9 Jähriger geht zum JA - will nicht mehr bei Mama bleiben

Hi

Kurze Frage, nicht mich betreffend.

Was würde passieren wenn ein 9 jähriger Junge, lebt bei seiner Mutter, Kontakt und Umgang zum Vater, sowie zu den Großeltern etc. wird von der KM unberechtigt unterbunden, zum Jugendamt geht und sagt das er nicht mehr bei seiner Mama bleiben möchte? Gründe für seine Worte sind erstmal nicht relevant, mir geht es nur darum wie sich das Jugendamt daraufhin verhalten würde. Weiß das jemand? Erfahrungen?

Werden sie den kleinen Mann für voll nehmen und nachforschen oder wird es "abgetan"?

Vielen dank

Gruß von der Luna

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Also, Kind geht in die Stadt, zur Verwaltung, zum Jugendamt. Mit seinen 9 Jahren findet er den Weg dorthin, das ist sehr löblich, er kennt sich aus. Oder wurde er gebracht, vom Vater oder dessen Freundin vielleicht?
Dort spricht er nun also allein vor (egal, ob er oder sein Vater auf die Idee gekommen sind) und sagt, er möchte nicht mehr bei Mama wohnen, sondern ab sofort bei Papa.

NEIN, die Kollegen werden ihn nicht einfach so in Obhut nehmen, sie werden auch nicht einfach sagen: "Mein Kind, wenn das dein Wunsch ist, dann soll es so sein."

Folgendes sollte im Idealfall geschehen: Die Eltern werden informiert, am besten natürlich beide Parteien.

Das Kind wird ausserdem gefragt, warum es nicht mehr bei Mama wohnen will. Sagt der Junge nun, er müsse dort immer sein Zimmer aufräumen und die Hausaufgaben machen, wird das Jugendamt ihn NICHT in Obhut nehmen. Sie werden ihm freundlich zu verstehen geben, dass das der Lauf der Dinge ist.
Gibt es jedoch Anzeichen dafür, dass eine akute Kindeswohlgefährdung vorliegt, wird das Amt tätig werden. Das kann dann in Form einer Inobhutnahme sein, das kann so aussehen, dass die Mutter hinzugezogen wird und sich zu den Dingen verhalten soll, oder dass das Kind umgehend bei Papa unterkommt.

ABER: Wir wissen nicht, was in dieser Familie vorgefallen ist. Vielleicht ist der Vater zu Recht ausgeschlossen, vielleicht wird das Kind manipuliert, vielleicht ist ein wackliges Wort hierbei.

Ausserdem ist die Reaktion von Jugendamt zu Jugendamt unterschiedlich. Sogar von Mitarbeiter zu Mitarbeiter, so leid mir das tut.
Ich kann dir daher nicht den genauen Ablauf erklären, ich will aber stark hoffen, dass das Jugendamt sich in so einem Fall umgehend mit beiden Elternteilen in Verbindung setzt, ein Krisengespräch "einberuft" und schaut, dass sich die Fäden entwirren können. Dafür gibt es extra ein Einsatzteam. Die werden dann schauen, ob sie in Gesprächen erarbeiten können, was da los ist.
Also, wie auch immer, eine gute Anlaufstelle wird zusehen, dass Bewegung in den Prozess des Umgangs und der Familienverhältnisse kommt.

Aber ob dein Fall, also dieser spezielle 9jährige Erfolg haben wird, das kann dir hier niemand sagen.

L G

White (bist du die Mutter, der Vater, das Kind oder die beste Freundin?)

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sie werden wahrscheinlichdas Kind ggf in Obhut nehmen und dann die Umstände erst mal klären. (kommt ganz auf die Gründe des Kindes an und die Kapazitäten die die dem Jungendamt für eine Notunterbringung zur Verfügung stehen)

Dann kommt ein Gespräch mit den/der/dem Erziehungsberechtigten um zu klären wie es weitergehen soll mit dem Kind.

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Die Gründe sind immer relevant.

"Meine Mama schlägt und mißhandelt mich"

wird andere Reaktionen auslösen wie

"ich weiß nicht warum ich da nicht mehr leben will" bzw. "meine Mama verlangt von mir Hausaufgaben zu machen was ich nicht will".

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da ich das schon durch habe kann ich Dir sagen wie es bei uns lief:
Meine Tochter war 12, hatte allerdings regelmässigen Kontakt zum Vater.
Hat entdeckt das es bei Papa viel lustiger ist wie bei Mama:
Bei Mama gibt es nur begrenzt Internet, bis höchstens 20 Uhr.......bei Papa ist Internet jederzeit erlaubt, auch bis tief in die Nacht.

Bei Mama wird Wert gelegt auf Körper- und Zahnhygiene gelegt.....es gibt also auch mal nen anratzer wenn nicht regelmässig geduscht wird.
Bei Papa ist das egal.......da gibts nichtmal Zahnbürsten....geduscht wird nach Lust und Laune....Deo überdeckt ja Schweissgeruch.....

