Hallo,
Mein Sohn ist 6 Jahre alt und kommt im September in die Schule. Vor zwei Wochen war für die Eltern der Erstklässler ein Informationsabend. Dort wurde auch die Schulanmeldung angesprochen und was beim Ausfüllen des Formulars beachtet werden muss.
U. a. muss angekreuzt werden, ob konfessionslose Kinder am Religionsunterricht teilnehmen oder eben nicht. Beide Elternteile müssen das unterschreiben.
Und das ist nun auch mein Problem. Ich befürchte, dass mein Ex querschießen wird. Er hat mit Kirche nichts am Hut und hat sich auch schon geweigert, unser Kind taufen zu lassen.
Mir geht es einfach darum, dass ich nicht möchte, dass unser Sohn für diese Zeit aus der Klassengemeinschaft gerissen wird und in eine fremde Klasse muss, um sich dann dort still zu beschäftigen. Auch die Lehrer sehen das nicht so gerne. Ein Extraunterricht wird nicht angeboten.
Ich hoffe nun, dass dieses Argument bei ihm zieht. Falls nicht, welche Möglichkeiten hätte ich sonst noch? Gespräch mit der Schule?
LG
Klappspaten
Was tun, wenn Vater querschießt?
Hi,
<<U. a. muss angekreuzt werden>>
einfach freilassen und hinterher (also nach der Unterschrift) noch ein Kreuzchen dran machen?
Wäre ja jetzt nicht so, dass das ganze irgendwelche negativen Folgen hätte oder so...
LG,
Enelya
Leider leider is mein Ex ein ganz penibler Leser, was solche Dinge angeht! Außerdem wird da ne Extra-Unterschrift verlangt, wenn ich das richtig gesehen habe....
Tja, das ist natürlich blöd.
Und ihn mal mit zur Schule nehmen? Damit die Lehrer nochmal betonen, wie ungern es gesehen wird, dass die Kinder in eine andere Klasse müssen? Wenn er das vor denen argumentieren muss, rudert er vielleicht doch zurück?
Nach den genauen Argumenten fragen? Vielleicht fragen, was daran so schlimm wäre, würde er über Religion was lernen?
Was macht er denn bzw. will er denn machen, wenn sich euer Sohn mal von ganz allein entscheidet z.B. die Kommunion/Konfirmation mit machen zu wollen?
LG,
Enelya
Das Wissen über Religion(en) gehört für mich (auch als Atheist) zum Allgemeinwissen. Was sagt Dein Ex dazu?
Ansonsten wüsste ich leider auch nicht, ob und was man da machen kann
Danke dir für die Antwort.
Bin ganz deiner Meinung, zumal es sich ja um konfessionsübergreifenden Unterricht handelt.
"Und das ist nun auch mein Problem. Ich befürchte, dass mein Ex querschießen wird. Er hat mit Kirche nichts am Hut und hat sich auch schon geweigert, unser Kind taufen zu lassen."
Bei der Taufe ist die Unterschrift des anderen Sorgeberechtigten ja nun nicht unbedingt erforderlich...zumindest wird danach bei uns nicht gefragt. (ich arbeite in einem ev. Gemeindeamt und bin dort die für Anmeldungen der Amtshandlungen zuständig).
Für die Schule kannst du die Unterschrift des KV ggf. durch das Familiengericht ersetzen lassen...erkundige dich am besten mal bei eurem zuständigen Gericht, wenn es tatsächlich so weit kommt, dass der KV seine Zustimmung verweigert.
Lieben Dank für deine Antwort und für den Tipp mit dem Familiengericht. Werde mich schlau machen!
Fülle du den Antrag soweit aus gib ihm den zum Unterschreiben und fordere ihn nett auf den Antrag fertig ausgefüllt und unterschrieben in der Schule abzugeben.
Weigert sich dein Ex dem Religionsunterricht zuzustimmen, dann würde ich alle Nachfragen und Bitten (und die kommen bestimmt) an ihn umleiten.
Karna
Vielen Dank für deine Antwort!
Hallo,
wie schon oben erwähnt, am besten mal in die Schule mitnehmen zum "Beratungsgespräch".
Und was will denn euer Sohn? Habt ihr mal mit ihm gesprochen? Vielleicht stimmt es ja den Papa eher um, wenn es der Wunsch seines Kindes ist?
Wenn er sich allerdings absolut quer stellt, kannst du leider nicht viel machen.
Bei uns war die Situation ähnlich. Mein Ex ist Atheist und war dagegen, dass unsere Tochter getauft wird. In der Schule besuchte sie den Ethikunterricht, den fand sie allerdings immer sehr spannend. Klar ist Stillbeschäftigung in der Parallelklasse nicht so toll, aber vielleicht kann er ja aktiv mitmachen, das kann ja nicht schaden. Wegen "Rausreißen aus der Klassengemeinschaft" würde ich mir eher keine Sorgen machen, so viele Stunden sind es ja nicht.
