Kinder einfach weggeben??

Hallo ihr Lieben...
Bin gerade echt etwas geschiockt..

Eine gute Freundin hat 2 Kinder im Alter von 5 & 2 Jahren..
Sie ist Alleinerziehend und bekommt Geld vom Staat..
Der Große ist ein bissl anstrengend (sogar in meinen Augen), sie ist überfordert und der Meinung ihren Kindern nichts (mehr) bieten zu können..
Ihre Wohnung sieht auch nicht unbedingt toll aus, genauer will ich aber nicht drauf eingehen.. Sie kann es finanziell nicht, um zumindest die Wohnung "aufzupeppen" (damit sie und die Kinder sich wohl fühlen) und bekommt auch keine Hilfen dafür. (Sie hatte versucht, darlehen beim Landkreis und der Diakonie zu bekommen, alle sagen nein)
Der Vater der Kinder ist AL und sie bekommt UVG und alles ist bei den Dreien finanziell sehr knapp gehalten.
Sie hat keine Familie und Angehörige..
Sie ist wirklich, bis auf 2-3 Freunde alleine..

Nun hat sie mir eben erzählt, dass sie lange drüber nachgedacht hat und nun ihre Kinder weggeben möchte, um ihn ein besseres Leben als sie es jetzt haben zu geben.. #schock
Auch, weil sie ihren Großen schützen will, weil er manchmal wirklich anstrengend ist und sie angst hat, das irgendwann etwas "schlimmeres" passiert..
Sie weiß wirklich einfach nicht mehr weiter und ich habe sie noch nie so verzweifelt erlebt..

Das kann sie doch nicht einfach so machen oder???
Auch rein rechtlich kann sie doch nicht einfach zum Jugendamt gehen und sagen, die Kinder sollen weg und sie werden sofort rausgeholt??

Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, wie ich ihr "beistehen" kann, mich überfordert das ganze auch ein bißchen, da sie sonst eine echt starke Persönlichkeit ist...


Lieben Gruß

Jenny

1

hallo,


zum Jugendamt gehen ist gar nicht mal die blödeste aller Möglichkeiten...

Die sind ja dafür da, auch die gesamte Familie zu stabilisieren und können z.B. Familienhelfer stellen, Erziehungstips geben - für sie vielleicht eine große Hilfe?

Ich denke, die Kinder weggeben ist nicht akut nötig (zumindest klingt Dein Text so) und für die Kinder auch eine starke Belastung (die kriegen oft tierische Schuldgefühle), die man genau so vorsichtig anwenden sollte wie ein gefährliches Medikament.

An Deiner Stelle würde ich ihr raten, sich beim Jugendamt über Hilfsangebote zu informieren.

Liebe Grüße
halbnomadin

2

Hilfe vom Jugendamt ist nicht unbedingt die schlechteste Idee,denn Hilfe könnte sie wirklich gut gebrauchen aber nicht unbedingt in dieser Form.Die Kinder wegzugeben damit es ihnen besser geht,sie würden ihre Mutter vermissen und da geht es ihnen nicht besser.Und ihr auch nicht.
Wenn sie aber 2-3 Freunde hat und du vielleicht noch 2-3 gute Freunde hast,dann müßte sich doch eine Möglichkeit finden,ihr bei einer Renovierung zu helfen und vielleicht noch ein paar cent zusammenkratzen um die Wohnung aufzumöbeln,so das ein wohlfühlen möglich sein kann.Ihr als Freunde seit ein Stück Familie für sie.
Sie ist ausgebrannt,vielleicht könnte eine Kur auch helfen,diesen Entschluß nochmal zu überdenken.

3


Doch du kannst etwas für deine Freundin tun . Sie bestärken in dem Vorsatz zum Jugendamt zu gehen und sich Hilfe holen .
Und du könntest deine anderen Freunde ansprechen , ob sie nicht helfen können die Wohnung zu renovieren , oder sprechen mal deine Nachbarn an . Oder du rufst mal bei der Zeitung an , ob die nicht helfen können . Meistens wissen die noch Organisationen , die helfen können .
Wenn das alles nichts hilft , dann gehe zum Pfarrer in euerer Gemeinde und bitte ihn um Hilfe .
Vielleicht braucht ja deine Freundin nur mal eine richtige Erholung , eine sogenannte Mutter -Kind - Kur .
alle Gute für euch
Grüße Pucki

4

Hallo!