Bei Mama muss das Zimmer regelmässig sauber gemacht werden....Müll sortiert und rausgebaracht werden etc - bei Papa nicht......

Bei Mama ist Rauchen und Alkohol absolut tabu - wenn Mama beim Rauchen erwischt gibts Taschengeldsperre oder so.
Bei Papa ist das erlaubt, der versorgt sogar mit Kippen und es wird zusammen geraucht!

Natürlich hat sie das nicht gesagt!!!!!
Sie sagte sie hätte Freunde bei Papa im Ort, schimpfte über Mama und Stiefvater und so. Also keine wirklichen Gründe!

Papa also JA kontaktiert und gesagt Kind will zu ihm.
JA lud Eltern und Kind ein zum Gespräch.......Kind hatte es sich bis dahin zum Glück vorerst anders überlegt.......
JA liess Wohnung des Vaters kontrollieren, mit Vorankündigung. Also war Zeit zum sauber machen......

JA sah keine Kindeswohlgefährdung!

Kinder unter 14 können zwar nicht alleine entscheiden wo sie leben wollen, aber sie werden befragt, und haben Einfluss auf die Entscheidung.
Heutzutage haben Väter vor Gericht die gleichen Chancen wie die Mutter.
Wenn also keine Kindeswohlgefährdung vorliegt, das Umfeld ok ist, entscheidet der Richter nach dem Wunsch des Kindes!

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Das ist Unfug.

Das Jugendamt gibt lediglich eine Stellungnahme ab. Inwiefern die JA-Mitarbeiterin das Pubiverhalten durchschaut weiß man nicht.

Aber!

Die Mutter könnte in diesem Fall ein psychologisches Gutachten verlangen. Und die Psychologin würde das durchschauen, die sind ja nicht von gestern.

Das Gericht entscheidet dann, aufgrund der Akten, der Stellungnahme des Jugendames, der Befragung der beiden Elternteile, Befragung des Kindes.

Gruß

Manavgat

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Ein Gutachten von wem? Dem Vater???

Bei uns war es jedenfalls so wie ich schrieb.
Es hätte geklagt werden können notfalls.......logisch. Aber wenn beide JAs, dalso das wo der Vater lebt und das wo Mutter und Kind leben, sagen das dem Wunsch des Kindes entsprochen werden kann, dann wird das Gericht auch so entscheiden!
Naja ok....meine wird jetzt bald 14, und da gehts um nen 9jährigen.
Er hat nur "Mitspracherecht"
Meine hätte spätestens in ein paar Wochen eh frei entscheiden können.

Aber solang die TE nicht genauer auf die Gründe eingeht kann man eh nicht viel raten oder sagen

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Ich wollte mich recht herzlich bedanken :-)

Das mit dem "psychologisches Gutachten" fand ich noch sehr interessant. Soweit ich es herauslesen konnte, kann also auch der Vater einen Gutachter verlangen, der sich den kleinen Mann mal genau anschaut. Das finde ich gut.

Er hat es nicht leicht zu Hause und nein, es geht hier ganz sicher nicht um Hausaufgaben, Regeln die er nicht einhalten will oder ähnliches. Es geht hier regelrecht um Unterdrückung, keine freie Meinungsäußerung, Angst vor der Mama, Trauer um den Kontakt den die Kindesmutter zu seinem Papa und weiteren Familienmitgliedern verweigert und und und.

Hier ist das großes Problem das dem Vater die Hände gebunden sind. Er hat alles versucht von Beratungsstellen, über das Jugendamt und auch einem Anwalt. Alles was besprochen wurde, führt darauf hinaus das es nichts bringt. Die Mutter würde pardu den Jungen "nicht raus rücken" egal was ein Richter entscheidet. Es wurden Umgangsmöglichkeiten besprochen und als der Vater anrief und frug um welche Zeit er seinen Sohnemann abholen könne heißt es nur "Nö, den kriegst du nicht".

Mal davon abgesehen das es dem Vater dabei natürlich sehr schlecht geht, wird es dem Jungen noch viel schlechter gehen. Keiner von uns versteht das ganze. Diese Frau ist einfach nur :-[ Und keiner weiß warum.

Sie macht dem Papa und ihrem gemeinsamen Kind das Leben zu einer Qual und das nicht nur aufgrund des Umganges.

Und jetzt war der Junge soweit das er seine Großeltern von seinem Handy aus anrief, der Vater war wohl mit dabei und ihnen sagte das er nicht mehr bei Mama bleiben will und weiteres.

Das nächste Problem ist das der Papa unter der Woche weiter weg arbeitet. Keiner weiß wie das alles weiter gehen soll. Sich in der Nähe seines Wohnsitzes einen neuen Job suchen ist erst dann möglich wenn jemand sagt das sein Sohn nun bei ihm leben darf. Macht er das vorher gibt es Probleme wegen den Unterhaltsberechnungen, vorallem diesen für seine Noch-Frau, denn an Lohn würde er einiges einbüßen.

Nochmals danke. :-)

Grüße

PS.: Ich bin eine Freundin der Schwägerin des Papas bzw. der Tante des besagten Jungen.