Hallo zusammen,
meine Tochter Maja (4 Jahre) besucht alle vierzehn Tage ihren Papa. Sie hat viel Spaß bei ihm: Papa lässt alles mit sich machen (z.B. das ganze Gesicht schminken :)), sie darf den ganzen Tag einen Disney-Film nach dem anderen ansehen, braucht weder Haare kämmen noch Zähne putzen oder sich waschen (schläft auch in ihrer Straßenkleidung, wenn sie keinen Schlafanzug anziehen mag) und bestimmt, was gemacht wird (ob Papa mit ihr einkaufen oder zu Oma fahren darf; wenn sie nicht will und Theater macht, bleibt Papa mit ihr zu Hause). Auch wann sie ins Bett geht, bestimmt sie selbst (mal um 21 Uhr, mal um 23 Uhr...). Maja liebt Papa-Wochenenden und ich bin froh, dass sie gerne bei ihrem Papa ist...
... und jetzt kommt das Aber:
Wenn sie zurück nach Hause kommt, haben wir oft eine sehr schwere Zeit, bis sie wieder "im Alltag" angekommen ist. Sie sieht nicht ein, weshalb Körperhygiene bei Mama zum Leben dazugehört, bei Papa hingegen nicht. Sie versteht nicht, weshalb sie bei Papa soviel Fernsehen darf, wie sie will - und bei Mama nicht. Sie will nicht, dass Mama bestimmt, wann Schlafenszeit ist, sondern will das selber bestimmen - wie bei Papa! Überhaupt kommt sie nach Papa-Wochenende erstmal schwer mit der Umstellung zurecht, dass Mama zu Hause "der Chef" ist, und nicht sie - wie bei Papa...
Ich habe schonmal mit Majas Papa über das Problem gesprochen, vor allem auch schon mehrfach darum gebeten, er möge ihr bitte nicht zwei Tage lang weder Haare kämmen noch Zähne putzen - sie hat Haare bis fast zum Popo, und ich verzweifle Sonntagabends dabei, ihr sie zu kämmen. Meist bleibt da nur Haarewaschen mit ganz viel Spülung. Sie ist auch oft wund an Popo & Co., weil sie sich nach dem Toilettengang noch nicht so gründlich abwischt wie die Große - wenn dann zwei Tage lang nicht mal ein feuchter Waschlappen zum Einsatz kommt, tut es sonntagabends beim Pipi machen weh. :( Bitte nicht falsch verstehen - ich bin froh, dass es ihr bei ihrem Papa gefällt und dass wir es mittlerweile zu regelmäßigen Papa-Wochenenden gebracht haben. Auch wenn es zugegebenermaßen schwierig ist mit der Erziehung, wenn das zu Hause bei Mama und das zu Hause bei Papa zwei so verschiedene Welten sind.
Ich wüsste nur gerne: Habt Ihr auch manchmal Schwierigkeiten mit Euren Kindern, wenn sie nach Papa-Wochenenden (oder Mama-Wochenenden) zurück nach Hause kommen? Wie vermittelt Ihr den Kindsvätern/-müttern, dass z.B. Haare gekämmt und Zähne geputzt werden müssen? Dazu sei noch gesagt: Mein Noch-Mann ist durchaus kein Schlamper, sondern ein sehr gepflegter Mann - die Körperpflege bei unserer Tochter vernachlässigt er, weil sie "einfach nicht will" und er sich nicht durchsetzen kann/will.
Habt Ihr einen Tipp, was ich tun könnte - außer mit Majas Vater zu sprechen und ihn wieder und wieder vergeblich zu bitten, es anders zu machen?
Viele Grüße
Vanillie
Papa-Wochenende... und normales Leben...
Nein, der einzige Weg ist über ihren Vater, der leider einsehen muss, dass Verwöhnen und Vernachlässigung 2 verschiedene Schuhe sind. Wenn er kein Mindestmass an Higiene durchsetzen kann, musst Du zum Wohl des Kindes von Übernachtungsbesuchen vorerst absehen. Sorry aber das geht zu weit.
lg c
Und das geht so einfach von Übernachtungsbesuxhen einseitig abzusehen?
