Hallo,
kurz zu meiner Situation: ich bin seit über einem Jahr getrennt lebend von meinem (Noch-)Ehemann (Scheidung läuft), zwei gemeinsame Kinder, gemeinsames Sorgerecht, der Umgang findet derzeit (versuchsweise, da es vorher immer wieder Probleme gab) alle 14 Tage am Wochenende statt.
Nun möchte ich gerne Anfang nächsten Jahres zu meinem neuen Lebenspartner ziehen, welcher ca. 200 km von jetzigen Wohnort entfernt wohnt. Hab mich im Umfeld auch schon über die Kinderbetreuung informiert, Schule und Kita wären optimal, wenn nicht noch günstiger erreichbar für die Kinder als hier.
Nun steht hier nur die Frage bzgl. des Aufenthaltsbestimmungsrechts (ABR) an. Nach Auskunft meiner RÄin wäre der Umzug kein Problem, da ich das ABR hätte, da die Kinder bei mir leben. Ist das richtig so?
Ich lese hier immer wieder, dass so ein Umzug ohne Zustimmung des KV gar nicht möglich ist, mir sogar von ihm untersagt werden kann .
Und auch weil es im Vorfeld immer wieder Diskussionen, Schwierigkeiten durch den KV gegeben hat bzw. immer noch gibt (z. B. verweigerte er die Einwillung zur Beantragung von Kinderreise-Pässen usw.), wir uns derzeit schon gerichtlich wegen dem Umgang auseinander setzen müssen .... hab ich ehrlich gesagt große Bedenken, dass er den Kindern und mir einen Strich durch die Rechnung macht .
Hat jemand Tipps, eigene Erfahrung diesbezüglich gemacht? Wäre über jeden Hinweis, gern auch über PN dankbar !!
LG Nicki
Ach ja, dass mein neuer Lebenspartner eventuell zu mir zieht, steht nicht zur Diskussion, da dies mehr Nachteile (Wohnumfeld, Haus, drei Kinder im Wechselmodell) mit sich bringen würde.
Aufenthaltsbestimmungsrecht - Umzug?!
Hallo,
das Aufenthaltsbestimmungsrecht hast du nur,wenn es dir vom Gericht aus alleine übertragen wurde.Wenn das nicht passiert ist übers Gericht,hast du kein alleiniges Aufenthaltsbestimmungsrecht und darfst nicht um ziehen.
Nun stell dir vor dein Ex zieht mit euren Kindern zur neuen 200 km wie findest du das?
Das steht hier nicht zur diskussion. Ausserdem leben die kinder bei ihr und nicht beim ex.
Mit einer unnötigen was wäre wenn frage ist hier niemandem geholfen!
Der TE nicht, das stimmt - aber dem Vater und den Kindern wohl.
Es kann jedenfalls nicht schaden über diese Frage einmal nachzudenken
Grundsätzlich finde ich das wegziehgen mit Kindern sehr egoistisch und kaltherzig.
Die Kinder LIEBEN ihren Vater, und selbst wenn der Umgang nur alle 14 Tage stattfindet, ist es wirklich einfacher zu organisieren und für die Kinder schön zu wissen, das sie im Zweifelsfall einfach mal bei Papa vorbeigehen können - sich Nachmittags auf ein Eis treffen, was auch immer.
Egoistisch und kaltherzig war damals der Auszug meines Mannes mir und den Kindern gegenüber - ohne uns zu fragen, ob wir uns ein Leben ohne ihn vorstellen können/wollen.
Ja, die Kinder lieben ihren Vater und es wäre etwas mehr Aufwand, den Umgang umzusetzen. Aber ich liebe auch meinen neuen Partner und lasse mir bestimmt nicht durch den Egoismus meines Ex-Partners meine jetztige Beziehung kaputt machen!
Aber der Fall, dass mal eines meiner Kinder einfach mal vorbei gegangen ist, ist noch nie vorgekommen und wird auch nicht vorkommen (vermute ich mal). Meine große Tochter hat auch kein Interesse daran, sie selbst hat erkannt, dass null Interesse vom KV kommt. In der ganzen Zeit der Trennung hat er z.B. kein einziges Mal angerufen und gefragt, wie es den Kindern geht. Selbst das Schulzeugnis hat meiner Tochter von ihr aus zu ihm geschickt, ohne Nachfrage von ihm.
