Kindesvater Besuchsrecht entziehen?

Jetzt werden wahrscheinlich einige schon beim Lesen gewisse Aufregung oder zumindest Unverständniss empfunden haben.

Grundsätzlich bin ich auch dagegen dem Kindesvater das Besuchsrecht zu entziehen.Aber mittlerweile ziehe ich es ernsthaft in Erwägung und weiß aber noch nicht so ganz ob ich überhaupt das Recht dazu habe:

Ich war während der Schwangerschaft alleine.Wohnte noch bei meinen Eltern und hatte lediglich deren Unterstützung.Zwischen dem Vater und mir klappte es nicht mehr und wir hatten höchstens ein zwei mal im Monat per SMS Kontakt.Nach der Geburt haben wir uns wieder angenähert,und nach etwa einem Monat eine neue Beziehung beghonnen( wir waren vorher schonmal 3 Jahre zusammen).

Es klappte alles ganz gut,aber es gab wieder das gleiche Problem ,dass es vorher schon gab....Ich hatte mich damals von ihm getrennt,weil er erstens sehr dazu neigt auszurasten.Er beschimpft mich dann mir Ausdrücken und kommt auch absolut nicht mehr runter.Und das zweite Problem war,dass er mittlerweile 22 ist und nach der mittleren Reife das Gymnasium ,,versucht`` hat und zweimal hintereinander sitzen geblieben ist. Er hat sich einfach nie angestrengt.Dann Hat er ein Jahr gar nichts gemacht,dann ist er zur Berufsschule und wollte da Informatik machen ,kam aber fast nie und flog von der Schule.Dann hat er wieder fast ein Jahr nix gemacht und dann hat er etwa ein Jahr einen 400 Euro Job im Getränkemarkt gemacht.Da waren wir dann schon nicht mehr zusammen.Aufjedenfall wollte ich nach der Geburt unseres Sohne natürlich,dass er sich endlich um seine Zukunft ,Ausbildung oder Schule kümmert.Aber es passierte nichts.Er rastete zwar kaum noch aus,aber er war immernoch stinkend faul.Oft,wenn wir gemeinsam etwas mit dem Kleinen machen wollten,kam er nicht weil er bis um eins oder zwei schlief( Er wohnt fünf Minuten von mir entfernt bei seiner Mutter).
Die Beziehung ging auch deshalb immer mehr den Bach runter.
Ich stehe jeden Morgen mit meinem Sohn um halb sechs auf,helfe meiner Mutter mit dem Haushalt und betreue manchmal noch meinen kleinen Bruder.Ausserdem muss ich fünf mal die Woche an die Uni,ich studiere auf Lehramt und kümmere mich natürlich dann nachher wieder um meinen Sohn,abends lerne ich dann.
Und er tut nichts.Deshalb habe ich mir dann vor vier Monaten getrennt.Mein Sohn ist mittlerweile 16 Monate.

Mein Ex hat sich nicht groß darum gekümmert,dass wir getrennt sind.Getrennt,habe ich mich übrigens,nachdem ich ihm mit Ach und Krach einen Praktikumsplatz bei einer Firma verschafft hatte( mit Aussicht auf Lehre),und er dafür morgens um sechs losfahren musste ,und abends um acht wieder heim kam. Es war mein Geburtstag und ich habe bis abends um neun auf ihn gewwartet ,bis ich eine SMS bekam,er wäre zu platt er hätte nen harten Tag gehabt ich solle noch schön feiern er käm nicht mehr.
Ich habe lediglich einen Anruf ,noch ein Geschenk bekommen,.Danach war das Thema für mich erledigt.

Unterhalt bekomme ich nur vom Jugendamt,obwohl ich weiß ,dass er 2000 Euro gespart hat,aber die hat er auf das Konto von seiner Mutter getan,mit der Ausrede es wäre mal für uns drei für später gewesen.Falls wir mal ein eine Wohnung ziehen...Riesenschwachsinn natürlich. Er lagert schön das Geld für sich auf dem Konto seiner Mutter und mein Sohn und ich können sehen wie wir um die Runden kommen. Aber beim Jugendamt habe ich da natürlich nichts in der Hand.

