem Chef anbietet Überstunden zu machen und diese abzubummeln?
Das man den Kopf voll hat auch nach der Arbeit, ist nicht wirklich ein Problem. Das habe ich auch. Damit muss man zu leben lernen, auch wenn man schwanger ist.
Liebe Grüße
Enugis 
Hallo Enugis,
das Gespräch mit dem Vorgesetzten hatte ich erst gestern..das lief ereignislos bis auf den Tip
"Zähne zusammenbeißen, alle sind überlastet, Umverteilung nicht möglich". Leider habe ich nur 4 Kollegen, die für meine Arbeit überhaupt in Frage kämen (und das ist leider der Verein, der die ganzen netten Sprüche bringt und ansonsten nicht einmal mehr grüßt, weil ich die Frechheit hatte, schwanger zu werden). Kenne so ein Arbeitsklima bislang auch nicht, arbeite da erst seit Anfang des Jahres und das Klima war schon immer rauh-kein Vergleich zu meinem bisherigen Arbeitsplatz.
Hab aber gerade gemerkt, dass es echt schon gut tut, wenn man es jmd. erzählen kann --und aufgemuntert wird.
Also vielen Dank!
ich denke mal, das auch bei einem Teil-BV gewisse Regeln einzuhalten. Wenn bei dir nur 4h vorgeschrieben sind, dann muss die Verwaltung das auch berücksichtigen und kann dir eben nicht die Arbeit von 6 h und mehr aufbrummen.
Sieh es mal so....wenn du ein BV hast (auch ein Teil-BV) und die Gesetze werden nicht eingehalten, dann wird es schlimme Konsequenzen haben, wenn mal ne Kontrolle stattfindet bzw. wenn dann doch was passieren sollte.
Ich selbst habe ein volles BV, da ich in einem pathologischen Institut tätig bin und mit chemischen Stoffen zu tun habe, die gesundheitliche Folgen für das ungeborene Kind haben können. Es wurde alles mit dem Amt für Arbeitsschutz geregelt. Im Falle einer unangemeldeten Kontrolle bzw. Probleme, weil ich weiterhin im Labor arbeite, könne dies ziemlich schlimme Konsequenzen für mich und meinen Chef haben. Dies geht bis hin zur Staatsanwaltschaft. Aus diesem Grund ist es wichtig, dem BV folge zu leisten....und sicherlich gibts da auch Regeln für das Teil-BV.
Erkundige dich einfach mal beim Amt für Arbeitsschutz in deiner Stadt.
LG Sonja
Hallo Sonja,
vielen Dank für Deine Nachricht....ich habe bislang gar nicht darüber nachgedacht, dass das BV ja auch für beide Seiten verpflichtend ist und ein Verstoss Konsequenzen haben könnte.Werde mich auf jeden Fall mit dem Amt für Arbeitsschtuz in Verbindung setzen..die haben bestimmt öfter mit dieser Problematik zu tun.
LG, Wiebke
Hallo!
Oje, das hört sich wirklich ätzend an! Hatte ich ein Glück mit meinen super lieben Kolleginnen!
Laut Mutterschutzgesetz dürfen Schwangere keine Mehrarbeit leisten! Und soweit ich weiß, DARFST du nur 4 Stunden arbeiten, wenn der Arzt das so angeordnet hat! Wenn die Arbeit in der Zeit nicht zu schaffen ist, ist es nicht dein Problem, sondern das deines Chefs! Deshalb solltest du unbedingt mal in Ruhe mit ihm reden. Er sollte froh sein, daß du weiterhin motiviert bist und arbeiten möchtest!
Gibt es da keine Einigung solltest du noch mal mit deinem FA sprechen.
Ich wünsche dir alles Gute!
thayade (35.SSW)
Hallo Thayade,
vielen Dank!
Ich glaube, ich hab mich zu schnell abbügeln lassen..komisch, der Vorgesetzte sagt zu mir, es wäre eben mein Problem und nicht seines..und ich schleiche mich raus und fühle mich wie gelähmt und weiss nicht mehr ein noch aus..
--ich bin wirklich leicht abzufertigen!
Werde mich auf jeden Fall beim Amt für Arbeitschutz (wie mir noch geraten wurde) erkundigen und spätestens für nächste Woche ein erneutes Gespräch mit meinem Vorgesetzten und der Verwaltung führen--fühle mich jetzt nicht mehr so hilflos.
LG, Wiebke
Bin ich froh, dass es das Forum gibt..bis eben hab ich mich noch total hilflos gefühlt, aber ihr habt mir wirklich Mut gemacht!
Ich glaube, das Hauptproblem ist, dass ich mich nicht so gefühlt habe, als ob ich ein Recht auf nicht mehr als 4Std -Arbeit habe, sondern als ob ich mir heimtückisch auf Kosten der Kollegen einen faulen Lenz machen würde (ok, durch ihre Reaktionen wurde das auch Tag für Tag schlimmer).
Werde das Problem definitiv in Angriff nehmen und morgen schon einmal einen neuen Termin beim Vorgesetzten holen und beim Amt für Arbeitschutz anrufen, ob die mir noch weitere Argumente für das Gespräch mitgeben können--vielleicht war es der Verwaltung nicht wirklich klar, dass ein Verstoss negative Konsequenzen haben könnte.
Also herzlichen Dank,
eure Wiebke (die heute bestimmt mal durchschlafen kann)