Kindsvater "versaut" Kind....

Hallo,

der Titel ist vielleicht etwas heftig gewählt, aber ich finde ihn absolut passend.

Mein Sohn (5,5Jahre) liebt seinen Vater über alles. Er ist auch regelmäßig am Wochenende für 1 bis 2 Tage bei ihm. Soweit ist das ja wunderbar, wenn....

- mein Sohn kommt nachhause und erzählt das er bei Papa wieder Kriegsspiele zuschauen durfte (da mussten wir dann den einen abschießen, aber der war ja gar nicht wirklich tot und ist dann irgendwann wieder aufgestanden etc.)

- er schaut dort Zeichentrick die eigentlich eher für Erwachsene sind (Familiy Guy oder wie das heißt etc.)

- er hat Panzer und Soldaten im Überfluss dort (seitdem hör ich nur noch wie toll Krieg ist und wie super es ist andere tot zu schießen)

- der Vater redet ihm ein das er mal später zur Bundeswehr soll, da kann er schießen und in den Krieg gehen

- er hört provozierende Musik die sicher nichts für Kinder ist (Böhse Onkelz, FreiWild und Co.)

- und auch wenn "Männer" untereinander Dinge tun die Frauen nicht verstehen können - aber Furz und Rülpswettbewerbe sind nicht mehr lustig - zumal er das hier dann zuhause auch macht.

Reden mit dem Kindsvater bringt absolut nichts!

Aber er versaut unserem Sohn das Leben. Er bekommt immer mehr Probleme im Kindergarten und selbst die Erzieher sagen das er Montag und Dienstags nachdem er bei Papa war extrem aggressiv ist.

Bei Papa darf er so gut wie alles, Papa ist soooo toll und wehe ich sage irgendwas dagegen das Krieg nicht schön ist etc....du blöde Mama ich zieh später zum Papa und schieß dein Haus ab etc.

ich weiß einfach nicht was ich noch machen soll. Reden bringt nichts. Den Kontakt sperren auch nicht (musste ich nach der Trennung machen aus bestimmten Gründen und unser Sohn hat es fast nicht verkraftet und auch ein halbes Jahr später noch sehr stark gelitten).

Er ist der "Typ" der irgendwo im Alter von 15 geistig hängen geblieben ist (sorry aber anders kann man es nicht sagen). Da überholt man mich in der 30er Zone aus "Langeweile", da läuft man auf den Boden spuckend und rauchend bis zur Kindergartentüre um dann die Kippe in den Garten der Kleinkindgruppe zu schnipsen.

So gerne würde ich ihn mal mitnehmen zu den Gesprächen mit den Erziehern, das er einfach mal selber hört was er mit allem anrichtet. Aber das geht auf keinen Fall. Denn sobald man was gegen ihn sagt rastet er aus. Und das muss wirklich nicht sein.

Habt ihr mir Tipps was ich tun kann?

Lg

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Hey!

Auch, wenn der Vorschlag für dich jetzt vielleicht ein bisschen überzogen klingt...

Ich würde mir an deiner Stelle einen schönen Bericht vom Kindergarten anfertigen lassen, also wie der Junge so drauf ist am Montag und Dienstag. Und dann würde ich mir die Unterstützung vom Jugendamt holen.

Das was du da beschreibst ist zumindest in Bezug auf die Ballerspiele nicht dem Kindeswohl dienlich.

Ich denke, es müssen mal klare Vereinbarungen zwischen Euch als Eltern getroffen werden, welche Erziehungsmaßnahmen für den Jungen gut und welche schlecht sind.

So bist du deiner Sorge als Mutter nachgekommen und holst dir gleichzeitig Untersützung bei Fachleuten.

Wenn das alles nichts bringen sollte, würde ich mich beraten lassen, welche Maßnahmen noch ergriffen werden können.

Du hast geschrieben, dass es schoneinmal eine Kontaktsperre gab. Dahingehend wäre zu überlegen, was dem Jungen mehr schadet - die Kontaktsperre oder der schlechte Einfluss des Vaters.

Wenn es wirklich so extrem ist, wie du beschreibst, dann ist die Gestaltung des Umgangs zwischen Vater und Sohn äußerst fragwürdig.

LG, Eiereule

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Danke für deine Antwort.

Also diese Kontaktsperre waren fast 8 Monate (war die Zeit nach der Trennung wo er komplett ausgeflippt ist). Unser Sohn hat jeden Tag geweint wegen seinem Papa. Er hat mich angefleht er möchte bitte bitte zu seinem Papa, er vermisst ihn etc. Das wurde auch mit der Zeit überhaupt nicht besser.

Das es so auch nicht gut ist das weiß ich.

Was ich überhaupt nicht verstehe ist, das der Opa nichts sagt. Denn das ist der einzige auf den der Kindsvater wenigstens etwas hört und er wohnt ja auch bei ihm. Ich habe ihn schon um Hilfe gebeten aber da kam nur: Das ist sein Sohn, er wird immer hinter ihm stehen egal was er macht. Und er mischt sich da nicht ein.

Andererseits muss ich auch zugeben das er schon auch viel mit ihm unternimmt. Schwimmbad, Theaterstücke für Kinder, Indoorspielplatz etc. Und er setzt sich mit ihm auch stundenlang zum spielen auf den Boden. Nur auf meine Bitte nicht mehr Krieg zu spielen wurden gleich noch neue Soldaten, Panzer etc. gekauft.

