Liebe urbianer/innen,
ich brauche heute mal Euren Rat...
Ich bin seit Mai 2010 von dem Vater meiner Zwillinge, aufgrund von häuslicher Gewalt, getrennt.
Seither gestaltete sich die Beziehung auf Elternebene recht schwierig, da der Kindesvater garnicht verstehen kann, warum ich mit den Kindern weggegangen bin.
Es laufen nun ca. seit August 2010 regelmäßige Besuchskontakte in den Räumlichkeiten einer Tagesgruppe mit den Kindesvater.
Versuche, den Besuchskontakt in meiner häuslichen Umgebung durchzuführen scheiterten, da der Kindesvater wieder aggressiv und verbal ausfällig geworden ist und das im Beisein der Kinder.
Nun verlangt er, dass seine Eltern mehrmals im Monat an den Besuchskontakten teilnehmen.
Dazu ist zu berichten, dass er seit 6 Jahren keinen Kontakt zu seinen Eltern hatte, dieser ist erst nach der Trennung wieder zustande gekommen. Auch in der Vergangenheit gab es immer wieder längere Phasen in denen er aufgrund von familiären Streitigkeiten keinen Kontakt mit seiner Familie hatte.
Wir informierten die Eltern über die Schwangerschaft und später auch über die Geburt der Kinder - es kam nie eine Reaktion.
Nun frage ich mich, wie stabil diese Beziehung zwischen Eltern und Sohn sein kann? Ist in einem halben Jahr wieder Schluss mit dem Konakt zwischen ihnen? Ich möchte den Kindern keine Großeltern vorsetzen, die dann evtl. in ein paar Monaten wieder verschwinden. Sie haben sich ja, als wir noch zusammen waren auch nicht für die beiden interessiert.
Es gab seit der Trennung ca. 4 Besuchskontakte bei denen die Großeltern mit dabei waren. Allerdings vermute ich, dass das plötzliche Interesse mit dem laufenden Sorgerechtsprozess zusammenhängt.
Prinzipiell habe ich nichts gegen den Kontakt der Großeltern mit den Kindern, aber in einer angemessenen Häufigkeit.
Wenn man bedenkt, dass vorher weder Interesse noch eine soziale Bindung zwischen Kindern und Großeltern bestand, frage ich mich, inwiefern dieser Kontakt dem Wohle der Kinder entspricht, die ja auch erst 15 Monate alt sind.
Vielleicht könnt Ihr mir mit Euren Erfahrungen und Tipps weiterhelfen...
Wie häufig ist ein Umgang sinnvoll?
Ich würde einer Häufigkeit von einmal im Monat zustimmen. Dann haben die Kinder langsam zeit sich an die fremden Personen zu gewöhnen.
Auch laufen die Besuchskontakte mit dem Kindesvater leider noch nicht reibungslos ab. Hier wäre meine Priorität, dass das erstmal läuft, bevor man wieder neue Faktoren mit ins Spiel bringt.
Naja, genug davon...
Bitte um Anregungen, Gedankenanstöße und Tipps!
Vielen Dank im Vorraus!
Gruß Eiereule
Umgangsrecht Großeltern
Hallo Eiereule,
ich denke es sind die Großeltern deiner Kids und werden es immer bleiben und von daher finde ich es gut wenn sie auch langsam einen Kontakt mit ihren Enkelkindern aufbauen möchten.
Warum der Kontakt mit ihnen nicht schon vorher zu Stande kam weiß ich nicht. Ich würde es aber auch nicht ausschließen das es mit dem Verhalten deines Mannes zusammen hing.
Was ich auch nicht weiß wie das Verhältnis zwischen dir und deinen Schwiegereltern ist.
Sollten sie dich akzeptieren und an den Regeln halten sehe ich keine Probleme darin ihnen den Umgang mit ihren Enkelkindern zu ermöglichen.
Freundliche Grüße blaue - rose
Hallo blaue-rose,
ja du hast recht - das ist mir auch bewusst.
Es geht mir ja auch nicht darum, den Umgang zu verweigern.
Ich bin halt nur am überlegen in welcher Häufigkeit der Kontaktaufbau den Kindern gut tut. Zur Zeit ist es so, dass sie immer sehr verstört und weinerlich nach dem Kontakt mit dem Vater sind. Ich habe einfach Angst, dass sich das noch verschlimmert, wenn noch mehr Personen dazukommen.
