Kann Vater zum Umgang gezwungen werden?! Achtung, kompliziert!

Hallo!

Vorab: Bitte nur sachliche Meinungen und Tips oder Wissen. Ich fasse mich bewusst so kurz wie möglich und möchte keine Grundsatzdisskusionen starten sondern brauche nur Infos. Alles andere würde unter Garantie den Rahmen sprengen und es ist überhaupt nicht möglich, den ganzen Sachverhalt hier wiederzugeben.


Folgende Situation:

- Kind (fast 8 Jahre alt), schwere Krankheit, Traumatisierungen, Angststörung, Depressionen ...
- seit 7 Jahren Trennung vom Vater, Scheidung
- seit 7 Jahren Gerichtskampf Sorgerecht und Umgang
- noch NIE längerer unbetreuter Umgang durch diverse Vorfälle
- immer wieder lange Aussetzer des Umgangs durch schlechte psychische und physische Verfassung des Kindes und Desinteresse des Vaters (ausser sein Interesse an Gerichtsprozessen)
- mehrere Jahre betreuter Umgang
- Drohungen dem Kind gegenüber, ihn zu entführen etc.
- letzter Prozess im November 2010 mit dem Ergebnis: immernoch gemeinsames Sorgerecht und auf unbegrenzte Zeit niedrigfrequentierter (alle 2 Monate) betreuter Umgang, ohne die Absicht des Übergangs in unbetreuten Umgang (sprich, mindestens die nächsten 5 Jahre soll es so weitergehen)
- seitdem war der Vater nicht zu erreichen, kam keiner Auflage des Gerichtes nach (Einbringen in Therapien des Kindes, Informieren über das Kind, ...)
- jetzt endlich Gespräch zur Terminvereinbarung


----> Vater hat keinen Bock mehr. Dem Urteil damals hat er nicht wiedersprochen und sich mit Gericht und mir über den betreuten Umgang unbefristet (!!!, sonst wäre er gerichtlich ganz gestrichen worden) geeinigt. Nun redet er davon, dass er nie damit einverstanden war, bla bla bla.
Solange der betreute Umgang unbefristet sein soll, macht er nicht mit. Er sagte:

- er hätte wichtigere Dinge in seinem Leben zu tun
- das wäre ihm alles zu blöd
- es würde ihm eh nicht wehtun sein Kind nicht zu sehen (hat er ja bisher sowieso kaum)
.....


Die Situation des Kindes:
- er macht schon ewig Therapie deswegen
- er hat große Angst entführt zu werden, da er es mehrmals angekündigt bekommen hat
- allgemein Angst vor dem Vater (da er ihn immer körperlich bedrängt, ihm schlimme Dinge einredet, ihn probiert zu beeinflussen, nicht auf seine Besonderheiten achtet, ....)
- er will ihn nicht alleine treffen (daher auch das Urteil), nur beim betreuten Umgang
- generell würde er ihn aber gern wieder sehen.


Der Vater will nun zum Anwalt und erklären, dass er seinen Umgang nicht mehr wahrnehmen wird. Sorgerecht will er wohl auch abtreten.
Ob er es wirklich tut ist eine andere Frage....



Meine Frage:

- gibt es erneut Gerichtsverfahren?
- was ist mit dem Recht des Kindes, seinen Vater zu sehen?
- kann der Vater gezwungen werden sein Kind zu sehen? Wenn ja, wie?
- "darf" der Vater einfach sein Umgangsrecht verweigern? (nicht falsch verstehen, es wäre die lang ersehnte Ruhe und alle würden es sehr begrüßen)


Danke!

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Der Vater will nun zum Anwalt und erklären, dass er seinen Umgang nicht mehr wahrnehmen wird. Sorgerecht will er wohl auch abtreten.

In dem Fall denke ich ,wird es kein Gerichtsverfahren mehr geben.
Natürlich hat das Kind das Recht seinen Vater zu sehen ,aber wenn der nicht will ,dann will er nicht.
Einen Vater zum Umgang zwingen? Wie soll das gehen ? Und selbst wenn es eine Möglichkeit gäbe ,ich persönlich würde sowas für meine Kinder nicht wollen.