Wir hatten abgemacht,dass er den Kleinen einmal pro Woche sehen darf. Am wochenende. Er darf dann herkommen und den Kleinen einen ganzen Tag betreuen.Er hat wohl kein problem damit,das hier zu tun,deshalb blieb es dabei. Da der Kleine aber sehr gefremdelt hatte,habe ich ihm angeboten auch noch einmal in der Woche zu kommen.Er hat ja nur bis halb drei Schule( seit August geht er wieder zur Schule). Nun klappte das zwei ,drei Wochen und jetzt wieder nicht.Zum Tausendsten Male hat er wieder verpennt,und ich sitze hie rund keiner kommt.Ich plane dann z.B zu lernen oder auch mal für mich wegzugehen und er kommt nicht. Ich komme mir dann völlig verarscht vor.Und auch der Kleine verliert mehr und mehr den Bezug zu ihm.Er nimmt das einfach nicht ernst,und sagt ich müsste halt Verständniss dafür haben wenn er mal nachmittags einpennen würde,Schule wäre anstrengend.

Ich komme damit nicht mehr klar.Ich liebe ihn nicht mehr,aber trotzdem ist es schwer für mich zu akzeptieren das wir gescheitert sind,weil ich wirjklich die Hoffnung hatte eine kleine Familie zu haben.Ich schaffe das alles auch gut alleine,mit meinem Sohn.Aber wenn ich mich jede Woche wieder so fürchterlich aufrege ,weil er zu vereinbarten Terminen einfach nicht kommt,bekomme ich gar nichts mehr hin.

Er hat auch keinen guten Umgang mehr mit dem Kleinen.Er ist gereizt und brüllt ihn sogar an.Ich habe ihm letztes Mal gesagt,wenn er das noch einmal macht war es das Letzte mal für ihn.Alleine will ich ihn auch nicht mehr gerne mit dem Kleinen lassen.Letztes mal hat er ihn einfach alleine auf die Schaukel gesetzt( das kann er noch nicht) und er ist runtergefallen und hatte die Lippe offen.Dann war er mit ihm im Pool,und hat nicht aufgepasst und der Kleine ist mit dem Kopf ganz unter Wasser gekommen. Er hält sich immer für Ober-Allwissend und baut aber dann nur Scheisse .

Ich habe keine Unterstützung,nein er macht alles nur noch schwieriger.Und es ist sowieso schon schwierig mit Studium und allem drum und dran. Er sagt,ich solle ihm das Besuchsrecht ruhig entziehen,er würde sich dann einen Anwalt holen und mir das Kind wegnehmen,ich wäre sowieso eine schlechte Mutter,ich wäre ja nur weg.
Er meint damit das Studium.Ich komme jeden Tag um drei oder vier heim und habe immer drei Monate Semesterferien,ich meine ich bin 21 und wurde im Abi ungeplant schwanger,wenn schon sein Vater nicht für uns sorgt,muss ICH doch wenigstens sehen ,dass es uns später gut geht!

Ach,ich weis nicht weiter,habe ich überhaupt das Recht ihm einen Riegel vorzuschieben?

Danke fürs Lesen....

1

Ich wollte schreiben,dass ich weder einen Anruf,noch ein Geschenk bekommen habe.
Und man muss dazu sagen,dass es sein erster Arbeitstag nach fünf Monaten nichts tun war...

2

ein voll Arsch. Also der kann drohen was er will er wird nie dir dein Kind wegnehmen können. Ein Kind gehört in erster Linie immer zur Mutter, wenn es dem Kind da gut geht. Also keine Sorge. Das mit dem Besucherrecht wird ein harter Kampf vor Gericht zumal er dagegen klagen kann und deine Gründe die du hast reichen dafür glaub ich nicht aus. Meistens wird das nur gestrichen bei Alkoholiker oder wenn er das Kind schlägt sowas in der Art.

Versuchen kannst du es natürlich. Ausserdem nur weil du nebenbei dein Studium machst heisst nicht das du eine schlechte Mutter bist. Man wird dich eher dafür bewundern.
Ausserdem ist eurer Sohn ein uneheliches Kind und da hat dein Freund generell verloren denn da zählt er nur als Erzeuger und nicht richtiger Vater.