Ich kann noch nichtmal abschätzen, wie sie mit den Kindern umgehen, da ich bei den Kontakten nicht dabei sein darf.
Welche Häufigkeit hälst du für das Alter von 15 mon angemessen? Die Großeltern und der Kindesvater wohnen 280 km entfernt - also werden sie sie auch nicht jeden Tag sehen können, wenn der Sorgerechtsprozeß entschieden ist und die Kinder mir zugesprochen werden.
Wäre über eine Empfehlung dankbar, da es ja keine gesetzlichen Bestimmungen über die Häufigkeit gibt.
Danke und Gruß, Eiereule
Hallo Eiereule,
ich finde den Vorschlag von Winni sehr gut.
Wie oft sie Umgang haben sollten kann ich dir auch nicht sagen. Ich würde aber empfehlen eine Umgangsreglung persönlich mit den Großeltern abzustimmen. Da 280 Km Entfernung nicht gerade wenig sind denke ich wird der Kontakt auch nicht zu häufig stattfinden können. Vielleicht lädst du sie nach einigen Telefonaten einmal zu dir ein und ihr schaut wie dir Kinder reagieren.
Fg blaue-rose
Im grunde ganz einfach.
Frag den KV nach der Telefonnummer der Großeltern bzw. sag ihm das er ihnen deine Nummer geben kann.
Ihr telefoniert und beredet das ganze und ganz wichtig ist Dinge aus der Vergangenheit aus der Welt zu schaffen, sonst wird das nichts. Zu viele Fragen im Kopf, zu viele Geschichten die man von anderen gehört hat.
Wichtig ist das ihr von vorn anfangt.
Und noch was -> Umgang mit den Großeltern sollte getrennt vom KV statt finden. Niemand sagt etwas wenn der KV mit den Kids die Großeltern zum Kaffee besucht aber das hat mit Umgang nichts zu tun.
Ich schreibe aus eigener Erfahrung und durch eine ähnliche Situation wo ich mir Rat und Hilfe beim Jugendamt suchte.
Wenn die Großeltern Kontakt wünschen, baut euer verhältniss erstmal telefonisch wieder auf und trefft euch mal gemeinsam und sollten die Kids gefallen finden, steht allem weiteren nichts im Wege.
So seh ich das zumindest.
Grüße
Finde ich auch gut: Neustart. Getrennt vom Kindesvater beginnend auf der Erwachsenenebene mit den Grosseltern. Achtung deiner Person bei den Kindern ist wichtig. Mit überfrachteten Aggressionen umgehen lernen mit anderen Männern, darauf solltest du klar und bestimmt pochen bei dem Vater der Kinder. Wenn etwas nicht so ist wie man es sich vorgestellt hat oder will oder ....... dann ...... da gibt es andere Alternativen als Depression oder Aggression oder gewaltsame Formen. Es gibt sehr gute Männergruppen. Wenn die Kinder pubertieren, bis dahin ist er dann schon längst aus dem auch für ihn unheilvollem Stress. Denn die Jugend heute ist sehr offen und das Thema Gewalt ist kein Tabuthema mehr. Niemand ist Schuld, aber man muss etwas tun. Sonst verliert man auch seine Kinder im weiteren. Und darauf solltest du aufgerichtet bestehen: auf einen Gruppenplatz unter Männer. Erkundige dich, schreibe eine Adresse und die Anzahl der dortigen Mitglieder auf einen Zettel und gib ihm diesen. Irgendwann geht er vielleicht dann selbst dorthin. Das wünsche ich ihm als Vater, dir als die Mutter der Kinder und den Kindern.
Der Kontakt soll bei den ohnehin stattfindenden Vaterbesuchen stattfinden?
Weshalb sollten monatliche Besuche der Großeltern für das Kennenlernen förderlicher sein als z.B. wöchentliche?
Das verstehe ich nicht so ganz?
Weshalb sollten wöchenliche Kontakte kontraproduktiv fürs Kennenlernen sein?
Kannst Du das näher ausführen?
Hallo parzifal,
es ist halt so, dass ich mir sehr viele Gedanken mache, wie man die Sache für die Kinder schonend angehen lassen kann.
Die Großeltern väterlicherseits haben sich vorher nie für die Kinder interessiert... wie bereits beschrieben, hatte mein Ex sechs Jahre lang keinen Kontakt zu seinen Eltern und der lebte jetzt nur aufgrund unserer Trennung wieder auf.
