Tagesmutter, Jugendamt, Arbeitgeber

Hallo ihr Lieben,

Ende November dieses Jahres endet meine Elternzeit und ich kehre in meinen Beruf zurück, in die gleiche FA (Wechselschichten, WE- und Feiertagsarbeit)
Da ich alleinerziehend bin war ich letzten Monat dann beim Jugendamt um eine Tagesmutter zu bekommen.
Die Dame vom Amt sagte mir das es besser, bzw. eher ein "Muss" ist das ich bei meiner Arbeit einen geregelten Rhythmus habe damit man für mich eine passende Tagesmutter finden kann.
Ok, verstehe ich.
Ich hatte dann 2 Wochen später einen Termin bei meinem Arbeitgeber und hab dort mit der stellvertretenden PDL darüber gesprochen.
Er schüttelte nur mit zusammengekniffenen Lippen den Kopf und meinte das es den "Arbeitgeber ja nicht interessiert" wie man als Alleinerziehende (bzw. überhaupt als Eltern) die Betreuung der Kinder regelt, der "Laden müsse ja Laufen"

Ja toll ...
Ich habe hier keine Familie die ich für die Kinderbetreuung heranholen kann, ich bin auf die Hilfen des Staates/der Stadt angewiesen.

Die Dame vom Amt sagt mir das geregelte Zeiten eigentlich ein Muss sind, mein Arbeitgeber stellt sich aber stur mir etwas derartiges anzubieten.

Kann das sein? Ich stehe zwischen den Stühlen. Was kann ich machen wenn das alles so nicht hinhaut??
Ich kann meine minderjährigen Kinder ja schlecht alleine zu Hause lassen.
Wie stellt sich mein Arbeitgeber das vor?
Ist es so unmöglich auf eine Alleinerziehende Mutter einzugehen?
Ich will ja nicht nur eine Schicht arbeiten, nein, so "dreist" bin ich ja nicht, ich möchte doch nur einen gleichbleibenden Rhythmus ... Und dann doch auch nicht einfach aus einem profanen Grund, sondern einzig und allein deshalb um eine Betreuung sicherzustellen ...

Die Politik macht Einem das Kinderkriegen schmackhaft, hat man dann welche und will als Alleinerziehende wieder in den Beruf ist jegliche Hilfe plötzlich nicht mehr gegeben ...
Das kann es doch nicht sein.

Ich fragte die Dame beim Amt (weil ich meinen Arbeitgeber ja kenne und mir so etwas ähnliches ja schon gedacht habe): "Ich frage Sie, so ganz naiv ... Wenn sich mein Arbeitgeber darauf nicht einläßt ... Bin ich dann gezwungen meinen Job zu kündigen?"
Sie sah mich etwas tröstlich an, antwortete recht diplomatisch, sagte aber im Endeffekt nichts weiter als "Das kann ich ihnen auch nicht sagen!"

Vielleicht kann mir jemand noch einen Tip geben ...
Was ich noch machen kann ...
Vielleicht privat noch einen Babysitter organisieren ... ?! Aber der will auch bezahlt werden ...
Und ehrlich gesagt fände ich es schwachsinnig arbeiten zu gehen, das ganze Geld für die Betreuung hinzulegen und dann auch noch nichts von meinen Kindern zu haben ... und meine Kinder nichts von mir ...


Liebe Grüße, Lene

1

hallo,

wenn du in 3 monaten(grob gesagt)wieder arbeiten musst,wieso gehst du denn dann erst so spät los und suchst ne tagesmutter???selbst wenn man eine für dich findet,ist das mit der eingewöhnung ja nun nicht mehr so wirklich drin.

naja,davon mal abgesehen zum rest deines textes: ich verstehe alle seiten in dieser geschichte.und je nachdem wie groß euer betrieb ist,kann es ja sein,dass du nicht die einzige alleinerziehende bist?!stell dir mal vor sie müssten auf alle eingehen...
grundsätzlich glaube ich,dass du dir einen anderen job suchen musst.für den übergang wird sich bestimmt eine lösung finden,so dass du erstmal in deiner alten firma arbeiten kannst und dir dann "nebenbei" einen neuen job suchst,der besser mit betreuungszeiten abgedeckt ist.
hast du denn nicht schon mal darüber nachgedacht dir was anderes zu suchen?schichtarbeit mit kleinen kindern(und dann als alleinerziehende)wäre für mich als mutter unvorstellbar.

lg

sandra

4

Ich war schon im Mai beim Jugendamt und da sagte mir selbe Dame das ich im September wiederkommen soll, das reicht als Vorlaufzeit ...
Von daher kann ich mir nicht nachsagen lassen ich hätte mich nicht frühzeitig gekümmert.
Ok, habe ich nicht erwähnt, mein Fehler.