Und ganz ehrlich ... würde der Umgang so funktionieren, wie du es oben als Beispiel mit dem Eis essen erwähnt hast, ... so mal zwischendurch treffen und abholen, und vielen mehr ... dann wäre ich jetzt sicherlich nicht an dem Punkt, über einen Umzug nachzudenken, sondern würde wohl auf meine neue Liebe verzichten - zum Wohle der Kinder!
Ach ja, mein Ex-Mann zieht jetzt auch um - aber er hat mich nicht um Erlaubnis gefragt.
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Hallo scully!
Danke für deine ausführliche Antwort, mittlerweile zweifle ich auch an der Aussage meiner Anwältin und werde sie nochmal mit den wirklichen Tatsachen konfrontieren.
Es wäre so viel einfacher, wenn eine normale Kommunikation zu meinem Ex-Mann mögliche wäre, um diese Entscheidung gemeinsam zu besprechen und nach den besten Möglichkeiten für die Kinder zu schauen.
Und ich werde auch versuchen (das wäre etwa der gefühlte 1000ste Versuch), mit ihm dem Umzug zu besprechen und für uns alle die beste Möglichkeit zu finden, damit keiner auf den anderen verzichten muss.
Denn ich bin es ehrlich gesagt nach all den vielen Monaten leid, immer wieder einstecken zu müssen - nur damit er sein Leben leben kann ... und ich nicht?!
Wenn deine rechtsanwältin meint, dass du ohne die zustimmung deines ex-mannes umziehen kannst, dann würde ich an deiner stelle darauf vetrauen und nicht auf das, was du hier im forum als feedback zu deinem vorhaben erntest...
Eventuell kannst du dir rat beim JA holen oder direkt beim gericht. Zumindest bei uns - kann man sich am amtstag (einmal in der woche) zu solchen themen kostenlos eine qualifizierte auskunft holen.
Genau wieso sollte man dran denken wie sehr das Kind seinen Vater braucht oder auf die Gefühle des Vaters rücksicht nehmen. Ein guter Psychologe wird das sicher wieder gut machen später dann
Mein gott.
Sie haben zum Glück gemeinsames Sorgerecht und sie darf nicht einfach so weit weg ziehen.Das ist einfach mal so und nichts anderes wird ihr das Gericht und das Jugendamt sagen.Es geht hier um ein Kind vergessen?
Was noch berücksichtigt werden muss: Ziehst Du 200km vom Vater der Kinder weg, dann hast Du ab diesem Zeitpunkt die Kosten für den regelmässigen Umgang zu tragen, da Du die Entfernung herbei geführt hast. Was bedeutet, Du musst dafür sorgen, dass die Kinder alle 14 Tage pünktlich beim Vater sind und auch wieder abgeholt werden, falls Ihr Euch nicht anders (gütlich) einigen könnt.
Das kann er notfalls auch einklagen.
Okay, inzwischen könnten es auch ein paar km mehr sein, da mein Ex-Mann jetzt demnächst umzieht. Komischweise hat er mich da nicht gefragt?!
Und das wir uns gütlich einigen, versuche ich schon seit Monaten - was mir allerdings nur mit Hilfe des Jugendamtes und des Familiengerichtes gelingt.
Langsam bekomme ich den Eindruck, dass der Vater (in meinem Fall!) immer besser weg kommt und ich immer das Nachsehen habe, wirklich ist so.
Dann klage ich notfalls das ABR für mich ein, wenn er dem Umzug nicht zustimmt (womit ich rechne).
Hallo,
du bist erst seit einem Jahr getrennt lebend - so ewig lang dauert die Beziehung zu dem neuen Mann also noch nicht. Dein großes Kind geht bereits in die Schule, willst du wirklich schon einen Umzug riskieren? Noch dazu mitten im Schuljahr? Warte doch dieses Schuljahr noch ab, der Sommer 2012 kommt bestimmt...
Gruß Tabea
Hallo Tabea!
