Kindsvater möchte Urlaub mit Kind verbringen, hetzt Kind auf...

Hallo,
der Vater meiner Tochter hat einen ganzen Tag in der Woche (wechselnd Samstag oder Sonntag) Umgang.

Weder meine Tochter noch er wollen unbedingt Übernachtungen.
Jetzt fährt er im Oktober eine Woche nach Dänemark (von hier etwa drei Autostunden entfernt) und er hat mich gefragt, ob er die Kleine (3J.) mitnehmen kann.
Da er selbst die Tage ohne Übernachtungen nicht ohne Hilfe von mir oder seiner Mutter schafft und die Kleine nicht ohne mich irgendwo übernachten möchte, habe ich ihm frühzeitig erklärt, warum ich das nicht möchte mit dem Urlaub und dass es nichts gegen ihn ist.

Wenn die Kleine sich irgendwann selbst an-/ausziehen kann (eines der Dinge die er nicht hinbekommt),sie nicht mehr bei ihm das Trinken verweigert, von sich aus an einem WE bei ihm übernachten möchte und wir das regelmäßig geübt haben in seiner Wohnung (etwa ein halbes Jahr zuverlässig mit Papa in fester Umgebung- bis jetzt war sie erst zweimal kurz bei ihm, sonst bei Oma oder wechselnden Freunden/Verwandten mit ihm wo er sich und sie bekochen und bedienen läßt), dann ist für einen gemeinsamen Urlaub immer noch Zeit (z.B. im Vorschul-/Schulalter).
Ich habe das alleinige Sorgerecht und habe gedacht, er versteht meine Begründungen!
Jetzt war letztes WE um und er sagte an der Übergabe an der Tür,"die Kleine fährt doch mit mir in Urlaub- ich habe mit ihr geredet!".
Ich dachte, mein Schwein pfeift!
Habe erstmal nur gesagt: "Nein, darüber reden wir nochmal" und er ist gegangen.
Meine Tochter hat die letzten Nächte sehr schlecht geschlafen, ist immer nachts zu mir ins Bett gekommen was sie sonst nicht macht.
Sie hat mir erzählt, dass die Oma (seine Mutter) und er zu zweit auf sie eingeredet haben, dass doch jedes Kind mit seinem Papa in Urlaub fährt und sie sich nicht so anstellen soll und es bestimmt toll ist und was sie dort alles machen und was sie an Geschenken dort bekommt...
Ich bin stinksauer und weiß nicht, wie ich das Thema am Samstag (nächster Umgangstag) aufgreife ohne zu explodieren angesichts dieser Beeinflussung einer Dreijährigen!
LG, marti (deren Tochter selbst bei ihren geliebten Großeltern noch nie übernachten wollte)

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Auch wenn ich mich jetzt unbeliebt mache:

Dein Kind ist schon 3 Jahre alt, ein Alter also in dem viele Kinder schon einige Zeit täglich femdbetreut sind. Diese und auch andere Kinder können sich größtenteils schon selbst anziehen, man muß da nur noch korrigierend eingreifen.

Warum trinkt Dein Kind beim Vater nicht? Trinkt es prinzipiell nicht , wenn es bei anderen Menschen ist, oder ist es womöglich so, das Du das Kind gar nicht allein ( z.B. Mit Gleichaltrigen spielen ) läßt, sie also gar nie gelernt hat , das eine Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme außerhalb von Mutters Dunstkreis möglich ist.

Ja, die Umgänge waren sehr wenig bisher, woran lag das? Am Desinteresse des Vater? Oder daran das Du Umgänge nicht wolltest?

Theoretisch ist bis Oktober viel Zeit, mit gutem Willen bekommt man Übernachtungen bis dahin geübt. Ich persönlich denke bei einem 3 Jährigen Kind ist das problemlos möglich, jünger wäre besser gewesen.