3

Weißt Du,wenn ich ja wüsste,dass er sich ändern will,oder dass er endlich zuverlässig sein will.
Dann wäre es für mich auch ok,wenn er den Kleinen regelmäßig sieht.
Selbst wenn er keinen guten Umgang mit mir hat.
Aber so wie er es jetzt macht,darf ich meinem Kind dann in ein zwei Jahren jedes Mal erklären,wieso der papa jetzt doch wieder nicht gekommen ist.
Sowas tut einem Kind weh,und soweit will ich es einfach nicht kommen lassen!

4

Hallo,

auch wenn Du inhaltlich mit der einen oder anderen Sache recht hast, sind folgende Aussagen wirklich der größte Blödsinn, den ich seit langem gelesen habe und damit ist der TE nun wahrlich nicht geholfen:

"Ein Kind gehört in erster Linie immer zur Mutter..."
Sagt wer?

"Ausserdem ist eurer Sohn ein uneheliches Kind und da hat dein Freund generell verloren denn da zählt er nur als Erzeuger und nicht richtiger Vater."
Du solltest Dir vielleicht mal zum einem das neue Kindschaftstrecht zu Gemüte führen und zum anderen wäre das, wenn dem so wäre, bei dem Trend zur wilden Ehe, etwas problematisch, nicht wahr#augen

Nix für ungut.
Gruß,
Julia

5

Hallo,

der Mann, den Du Dir als Vater Deines Kindes ausgesucht hast, ist unreif, infantil und faul ... na, herzlichen Glückwunsch.
Leider ändert das nichts an der Tatsache, dass er ein Umgangsrecht hast, dass Du sogar zum Wohl des Kindes fördern musst ... ja, ja "Wohl des Kindes" leider DAS Schlagwort geworden, so dass kaum noch differenziert wird und individuelle Problemstellungen nicht mehr dementsprechend gewürdigt werden.

Das heißt, dass Du ihm einfach so den Umgang natürlich NICHT verwehren kannst, dazu müssten schon sehr viel gravierende Dinge vorgefallen sein. Aber Du kannst es natürlich versuchen. Stell den Umgang ein und warte ab, was passiert. Damit der Kindsvater wieder zu seinem Umgangsrecht kommt, muss ER nämlich aktiv werden und den Umgang einklagen ... ob er das bei seiner Faulheit tut, sei mal dahingestellt.
Das Jugendamt kann Dir im Übrigen gar nichts, sollte er dahin laufen, mit denen musst Du noch nicht einmal sprechen, da sie eh nur beratend und vermittelnd tätig werden können.
Nur ein Familiengericht kann entscheiden und Umgang festlegen ... bei dem Stand der Dinge würde er allerdings vor Gericht recht bekommen, auch wenn es vielleicht dann erst einmal für die Annäherung betreuter Umgang ist, darüber musst Du Dir im Klaren sein ... aber selbst wenn er recht bekommt, gibt es Wege und Möglichkeiten. Aber das kannst Du dann mit einem Anwalt besprechen, den Du eh benötigst, wenn er den Umgang einklagen sollte.
Dir das Kind wegzunehmen ist eine Drohung, über die Du lachen kannst. Wenn Du (hoffentlich) das alleinige Sorgerecht hast, kann er noch nicht mal die gemeinsame Sorge einklagen. Dir das Kind wegzunehmen ist utopisch und nur lächerliches Getrommle, was zu dem, was Du geschildert hast, passt.

Ich finde, dass Du mit Deinem beruflichen Engagement einen tollen Weg gehst, von dem sich so manch andere Alleinerziehende eine Scheibe abschneiden kann. Laß Dich da nicht kirre machen.
Wie Du es in Zukunft mit dem Umgang hältst, musst Du Dir gut überlegen, denn Dein Kleiner wird irgendwann auch nach seinem Vater fragen.

Es ist leider so, dass man keinen Mann zum regelmäßigen und geregelten Umgang zwingen kann, aber wenn sie dann mal wollen, haben die Mütter zum "Wohle des Kindes" zu springen.