"darf" der Vater einfach sein Umgangsrecht verweigern? (nicht falsch verstehen, es wäre die lang ersehnte Ruhe und alle würden es sehr begrüßen)

Viele Väter tun es eben einfach ,Und wenn ihr dadurch endlich eure Ruhe habt, dann sei einfach froh ,wenn es soweit kommt.

2

Nee nee, ich bin auch furchtbar erleichtert und froh, wenn diese jahrelange Quälerei von mir und Kind endlich ein Ende hat. Denn das war es, nichts anderes....

Ich traue nur dem "Frieden" nicht. Bisher hat der Mann alles getan um mich und sein Kind fertig zu machen. Und nun gibt er plötzlich auf?

Mir war so, als ob ich vor einigen Monaten einmal etwas darüber im TV gesehen habe. Da ging es auch darum, dass der Vater gezwungen wurde (oder sollte?) seinen Umgang wahrzunehmen.
Ich bin misstrauisch, ich habe schon die ungeheuerlichsten Dinge im Gericht erlebt und gehört. Daher meine Skepsis, ob das so einfach geht.

3

Achso, noch etwas.

Du sagst, viele Väter tun so etwas einfach.

Sicher. Allerdings ist die Situation bei uns anders, da wir schon eine ellenlange Akte beim Gericht haben.

Der Vater hat sein Recht auf Umgang mit seinem Sohn bereits verspielt, es ist Kindeswohlgefährdung was er mit dem Kind macht, belegt durch Gutachten von Psychologen.

Die Regelung des betreuten Umgangs gibt es nur aus dem Recht des Kindes heraus, seinen Vater zu sehen. Und da er dies nicht generell verweigert/ablehnt, wurde ihm das Recht durch den betr. Umgang gewährt.

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Im Fernsehen läuft viel Mist, den man nicht immer glauben muss.

Generell, wenn er jetzt den Rückzieher macht und auf seine Rechte verzichtet, dann würde ich das einfach so hinnehmen. Das Sorgerecht abtreten kann er nicht. Es kann ihm nur genommen werden, wenn gravierende Gründe in Bezug auf das Kindeswohl dies rechtfertigen.

Das Gericht hat ja schon sehr viele Einschränkungen bei seinen Rechten durchgesetzt. Insofern würde sich sowieso nichts weiter ändern.

Hoffe, dass dieser Rückzug nicht die Ruhe vor dem Sturm ist. Hast Du das Aufenthaltsbestimmungsrecht vom Sorgerecht abkoppeln lassen? Das wäre noch ein wichtiger Punkt, der in Deiner Situation bestimmt wichtig wäre. Nur wenn Du das alleinige Aufenthaltsbestimmungsrecht hast, ist Dein Sohn vor solchen Dingen wie Kindesentzug (den er ja offensichtlich fürchtet) geschützt.

Aus Deinen Schilderungen würde ich aber annehmen, dass es da bereits eine gerichtliche Entscheidung zu geben müßte.

Genießt die Ruhe, solange sie andauert.

Gruß
marjatta

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Hi!

Danke für die Antwort.

Oh ja, zu dem Aufenthaltsbestimmungsrecht gibt es bereits einen Entschluss aber nun halt dich mal lieber an deinem Stuhl fest: Es wurde mir NICHT zugesprochen!

Begründung: Es besteht keine Gefahr, da der Vater das Kind eh nur unter Aufsicht sehen darf. Auch wäre die Entführung NUR ausgesprochen und dem Kind angedroht worden aber erzählen kann er ja viel wenn der Tag lang ist.

Hintergrund: Er ist Moslem, Afrikaner, reist NACHWEISLICH mehrmals im Jahr in seine Heimat über mehrere Wochen. Er hat Besitz in seiner Heimat, betreibt dort Geschäfte, usw. Kann ich aber natürlich nicht belegen. Wie auch.

Weiter ist zu beachten: Mein Kind wäre in diesem Land VERLOREN mit seiner Krankheit! Er darf überhaupt nicht fliegen aus gesundheitlichen Gründen und jederzeit kann er Probleme bekommen. In Afrika könnte ihm niemand helfen und er wäre sehr schnell verloren....


Es ist echt eine Farce.... Ganz nebenbei wohnt der Herr noch bei der Schule direkt um die Ecke. Jederzeit kann er vor meiner Tür stehen und mit eins über den Schädel hauen oder sonstwas.
Naja, Beschwerde über das Urteil Sorgerecht beim Kammergericht läuft aber da höre ich seit Monaten nichts.

