Hallo zusammen,
ich bin total verzweifelt und hoffe ihr könnt mir weiter helfen mit ein paar Denkanstößen und Erfahrungen.
Ich bin mit meinem Mann seit 12 Jahren verheiratet, seit 17 Jahren zusammen, unsere Kinder sind fast 12 und 9.
Ich bin schon seit Jahren in meiner Ehe unglücklich. Mir fehlt eigentlich alles, was eine intakte Ehe - an der schließlich beide arbeiten müssen - ausmacht. Wir unternehmen nichts zu zweit, haben keinen gemeinsamen Freundeskreis, haben 3mal im Jahr Sex. Während ich sehr gerne küsse, braucht mein Mann das nicht. In Gesprächen geht es immer nur um Arbeit oder Kinder. Er öffnet sich mir gegenüber nicht, selbst sein Vater sagt, er ist ein Buch mit 7 Siegeln.
Kurzum-ichnbin Einsam und unglücklich. Sicher war das alles mal etwas besser, aber wenn ich genau überlege, nie die große Liebe. Fragt mich jetzt bitte nicht, warum ich ihn geheiratet habe. Ich dachte, es kommt nichts besseres nach. Und ich habe mir eingeredet es gibt wichtigeres als ständig knutschen.
Wie gesagt, bin ich seit Jahren unglücklich und das weiß er auch. Habe ich Gespräche gesucht, hieß von ihm immer nur „na dann müssen wir was ändern“. Es änderte sich natürlich nichts.
Ich sehe auch keinen Sinn in einer Paartherapie denn da würde man ja versuchen wieder dahin zu kommen, wo es noch in Ordnung war. Aber mit diesem Mann war es nie sooo innig, Verbundenheit, oder hab ich es vergessen? Er hat mich nie an seinen Gefühlen teilhaben lassen (klar Männern fällt das schwerer, aber trotzdem).
Ich habe vorige Woche einen Mann im Internet kennengelernt, wir haben gechattet und viel telefoniert. Wir konnten über absolut alles reden, er war so offen, er hat total mein Herz berührt. Seit Jahren habe ich mal wieder was anderes gespürt, als diese Leere.
Ich weiß seit Jahren, dass ich mit meinem Mann nicht alt werden möchte. Dass ich das Gefühl habe, was verpaßt zu haben.
Eigentlich würde ich mich gerne trennen. Und da wir ein Haus haben und eine Firma (läuft alles auf ihn) wird eine Trennung um so teurer, je länger wir warten.
Mir scheint aber dieser Schritt so riesig. Aus dem Haus auszuziehen und in eine Wohnung zu ziehen mit den Kids. Ich weiß nicht, ob und wann und wie ich das schaffe.
Wie sind eure Erfahrungen? Was ratet ihr mir? Mit meinem Mann habe ich geredet, er sagt mal wieder er ändert sich. Aber wenn er nun mal nicht gerne küßt und nicht mit mir spricht, warum sollte er sich nach 17 Jahren ändern?
Beim Anwalt war ich heute auch und bin da erst mal etwas aufgeklärt.
Ich fühle mich wie in einer Sackgasse. Hab in einer Woche jetzt schon 3kg abgenommen weil der Appetit fehlt.
Liebe Grüße
Ks
Trennung, ja oder nein, was mache ich nur bzw wie?
Wie ist denn das Verhältnis Vater - Kinder? Dann zieh doch erstmal allein aus und die Kinder bleiben beim Vater in der gewohnten Umgebung. Eine passende Wohnung zu finden ist im Moment sicher nicht einfach, aber auch nicht unmöglich.
Ändern wird sich sicher nichts mehr, insbesondere, da es nach deinen Worten sowieso nie das war, was du wirklich wolltest. Du weißt doch schon ziemlich lange, dass du weg willst, du traust dich nur nicht. Überlege dir eine Strategie, sprich mit deinem Mann und dann mache Nägel mit Köpfen - jammern hilft dir nicht wirklich weiter.
Der Tect klingt, wie ein Resümee und eine Aufgorderung an dich selbst. Du wirst nicht umsonst deinen Beitrag hier gepostet haben. Dass dein Mann sich plötzlich 180 C ändert, ist extrem unwahrscheinlich. Niemand hat es verdient jahrelang unglücklich zu sein. Du warst beim Anwalt. Gut, du bist auf dem richtigen Weg. Für deine Kinder wird es zwar schwer, aber das ist dann halt so. Dein Mann hat schließlich seinen Teil dazu beitragen. Such dir eine örtliche Selbsthilfegruppe oder einen Mütterverein, damit du Freunde hast die sich auskennen und dich bei diesem Schritt unterstützen können. Alles Gute. 🍀
Hallo,
ich bin 12/2016 gesprungen nach Jahren des Unglücklichseins.