Ich arbeite bei der Stadt Bochum in Festanstellung und werde dort auf keinen Fall kündigen ... das wäre in der heutigen Zeit Irrsinn ...

Na ja, noch ist nicht aller Tage Abend, aber ich finde es ein Unding das man mit meinem Beruf der Schicht-, WE- und Feiertagsdienste einschließt total unberücksichtigt bleibt ...
Wieso immer gleich einen anderen Job suchen? Ich verstehe es nicht ... Klar, das höre ich von Vielen ...
Das kann aber auch nicht die Lösung sein ... bzw. darf es nicht ...

LG, Lene

7

für mich persönlich würde ich es nicht wollen,deshalb hatte ich dir das vorgeschlagen.musst du natürlich nicht,wenn du deine kinder in der zeit betreut bekommst.ansonsten wird dir aber wohl scheinbar nix anderes übrig bleiben als dir entweder nen anderen job zu suchen oder notfalls wirklich das geld für die betreuung drauf gehen zu lassen.

aber wie willst du das denn später machen,wenn die beiden in die schule gehen?
ich verstehe,dass du deinen job nicht einfach kündigen willst,aber es wäre vielleicht gut wenn du dir einen anderen suchst?solange aber natürlich in deinem beruf bei der stadt weiter arbeitest?
bochum ist ja nicht gerade klein(meine freundin wohnt da ;) ),da gibts doch bestimmt auch krippen oder so die länger auf haben?!

lg

sandra

2

Hallo

Sorry, aber die Dame vom Amt spinnt. Der Ag muss dir keine gereglten Arbeitszeiten ur Verfügung stellen. Egal, ob Alleinerziehend oder nicht.
Kannst du nicht so arbeiten, ist das halt dein Problem. Auch die Kiinderbetreuung ist nicht sein Problem, sondern deins.
Es gibt keine rechtliche Grundlage dafür.

Ich arbeite auch in der Pflege und muss so arbeiten wie vor dem Kind auch.

Bianca

6

Aber es kann auch nicht angehen das die Politik das Kinderkriegen in Deutchland wieder schmackhaft machen will (um die Renten zu sichern), hier und da Gelder fließen läßt, wenn man dann aber welche hat, sich das nur mit gewissen Berufen vereinbaren läßt ... sorry, das kann es nicht sein ...
Und es kann auch nicht sein das man hier als Alleinerziehende sozusagen im Stich gelassen wird.
Und der Staat kann sich auch nicht aus der Verantwortung ziehen. Wir alle, die wir Kinder haben sorgen dafür das es "weitergeht" ... und dann zu sagen "wie Du das machst als Alleinerziehende ist Dein Problem" geht gar nicht.

LG, Lene

13

Hallo,

ich sehe es eigentlich so wie Du, aber die Realität ist (noch?) anders. Daher bringt es gar nichts, sich darüber aufzuregen sondern jeder muss schauen wie er das Beste für sich daraus macht.

Was arbeitest Du denn bei der Stadt Bochum? Gibt es nicht die Möglichkeit, dass Du dich intern versetzen lässt?

Ich glaube bei unregelmäßiger Schichtarbeit eine Tagesmutter zu finden ist seeeeehr schwer.

Hast Du mal überlegt wie es nächstes/übernächstes Jahr weiter gehen soll wenn dein Kind in die Schule kommt? Für ein Kind ist es ja auch schwer, eine allein Erziehende Mutter zu haben die dann noch in unregelmäßigen Schichtarbeiten arbeitet.

LG janamausi

weitere Kommentare laden
3

Hallo Lene,

Tipp kann ich dir leider auch keinen geben aber ich kann dir sagen dass du nicht alleine da stehst.
Ich stecke in der gleichen Situation. Wobei ich zumindest einen Ex-Partner habe der mir unter die Arme greift soweit ihm das möglich ist.

Habe auch eine Wechselschicht mit einer Arbeitszeit von
früh: 6.00 - 14.15 Uhr
spät: 14.15 - 22.30 Uhr

Ich könnte also weder meine Tochter in meiner Frühschicht in den Kiga bringen noch sie in der Spätschicht abholen geschweige denn betreuen oder ins Bett bringen.

Deswegen habe ich nun eine Normalschichtstelle beantragt. Aber ich weiß leider noch nicht ob es klappt.
Ich arbeite in einem sehr großen Automobilkonzern und meine Personalbetreuerin ist eine sehr nette Dame die ehrlich bemüht ist. Mir ist es auch egal was ich dann mache. Stelle mich auch in die Kantine und teile Essen aus. Hauptsache ich habe die Möglichkeit mein Kind vernünftig zu betreuen.
Ansonsten bleibt mir nur eine andere Arbeitsstelle zu suchen. Wäre sehr schade denn die Vergütung dort ist sehr gut und ich habe dort einen Festvertrag.