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Ich wünsche Dir für die Durchsetzung dieses Teils viel Kraft und viel Erfolg.

Unter den gegebenen Umständen würde ich Deinem Anwalt mal ein bisschen Dampf machen. Er kann dann beim Gericht nochmal nachhaken, woran es liegt.

Hol Dir auf jeden Fall noch das JA zur Hilfe, wenn es um das Aufenthaltsbestimmungsrecht geht.

Hat Dein Sohn einen Reisepass? Wenn nicht, dann sorg dafür, dass der Vater auch keinen anfertigen lassen kann. Somit darf Dein Sohn nicht ausreisen.

Ich vestehe Deine Sorgen durchaus. Und eigentlich hätte das Familiengericht bereits die Trennung verfügen müssen.

Halte Durch. ich wünsche Dir und Deinem Sohn nur das Beste.

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Hallo,

also zuerst dachte ich, als ich das gelesen habe:
Haben unsere Kinder den gleichen Vater?

Aber es ist schon heftig. Ich hoffe wirklich, dass alles gut laufen wird. Nur ganz ehrlich, ich würde wegen ankündig von Kindesentführung Vorbereitungen treffen. Denn das ist leider nicht so leicht hinzunehmen. Das JA wird erst dann merken, wenn es schon zu spät war bzw. ist.

lg
bouncecat

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Hi!

Was? Solchen Menschen gibt es echt zweimal auf der Welt? Ich fass es nicht... ;-)


Vorbereitungen treffen, ja das klingt gut.
Was stellst du dir darunter vor? Gib mir mal nen Tip, mir fällt echt nichts mehr ein was man tun kan.

Rein rechtlich interessiert es NIEMANDEN! Sogar vor Gericht wurde ja darüber diskutiert und der Mann hat das Sorgerecht behalten! Unter anderem wurde es damit begründet, dass ihm ja schon enorm viele Rechte bzgl. des Umgangs genommen wurden und ihm wenigstens dieses Recht bleiben sollte.... Auch wäre es für meinen Sohn von ungeheurer Bedeutung zu wissen, dass sein Vater auch etwas zu sagen/Rechte hätte. Haha.

Da fühlt man sich echt verarscht wenn man sowas hört, bei unserem Hintergrund, bei unserer Geschichte.
Es ist wirklich nur eine Kleinigkeit und ein klitzekleiner Auszug von allem wenn ich erzähle, dass mein Sohn Angst hatte vor seinem Geburtstag (er sagte ihm, dass er ihn wegbringt wenn er 7 ist). Das Gericht war dann der Meinung, dass er ja diese Angst nun nicht mehr haben müsse, da dieser Geburtstag ja schon vorbei wäre und er gesehen hat, dass er nicht entführt wurde...

Würde er es tun, gäbe es keine Chance ihn zurückzubekommen. Das sagte mir meine Anwältin klar und deutlich und auch einige andere Leute. Ganz zu schweigen von seiner Gesundheit. Mit seiner Krankheit geht es ihm oft sehr schlecht und wenn dies dort unten passieren würde, wäre er schnell **** ich sprechs lieber nicht aus...

Mir wurde wirklich schon vor Gericht gesagt, dass ich ja selbst wusste auf was ich mich einlasse als ich ein Kind von einem Ausländer bekam....

Es würde ja schon reichen, wenn er in der Schule auftaucht und ihn abfängt. Das kann ihm nichtmal jemand verwehren, er hat das Sorgerecht....

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Wenn ich es richtig gelesen habe, habt ihr betreuten Umgang. Wie macht er sich da? Was sagt die Betreuung dazu? Das wäre auch ´wichtig zu wissen. Auch wäre zu wissen, wie das JA ihn kennengelernt hat.

Aber das was dir der Richter an den Kopf knallt ist schon hart. So einen Exemplar hatte ich auch schon gehabt.

Bei euch ist das Problem das ihr das gemeinsame Sorgerecht habt. Ansonsten wäre es dann das wichtige ne Fahndung zu beantragen, sollte der Fall eintreten, wie er den angekündigt hat. Das das JA nicht sehen will, dass es hart auf hart kommt, wenn du seinen Befehlen nicht befolgst musste ich selbst miterleben.