Mit gleichzeitiger schriftlicher Begründung und Anzeige ans JA, natürlich. Allerdings denke ich ist diese Ankündigung bereits ein starkes Argument für Papis Einsehen.
lg
Hi,
ich würde da gar kein Drama draus machen: Sonntagabend ist grundsätzlich Badeabend. Vielleicht mit Kamillebad und vor allen Dingen ganz viel Spülung für die Haare. Ich bade meine Kinder immer, wenn sie von Papa kommen, schon alleine damit sie wieder nach zuhause riechen .
Ansonsten immer ganz klar sagen, dass es bei Papa Regeln gibt und bei Mama eben andere Regeln. Stress haben wir mit der Umstellung auch häufig. Für die Kinder ist der Wechseltag immer belastend. Auch am ersten Papa-Abend ist es immer schwierig. Meistens ruft einer von beiden mit akutem Heimweh an.
Ansonsten wird sie bald selbst darauf bestehen, sich z.B. die Haare zu bürsten. Dann wird es einfacher.
Liebe Grüße
die Landmaus
Ähnliche Probleme kenne ich auch, Beratungsstellen udn Jungendämtern denen ich diesbezüglich mein Leid klagte sind da ganz hellhörig.
Das geht gar nicht, nicht waschen, in Straßenkleidung schlafen, nicht Zähne Putzen, Haare kämmen. Das ist Kindeswohlgefährdende Vernachlässigung und hat nichts damit zu tun das es bei Papa anders ist.
Geh zum Jugendamt, beklag dich dann wird er dort eingeladen, informiert udn aufgeklärt und bekommt Hilfestellung wie er sich durchsetzen kann und die Information warum das so wichtig für eure Kleine ist.
Und er hört diese Dinge dann nicht von dir, sondern von anderen Personen die aber nicht im Freundeskreis sind.
Klappt das dann nicht, dann kann er die Kleine Samstag Abend heim bringen und Sonntag Morgen wieder abholen
Einen Abend ungekämmte Haare gefährden das Kindswohl und Schlafen in Straßenkleidung ebenfalls?
Ersteres könnte man ja mit einer kindgerechten (die Kleine möchte sich ja schließlich nicht kämmen lassen!) Kurzhaarfrisur lösen :)
gruß,
W
???
Was du ansprichst ist ja noch mehr als nur Vernachlässigung.
Das ist gefährliche: "IstjaButterwozuhabenwirdieMutter" - Haltung.
Du hast hier nämlich ganz locker ausgesprochen, dass der Vater meint er braucht doch nichts hygienisches oder anderes lästiges Zeugs mit seinen Kind zu machen, weil bei einem Tag in der Woche ist es ja egal, da kann die Mutter dann schon am nächsten Tag gucken wie sie den Filz rausbekommt.
(Mein Kind will keine Kurzhaarfrisur, noch nie, auch wenn Kämmen nicht lustig ist).
Naja, solange das Frauen normal finden, wird es sich nie ändern.
Nur dann können Väter halt eben nicht gleichberechtigt in die Kindererziehung miteinbezogen werden, wenn es ihnen wieder tunlichst belanglos geredet wird, dass es auch Pflichten gibt und nicht nur (Sorge)Rechte.
Oh ja, solche Probleme kenne ich auch - nur dass mein Mann und ich uns die Tochter ca. 40/60 teilen.
An den drei Tagen, die sie bei ihm ist, kann sie auf bleiben, so lange sie will, das wird auch gerne 23 Uhr oder Mitternacht und ich vermute, die Zeit verbringt sie vorm TV - wo zu der Zeit kaum was kindgerechtes laufen wird.
Ich hab dann vier Tage Zeit, um zu versuchen, sie wieder an eine halbwegs akzeptable Schlafenszeit heranzuführen. Am vierten Abend schaffen wir vielleicht halb zehn... Dann geht das Ganze vor vorne los.
Haare kämmen ist auch nicht seins.
