Hallo!
Viele werden meine Geschichte bereits aus dem Partnerschaftsforum kennen. Auf jeden Fall ist es so, dass ich mich Anfang letzten Jahres von meinem Mann getrennt habe. Die 3 Kinder leben bei mir.
Nun ist es so, dass ich unmittelbar nach der Trennung mit meinem neuen Partner zusammengekommen bin und im Juli zu diesem ziehen möchte. Er wohnt 180 km von uns entfernt und kann aus diversen Gründen nicht zu uns kommen - haben wir auch schon versucht.
Meine beiden jüngeren Töchter haben mit dem Umzug wenig bis gar kein Problem - sie sind sehr offen für Veränderungen und mögen meinen Freund sehr, sehr gerne!!! Und dass meine Mittlere mit ihren fast 10 Jahren trotzdem etwas skeptisch ist, ist legitim.
Nur meine Große hat/macht ganz große Schwierigkeiten:
Sie will ihr "altes Leben" zurück! War schon mit dem Umzug vom Elternhaus in die Nachbargemeinde letztes Jahr absolut unzufrieden. Obwohl sie hier ansonsten keinerlei Veränderungen - sprich neue Schule - in Kauf nehmen musste. Auch ihre Freunde kann sie weiterhin sehen!
Also haben wir hier seit Monaten ein Mädchen, das egal was passiert, überall dagegen ist, Terror macht und nur Forderungen stellt.
Sie ist eigentlich nie zufrieden zu stellen obwohl ich mein Bestes versuche um den Kindern eine gute Mutter zu sein! Ich gehe arbeiten und kümmere mich hauptsächlich allein um die Kinder. Mein Exmann nimmt sie zwar alle 2 Wochen übers WE - aber selbst da schiebt er sie teilweise zur Babysitterin ab! Ch. (also meine Große) verteidigt ihn allerdings immer! Ist ein richtiges Papakind!
Aber wieder zurück zum Problem:
Sie will absolut nicht mit in die Steiermark - zu meinem Freund!
Wir haben das alles besprochen und können ihre Bedenken bis zu einem gewissen Grad natürlich auch verstehen! Sie wird ihre Freunde seltener sehen - andererseits hat sie auch die Möglichkeit neue Freunde zu finden (wenn sie will - sie hat das sogenannte "Schubladendenken" und ist sehr voreingenommen anderen Menschen gegenüber!).
Eigentlich wollte ich die Kinder nie auseinanderreissen! ABER mittlerweile ist es soooo schlimm, dass ich mir durchaus vorstellen könnte, dass sie bei ihrem Papa lebt!
Sie beschimpft mich und ihre Geschwister auf das Schlimmste ("Ihr seid alle Schweine!" "Ich hasse euch sooooo sehr!") Sie wirft mir vor, dass ich mich nicht um sie kümmere! Das beginnt damit, dass ich ihr jeden Tag weiß Gott was kochen könnte, ihr wäre es nicht recht!
Ich kann echt machen, was ich will - es ist zu wenig!
Auf jeden Fall ist es in den letzten Tagen eskaliert und sie hat uns folgendes "mitgeteilt":
"Ihr habt mein Leben ruiniert - jetzt ruiniere ich eures!!!!"
"Ich werde es nie akzeptieren, dass ich mit jemanden zusammenleben muss, den ich nicht schon mein ganzes Leben kenne - schon gar keinen Freund oder eine Freundin meiner Eltern!!!!!"
Und dass sie im Haushalt mithelfen muss, ist natürlich auch sehr schlimm! Sie ist bald 12 - ich finde es angebracht, dass sie gewisse Hausarbeiten (mal Staubsaugen, mal die Waschmaschine anmachen oder den Geschirrspüler einräumen) übernimmt! Ich kann nicht 30-40 Stunden arbeiten, mich den Kindern widmen und den Haushalt alleine schmeissen!
Im Juni 2007 bin ich auf Grund meiner Beziehung in ein BurnOut geschlittert. Seit Juli 2008 nehme ich keine Antidepressiva mehr! Gestern war ich bei meiner Psychologin. Sie attestierte mir eine körperliche Vitalität von 38% bzw. eine seelische Vitalität von 23 % (bis 15 % spricht man von Depression!!!!!). Ein gesunder Mensch sollte in beiden Bereichen bei 100 % liegen. Ich bin ziemlich am Ende - mich belastet die Situation echt sehr arg. Habe wieder mit meinem Magen-Darm zu kämpfen und auch wieder Halsentzündung (keine Ahnung warum - aber immer wenn mir alles zu viel wird, bekomme ich die!)