Hast du ne Kopie von allen Gutachten wegen deines Sohnes zu Hause? Das wäre ganz gut. Ansonsten erstmal weiterhin alles aufschreiben, was er tut, wie er sich dir gegenüber verhält, ob Terror oder sonstigem hinzukommt. Und dann mehrmals vor Gericht gehen.
Denn dein Sohn muss endlich frieden bekommen. Sonst wird er noch daran zerbrechen. was ich nicht hoffe.

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"Der Vater will nun zum Anwalt und erklären, dass er seinen Umgang nicht mehr wahrnehmen wird. Sorgerecht will er wohl auch abtreten."

In eurer Situation wäre es das beste für das Kind. Natürlich kann er sein Sorgerecht abgegben, das Gericht würde nach dem Kindeswohl entscheiden, ist aber an den Willen der Eltern gebunden. Steht sogar im BGB. Quasi, wenn einer sein Sorgerecht abgeben will, wäre der Richter an den Willen der Eltern gebunden. Ich denke in eurem Fall und den diversen Gerichtsprozessen ist das dann nur noch Formsache.

Warum willst Du den Vater nach allem noch zum Umgang zwingen? Ich glaube, ich würde seine Entscheidung erstmal so hinnehmen und für das Kind endlich Ruhe einkehren lassen. Oder habe ich etwas falsch verstanden?

lg polar

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Oh nein, ich will ihn nicht zwingen! Ich bin verdammt froh, dass dieser Horror nach den Jahren endlich aufhört!

Es gab nur bei Gericht schon diverse Aussagen die mich ins Grübeln kommen lassen.
Immer wieder wurde u. a. betont, dass auch das Kind das Recht auf Umgang hat. Und solange das Kind sich nicht mit Händen und Füßen wehrt, wird dieses Recht auch durchgesetzt. Bzw sogar noch dann, weil er ja noch zu klein ist um absehen zu können, was für seine Entwicklung gut ist. Und jeder Elternteil ist das wohl, egal was schon passiert ist. So ist zumindest die Meinung des Gerichtes.

Ich hoffe auf kompetente neue Richter beim Kammergericht...

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tut mir sehr leid was dir /euch da passiert mit dem KV!! Ist er denn auch der Vater deines zweiten Sohnes, verhält er sich da anders? Hat er kein Interesse am Großen, weil er krank ist?

Vielleicht könntest du mal "Beweise" sammeln (Telefon, E-Mails etc.) die den Behörden die Augen öffnen (ist wahrscheinlich schon passiert...)

Diese Entführungsgeschichten sind ja keine Hirngespinste, sie passieren tatsächlich immer wieder.

Bleibt dir zu wünschen, dass ihr bald Ruhe habt.

LG Leo

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Hi!

Ich beschreib es mal so: ICH habe mich von einem moslemischen Mann getrennt und mich scheiden lassen. Zuvor habe ich ein krankes Kind (dazu noch sein erstes Kind und noch ein Sohn) auf die Welt gebracht. Da habe ich schonmal gar nichts mehr zu sagen und bin nichts wert (seiner Meinung nach). Nach seinem Glauben/Einstellung GEHÖRT das Kind ihm. Dazu kommt dann der schon jahrelang andauernde Stress bei dem ich noch "gewinne" (er darf sein Kind nicht mehr allein sehen).
Mit seiner Erkrankung kennt er sich bis heute nicht aus und sieht auch nicht ein, was damit zusammenhängt und wie gefährlich es schnell werden kann und welche Probleme sein Sohn dadurch hat. Das bin auch nur ich unmögliche Frau, die da Mist erzählt. #klatsch
Das ist seine Sichtweise.

Beweise sammeln kann ich gar nicht, da es nichts zwischen uns gibt. Seit Jahren gibt es keinerlei Kontakt/Kommunikation. Einzig bei Gericht und bei Amts-Gesprächen gibt es Kommunikation. Und dort ist er dann auch noch so doof und pöbelt rum etc.... Das Amt/die Sachbearbeiterin spielt aber immer alles runter und eiert wunderbar in ihren Berichten rum...

Mit dem Kleinen hat er zum Glück nichts zu tun.

LG