Bin sowas von traurig, dass ich meinen Kindern keine einheitliche Familie bieten kann

Ich habe mich im dezember von meinem mann getrennt, mitt januar dann ausgezogen. Mein mann wohnt in der alten wohnung, die ca. 5min mit dem auto entfernt ist. Die kinder fast 2 und 4 sind 1-2 mal unter der woche fuer eine nacht beim vater und jedes wochenende fuer eine nacht. Er kuemmert sich gut. Wir haben auch das glueck eine vollzeit nanny zu haben, sie geht jeden tag mit den kindern, also entweder zu mir nach hause oder zu ihm nach hause.

Die ersten monate habe ich mich hervorragend gefuehlt und auch jetzt bin ich mir total sicher, dass es die richtige entscheidung war- auf jer ebenene und fuer jeden! Auch fuer die kinder, taegliches anschnauze, disrespekt und ein kaltes klima zu hause und zwar taeglich von frueh bis spaet tun niemandem gut. Dennich bin ich die letzten drei tage so depressiev, enttaeuscht und einfach nur traurig, dass meine kinder kein normales familienleben haben werden (ok, was ist schon normal?) mein sohn nimmt die trennung sehr sehr schwer. Weint fast taeglich und will nicht zu mit sondern nur zum papa. Dort ist ja auch "sein zimmer, seine spielsachen". Im rahmen meiner moeglichkeiten habe ich versucht es hier auch gut einzurichten, aber wir haben nicht halbsoviel lego, buecher und spiele wie beim papa. Geschweige denn xbox und son mist (sorry, mag ich gar nicht, darf er beim papa aber unendlich spielen). Naja, wir fahren fahrrad u d gehen schwimmen, was er auchsehr mag aber es ist nicht das gleiche. Mein mann hat ihm auch eine suessigkeitenschublade eingerichtet, wo er sich nach lust und laune bedienen darf. Bei mir gibts selbsgebackenen kekse- macht ihm spass die zu backen, aber ist nicht das gleiche wie die tollen bunten dinger aus der werbung.

Ich bin einfach so traurig, dass wir nie mehr die chance haben zu viert am fruehstuek stisch zu sitzen (gab es vorher auch nicht, da mein mann selten morgens mit uns war - aus vielen gruenden, wie zu muede zum aufstehen, bissel verkatert, lieber im bett ipad lesen...)

Ich fiehl mich so schuldig und koennte nur noch heulen!

Habt ihr auch so schuldgefuehle obwohl es eindeutig die richtige entscheidung war?

1

Hallo

diese Schuldgefühle hat wohl jede, die sich mit so kleinen Kindern trennt.Kann gut sein, dass dies noch eine ganze Weile anhält.Du bist gerade mal etwas mehr als 3 Monate getrennt, da hat sich noch nichts eingespielt, vor allem nicht für deine Kinder.
Manche Kinder kommen auch die ersten Jahre nicht so gut mit diesem ständigen Wechsel zurecht.
Vor 13 Jahren habe ich mich mit drei Kindern getrennt.Die beiden Jüngeren waren damals 4 1/2 und 6 Jahre alt.Ich konnte ihnen nicht annähernd das bieten, was sie gewohnt waren.
Es wird besser im Laufe der Zeit, aber das dauert.
Natürlich hängt das auch vom Verhalten der Eltern ab.Mein Ex hat viele Jahre gerichtlich um das Aufenthaltsbestimmungsrecht, das Sorgerecht und generell um die Kinder gekämpft.
Außerdem trauert man auch um eine schlechte Ehe, selbst wenn die Trennung unvermeidlich war.
Ich habe oft abends, wenn die Kinder im Bett waren geheult.Um die Trauerarbeit kommt man nicht herum.Lass dich nicht in einen Wettstreit ( wo haben es die Kinder materiell besser ) hineinziehen.Natürlich sind so kleine Kinder bestechlich, aber nur vorübergehend.
Meine waren jahrelang von Freitag bis Sonntag beim Vater.Bis Dienstag waren sie meist durch den Wind und verwirrt.
Alles Gute für dich.

L.G.

2

Ich kann dich sooo gut verstehen.
Ich habe mich Ende März von meinem Mann getrennt. Er ist leider noch immer nicht ausgezogen, aber trotzdem ist die Trauer und das Gefühl des Versagens da. Ich war 10 Jahre verheiratet und mit meinem Mann 14 Jahre zusammen. Da dauert das Verarbeiten sicher einige Zeit. Die Trauerarbeit hat auch noch nicht wirklich begonnen, denn er ist ja noch nicht ausgezogen. :-(
Aber auch ich habe jetzt schon diese Anfälle von extremer Traurigkeit und komme da dann immer nur schwer raus.
Bei mir kommt noch dazu das meine Kinder noch nicht abschätzen können wie es wir, denn sie sind noch so klein (3,5 und 5,5 Jahre), da kann man es sich nicht vorstellen.
Meine Kleine, das Papakind, trifft es am härtesten. Ich fühle mich dann, wenn sie ihren Anfall von Zorn und Traurigkeit hart, sooo hilflos. :-( Leider kann auch der Papa in solchen Situationen nicht wirklich gut auf sie eingehen.
Wie es wird, wenn sie zwischen 2 Wohnungen hin und her müssen weiß ich noch nicht, aber ih stelle mich schon jetzt auf harte Zeiten ein.
Wichtig ist es, dass du dir sicher bist, das es der richtige Schritt war! Nur dann kannst du auch entsprechend damit umgehen und es den Kindern glaubhaft vermitteln.
Lass dich nicht in einen Materiellen Wettstreit mit deinem Mann ein. Biete Alternativen. Du bist nicht er! Sei du selbst und vertrete diesen Standpunkt auch vor deinen Kindern.
Ich wünsche dir viel Kraft für die Kommende Zeit. #klee
Rita

3

jap, hatte ich auch. Meinem Sohn gegenüber hab ich sie aber inzwischen abgelegt, da es für ihn auch kein Vorteil gehabt hätte, wenn seine Mutter in der Beziehung zugrunde gegangen wäre.

Dem Vater gegebenüber? Dass ich sein Leben zerstört hab, als ich das Kind behalten habe, obwohl er nicht wollte.. Keine Ahnung wird wohl auf ewig mich verfolgen.

Aber ich bin gut darin, die Schuld auf mich zu laden, und somit kein Maß!

4

Hallo du ...
meine Geschichte ist ähnlich ... Nur dass ich an manchen Tagen alles in Frage stelle .. auch, ob es tatsächlich die richtige Entscheidung war, ihn zu verlassen ... an anderen Tagen erscheint alles klar ... ich suche mir jetzt auch tatsächlich therapeutische Hilfe. Ist mir zwar unangenehm, weil ich immer alles mit mir selber ausgemacht habe, aber ich fürchte, ich schaffe es diesmal nicht allein. Die Traurigkeit ist manchmal einfach übermächtig ...