Immer habe ich mich um die Kinder gekümmert - mein Exmann hat sich nie gekümmert und auch jetzt redet er sich aus der Situation raus. Zu meiner Tochter meinte er, dass sie sich beruhigen soll, dass ich und mein Freund sie gern haben und dass sie zum WE reden wollen. Er will sie besänftigen, damit sie bei uns bleibt! Im Prinzip ja lobenswert, wenn ich nicht genau wüsste, dass er es aus eigennützigen Argumenten macht - er würde sie nie nehmen!!!
Meine Psychologin hat mir folgenden Tipp gegeben:
- ich soll mich nicht erpressen lassen
- sie hat nicht das Recht, dass sie uns das Leben zur Hölle macht (und das macht sie im Moment - ist gegen alles und jeden, verwüstet teils absichtlich ihr Zimmer oder auch "Gemeinschaftsräume", bricht Regeln wo es nur geht und versucht dann auch noch ihre Geschwister auf ihre Seite zu ziehen)
- theoretisch darf sie sich ab 12 Jahren (ab Juli) entscheiden, wo sie leben möchte - alternativ zu Mama und Papa gäbe es noch die Möglichkeit einer Unterbringung in einem Internat!!!
Tja - und was mach ich jetzt?????
Ich will mit den Kindern zu meinem Freund!!!
Und die beiden Kleinen stehen wie gesagt zu dieser Entscheidung - freuen sich, wenn wir im Internet nach einer geeigneten Bleibe suchen!
Nur die Große - sie will ihre Familie zurück!!! Die gibt es aber nicht mehr!
Ich habe mir die Entscheidung zur Scheidung sicher nicht einfach gemacht - aber wenn eine Ehe definitv krank macht und selbst die Therapeuten nachfragen, ob man denn nicht schon mal an Scheidung gedacht hat!?!?!?
Was mach ich denn nun???
Ich möchte ehrlich gesagt nicht meine Beziehung zu meinem Partner aufgeben, damit meine Tochter (der ich es ja sowieso nichts recht machen kann und ich auch danach die Böse wäre) vielleicht zufriedener wäre!
Die Kinder zerreissen? Die beiden Großen haben nicht soooo den Draht zueinander - obwohl ich denke, dass sie sich trotzdem vermissen würden!
Zum Papa: der hat anscheinend kein Interesse - plant lieber mit seiner neuen Freundin weitere Kinder! Hört sich vielleicht von mir irgendwie eifersüchtig an - NEIN - bin ich definitiv nicht! Bin nur der Meinung, dass er sich vorrangig um seine bereits existierenden Kinder kümmern MUSS! Und das tut er nicht wirklich - zB kann er nicht mal seine Tochter im KH besuchen, weil er bei seiner Freundin ist (Fahrtzeit 1 Stunde!!!)
Einfach mitnehmen: die würde uns das Leben noch mehr zur Hölle machen! Was mache ich denn dann???
Was tut man, wenn das Kind dann u.U. überhaupt nicht mehr "funktioniert"? Wenn sie dann mit "Gehe nicht zur Schule" etc. droht und dies ev. auch durchzieht??? Hat sie nämlich schon versucht! Ich kann sie doch nicht in die Schule tragen/schlagen - was weiß ich was!
Ich selbst bin psychisch sicherlich nicht 100%ig belastbar - mein Freund hat Depressionen - und ist hier auch recht bald an seiner persönlichen Grenze! Was aber nicht heißt, dass er die Kinder nicht mag oder nicht auf sie eingeht bzw. gar ein unsympathischer Mensch ist! Ganz im Gegenteil!
Sollen wir sie in ein Internat geben????
Als mein Exmann diesen Vorschlag hörte, meinte er nur, dass er ihr zum Papa-WE schon mitteilen wird, dass das auch kein Honigschlecken ist und dass das gar nicht soooo schön ist wie es dargestellt wird. Außerdem hat er sofort die Kosten angesprochen - er wäre nicht bereit mehr Kosten zu übernehmen!
Ich weiß nicht mehr ein noch aus!
Ich weiß aber auch, dass ich ihr nicht mehr in die Augen schauen könnte, wenn sie es tatsächlich fertig brächte, dass meine Beziehung in die Brüche geht!!!
Vielleicht sagen jetzt einige, dass das einer guten funktionierenden Beziehung nichts anhaben kann!?
Ich denke schon, dass das so ist! Wenn sich das Kind über alles und jeden hinwegsetzt und der Alltag ein täglicher Kampf ist...
o.k. - was würdet ihr tun???
Hab ich noch irgendeine Möglichkeit übersehen????
Psychologische Beratung hole ich mir bereits!