Natürlich kann der Kindesvater auf den Umgang im Urlaub klagen, und um seine Chancen einschätzten zu können, müßte man schon wissen, was zu dieser, naja nennen wir es nicht alltäglichen Entwicklungsstand geführt hat.

Das Deine Tochter jetzt zu Dir ins Bett kommt ist übrigens vollkommen normal, sie bemerkt, das es Dir mit der Situation nicht gut gutgeht und fühl sich verunsichert.

Pina

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#pro

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Hi,
danke für Deine Antwort!
Also, mein Kind geht in den Kindergarten, wo es ganz normal ißt und trinkt, geht auch zu Freunden zu Besuch oder verbringt mal einen Tag mit den Großeltern- also ganz ohne Mama- dort trinkt sie auch normal ;-)
Sie trinkt bei Papa oft aus Protest nicht, wenn sie abends heim kommt trinkt sie dann einen ganzen Liter.
Es liegt am Umgang des Papas mit ihr, er verhätschelt sie wie ein Baby und nimmt sie nicht ernst. Ich überrede sie immer zum Umgang, verhalte mich positiv dem Vater gegenüber.
Und ja, er möchte nicht mehr Umgang.
Übernachtungen bei sich lehnte er bisher ab mit der Ausrede, zu wenig Platz zu haben und keine kinderfreundliche Wohnung.
Gezwungen habe ich ihn nicht weil ja meine Kleine auch nicht möchte.
Es gibt auch tatsächlich Kinder, die mit drei noch nicht den Wunsch haben, ohne Mama irgendwo zu übernachten- deshalb sind sie trotzdem abgenabelt- es gibt ja auch auf Klassenreisen noch Schüler die Angst und Heimweh haben- meine Tochter ist knapp drei!
Also, trotzdem danke für Deine Antwort, hilft mir leider nicht weiter.
marti

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Du kannst natürlich explodieren, aber was bringt das?
Egal was die Kleine sagt, sie ist ja erst DREI, DU entscheidest sie fährt nicht mit.
Normal bin ich gerade jemand der einem Vater alle Rechte einräumen würde, aber hier hast du ja gute Gründe aufgezählt.
In Anbetracht ihres sehr jungen Alters und der Tatsache dass sie noch nie dort übernachtet hat und Papa sie nicht mal an/ausziehen kann entscheidest DU dagegen.
Ob er das akzeptiert oder nicht ist seine Sache, er kann ja vor Gericht gehen.
Ich persönlich denke jedoch nicht dass ein vernünftiger Richter ihm diesen Urlaub erlauben würde.
Mein Nochmann würde die Kinder sofort mitbekommen, sie vergöttern ihren Papa und er kann alles was Mama auch kann-sogar kochen und das sehr gut.
Noch wohnen wir zusammen und da stellt sich die Frage ja nicht aber ich persönlich habe keinen Grund ihm so etwas nicht zu "gestatten".
Er andersrum auch nicht.

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Zunächst solltest Du anfangen von "unserem" und nicht von "meinem" Kind zu reden.

Das hilft etwas die Augen darüber zu öffnen, um wessen Kind es geht.
Nämlich "Eurem" und nicht "Deinem".

Was gibt denn der Vatzer als Begründung an plötzlich Übernachtungen zu wünschen, die er vorher strikt verweigerte?

Mir erscheint es wenig logisch erst jegliche Übernachtung strikt zu verweigern um dann gleich eine ganze Woche zu wollen?

Das auf Dauer vom KInd ein "ich will nicht" als ablehnende Begründung für Übernachtungen nicht ausreicht ist hoffentlich klar.

Genausowenig wie von 0 Übernachtungen gleich auf eine Woche.

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Also ich würde mit deiner Tochter mal in Ruhe ein Gespräch führen. Ihr dann sagen das es nicht gut gewesen ist das sie zu zweit auf sie eingeredet haben. Wenn sie gerne mit will OK aber wenn sie ein ungutes Gefühl hat dann muß sie nicht mit. Egal was Papa und diese Oma sagen. Und auch wenn das viele Kinder mit ihrem Papa machen, was nicht muß das nicht muß! Vielleicht kannst du ihr auf diesem Wege ein wenig die Angst nehmen.