O-Ton des Vaters: Mein Kind darf das machen was ihm Spaß macht.

Ich würde es ja nicht so eng sehen, auch mit den Panzern, Soldaten etc. wenn es nicht nur noch ein Thema geben würde: Tote, Tod machen, erschießen, Krieg etc.

Und das ihm die Kriegsspiele des Vaters zu schaffen machen merkt man. Er weiß das ich das nicht gut finde, aber er redet immer wieder davon. Auch träumt er nachts schlecht. Was genau erzählt er meistens nicht aber immer das ein Monster kam und ihn tot machen wollte etc. Ich sehe da schon einen Zusammenhang zu dem Ganzen.

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"Er weiß das ich das nicht gut finde, aber er redet immer wieder davon. Auch träumt er nachts schlecht."

hier aufpassen!!! Das weist auf einen Loyalitätskonflikt des Kindes hin. Dein Sohn findet es irgendwie gut, weiss aber, dass Du das nicht gut findest und weiss nun nicht mehr, ob er es denn trotzdem gut finden darf oder ob er dann Deine Liebe verliert...

Habt Ihr in Deutschland einen Schulpsychologischen Dienst? Ich würde mich an den wenden und mich von einer Fachperson beraten lassen. Hier können soooo viele Faktoren eine Rolle spielen. Ich verstehe Deine Sorgen und Du musst hier was machen. Aber es muss konstruktiv sein und am besten macht das eine unbeteiligte Drittperson und vor allem eine Fachperson. Ihr müsst eine Lösung finden mit der alle leben können.

Viel Glück!

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Ich verstehe deine Sorge voll und ganz. Andererseits hast du diesen rauchenden, spuckenden, prolligen Kriegsfanatiker toll genug gefunden, um mit ihm ein Kind zu bekommen.

Wahrscheinlich kann man da nicht mal viel ausrichten gegen diesen Einfluss. Wenn das Jugendamt jedem einen Riegel vorschieben wollte, der sein Kind auf diese Weise "versaut", dann müssten ja wirklich hunderttausende Menschen ihren Nachwuchs direkt abgeben...
Das fällt insgesamt alles noch unter "normal".

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Ich war 15 als ich ihn kennen gelernt habe, 16 als ich schwanger geworden bin. Und ja damals gab er sich noch Mühe im verstellen.

Selbst sein Vater, bei dem er heute noch wohnt, hat nicht gemerkt das er nicht mehr zur kaufmännischen Schule gegangen ist. Jeden morgen hat er pünktlich das Haus verlassen und ist erst wieder heim wenn die Schule aus war.

Er wird jetzt 25. Ich denke das diese Zeitspanne schon ein großer Unterschied ist. Und das man als Jugendlicher sich nicht immer korrekt verhält gehört wohl dazu. Ich hatte mit 14 auch mal die Phase das ich es cool fand auf den Boden zu spucken - muss ich mich heute dafür schämen?

Lg

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Nein, du musst dich nicht schämen. Leider musst du nur mit den Konsequenzen leben.
Das war nicht böse gemeint. Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen machst, sehe aber keine großen Chancen da wirklich nachhaltig gegen vorzugehen.

Es ist schön, dass du dich so gut entwickelt hast und schade, dass der KV es nicht gebacken kriegt.

#blume

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Dieser Umgang ist nicht gut für Dein Kind.

Gruß

Manavgat

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Es ist nicht nur Ihr Kind.
Selbstverständlich ist der Umgang des Kindes mit dem Vater gut für das Kind.
Das der Vater das Kind auch regelmäßig zu sich holt zeigt auch das er bestimmte Prioritäten setzt.

Es immer wieder erstaunlich was man so über die ex Männer oder Frauen lesen muss.

Ich glaube hier spielt eine gehörige Portion Eifersucht der Mutter eine große Rolle.

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Würde der KV meines Kindes mit meinem Kind Ballerspiele spielen und diversen anderen Murks machen, den die Teilnehmerin anspricht, ich würde umgehend bei meiner Anwältin auf der Matte stehen und dem Kerl zeigen wo der Bertl den Most holt.

Das ist verantwortungslos!

Gruß

Manavgat

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Hallo,

wenn ich deinen Beitrag so lese, glaube ich, das der Vater eigentlich ein ganz vernünftiger ist und seinen Sohn wirklich liebt. Er geht mit ihm Kindgerecht ins Theater, schwimmen ect....

Ballerspiele gehen natürlich garnicht, nicht umsonst sind diese oft erst ab 18.

Da du ihm aber diese Spiele nicht verbieten kannst und eurem Sohn den Kontakt nicht verbieten solltest, würde ich das Gespräch mit ihm suchen. Legt klipp und klar fest, das Ballerspiele erst dann gespielt werden, wenn der Kleine nicht da, oder im Bett ist.

Soldaten und Panzer finde ich jetzt auch nicht so prikelnd, aber früher haben auch viele Jungs mit Plastikwaffen gespielt. Da sollte man zumindest die Regelung treffen, das 2 oder 3 ok sind, der Rest aber Autos ect. sein sollten.

Wie gesagt, regelt das klipp und klar und wenn das dann trotzdem nicht klappt, dann mach einen Gesprächtstermin beim Jugendamt aus. Dann muss der Umgang im Notfall eben erstmal unter Aufsicht geschehen. Aber das erst als letztes Mittel...

Alles Gute!