Guten Morgen liebe Mit,
ich habe hier im Forum schon öfter gelesen, dass Geburten wegen einer Schwangerschaftsvergiftung eingeleitet werden mussten. Aber ich kann mir gar nicht so richtig vorstellen, was das sein soll. Kann das jemand etwas genauer erklären?
Viele und eine schöne Kugelbauchzeit
Kerstin (25+5 SSW)
Was bedeutet Schwangerschaftsvergiftung genau?
Hi,
gib mal oben auf der Seite bei Suchbegriff Gestose ein.
Dann bekommst du reichlich Infos.
Liebe Grüße
Gwendolin mit Dominik,Anna,Sophie und Emma 29+4
Guten Morgen,
wenn du bei es bei Google eingibst bekommst du ganz tolle Seiten aufgelistet die dir das super erklären können!
Hier auf Urbia ist es auch toll erklärkt!
Es gibt z.B
EPH-Gestose; Eklampsie ; Hellp-Syndrom
Gestose & Schwangerschaft
Gestose ist der Ausdruck einer Stoffwechselstörung in der Schwangerschaft. Man unterschiedet zwischen einer Frühgestose im ersten Drittel der Schwangerschaft und der Spätgestose, die im letzten Drittel der Schwangerschaft auftreten kann.
Da man früher dachte, dass die Gestose durch eine Vergiftung in der Schwangerschaft ausgelöst wurde, nannte man sie auch Schwangerschaftsvergiftung oder Schwangerschaftstoxikose. Die tatsächlichen Ursachen der Gestose sind bis heute nicht bekannt. Etwa 5-10 Prozent aller Schwangerschaften sind von einer Gestose betroffen.
* Die Früh-Gestose
in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten kommt seltener vor und ist nicht gefährlich,
* Die Spät-Gestose
auch EPH-Gestose oder Präeklampsie genannt, kommt im letzten Drittel der Schwangerschaft vor.
* Die Eklampsie
ist eine sehr schwere Form der Spät-Gestose, die für Mutter und Kind lebensgefährlich ist. (Eklampsie & Schwangerschaft)
* Das Helpp-Syndrom
ist eine besonders gefährliche Variante, bei der die Leberfunktion nachlässt und die zu Blutgerinnungsstörungen führen kann.
EPH-Gestose
EPH-Gestose oder Präeklampsie steht für
E = edema = Ödeme
P = Proteinurie = Eiweiß im Urin
H = Hypertonie = Bluthochdruck
Symptome einer Gestose / EPH-Gestose
1) Ödeme, d.h. Wassereinlagerungen in den Beinen und Händen.
2) Eiweiß im Urin, der bei einem Urintest festgestellt werden kann.
3) Hoher Blutdruck während der Schwangerschaft mit Werten über 140/90 mm HG kann das wichtigste Anzeichen der Gestose sein. Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen wird der Blutdruck regelmässig überwacht. Sollte dieser die o.g. Werte längere Zeit oder erheblich überschreiten, so ist eine engmaschige Überwachung der Schwangeren angezeigt.
Bei einer leichten Gestose können auch einzelne Symptome auftreten, bei einer schweren Gestose können weitere Symptome hinzukommen (HELLP-Syndrom & Schwangerschaft).
Man weiß noch kaum etwas über die Ursachen dieser Probleme, bekannt ist aber, dass es bei einer Gestose während der Schwangerschaft zu einer Verengung der Blutgefäße kommt, wodurch der Blutdruck ansteigt. Die Gefäßverengung kann in der Gebärmutter und der Plazenta zu einer Mangeldurchblutung und somit zu einer Mangelversorgung des Kindes führen.
Bei einer Gestose besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt.
Therapie
Bei schweren Krankheitsverläufen wird eine vorzeitige Entbindung als lebensrettende Maßnahme empfohlen. Allerdings versucht man, die Entbindung so lange als möglich hinaus zu zögern, damit das Kind möglichst lange Zeit hat, sich im Mutterleib zu entwickeln.
Risikofaktoren
Obgleich die Ursachen nicht gänzlich bekannt sind, kennt man einige Risikofaktoren für Gestosen:
* Sehr junge Erstgebärende
* Ältere Erstgebärende
* Übergewicht der Schwangeren
* Frauen in schlechtem Ernährungszustand
* Mehrlingsschwangerschaften
* Schwangere mit Venenproblemen
* Familiäre Vorbelastung mit Bluthochdruckerkrankungen
Tipps
* Essen Sie ausgewogene kalorien- und eiweißreiche Kost.
