Besuchsrecht im Vergleich geregelt, Vater hält sich nicht daran, was tun?

Hallo zusammen,

seit Januar hat mein Ex sich von uns getrennt und ist ausgezogen, von heute auf morgen. Ich habe die Kinder 4,5 Jahre und 10 Monate bei mir. Der Vater hatte von Anfang an Ausreden, warum er sich nicht kümmern konnte. Zu Anfang habe ich noch Entgegenkommen gezeigt, obwohl ich es nicht verstanden habe, jetzt kristallisiert sich heraus, dass er spontan absagt oder auch nicht,dass er kommen will, wann es ihm passt oder auch nicht. Ich hatte irgendwann gesagt, wenn du dich nicht vernünftig kümmerst und den Kindern so ein Hin und Her zumutest, bleiben sie erst mal ganz bei mir. Vorher hatte ich ihm die Kinder immer wieder angeboten, jedes zweite Wochenende, evtl. einen Abend in der Woche, halt die üblichen Zeiten.

Da ist er auf einmal zu Gericht gegangen, ich würde ihm die Kinder vorenthalten. Seit 4 Wochen haben wir einen Vergleich, es hat erst einmal geklappt, dass er die Kinder so genommen hat, wie festgelegt, und an dem Tage sagte er mir, er würde einen neuen Gerichtstermin machen, es müsste alles geändert werden.

An Pfingsten sollte er die Kinder nehmen, er hatte zunächst angekündigt, es würde klappen, dann, der Große natürlich wieder riesig enttäuscht und traurig, kurzfristig wegen Krankheit (Krankschreibung ab Freitag für die ganze nächste Woche9 abgesagt. Heute habe ich ihn mit seiner neuen Freundin getroffen, braungebrannt und bester Laune. Er ist nicht krank, höchstens hat er faules Fieber.

Ich möchte die Kinder am liebsten ganz bei mir behalten und ihnen diesen Stress ersparen. Am Liebsten hätte ich hier endlich mal Ruhe, aber das ist alles nicht so einfach.

Ich kann meinen Ex weder erreichen noch so mit ihm reden. Ich weiss nicht, ob er vielleicht möchte, dass von Gericht angeordnet wird, dass er die Kinder nur noch ganz selten oder gar nicht sieht. Oder will er mich ärgern - ich verstehe nicht, warum. Er hat sich getrennt, hatte eine Neue. Ich habe mir nichts Schlimmes zu schulden kommen lassen. Jetzt ist er total arrogant zu mir und lacht mich an, wenn wir uns sehen.

Er fängt ja jetzt an, einen auf krank zu machen. Die Krankmeldung habe ich noch nicht gesehen. Mein Anwalt hat sie angefordert.

Ich möchte mich einfach mal mit anderen unterhalten, die hier Tipps haben oder ähnliche Erfahrungen gemacht haben?
Was kann man noch machen oder was ratet ihr mir?

Viele Grüße!

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Lass ihn erneut zum Gericht gehen. Das ist gut!

Und dann achte darauf, dass es ein Urteil ist und zwar eines, das Zwangsmittel vorsieht, wenn sich eine Seite nicht dran hält. Dass Atteste vorgelegt werden müssen, falls der Umgang ausfällt. Das Nachholtermine vorgesehen sind. Und dass die Aussagen über die Umgänge eindeutig sind:

Die Wochenenden in den ungeraden Kalenderwochen von Fr. 18 Uhr bis Sonntag 18 Uhr.
In den geraden Jahren Ostersonntag und 1. und 2. Weihnachtsfeiertag.

In den ungeraden Jahren Ostermontag und Heiligabend.

Ferien in den geraden Jahren die erste Hälfte.
In den ungeraden Jahren die zweite Hälfte.

Usw. usf. Wenn er dann Umgänge nicht einhält auch Zwangsgeldfestsetzungen beantragen. Entweder erzieht er sich dadurch oder durch die festgesetzten Zwangsgelder wird klar, WER die Umgänge boykottiert.

Wenn es friedlicher laufen soll, würde ich eine Familienberatung ins Boot holen oder auch vor Gericht eine Umgangsmediation vorschlagen.

LG

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der gute scheint in einer 2. pubertät zu sein.

leider wirst du da durch müssen. die kids ganz bei dir zu halten wird nicht gehen und ehrlich, das fände ich auch falsch. obwohl ich das aus deiner sicht schon verstehen kann.

ich würde an deiner stelle dem grösseren kind nicht viel im voraus erzählen, dass papa kommt. um ihm die enttäuschung zu ersparen. ansonsten augen zu und durch. soll er doch nochmals vor gericht. er wird sich vermutlich lächerlich machen. ansonsten kann ich dir nur raten, die kommunikation zwischen euch möglichst auf medien zu verlegen, die nachvollziehbar und belegbar sind. da briefe heutzutage nicht mehr ganz realistisch sind, halt emails oder zur not sms (nicht löschen!!). dann hast du auch was vorzulegen, wenn er ausreden sucht. obwohl die juristische gültigkeit derselben anzweifelbar ist, hast du trotzdem was in der hand.

alles gute, gute nerven. und ja, es wird besser, mit der zeit. meistens.
ks

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Ich würde dem einen Riegel vorschieben.

Es kann nicht sein, dass er die Kinder kurzfristig - aus einer Laune heraus - versetzt und die Kinder dann enttäuscht zurücklässt. Ich würde ihm per Anwalt ankündigen, dass bei Wiederholung der Umgang ausgesetzt wird.

Gruß

Manavgat

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Ja, das würde ich auch gerne. Aber mein Anwalt hat mir gesagt, dass das in der jetzigen Situation nicht geht.

Beim Jugendamt haben sie mir auch gesagt, dass ich nicht viel machen kann. So nach dem Motto: Ich und die Kinder müssten lernen, mit der Situation zu leben.

Toll, was?

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Ich würde mir, gerade weil er das Urteil wollte, immer schön aufschreiben wann er ein Treffen wollte, wann es klappte, wann er es absagte. Und auch wenn es böse klingt aber nimm ihn nicht immer vor den Kindern in Schutz. Sicherlich soll man die Probleme auf die Kinder nicht übertragen. Aber ihm sind die Kinder schließlich nicht wichtig. Also biete du ihnen wenigstens halt.

Ela