Meiner Tochter würde eine solche nichts bringen! Sie ist für Argumente jeglicher Art nicht zugänglich - hat sie sich mal in irgendeiner Meinung versteift, ist sie wie eine Bulldogge - sie lässt nicht mehr los - verbeisst sich in ihren Ansichten und lässt keinerlei andere Meinung/Lösung zu!
Habe ihr mal für den Moment o.a. 3 Möglichkeiten aufgeführt und ihr erklärt, dass sie zu nichts zwingen werden - dass meine Entscheidung aber feststeht! Sie hat nun die Möglichkeit zu entscheiden und muss danach auch zu ihrer Entscheidung stehen (o.k. beim Internat würde ich sie sofort wieder rausnehmen, wenn sie dann wirklich komplett unglücklich ist).
o.k. - ich höre jetzt auf zu schreiben - bevor es noch länger wird!
Danke schon mal für eure Anteilnahme!
Liebe Grüße
Petra
P.S.: Sorry, dass es ein bisschen Durcheinander ist - im Moment kann ich meine Gedanken einfach nicht klar ordnen!
Wie egoistisch darf man sein???? Achtung - ganz, ganz lang!
Hallo,
erlichgesagt finde ich Dich egoistisch. Erst trennst Du Dich von Deinem Mann und kommst sofort mit jemand andrem zu sammen und nu ein Jahr später ein großer Umzug.
Kein Wunder das ihre Seele nach Hilfe ruft.
Deine Tochter hat das alles noch gar nicht verarbeitet und Du möchtest mit jemand neuen zusammenziehen.
Du schreibst Du hast das mit Deiner Tochter besprochen (den Umzug) nein besprochen hättest Du ihn wen ihre Meinung etwas zählen würde Du hast Deiner Tochter nur Deine Pläne mitgeteilt.
Natürlich solltest Du als Mutter keinesfalls Erpressbar sein bzw Dich erpressen lassen.
Wer kam den auf die Idee mit dem Internat ?
Ein Internat ist nicht billig, wer soll das den bezahlen ?
Da Du seelisch nicht stabil bist solltest Du Dir Hilfe beim Jugendamt suchen, die können Euch helfen. Eventuel Eure Tochter in einer Pflegefamilie unter bringen. Zumdest bis sich alles beruhigt hat bei Euch.
Ob Dein Freund seelisch noch kann würd ich mal aussen vor lassen. Er wollte Dich als Patnerin also bitte dann mit allem drum und dran.
lg dore
Hallo!
Deine Tochter rebelliert - in allen Angelegenheiten. Überlege mal warum.
Für mich hört es sich so an, als ob sie die Trennung noch nicht verarbieitet hat und wenn sie das noch nicht hat, kann sie sich ja gar nicht auf ein neues Leben einlassen.
Ich würde gemeinsam mit deiner Tochter die Trennung verarbeiten und wenn das geschehen ist, kann man über einen Neuanfang mit jemand anderem Nachdenken.
Ins Internat finde ich die allerschlechteste Lösung. Deine Tochter fühlt sich jetzt schon unverstanden und dann würde sie sich noch mehr abgeschoben fühlen. Sie wird sicherlich denken "kaum ist ein neuer Mann da, werd ich abgeschoben" und ob dan die Kluft zwischen ihr und deinem Freund noch beseitigt werden kann, bezweifle ich.
Sicherlich solltest Du dich nicht erpressen lassen, aber auch auf die Bedürfnisse deiner Tochter eingehen. Ich sehe hier nicht im Forderung, das sie nicht umziehen will, sondern das sie die Trennung noch nicht verarbeitet hat, da sie ja gegen alles ist.
Auch habt ihr im letzten Jahr viel durchgemacht (Trennung, deine psychische Labilität etc.), sowas muß aufgearbeitet werden.
LG janamausi
Hallo Petra,
oh je, das sind ja eine ganze Mengen Baustellen auf einmal!
Baustelle 1: deine Große hat ganz klar die Trennung nicht gut verkraftet. Sie vermisst ihren Papa und ist jetzt auch in dem Alter, wo sie ihn besonders braucht. Ich kann das gut verstehen, denn ich war etwa im selben Alter, als sich meine Eltern trennten. Anfangs war ich sogar erleichtert, dass der ewige Streit aufhört, aber wenn ich bei meiner Mama war, habe ich meinen Papa vermisst und umgekehrt. Das Schlimmste war, dass ich mit keinem von beiden darüber reden konnte, denn jeder wollte, dass ich für ihn Partei ergreife...