Ich drücke dir und auch mir die Daumen dass sich eine Lösung findet die alle zufrieden stellt.

LG Little

5

Hallo,
sehe ich das richtig, das du im Krankenhaus arbeitest?

Meine ehemalige Schwägerin ist verheiratet, aber ihr Mann ist beruflich oft im Ausland unterwegs und sie musste daher auch Lösungen finden.
sie arbeitet ebenfalls im Krankenhaus.
Das ganze sieht jetzt so aus das ihre beiden Jungs vom Kindergarten, einer Tagesmutter, der Ganztagsschule und inzw. auch einem Au Pair Mädchen betreut werden, sonst hätte sie keine Chance.

9

Danke für Deine Antwort :)

Das sind ja rosige Aussichten ...
Ein Au-pair kann ich mir nicht leisten, zur Schule geht mein Großer erst nächstes Jahr ... und eine Tagesmutter ... na, hoffentlich bekomme ich eine ...


LG, Lene

8

Dein Arbeitgeber hat recht: Es ist Dein Problem, wie Du die Kinderbetreuung hinkriegst. Und wenn Du nicht so kurz vor knopf mit der Suche begonnen hättest, dann wäre es auch sicher geglückt eine flexible TaMu zu finden.

Wegen Frauen wie Dir , die phlegmatisch und unflexiebel sind, haben wir engagierten Mütter ( auch Alleinerziehend ) kaum Möglichkeit ins Berufsleben einzusteigen.


Du brauchst, auch wenn du eine TaMu hast eine weitere Berteuung, auch einen Plan B,C und D wenn das Kind krank ist. Und , ja klar, natürlich ist das zu bezahlen. Sag, hast Du während der ganzen Elternzeit keine Gedanken um diese Problematik gemacht und ein Netzwerk geknüpft??????


Es ist wirklich unglaublich , wie verantwortungslos manche Mütter mit ihrer Zukunft und damit auch mit der Zukunft ihres Kindes umgehen.

Kopfschüttel
Ute

10

Hä? Phlegmatisch und unflexibel?
Wie kommst Du darauf? Erkläre mir bitte wie Du das aus meinem Beitrag herauslesen konntest??

Und hättest Du die Diskussion aufmerksam gelesen, hättest Du auch gelesen das ich mich frühzeitig gekümmert habe ...
Eigentlich weiß ich gar nicht was ich auf Deinen völlig abstrusen Beitrag antworten soll ...

Von daher ...

maximale Grüße,
die völlig phlegmatische, unflexible Lene die wohl am Montag direkt mal die Kündigung schreibt und am Dienstag beim Amt vorspricht damit solche Mütter wie Du wegen solchen Mütter wie ich nicht auf ihre Chance, wieder ins Berufsleben einsteigen zu können, verzichten müssen ... (hab ich immer noch nicht verstanden .. .aber egal ... )

11

Wie ich darauf komme? Recht einfach :

Dei 2. Kind ist jetzt seit 24 Monaten auf der Welt - spätestens vor 18 Monaten hätte ich damit begonnen eine TaMu für beide (!!!) Kinder zu suchen und die Kinder bereits ( quasi als Babysitting ) einzugewöhnen.

Du hast Dich nicht frühzeitig gekümmert - selbst Mai war schon viel zu spät. Du hast Dich nicht privat umgeschaut, sondern bist einzig beim JA aufgetaucht, wo jedem klar ist , das man bei der Betreuungssituation in Deutschland schon selbst ein bischen aktiver werden muß.

Du hast in den 5 Jahren in denen Du Mutter bist, weiterhin kein privates Netzwerk geknüpft, sonst würdest Du über weitere Betreuungsmöglichkeiten über die Kernabeitszeiten hinaus verfügen.

Und die Tatsache an sich, das Du auch noch die Stirn hast nachzufragen wie meine Beitrag gemeint ist, zeigt nur das Du überhaupt nicht in der Lage bist Dein Leben und das Deiner Kinder zu organisieren. Das deine Kinder also zukünftig in Perspektivlosigkeit und Armut leben müssen ist letzlich dem Lebensversagen ihrer Mutter zuzuschreiben

Ute, AE mit zwei Kindern

weitere Kommentare laden
16

Ich bin selbst AG und sage Dir das gleiche:

der Laden muss laufen!

Extrawünsche einer Mitarbeiterin gehen zu Lasten der anderen Mitarbeiter. Ich weiß nicht wie groß euer Betrieb ist, bei einer kleinen Einheit kannst Du nicht verlangen, dass die anderen sich nach Dir richten.

Die Dame vom Jugendamt hat aber eine Meise. Es gibt sehr wohl auch flexible Tagesmütter, die dann eben Deinen Schichtplan kennen müssen.