Nein, so lange dauert die Beziehung noch nicht.
Mein Problem ist, dass ich u.a. die große Wohnung nicht mehr halten kann, wo mein Ex-Mann mit mir ein halben Jahr vor seiner Trennung noch mit eingezogen ist. Ein Umzug würde so oder so anstehen.
Außerdem wäre der Umzug zum Halbjahr (Winterferien) geplant, meine Tochter wäre damit auch einverstanden.
Die Überlegung zum Sommer 2012 hatten wir auch schon, aber ganz schnell verworfen - das würde mich finanziell ruinieren .
LG Nicki
ich bin genauso verwirrt wie du.
Mein Anwalt hat mir das selbe gesagt wie du schreibst, ich kann hinziehen wo ich will. auch mit gemeinsammen Sorgerecht.
Ich würde mal eher einen Anwalt vertrauen und gegbenenfalls deine Verunsicherung dort nochmal ansprechen als mich hier verrückt machen zulassen.
200km sind für alle 14 Tage eigentlich auch machbar finde ich.
klar, wenn sie die Fahrten zahlt darf sie
Anwälte haben oft die dämliche Angewohnheit, ihren Mandanten das zu sagen, was ihre Mandanten hören wollen. Hier mit dem Hintergrund: Geht ja nur schief, wenn der Vater sich wehrt.
Zum Thema ABR und Umzug muss man nur googlen.
Streng genommen hat Dein Anwalt ja die Wahrheit gesagt DU (FETTDRUCK 72punkt) kannst hinziehen wo Du willst: Rom, Londin, Burkina Faso, Feuerland. Nur wenn Du das Kind mitnehmen willst, muss der sorgeberechtigte Vater einverstanden sein.
Stell Dir einfach vor, er behält das Kind und schreibt Dir in 6 Wochen mit dem Kind ne Ansichtskarte aus Detroit und erklärt Dir, dass Kind und er da jetzt wohnen. Kann er ja machen, lt. Deinem Anwalt, er hat ja schließlich das Sorgerecht. Oder mit welcher Begründung würdest Du IHM dieses Recht jetzt absprechen??
LG
Hallo!
Ich hätte nicht gedacht, dass eine einfache Frage eine solche Diskussionen hervorrufen kann und verstehe auch voll und ganz das Für und Wider solch einer Entscheidung - wie in diesem Fall meinem Umzug!
Diese ist auch nicht willkürlich gefallen, sondern wohl überlegt.
Danke allen, die bisher so offen geantwortet haben.
Aber mal ehrlich, ... hab ich als Mutter nicht das Recht zu leben?
Bin ich Zeit meines Lebens bzw. bis zum Erwachsenwerden meiner Kinder auf den Willen des Vaters bzgl. solcher Entscheidungen angewiesen?
Hat er vorher gefragt, ob die Kinder und ich es toll finden, wenn er uns von heute auf morgen wegen einer Arbeitskollegin verlässt??
Muss ich auf mein Leben verzichten, nur damit er die Kinder alle 14 Tage am Wochenende sehen kann?
Ich weiß sehr gut aus eigener Erfahrung, wie es Scheidungskindern geht und war und bin bisher immer gewillt, dass meine Kinder so wenig unter der Trennung zu leiden haben.
Letzte Woche konnte ich(!) z.B. für meine Kinder vorm Familiengericht erwirken, dass sie ihren Vater zusätzlich 1x wöchentlich alle 14 Tage sehen können - er hat so etwas nicht für nötig gehalten, seine neue Beziehung geht ja vor, ... "er möchte schließlich auch leben, das neue Leben genießen" ... Ob er es gern oder widerwillig machen wird bleibt abzuwarten.
Und ich bin die Letzte, welche meinen Kindern den Umgang zu ihrem Vater untersagen würde. Es ist nur traurig zu sehen, dass von ihm aus nur das Nötigste an Umgang kommt. Und auch wenn dann eine Entfernung von 200 km besteht, ich wäre auch noch so "nett" und würde sie ihm bringen (nach allem, was er mir angetan hat - und das ist der Dank dafür ?)
Traurige Grüße Nicki