Alles Gute,
Julia

6

Erstmal,Vielen Dank für Deine Antwort.

Genau das ist der Punkt,
wenn sie dann mal wollen,muss ich als Frau und Mutter ,,springen``.
Das finde ich so unfair,weil ich ja im Grunde genommen wirklich daran interessiert war und auch irgendwie noch bin,dass mein Kind ihn als Vater behält.
Eben nicht nur als Erzeuger,sondern solange er sich ordentlich kümmert ,sollte es auch sein Recht sein.
Aber ich als Mutter mache mir eben auch Gedanken,was schlimmer für meinen Sohn ist:

Ganz ohne Vater groß werden,oder das Risiko immer wieder versetzt zu werden.
Da stellt sich für mich eben die große Frage.

LG

7

Hallo,

diese Frage kannst Du Dir nur selbst beantworten.

Die Mutter eines Freundes erzählte mir, dass der Junge von seinem Vater, den er heiß und innig liebte, auch ständig versetzt wurde.
Sie meinte, dass es ihr heute noch das Herz bricht, wenn sie an das Bild von dem Kleinen denkt, wie er mit schmalen Schultern stundenlang auf der Gartenmauer saß und auf seinen Vater gewartet hat, der mal wieder nicht kam.
Heute ist der Junge ein erwachsener Mann, der damit umzugehen gelernt hat, dass sein Vater unzuverlässig ist und dass man nicht auf ihn bauen kann. Er tut es eben nicht mehr. Aber er ist auch ein Mann, für den das Thema "Verlustangst" ein ganz großes Thema ist.

Gruß,
Julia

weitere Kommentare laden
10

Wende Dich an eine versierte Anwältin und schildere ihr was vorgefallen ist (in Bezug auf das Kind) und dass Du eine Gefährdung des Kindes siehst.

Deine persönlichen Gründe der Trennung interessieren niemanden! und ich würde das auch - soweit es nicht die Unzuverlässigkeit (faul, keinen Bock auf Arbeit) anbelangt nicht thematisieren. Sonst bist Du nämlich ganz schnell die hysterische Zicke, die dem armen KV das Kind nicht gönnt!

Das Studium versucht er Dir madig zu machen, weil er ein Loser ist, der nichts auf die Füße bekommt. Mach Dir keinen Kopf, lächel ihn an und mach ihm die Tür vor der Nase zu. Kein Gericht in Deutschland würde dem Typ das Kind geben, weil Du an die Zukunft denkst und ein Studium machst, im Gegenteil!

Gruß

Manavgat

11

Ne,da hast Du Recht,die persönlichen Gründe ,wieso ich nicht mehr mit ihm zusammen sein wollte stehen zwar im Zusammenhang mit der Verantwortung für den Kleinen,aber tun im Endeffekt nichts zur Sache.

Es ging mir aber auch nie darum,dass ich frustriert war das wir nicht mehr zusammen sind.Klar war das schwer,aber ich habe immer versucht das zu trennen.

12

Hallo,

meine Mutter kämpft grad ums alleinige Sorgerecht und will das Besuchsrecht entziehen lassen, weil der Vater ein gewalttäitger Trinker ist. Aber sogar hier sind viele noch der Meinung, dass der Umgang mit dem Vater dem Wohl des Kindes dient und die Kinder ihm angenähert werden sollen. dabei wollen diese gar nicht zum Vater und sind beide in psychologischer Behandlung um ihre Ängste vor diesem Mann loszuwerden.

Du musst schon eine starke Gefährdung deines Kindes nachweisen können, um in Deutschland das Recht zu bekommen es zu beschützen. Ich wurde selber von meinem Vater geprügelt und musste die Gewalt an meiner Mutter mitansehen und habe mit 15 bereits Hilfe beim Jugendamt, Kinderschutzbund, pro familia etc... gesucht. Ich habe immer nur zu hören bekommen: aber es ist ja der Vater. Ncoh nicht einmal das Recht einen Strafantrag zu stellen hat man mir eingeräumt. Das hätten beide Elternteile befürworten müssen.

LG denise