Ich war jahrelang allein erziehend und habe mich auch organisiert. Schau nach Lösungen, nicht nach Problemen.

Gruß

Manavgat

17

Hallo Manavgat,

ich schaue nach Lösungen, das schließt aber das sichten der Probleme aus allen Blickwinkeln mit ein ...
Sonst läßt sich keine adäquate Lösung finden.

LG, Lene

21

Hallo!

Da du PDL geschrieben hast, gehe ich davon aus das du Krankenschwester bist?

Ich auch, habe das riesen Glück, jetzt in eine Ambulanzstelle komme. Das heißt geregelte Arbeitszeiten.
Aber soweit ich weiß (wurde mir von mehreren Leuten gesagt)
ist dein Arbeitgeber verpflichtet dir eine andere Möglichkeit anzubieten!
Bist du Rechtschutz versichert?
Dann würde ich es drauf ankommen lassen!

Auf der andern seite muss ich sagen das du wirklich sehr spät anfängst dich darum zu kümmern!

LG und ich wünsch dir viel Glück!

25

Hast du einen rechtlichen Link dazu? Sie hat Anpruch auf ihre alte Stelle. Kann sie dem nicht nachkommen, muss SIE kündigen.

Ist leider So.

Bianca

28

Nein hab ich nicht. Wie gesagt mir haben das nur andere so gesagt.

Wäre mein Arbeitgeber mir nicht so entgegen gekommen (bin wirklich sehr dankbar dafür)
Hätt ich aber rechliche Schritte eingeleitet (ein Anwalt kann einem ja dann ja sagen ob man Chancen hat oder nicht)
Ich hätte jedenfalls alles versucht.

Heutzutage kann man eben einfach nicht eine unbefristete Stelle aufgeben.

weitere Kommentare laden
22

Traurig.....

Hier ist so ein beispiel was ich seit langem suche.

Eine Mutter, alleinerziehend, will und geht wieder arbeiten und dann heißt es "machen sie sich einen Kopp".

Her jeh, was anderes als TM oder KiGa bleibt vielen nicht übrig, weil sie Familiär ect. keine weitere Unterstützung haben.

Wieso greift in diesem Fall der Staat nicht bissl mit ein und könnte zumindest hier den Mamas finanziell etwas unter die Arme greifen das die Betreuung der Kinder gesichert ist (in dem zusammenhang das es sich auch lohnt arbeiten zu gehen) und man als Mama daher seinen Job nicht verlieren muss, Arbeit gibts es, soweit ich weiß schließlich nicht wie Sand am Meer.

Lieben gruß

PS.: Tut mir leid das ich keinen Rat für dich habe.

39

Finanziell unter die Arme greifen?

Betreuung wird doch einkommensentsprechend gefördert!

Gruß,

W

23

Hallo,
das ist wirklich eine beschissene Situation, in der du dich befindest.
Schade, dass dein AG so unkooperativ ist. Hast du auch nach einer Versetzung an eine Stelle mit geregelten Arbeitszeiten gefragt?
Traurig finde ich dabei, dass nicht erkannt wird, dass eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch dem AG zu Gute kommt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass dem Arbeitsmarkt auf dem Gesundeheitssektor ein Fachkräftemangel an Pflegepersonal (neben dem schon vorhandenen Ärztemangel) bevorsteht. Ich bin froh, dass mein AG das etwas anders sieht. Muss aber dazu sagen, ich habe eine Verwaltungsstelle, natürlich ohne Schichtdienst; Vorteile wie Gleitzeit; Anspruch auf Teilzeit nach Tarifrecht (bislang noch nicht in Anspruch genommen); pünktlichen Feierabend; wenn ich länger arbeiten muss, wird es ausreichend vorher angekündigt etc.
Ich weiß aber, dass nach Möglichkeiten auch für das Pflegepersonal nach Lösungen gesucht wird (bspw. durch Versetzungen an Stellen mit Tagdienst).
Im Grunde kann ich dir nur raten, dich nach einem neuen AG umzusehen. Vielleicht könntest du auch eine Arztpraxis in Erwägung ziehen.

LG Annika

26

Nun, in einer Arztpraxis hat sie auch keine geregleten Arbeistzeiten.

Wie oft kommt was dazwischen und man muss länger bleiben, weil noch Patienten kommen?

Bianca

27

Ja, aber in einer Arztpraxis herrscht kein 24h-Betrieb, d.h. kein Nachtdienst und frühester Arbeitsbeginn in vielen Fällen sicher auch nicht um 6. Wochenende und Feiertage nur, wenn Bereitschaft ist.
Das wäre leichter zu organisieren als regelmäßiger Wechselschichtdienst.