Die Überschrift sagt es schon, ich bin alleinerziehend, meine Kinder sind 3 und 5 Jahre alt und gehen beide in den Kiga. Ich habe eine 60 % Stelle und gehe jeden Tag 5 Stunden arbeiten. Eigentlich meistere ich das ganze recht gut, doch ich bin ständig von allen Seiten unter Druck. Bei der Arbeit bin ich unter Druck weil ich als einzige keine Überstunden machen kann und keine Schichten arbeiten. Außerdem sind meine Kinder des öfteren krank, und die Kind-Krank-tage sind so gut wie aufgebraucht. Jedes Mal wenn ich merke, dass ein Kind kränkelt, wird es mir Angst und Bang, weil ich Angst habe, dass ich wieder fehlen muss und sich das negativ auf mein Arbeitsverhältnis auswirkt.
Die Erzieherinnen im Kiga machen mir ebenfalls Druck, ich nutze die Teiten zwischen Sieben Uhr und 13 Uhr voll, und die Erzieherinnen meinen, wenn ich nicht meine Arbeitszeiten reduzieren würde, könnte ich meinen Sohn nicht in die Vorschule bringen, die Mittwochnachmittags ist, ausserdem machen sie mir bei jedem kleinen Schnupfen der Kinder ein schlechtes Gewissen, indem sie mich schief angucken und mir jedes mal unter die Nase reiben, dass das ja gar nicht gut ist, wenn ich mein Kind so bringe. Glauben die denn, des ist für mich leicht ? ich würde auch gerne den Luxus haben, meine Kinder immer zuhause lassen zu können wenn sie einen kleinen Schnupfen haben. Meine Tochter hat Asthma und hustet das ganze Jahr über, da könnte ich meine Job gleich an den Nagel hängen. Als ich das Thema bei den Erzieherinnen angesprochen habe, wurde ganz schnell deutlich, dass sie es ganz und gar nicht gut finden, dass ich überhaupt arbeite. Ich muss dazu sagen, dass ich aus einem kleinen Dorf komme und die einzige berufstätige Mama in meinem Kiga bin. Zusätzlicher Druck und schlechtes Gewissen wird mir auch dadurch gemacht, dass ich nicht bei allen Veranstaltungen im KIGA mitwirken kann, auf Grund meiner Arbeit. Sprich, nichtt beim basteln helfen oder beim gemeinsamen Backen, da das ja in der regel alles Vormittags ist. Die anderen Mütter machen mir ebenfalls Druck, weil sie mich ständig fragen, ob ich hier und da mitwirken kann oder aushelfen oder bedienen, z.B. Adventsmarkt. ich habe das Gefühl, ich soll mich verreissen, und derH aushalt und die ganzen anderen Dinge, die neben dem Arbeiten und den zwei Kindern noch anfallen, sind ja auch nicht zu unterschätzen...Wem geht es ähnlich und wie geht Ihr damit um ??
Als Alleinerziehende von allen Seiten unter Druck...wie geht Ihr damit um....?
Hallo,
ich kenne das Gefühl nur zu gut.
Ich arbeite Vollzeit, muss abends (oder eher nachts) noch Lernen, wir gehören morgens stets zu den ersten im KiGa und ich verpasse auch des öfteren Veranstaltungen wie den "Bücherbasar-Elternabend" oder dergleichen mehr.
Im Job hängt der Hammer höher als bei allen anderen, weil ich beim Einstellungsgespräch beteuert habe, dass ich das unter einen Hut bekomme mit Kind und Arbeit, und auch ansonsten fühlt man sich ständig irgendwie unter Beobachtung.
Wenn ein Kind aus einer intakten Familie mal mit zwei verschiedenen Socken und Zahnpastaresten am Mund im Kindergarten ankommt, kann sowas mal passieren, bei einem Alleinerziehenden-Kind hat man immer sofort das Gefühl, jeder suche nach Anzeichen für Vernachlässigung oder Überforderung der Mutter.
Ich hab mir inzwischen eine ziemlich dicke Haut zugelegt. Und klare Prioritäten:
Kind
Arbeit
Freunde und Familie
(lange nichts)
und dann der Rest.
Mir UND meinem Kind geht es sehr gut so, und wenn ich einen Durchhänger habe, sehe ich mir mein ausgeglichenes, wunderbar entwickeltes, lebhaftes kleines Mädchen an und denk mir:
SO verkehrt kann ich das nicht machen!
Mir egal, was der Rest der Welt findet, solange meine kleine Eule abends zum Bilderbuchgucken auf meinen Schoß krabbelt und sagt: "Du bist eine lustige Mama und wir haben immer Spaß und ich hab Dich soooooo lieb!"
Du tust, was Du kannst.
Und das reicht!
Die anderen sollen erst einmal das leisten, was DU jeden Tag leistest, und dann darüber urteilen, ob sie noch Nerven und Zeit hätten, beim Sommerfst Kuchen zu kaufen oder 2kg Kekse für den Adventsbasar zu backen
Liebe Grüße,
Nini
"Kuchen zu VERkaufen"
Hallo,
ich kenne das auch. Ich bin alleinerziehend mit kleiner Tochter (2) und gehe Vollzeit arbeiten.
Bei meiner Arbeit habe ich im Moment das Gefühl, dass ich sie entweder bald nicht mehr schaffe oder hinschmeisse. Meine Kolleginnen gehen mir auf die Nerven, weil sie immer mehr von mir verlangen, ich aber nicht mehr Zeit dafür bekomme.