* Salzarme Kost, wie sie früher empfohlen wurde, sollten sie nicht essen. Essen Sie Salz ganz normal, entsprechend Ihren Bedürfnissen.
* Ruhen Sie viel. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Blutdruck nicht zu hoch ist.
* Falls der Blutdruck zu hoch ist, sollte der Arzt versuchen, diesen mit Hilfe blutdrucksenkender Medikamente zu senken.
Eklampsie & Schwangerschaft
Eklampsie ist eine für die Mutter und das ungeborene Kind schwere Erkrankung im letzten Drittel der Schwangerschaft, die mit Krämpfen einhergeht. Selten treten diese Krämpfe auch im Wochenbett oder während der Geburt auf. Etwa 80% aller Frauen, die Eklampsiefälle erleiden, sind Erstgebärende. Frauen mit Mehrlingsschwangerschaften sind sechsmal häufiger betroffen.
Vorboten
Meist, aber nicht immer, geht der Eklampsie die so genannte Präeklampsie oder EPH-Gestose voraus (Gestose & Schwangerschaft), die einhergeht mit Wassereinlagerungen, Eiweiß im Urin und Bluthochdruck. Eben weil bei einer Präeklampsie das lebensgefährliche Risiko der Krampfanfälle besteht, wird man um Mutter und Kind zu schützen, darüber nachdenken, ob die Schwangerschaft gegebenenfalls durch einen Kaiserschnitt vorzeitig beendet werden sollte.
Eklampsie
Bei der Eklampsie kommt es während der Schwangerschaft oder seltener auch im Wochenbett zu Krämpfen mit und ohne Bewusstlosigkeit. Als Vorboten können schneller Blutdruckanstieg, Kopfschmerzen, Flimmern vor den Augen oder Übelkeit auftreten.
Die Eklampsie ist lebensgefährlich für Mutter und Kind. Es kann zu akutem Nierenversagen kommen, zu Hirnödemen, Thrombosen, Netzhautschäden, Blutungen und zur Plazentainsuffizienz.
Die Schwangere wird bestenfalls sofort intensivmedizinisch betreut und gegebenenfalls wird bei einem Krampfanfall die Schwangerschaft sofort durch Kaiserschnitt beendet.
Tipps
* Jegliche Hinweise auf eine Präeklampsie (Ödeme, Eiweiß im Urin oder Bluthochdruck) sollten eine engmaschige Betreuung des Arztes zur Folge haben.
Hellp-Syndrom & Schwangerschaft
Das HELLP-Syndrom gilt als schwerste Komplikation einer Gestose während der Schwangerschaft (Gestose & Schwangerschaft) und kommt in etwa 0,3 Prozent der Schwangerschaften vor.
Der Name HELLP kommt von
H = Hämolyse
EL = elevated liver enzymes [erhöhte Leberwerte, Transaminasen]
LP = low platelet count [niedrige Thrombozytenzahl])
Als HELLP-Syndrom bezeichnet man es, wenn sich während der Schwangerschaft die Blutgerinnungswerte drastisch verschlechtern und bestimmte Leberwerte stark ansteigen.
Bemerkbar macht sich das HELLP-Syndrom durch starke Oberbauchbeschwerden, Erbrechen und Bluthochdruck meist im letzten Drittel der Schwangerschaft. Wird ein HELLP-Syndrom festgestellt, wird schnell gehandelt und schnellstmöglich die Entbindung eingeleitet.
Das Krankheitsbild, welches heute unter dem Namen HELLP-Syndrom bekannt ist, wird noch nicht lange untersucht. Während man bis vor kurzem davon ausging, dass die Gestose ein Frühanzeichen des HELLP-Syndroms ist, weiß man heute, dass das HELLP-Syndrom auch auf genetische Ursachen und vorbestehende Erkrankungen zurückzuführen ist. Im Verdacht stehen hier immunologische und thrombophile Ursachen.
Tipps
* Eine gute, ausgewogene, vollwertige Ernährung, keineswegs salzarm, hat einen positiven Einfluss auf die Gestose und somit auch auf das HELLP-Syndrom.
LG rebecca
Vielen Dank für die Erklärung!
LG Kerstin