Versuch mit ihr zu reden oder schlag ihr vor, dass sie mit jemand Neutralem (Beratungsstelle etc.) darüber reden kann, wie es ihr geht, unabhängig von der Umzugsdiskussion
Baustelle 2: Pubertät
Deine Tochter ist sowieso in einem Alter, wo ihr nichts passt, wo alle anderen doof sind, vor allem, wenn sie nicht 100%ig ihrer Meinung sind, und in dem man sich besonders gern und oft mit der Mutter streitet. Dass ihr Leben im letzten Jahr ziemlich durcheinander gebracht wurde, macht diesen Abschnitt für deine Tochter nicht einfacher. Da musst du bis zu einem gewissen Grad durch, das wäre in einer "normalen" Familienkonstellation wahrscheinlich ganz ähnlich
Baustelle 3: Eure Psyche
Offensichtlich bist ja nicht nur du am Ende, sondern dein Partner hat durch seine Depressionen mehr eigene Probleme, als er dir abnehmen kann. Das halte ich für eine sehr labile Konstellation. Ich finde, ihr solltet euch genau überlegen, ob ihr jetzt schon zusammenziehen wollt oder erst mal euer jeweils eigenes Leben in den Griff zu bekommen versucht. Denn helfen kannst du einem anderen nur, wenn's dir selbst einigermaßen gut geht, und egal ob mit oder ohne deine große Tochter, eine Patchworkfamilie ist auch unter besten Voraussetzungen eine ganze Weile lang Schwerarbeit!
Baustelle 4: der Papa
Deine Große liebt ihn heiß und innig, aber dem Papa reichen offenbar die Wochenenden. Es ist zwar nett, dass er sie bereden will, bei euch zu bleiben, aber das wird nichts nützen. Wenn sie das nächste Mal damit "droht", zum Papa zu ziehen, sag ihr ganz ruhig, dass du es sehr schade finden würdest, weil du sie lieb hast, aber dass du ihr nichts in den Weg stellen willst. Sie soll selbst mit dem Papa reden, und wenn er einverstanden ist, kann sie hinziehen. Wenn er wider Erwarten einverstanden ist, musst du sie - vielleicht für eine Weile - gehen lassen. Entweder es klappt oder sie sieht, dass das keine Lösung ist.
Oder dein Ex muss ihr selbst sagen, dass sie nicht zu ihm ziehen kann und warum nicht.
Jedenfalls bist du dann nicht mehr die Böse, die ihr verbietet, zum Papa zu ziehen.
In jedem Fall aber würde ich deiner Tochter einerseits Gesprächsangebote machen, mit dir oder mit einer Beratungsstelle, letzteres natürlich nicht nach dem Motto "wie kannst du dich bessern", sondern "da kannst du dich mal richtig auskotzen". Wenn sie eine gute Psychologin dahaben, wird sie mit der Zeit an sie rankommen.
Andererseits muss es aber auch klare Regeln geben (Schulbesuch, Mithilfe im Haushalt, keine Beschimpfungen zu Hause), die notfalls mit Sanktionen durchgesetzt werden. Zuviel durchgehen zu lassen, hat einen kontraproduktiven Effekt, weil deine Tochter dann erst recht das Gefühl bekommt, sie sei dir egal.
Internat sehe ich als keine Lösung an, ihr müsst irgendwie an das Mädel rankommen, vielleicht sogar in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Papa, sonst driftet sie total ab.
Ich wünsche dir viel Kraft und alles Gute,
Dany
Hallo zusammen,
warum kann die Große nicht einfach ihren Papa bitten, ob sie bei ihm bleiben darf?
MfG krypa
Sehr genau auf den Punkt gebracht die Baustellen.
Genau so sehe ich es auch - ich würde Danys Ratschläge annehmen Petra
L.G.
M.
Hallo und Guten Morgen Petra,
ich hab jetzt über ne Stunde nachgedacht, ob ich mich überhaupt äußern soll. Aber ich muss einfach eine Antwort schreiben.
Zu allererst, ich kann deine Situation ein wenig nachvollziehen, weil ich in einer ähnlichen bin.
Partner wohnt 400 km weit weg, leidet auch an Depressionen. Allerdings wohnt auch der Papa meines Kindes weit weg.
Und natürlich stellt sich auch bei uns manchmal die Frage (wir kennen uns jetzt bald ein Jahr), ob wir nicht näher zueinander ziehen wollen. Die Situation, die, sofern ein Kind oder mehrere involviert ist/sind, immer einen Rattenschwanz an Problemen nach sich zieht.
Du hast schonviele Antworten bekommen. Einige werden dir nicht gepasst haben, andere waren hilfreich.