Ela

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"Sie hat mir erzählt, dass die Oma (seine Mutter) und er zu zweit auf sie eingeredet haben, dass doch jedes Kind mit seinem Papa in Urlaub fährt und sie sich nicht so anstellen soll und es bestimmt toll ist und was sie dort alles machen und was sie an Geschenken dort bekommt...
Ich bin stinksauer und weiß nicht, wie ich das Thema am Samstag (nächster Umgangstag) aufgreife ohne zu explodieren angesichts dieser Beeinflussung einer Dreijährigen!"

Eine Dreijährige kann so argumentieren? Das kann meine mit vier noch nicht.

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Hi,
Ja, sprachlich kann meine Tochter locker mit Vorschulkindern mithalten- liegt vielleicht am großen Bruder. ;-)
Das ist ihr bester Bereich, dafür ist sie feinmotorisch nicht so fit, lehnt malen ab und kleckert noch sehr beim Essen.- Jeder kann etwas anderes, unsere Welt ist bunt!
Danke trotzdem für Deinen Beitrag!
marti

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Hallo,
danke für Eure Antworten!
Am WE habe ich nochmal mit dem Kindsvater geredet und ihm erklärt, dass er frühestens dann mit einem gemeinsamen Urlaub mit seiner Tochter rechnen kann, wenn er den Umgang verändert, so dass sie sich an ihn als Bezugsperson gewöhnen kann- das ist er bisher ebenso wenig wie Freunde, die uns häufiger besuchen. Bezugspersonen, von denen sie sich trösten läßt und ins Bett bringen läßt etc. sind bis jetzt eben "nur" Mama, großer Bruder, Opa und ihre Lieblingserzieherin in der Kita.
Ich vertrete auch nicht die Auffassung, dass jedes Kind unbedingt mit einem Jahr schon Babysitter oder Fremdübernachtungen kennen muß.
Außerdem an den "Dauerstänkerer", das mit dem MEIN Kind oder UNSER Kind habe ich schon häufiger hier gelesen. Zu dieser Kritik, und das gilt hier bestimmt für viele:
Mein Kind sagen auch Mütter, die den Papa des Kindes bei sich wohnen haben, auch Väter sagen das so, z.B. kenne ich es aus der Spielgruppe.
Zudem:
Wenn ein Mann drei Minuten Spaß beim Sex hat, dann das Sorgerecht mit der Begründung ablehnt "zu viel Arbeit- Dein Job" und zudem extra einen Billiglohnjob annimmt mit angeblich gesundheitlichen erfundenen Problemen um nur gerade den Mindestunterhaltsatz zu zahlen, SEIN Kind nur an den WE-Tagen nimmt an denen kein spannendes Fußballspiel im TV kommt.... ist es dann automatisch in meinem Denken als Mutter, die...
...von Anfang an 24-Stunden für ihr Kind da war, nun noch zusätzlich arbeiten geht und alles für ihre Kinder macht so, dass ich "unser Kind" denken kann?
Sicher nicht in Momenten wie diesem, wo ich ein anonymes Forum einem realen Freundegespräch vorziehe, um mich mal richtig "auszujammern" und Meinungen dazu zu hören.

Auf jeden Fall hat der Kindsvater meinen Vorschlag zur Güte angenommen, dass ich die Kleine ein WE für einen Ausflug nach Dänemark fahre. Wir übernachten dann eine Nacht in der Nähe und er kann sie zwei ganze Tage sehen.
Sobald er sie dann bei sich zu Hause mal über Nacht haben möchte(ich finde, Platz ist in der kleinsten Hütte), fangen wir mit einer Nacht an und steigern uns dann langsam- diesen Vorschlag verschob er dann wieder von sich aus ins Grundschulalter.
LG, marti