D. h. während der Schwangerschaft und seit der Geburt der Kinder hat weder Kontakt, noch Interesse geschweige denn eine soziale Bindung zu diesen Großeltern bestanden.
Momentan ist es so, dass die Kinder nach den Besuchskontakten mit dem Vater sehr verstört sind, im Mittagsschlaf oft panisch aufwachen und sich kaum noch beruhigen lassen, anhänglich und total weinerlich sind.
Meine Befürchtung ist zum Einen, dass wenn die Großeltern jetzt auch noch mit in die Besuchskontakte kommen, die Kinder noch überforderter sind mit der Situation. Die Besuchskontakte sind nicht begleitet - nur die "Übergabe" am Anfang und am Ende.
Zum Anderen glaube ich, dass das plötzliche Interesse an den Enkelkindern mit dem laufenden Sorgerechtsprozess zusammenhängt. Mein Ex muss jetzt einen auf heile Familie machen, damit er Pluspunkte sammeln kann.
Ich will nicht gegen ihn hetzen, aber es ist halt so, dass er aggressiv und gewalttätig ist, nach außen hin sich aber als toller Vater und Geschäftsmann verkaufen will - und das ist er einfach nicht und nie gewesen.
Meinen Kindern möchte ich keine Großeltern vorsetzten, die bei der nächsten Familienkrise wieder weg sind.
Ich hoffe du kannst mich ein bisschen verstehen - ich weiß, dass es nciht einfach ist und ich auch noch an mir arbeiten muss, das ganze wieder sachlicher sehen zu können. Aber es ist halt soviel passiert.
Gruß Eiereule
Wenn die Kinder nach dem Besuch des Vaters so merkwürdig reagieren, wäre das nicht gerade ein Grund den Besuch der Großeltern zu begrüßen?
Die sind ja dann beim Besuch des Vaters dabei und schauen ihm auf die Finger.
Die Beweggründe der Großeltern halte ich für zweitranging. Vielleicht wird ja ein echter Kontakt draus, selbst wenn der jetzige nur aus Berechnung erfolgt?
Gruß
parzifal
Kennenlernen sollten sie die -Grosseltern schon, was spricht dagegen? Vileeicht haben sie eingelenkt und Ihre Fehler eingesehen, und jetzt findet der Umgang unter Beobachtung statt wo man eingreifen kann oder?
Der Umgang findet leider nicht unter Beobachtung statt - nur die "Übergabe", d. h. am Anfang und am Ende, wenn er zu den Kindern geht und ich weggehe und hinterher wieder zurück.
Für einen beobachteten Umgang ist leider noch nicht genug vorgefallen - obwohl er mich krankenhausreif geschlagen hat.
Oh ok, da frag ich mich aber was noch vorfallen hätte müssen das es sowas gibt. Tut mir leid ich hoffe Ihr findet einen Weg.
Hallo,
ich habe viele Jahre beim betreuten Umgang vom Kinderschutzbund gearbeitet.
Da war es immer so, dass die Großeltern sich selbst beim Kinderschutzbund melden mußten um Interesse an Besuchskontakten zu zeigen (also nicht über ein Elternteil).
Dann wurden die Großeltern zum Gespräch mit den Mitarbeitern gebeten und bekamen danach ein Besuchsrecht, alle vier bis sechs Wochen einmal für zwei bis drei Stunden, je nachdem, wie eng der Kontakt zum Kind vorher war und nach Alter des Kindes.
Öfters besuchen dürfen Großeltern nur, wenn das Kind mal bei ihnen mit unter einem Dach gelebt hat oder es eben der Elternteil mit dem Aufenthaltsbestimmungsrecht befürwortet.
LG und viel Glück, marti
Hallo
Ist dein Ex mit den Kindern dann 2-3 Stunden allein in einem Raum? Das ist natürlich auch super anstrengend. vielleicht sucht er auch Hilfe, indem er seine Eltern dabei haben will.
Auf heile Familie machen kann auch noch mitspielen.
Vielleicht ist es also wirklich besser, wenn die Großeltern mit dabei sind. Es kann natürlich auch sein, dass die Kinder dann zu den Großeltern wollen und da dann der KV auch mit hinkommt ohne betreuten Umgang.
Viel Glück weiterhin#
Freno