Wenn ich sie Mitte der Woche aus der Kita abhole, nachdem sie vorher drei Tage bei ihm war, dann ist sie völlig verzottelt, keine Spange, kein Zopf, Haare hängen ins Gesicht. Sie hat meistens irgendwas komisches an - z.B. Statt T-Shirt ein Schlafanzugoberteil. Zum Sport (sie macht in der Kita beim Fußball mit) gibt er ihr statt einer Sporthose eine Schlafanzughose mit. Oder im Sommer hatte er ihr mal so ein etwas längeres T-Shirt als Kleid angezogen, unten guckte die halbe Unterhose raus. Eine Hose/Rock/Leggins oder ähnliches dazu hielt er für nicht notwendig... Im Winter bei Eiseskälte geht's ohne Handschuhe raus. Und so weiter und so fort....
Das fällt ihm alles gar nicht auf und wenn ich mich traue, mal was dazu zu sagen, findet er das total lächerlich.
Ehrlich gesagt, eine endlose Quelle der Frustration für mich. Also ich fühle mit dir!
LG
Und das lässt Du einfach so zu? Was sagt denn der Kindergarten dazu? Wie soll das werden wenn Euer Kind in die Schule kommt?
Was soll ich denn dagegen tun? Ich bin ja nicht anwesend, wenn er das macht.
Das es bei dem Papa der Kleinen grundsätzlich nach dem Willen des Kindes geht, finde ich auf einer Art nicht so toll, auf der anderen Art kann ich ihn irgendwo verstehen.
Er mag ihr sicherlich immer der tolle, liebe Papa sein, der alles für sie macht. Außerdem meine ich, ist das bei vielen Männern halt das Papa-Gen ("meine kleine Prinzessin") Dazu kommt oft noch die Angst, dass sie ihn irgendwann ablehnt, sollte er sich mal durchsetzen.
Trotzdem gehen gewisse Sachen einfach nicht. Es kann nicht sein, dass die Körperhygiene und Wäsche wechseln komplett auf der Strecke bleibt. Zumal das ganze dann ja auch Folgen hat (wunder Po).
Mit dem spät ins Bett gehen finde ich auch nicht so prickelnd. Mal vielleicht, es sollte doch dann aber die Ausnahme sein.
Ich würde es nochmal ansprechen und ihm ein Ultimatum stellen. Entweder er kriegt wenigstens das mit der Körperhygiene usw. auf die Reihe oder die Kleine muss vorerst über Nacht nach Hause kommen. Immerhin ist das ganze Vernachlässigung.
Und ich würde auch mit der Kleinen versuchen zu reden, damit sie vielleicht dem Papa ein wenig entgegenkommt damit sie halt nicht wieder Schmerzen beim Pipi machen hat und die Haare nicht mehr so ziepen. Sie ist 4, sie sollte das schon verstehen können.
LG
Ich hatte auch lange Ärger mit dem KV über die WE. Ich bin sehr froh dass er sich kümmert, aber Sonntags war es soooo anstrengend, dass alle Kraft die ich am WE getankt hatte, weg war.
Der Papa hat ihn einfach zu spät ins Bett, Sohn ist ein Frühaufsteher und die Laune hab ich dann abgekriegt. Mir wurde dann von vielen Seiten eingeredet, dass es Kids gibt, die einfach durcheinander sind, wenn sie vom Papa zurück sind. Aber mein Gefühl sagte mir, es ist der SChlaf.
Also habe ich Papa gesagt, es ändert sich was, oder er sieht ihn nur noch den Tag über.
Es zog, es hat sich was geändert und siehe da, der Sohn war guter Laune und ich hab mich gefreut über seine Rückkehr. Denn das war die SChattenseite, dass ich dann erstmal gar keine Lust mehr hatte, wenn Sohn zurück kam, weil ich ja wusste, wie es endet. In Geschrei!
Nun ja, jedenfalls hat papa den Sohn dann früher ins Bett oder ihn zum Mittagsschlaf hingelegt und so hat es funktioniert.
ERklär dem Papa, dass es für dich anstrengend ist und ansonsten musst du eben zum Jugendamt wenn er nicht zuhört. Denn grad die Körperhygiene gehört schon dazu!
Maren