Mir fiel auf, dass du deine Überschrift im Grunde in einem Satz schon beantwortet hast:
"Ich will mit den Kindern zu meinem Freund!!! "
Und deine große Tochter ist der Störfaktor.
Und ihr Verhalten, das du schilderst, ist eine stinknormale Pubertät.
Und ich kann dir sagen, ich war (trotz stabilem Elternhaus) sehr viel schlimmer (bin abgehauen, Drogen, saufen etc.)...
Sie ist ein Kind, sie leidet unter der Trennung, eine Trennung, auch wenn sie wie bei euch, ohne Stress abläuft ist traumatisierend.
V.a. in dem Alter, in dem die Große ist. Und du erwartest zu schnell zu viel. Und dein Exmann scheint keine große Hilfe zu sein, was traurig ist, aber nicht zu ändern.
Ich würde auch ganz ehrlich, eine Kinderpsychologin zu Rate ziehen, bzw. wenn die von dir zitierte eine war, sofort wechseln und mir nochmal einen anderen Rat einholen.
Ein anderer Punkt, der mich noch auffiel, ist deine Partnerschaft. Glaub mir, ich kenne diese Sehnsucht, ich weiss wie blöd ne Fernbeziehung ist. Ich seh meinen Freund manchmal nen Monat nicht. Aber ich weiss auch, dass er, wenn wir mal zusammenziehen wollen, sofort alles aufgeben würde und zu mir kommen, damit mein Kind nicht aus dem Umfeld gerissen wird. Und das, obwohl er dort sein festes Umfeld, Familie etc. hat und dort sehr gute Jobchancen (die er hier nie hätte). Aber wir sind die Erwachsenen und haben Verantwortung für die Kinder mitzutragen, und Entscheidungen zu ihren Gunsten zu fällen.
Was ich aber sagen wollte, dein Freund war ja bei euch (ich hab deine Geschichte etwas mitverfolgt) war aber dann von Heimweh so geplagt und ihn hat die Situation mit seiner Mutter so belastet, dass er wieder zurück ging.
Wenn schon ein Erwachsener sich so schlecht umgewöhnen kann, trotz großer Liebe, wie kannst du dann von einem pubertierenden Kind, welches grade die Trennung der Eltern verkraftet, schon einmal umziehen musste, der Papa weiterwegzog und ne neue Freundin hat, wie kannst du dann erwarten, dass das für deine Große einfacher wär, wenn nicht mal ein erwachsener Mann, der ja, im falle deines Umzuges, auch verantwortung für 3 Kinder hätte, so eine Veränderung verkraftet?
Das sind alles Gedanken und Fragen, die mir so kamen, als ich deinen Beitrag gelesen habe.
Wie egoistisch darf man sein? Um auf deinen Anfang zurück zu kommen.
Grundsätzlich so egoistisch, dass man niemanden verletzt mit dem was man tut.
Allerdings glaube ich, dass deine Entscheidung schon gefallen ist und du eher fragen solltest:
Was mach ich mit meinem Kind, was sich gegen meine Entscheidung stellt. Und diese Frage kannst nur du mit dem Vater gemeinsam beantworten und abwägen was wichtiger ist. Die Zukunft, auch die emotionale, eines Kindes, oder deine Liebe zu einem Mann. Und da kann dir keiner einen Rat geben.
Aber sollte die Beziehung zu deinem Freund scheitern, kannst du damit leben, dass deine Tochter dir evtl. Vorwürfe machen wird und das Verhältnis Schaden genommen hat. Auch wenn ich dir natürlich von herzen wünsche, dass alles gut wird für dich!
Ich wüsste sofort, was ich tun würde, aber ich denke, ich habe da viel krassere Ansichten als du.
Für mich (da ich selbst psychisch noch nicht stabil bin) käme es gar nicht in den Sinn mein Kind (welches noch sehr viel kleiner ist) aus seinem Umfeld zu reissen, weil ich zu meinem Freund will. Lieber arrangiere ich mich im Moment mit der Sehnsucht und dem Leiden, wenn ich allein am Bahnhof zurückbleibe oder im zug sitze. Und akzeptiere das Chaos in der WOhnung, wenn mein Schatz da war, weil man dann weniger macht.
Aber wie gesagt, ich finde es toll, dass du versuchst, dein Problem hier zu Disposition zu stellen, allerdings lese ich heraus, dass dein Problem nicht die Lösung ist, sondern die Tochter, die nicht funktioniert, wie ihr das denkt.
Ich wünsche euch allen, aber vorallem deiner Großen, dass ihr ne Lösung findet unter der keiner leiden wird.
LG friendly
Ich denke, dass