<< Auch, weil sie ihren Großen schützen will, weil er manchmal wirklich anstrengend ist und sie angst hat, das irgendwann etwas "schlimmeres" passiert.. <<

Diesen Satz finde ich schon sehr schlimm und er zeigt deutlich, das die Mutter überfordert ist.

Du schreibst, das sie sonst eine echt starke Persönlichkeit ist. Weißt Du das genau? Nach Außen hin kann man sich stark geben, auch wenn es im inneren ganz anders ausschaut und das denke ich mir bei deiner Freundin.

Rede mal in Ruhe mit deiner Freundin. Frag sie einfach, ob Du ihr helfen kannst und vor allem wie Du ihr helfen kannst.

Was kann sie machen, das es ihr wieder besser geht? Wohnung aufpeppen? Das geht nur mit Geld. Unterstütze sie doch dabei, das sie eine Arbeit findet.

Oftmals sind es auch schon kleine Sachen, die ihr helfen könnten. Nehm doch mal die Kinder über Nacht, so das sie in Ruhe ausschlafen kann. Lad sie doch einfach mal am Sonntag Mittag zum Essen ein und bedien sie, so daß sie ein bißchen ausspannen kann und verwöhnt wird und sieht, das es Menschen gibt, die für sie da sind und die sie schätzen.

Aber wenn eine Mutter schon sagt, das sie ihre Kinder aus Schutz weggeben muß, würde ich das auch nicht überhören. Da ist sicherlich schon sehr viel schief gelaufen bis eine Mutter so eine Aussage macht!

LG janamausi

5

"Auch rein rechtlich kann sie doch nicht einfach zum Jugendamt gehen und sagen, die Kinder sollen weg und sie werden sofort rausgeholt?? "

Doch, natürlich kann sie das! Was meinst Du, was dem Jugendamtmitarbeiter blühen würde, wenn eine Mutter sich als überfordert meldet, er NIX tut und den Kindern passiert dann was?

Das heißt ja nicht, daß sie sofort für immer das Sorgerecht los ist.

7

hallo

nun,traurigerweise-ich kenn eine jugendamtsmitarbeiterin,die genau das getan hat.
eine ehemalige schulkollegin von mir hat drei kinder,ist geschieden und heillos überfordert.mit der erziehung,mit dem finanziellen,einfach mit allem..
sie ist eine extrem labile person,bräuchte eigentlich professionelle hilfe.
letztes monat ging sie zum jugendamt und sagte denen,sie schafft es nicht mehr,sie will die kinder in pflege geben.die originalantwort:"frau h.,so leicht geht das kind,reissen sie sich ein bisschen zusammen"
und das wars....#klatsch
sie hat auch sonst keine hilfe angeboten bekommen.
wahrscheinlich muss erst was passieren,dass das jugendamt sich einschaltet.leider.
lg
noramarie

6

Hallo,

im ersten Moment habe ich gerade gedacht, die hat wohl letzte Woche die Super-Nanny gesehen und hat jetzt Angst.

Aber soweit wie da muss es ja gar nicht kommen. Sie sollte wirklich zum JA gehen und um Hilfe bitten. Meistens bekommt sie eine Familienpflegerin zugewiesen, die ihr bei den Kindern hilft.

Wenn sie keine Familie hat, sollte sie überlegen, ob sie nicht über die Zeitung eine Ersatz-Oma suchen sollte. In letzter Zeit kamen immer wieder Berichte im Fernsehen, wo ältere Leute Ersatzenkelkinder suchen bzw. betreuen. Das ist doch vielleicht auch eine Lösung. Die "Omas" kommen zu einem nach Hause und spielen mit den Kindern oder helfen auch im Haushalt. Die machen das ehrenamtlich und kosten somit auch kein Geld. Die Mutter hätte in der Besuchszeit entweder Zeit für sich oder für Dinge die sonst liegen bleiben.

Es gibt also noch andere Möglichkeiten bevor man seine Kinder weggeben muss. Du musst ihr vielleicht nur die entsprechenden Denkanstöße geben.

Und was die Wohnung anbegeht. Da kann sie sich Hilfe bei der Caritas oder Diakonie holen. Die haben häufig sogenannte "Möbelkaufhäuser". Da können sich bedürftige für wenig Geld gute gebrauchte Möbel oder Dekoartikel kaufen. Manchmal gibts sie auch geschenkt....