Hallo Ihr Lieben,
bin gerade ein wenig verunsichert.
Seit der Schwangerschaft lebe ich vom Vater meines Kindes getrennt.
Unser Sohn ist mittlerweile fast 4 Jahre alt.
Er hat sich aber trotz Trennung immer regelmäßig und sehr gut um ihn gekümmert.
Dennoch habe ich seit der Geburt das alleinige Sorgerecht, was ich auch gut finde. Ich meine, ich versuche ihn trotzdem, so gut es geht in viele Sachen mit einzubeziehen.
Allerdings zahlt er seit unser Zwerg auf der Welt ist, leider keinen Cent Unterhalt. Es ist aber auch nicht so, dass ich das ganze am finanziellen fest machen will.
Die letzten 4 Jahre lebte er in einer Studenten-WG. Jetzt hat er seit nem Jahr ne Freundin und zieht auch jetzt mit ihr zusammen. Und auf einmal besteht er auf das gemeinsame Sorgerecht, das war vorher nie ein Thema für uns.
Wir haben ein sehr gutes freundschaftliches Verhältnis und ich mag seine neue Freundin auch sehr gern. Ich selbst lebe auch wieder in einer Beziehung und alles läuft bestens.
Dennoch kommt mir das Ganze ein wenig komisch vor. Hab ihn schon gefragt, warum er das möchte, da meinte er nur, weil ja die Sorgerechtsregelung für die Väter gelockert wurde.....bla bla halt 
Welche Chancen hätte er denn?
Danke für Eure Antworten.
LG Jule
er will gemeinsames sorgerecht!
Welche Chancen hätte er denn?
Sehr gute.
Wieso? Und was kann da auf mich drauf zukommen?
LG Jule
falsch! solange er sich nicht bemüht ein Minimum an Unterhalt zu zahen eher sehr schlecht!
Also, das hängt sicherlich von mehreren Faktoren ab.
Bislang hat er - wenn ich das richtig verstanden habe - studiert und Dir keinen Unterhalt für die Kinder gezahlt.
Nun möchte er das gemeinsame Sorgerecht. Das steht ihm auch zu (gibt es neueste Rechtsprechung von EuGH und BVerfG dazu). Auch wenn er z.B. wegen der Fortdauer seines Studiums oder sonstiger Gründe keinen Unterhalt zahlen kann, dann steht ihm dennoch das gemeinsame Sorgerecht zu. Und er wird es auch bekommen, so der denn gemeinsam mit Dir die Vaterschaft anerkannt hat.
Das Finanzielle ist nur ein Aspekt. Solange er sich kümmert, wird er auch das Sorgerecht bekommen. Davon kannst Du lediglich das Aufenthaltsbestimmungsrecht abkoppeln.
Generell finde ich die deutsche Gesetzeslage im Vergleich zum europ. Ausland ziemlich antiquiert. Ich käme nie auf die Idee, dem Vater meiner Kinder das Sorgerecht zu nicht zu geben. Schließlich ist er die Rückversicherung, dass unsere Kinder - auch im Fall einer Trennung - einen sicheren Ort haben, an den sie gehen können, sollte mir etwas passieren.
Gruß
marjatta
Sehr gute.
Und bei einem Vater der sich so kümmert, spricht ja nichts dagegen. Wenn er in einer Studenten-WG gelebt hat, wird er wohl studiert haben und wohl auch in absehbarer Zeit leistungsfähig sein.
Ich finde, ihr seid beide Eltern, also solltet ihr auch beide das SR haben. Und "wegnehmen" kann er ihn Dir nicht so einfach, denn das Kind lebt ja bei Dir und da greift der Grundsatz der Kontiuität.
GSR ist auch ein Vertrauensbeweis und obendrein ein Schutz für Dein Kind, dass es im Falle dass Dir mal was zustößt zu seinem Vater kommt und zwar ohne Diskussion mit der Kinderklaubehörde.
LG
Ich vermisse jegliche Ausführungen von Dir, die gegen ein gemeinsames Sorgerecht sprechen. Darf ich fragen weshalb?
Weil "mir das Ganze ein wenig komisch vorkommt" ist nicht wirklich ein Argument. Ich hoffe das siehst du ein.
Stattdessen bringst Du nur Argumente für das gemeinsame Sorgerecht (immer regelmäßig und gut gekümmert).
Versuch doch ein paar Argumente zu bringen die Deine Ansicht auch argumentativ unterstützen um Dein Ansinnen irgendwie nachvollziehen zu können.
Bis jetzt kann ich es nämlich nicht (was wohl jeder dem Gerechtigkeit und Gleichberechtigung wichtig ist nicht kann solange ein Grund fehlt).
Gruß
parzifal
Hallo parzifal,
wollte das eigentlich nicht näher ausführen.
Sagen wir es mal so, es gibt Erziehungsansichten von seiner Seite, die mir nicht wirklich gefallen. Und ich nicht möchte, dass mein Kind so aufwächst (z.B. Waldorfschule, alternative Erziehung etc.)
Desweiteren denke ich, dass das gemeinsame Sorgerecht nur ein Anfang wäre und das er über kurz oder lang, möchte dass sein Sohn bei ihm aufwächst.
LG jule
Nun, und ihm gefallen vielleicht ein paar deiner Erziehungsansichten nicht. Da es aber sein Kind ist, ist es doch nur verstänldich, dass er bei so wichtigen Entscheidungen wie Schulanmeldung usw. ein Mitspracherecht haben möchte.
Und nur, weil ihr gemeinsames Sorgerecht habt, heißt es noch lange nicht, dass sein Sohn bei ihm aufwachsen wird. Da würde ich mir erst mal keine Gedanken machen.
Hallo,
ich würde die alleinige obsorge nicht leicht aus der hand geben. überlege es dir wirklich sehr gut!! und wenn du keinen wichtigen grund findest warum er die obsorge haben sollte, dann belasse alles beim alten.
chancen auf den ausgang eines obsorge verfahrens kann dir hier keiner sagen - lass dich nicht verunsichern von leuten die sagen, seine chancen sind sehr gut aber auch nicht blenden davon wenn einer behauptet, dass er keine chance hat. einklagen kann er es - das steht ihm frei.
Aber - was würde es für ihn ändern wenn ihr die gemeinsame obsorge hättet? was könnte er dann tun was er jetzt nicht kann?
alles gute.
kimmi
Oh man, mir tun getrennt lebende Kindsväter echt leid.
Ich möchte mal wissen, was hier los wäre, wenn die Väter autoamtisch das alleinige Sorgerecht hätten und nicht die Mütter. Würden diese dann auch so eine Einstellung haben?
Ich bin auch sehr froh, dass ich kein mann bin. Mir ist sehr wohl klar, dass sie in dieser hinsicht benachteiligt sind.
Ist es alerdings wirklich zum wohl der kinder wenn nach der scheidung beide alles zu gleichen teilen entscheiden können?
Er hat so gut wie keine Chancen und ich würde an Deiner Stelle auch nicht nachgeben. Gibt nachher nur Stress.
Zum Unterhalt: wieso verzichtest Du auf Unterhalt?
Gruß
Manavgat
Er hat so gut wie keine Chancen
*lachweg*
Im Augenblick bekommt jeder Depp das SG nachgeschmissen
Du bist nicht auf dem laufenden - fällt in letzter Zeit sehr auf
ute
Im Augenblick bekommt jeder Depp das SG nachgeschmissen
Das solltest Du mal mit konkreten Beispielen belegen.
Manavgat