Die Erzieherinnen sind zwar meistens ganz verträglich, wissen um meine Situation und frage erst gar nicht, ob ich Extrasachen machen möchte (Elternvertreter z.B.), nerven mich aber, wenn meine Tochter mal ein bisschen erkältet ist. Ich kann und will aber nicht bei jedem Schnupfen zu Hause bleiben. Ich bleibe bei einer Erkältung ja auch nicht zu Hause.
Meine Familie unterstützt mich zwar total, meine Mutter hat aber ab und zu so komische Anwandlungen: auf der einen Seite bedauert sie mein Kind, das doch immer sooo lange in der Kita bleiben muss (im Durchschnitt 7 Stunden am Tag und sie geht wirklich gerne, sie rennt den Erzieherinnen immer in die Arme ), auf der anderen Seite hätte meine Mutter gerne, dass ich Karriere mache (dass ich dafür mein Kind länger in der Kita lassen müsste und weniger Zeit für meine Tochter hätte sieht sie nicht ).
Und dann noch die ganzen anderen kleinen Baustellen, die man als alleinerziehende Mutter so hat (sich mit dem Kind beschäftigen; Haushalt; Ärger mit Handwerkern, Hausmeistern, Vermieter, etc).
Wie ich damit umgehe? Gute Frage, mal sehe ich alles locker und wuppe alles gut. Mal geht es mir scheiße, ich bin nahe am Wasser gebaut und überlege alles hinzuschmeissen . Ich habe mir schon ein dickeres Fell zugelegt und kann mich anderen gegenüber ganz gut behaupten, wünsche mir aber, dass meine Klappe noch ein bisschen größer wird .
Ich wünsche dir alles Gute und lass dich nicht unterkriegen.
LG Vanessa
ich lass mir keinen druck machen. aber ich mach mir selber Druck ganz gewaltig! Ständig und immer.
Mein sohn ist 4 Tage (je nach stundenplan) von 7.20 bis 17.20 in der KiTa... natürlich bin ich auch bei so Veranstaltungen wie gemeinsamen Basteln und Adventsbasar nich dabei. da dieses von 15-17 Uhr ist.
Als ich ihn Freitags abholte meinte ne Erzieherin, oh schön dass ich auch mal früher komme..
Was soll ich machen? ich mache die Stundenpläne nicht und wir müssen usn einfach durchbeißen.. Mehr gibt es eben nicht.
Aber ich versuche cooler zu werden. Dann geh ich mal ne stune eher aus dem unterricht. (ich mein mal ehrlich.. wenn Leute wegen Trunkenheit nicht kommen, dann nehme ich mir das Recht raus, mal ne stunde eher zu gehn)
Ansonsten ist es mir herrlich egal, was andere Mütter denken. Wenn die Erzieherinnen bedenken hätten, dass es zuviel für den zwerg ist, dann können wir darüber reden (auch wenn sich an der Situation nichts ändern lässt) ansonsten... bleibt erstmal alles so wie es ist!
Du lässt Dir eindeutig zuviel einreden bzw. siehst und hörst Dinge die so gar nicht passieren. Brust raus, Schultern gerade, Kinn nach vorn und so trittst Du den Erzieherinnen in der Kita entgegen. Wetten die sagen gar nichts mehr? Und nur von "komischen Blicken" fällt niemand tot um. Du machst was Dir möglich ist, alles andere geht halt nicht. Wenn sie Deine Kinder wegen Krankheit ablehnen, sollen sie Dir das offen ins Gesicht sagen. Wenn Sie Dich fragen, ob Du aushelfen kannst, sagst Du kurz und knapp "nein sorry geht nicht, ich arbeite!"
Wenn Deine Kids krank sind, fühl Dich nicht schuldig. Du kannst nichts dafür und Du wirst erfahrungsgemäss schneller auf die Abschussliste gesetzt, wenn Du Dich freiwillig in die Opferrolle begibst. Das selbe mit Kollegen, hör auf ein schlechtes Gewissen zu haben und sei stolz auf Dich, dass Du allein 2 Kinder grossziehst!
Bisschen mehr Selbstbewusstsein bitte!
lg c
Hallo garnelchen80,
ich habe solche Erfahrungen die letzten 2 Jahre gemacht - ich war voll ausgelaugt und nur noch am heulen (was ja der Kleine alles abbekommen hat - ist ja nicht so toll so ne müde traurige Mami zu haben).
Eines Tages war es mir so zuviel dass ich mal richtig raugelassen habe (ohne zu beleidigen) - die in der Kita waren erst schockiert aber nun ist alles schon seit ca. 6 Monaten ruhig. Ich verstehe echt nicht warum die das nur mit Alleinerziehenden machen - gerade wir brauchen doch mehr Verständnis!!!
ich drück dir die Daumen - lass dich bloss nicht unterkriegen!!!!
LG
Danke für die vielen aufbauenden Antworten....
Ich denke, ich muss mich wirklich mehr durchsetzen und weniger darauf hören, was die anderen sagen oder denken..ich mache meine Sache wirklich nicht schlecht.....so wie sehr viele andere Mütter auch, wahrscheinlich ist die Problematik auch heftiger in so einem Minidorf, wo die Hausfrauen überwiegen und die arbeitenden Mütter, noch dazu alleinerziehend, eben noch als Rarität oder Seltenheit angesehen werden, sogar von den Erzieherinnen...
Habe jetzt auch ein Gespräch mit der Kitaleitung gesucht und bin ziemlich deutlich geworden, was aber leider gar nichts gebracht hat....im Gegenteil....Jetzt überlege ich,mich an den Träger zu wenden....
Man kann sich ja auch nicht immer alles gefallen lassen......