Meine Tochter ließ sich übrigens taufen, als sie knapp 10 war (da musste sie ihrem Daddy noch die Erlaubnis abringen), jetzt kommt sie bald zur Konfirmation, da hat mein Ex auch wieder rumgenörgelt, aber sie ist bis dahin 14 und damit religionsmündig, also hat er nichts mehr zu sagen.
Wenn du gläubig bist, dann wirst du deinen Sohn auch so erziehen und es ihm vorleben. Ich denke, das ist wichtiger als der Religionsunterricht in der Schule.
Alles Liebe,
Daniela
Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.
Ich bin nun auch nicht sooo religiös, gehört für mich aber zum Alltag dazu und unser Sohn ist auch interessiert daran.
Mich nervt es einfach, dass mein Ex sich da so anstellt. Als wir noch zusammen waren, hat er sich ja auch geweigert, nur einen Fuss in ne Kirche zu setzen... Wie wenn er dann gleich zu Staub zerfällt....
LG
Hallo!
Also ich würde mir mal nachfragen, ob sowas wie religiöse Erziehung nicht zu den Entscheidungen des alltäglichen Lebens gehört.
Wenn dein Sohn seinen Lebensmittelpunkt bei dir hat, kannst du die religiöse Erziehung in den Alltag mit einfließen lassen.
Hab grad auch mal in mein Familienstammbuch geschaut... die Unterschrift der Eltern wird auf dem Taufschein garnicht verlangt, sondern nur die der Paten - von daher überlege ich gerade, ob du deinen Sohn nicht auch taufen lassen kannst, auch wenn der Vater nicht damit einverstanden ist.
Hol dir doch einfach mal ne Info bei einem Rechtsanwalt - oft ist es doch so, dass eine Erstberatung über die Rechtsschutz mit abgedeckt ist und somit bist du auf der sicheren Seite.
Wenn die religiöse Erziehung eine Entscheidung des alltäglichen Lebens sein sollte, dann kannst du ihn meinem Gedankengang nach auch beim Unterricht anmelden.
Aber wie gesagt, frag es dir nach und sichere dich ab!
LG, eiereule
Lieben Dank für deine Antwort.
Ich bin nun auch nicht soooo religiös, aber es gehört für mich einfach auch zum Alltag und zum Allgemeinwissen dazu, über andere Religionen Bescheid zu wissen.
Bei alleiniger obsorge brauchst du seine zustimmung nicht. Bei gemeinsamer würde ich das kind einfach anmelden und wenn er dagegen ist - soll er sich erstmal selber um die abmeldung kümmern.
Ansonsten ein gespräch mit der schule und evtl. jugendamt suchen. Deine argumente bzgl. der freien unterrichtsstunden und dem ausschliessen aus der klasse sind plausibel, genauso würde ich an das allgemein wissen appelieren!
Lieben Dank für deine Antwort!
Warum soll sich der Vater um etwas kümmern was er gar nicht veranlasst hat?
Wenn der Vater das Kind ohne Einverständnis der Mutter in irgendeinem Verein anmeldet, soll sich dann die Mutter um die Abmeldung kümmern?
Oder habe ich dich falsch verstanden?
Was ist wenn die Abmeldung nur zum Halbjahresende möglich ist? Einfach dann nicht hinschicken und eine 6 bekommen?
Wenn etwas zusammen entschieden werden muss klärt man das auch zusammen oder geht den dafür vorgesehenen Weg.
Einfach über den anderen Hinwegentscheiden ist kein Stil den man pflegen sollte.
Oder meinst Du jeder sollte alles allein entscheiden und wenn etwas nicht passt muss der andere dann halt trotzdem damit leben?
In welche Religion soll er denn?
Vorweg: ich finde man kann trotzdem den Religionsunterricht besuchen auch wenn man nichts mit Kirche am Hut hat. Er schadet regelmäßig ja nicht. Abmelden kann man ja immer noch.
Liegt der Religionsunterricht bei Euch so ungünstig? Bei uns ist er immer entweder in der ersten oder letzten Stunde. Dann kann man später zur Schule oder früher heim.
parzifal
Hallo,
da mein Ex nicht in der Kirche ist und ich katholisch bin, ist es für mich klar, dass er in den kath. Religionsunterricht geht.
Bei diesem Informationsabend wurde gesagt, dass, falls möglich, der Religionsunterricht schon in die erste oder letzte Stunde verlegt wird. Wie er letztendlich liegt, erfährt man, wie auch Klassenlehrer, Klassengröße, etc., erst bei Schulbeginn.
Ich denke, meine Argumente sind nicht die schlechtesten. Ansonsten soll er eben seinen Sohn fragen und da bin ich mir sicher, dass er unabhängig vom Unterrichtsfach bei seinen Freunden bleiben möchte, zumal die Klasse ja sowieso konfessionsübergreifend unterrichtet wird (Klasse 1 und 2).
LG
Gib den Zettel ab mit Deiner Unterschrift.
Bei Unterschrift Vater machst Du einen Strich.
Ich hab das bei allem so gehandhabt. Hat nie ein Hahn nach gekräht. Ich hatte zwar die alleinige Sorge, aber wen geht das was an?
Gruß
Manavgat