Mir hat damals ein neuer Partner dabei geholfen endlich zu gehen.
Heute weiß ich leider nicht, ob es richtig war!
Denn inzwischen funktioniert es mit meinem neuen Partner leider auch nicht mehr richtig und ich werde eventuell bald allein mit den Kindern sein. Er ist letzten Sommer zu uns gezogen und konnte sich leider nicht richtig ins Familienleben einfinden. Er will im Prinzip so leben wie ein Singlemann. Also nicht in Hinsicht auf Frauen, aber er will heimkommen und Playstation spielen oder am WE den ganzen Tag schlafen oder fernsehen. Dann stören ihn die Kinder oft und er schickt sie ständig aufs Zimmer...
Dazu kommt, dass mein Exmann ständig Stress macht wegen Umgangsrecht und anderer Dinge rund um die Kinder.
Also wirklich los bin ich den leider nicht...
Mich beschleicht manchmal der Gedanke, ob ich nicht hätte bei meinem Exmann bleiben sollen bis die Kinder groß sind.
Dann hätten die 2 wenigstens eine halbwegs glückliche Kindheit gehabt....
Und auch finanziell würden wir besser dastehen (Eigenheim, Kredit ist fast abgezahlt)...
Ich wünsche dir viel Glück!
Und alles Gute für die Entscheidungsfindung!
Hallo,
vor genau zwei Jahren habe ich mich in einer ganz ähnlichen Situation wie du befunden... 17 Jahre verheiratet, zwei Kinder (13 und 16 Jahre), Haus und Hund.
Aufgrund der Kinder habe ich immer nur in Teilzeit gearbeitet, während mein Mann Karriere machte. Glücklich war ich mit ihm schon lange nicht mehr. Die Kinder schienen unsere einzige Verbindung... der Gedanke daran, dass diese irgendwann einmal aus dem Haus gehen werden und ich dann mit ihrem Vater allein sein werde, hat mich nicht besonders glücklich gemacht. Mein Ex-Mann ist sehr kritisch, wenig begeisterungsfähig, äußerst introvertiert, alle Freundschaften zu anderen Paaren bestanden durch mich. Sex und Zärtlichkeiten waren seit Jahren für mich nicht möglich - ich konnte ihn schon lange nicht mehr besonders gut riechen.
Mit meinem Jobwechsel vor drei Jahren änderte sich vieles für mich - ich konnte Stunden aufstocken, lernte neue Menschen kennen, spürte plötzlich wieder Leben in mir. Die Kapitulation, die mich Jahre zuvor eingenommen hatte, wich von mir, mir wurde klar, dass das nicht alles gewesen sein kann für mein Leben - und so sprang ich...
Ich muss zugeben, dass sich mein Leben stark gewandelt hat: meine Tochter kam damals mit mir, mein Sohn (damals 16) entschied sich, in der vertrauten Umgebung bei seinem Vater zu bleiben. Eine Entscheidung, mit der ich zwar gerechnet hatte, die mich aber dennoch sehr hart traf. Meine Tochter und ich hatten Glück - wir haben eine große, schöne Wohnung mit Garten, den Hund haben mein Ex und ich im Wechsel, mein Sohn kommt inzwischen regelmäßig zu mir - auch das war anfangs leider anders...
Inzwischen arbeite ich Vollzeit, mein Ex und ich haben alles ohne Streiterei geregelt und aufgeteilt. Sowohl er als auch ich haben neue Partner.
Und dennoch ist es ein anderes Leben... außer meiner Mutter habe ich keine Familie mehr. Die Feiertage sind hart für mich, wenn die Kinder bei ihrem Vater sind. Mir fehlt mein Haus... sehr sogar... und obwohl ich komplett auf eigenen Beinen stehe, fehlt mir manchmal die Sicherheit einer Ehe...
Mein Partner ist zehn Jahre jünger als ich, hat sich nie so fest gebunden wie ich, weder in einer Partnerschaft, noch finanziell in Richtung Immobilie. Zusammenziehen ist derzeit (leider) kein Thema bei uns. Mein größter Wunsch ist es, eines Tages wieder verheiratet zu sein....
Was ich damit sagen will: nur, weil du dich befreist, wird deine Welt nicht rosarot werden... in manchen Bereichen wird es dir besser gehen, in anderen wirst du Zugeständnisse machen müssen. Aber das ist wohl immer so im Leben. Gib dir Zeit, eine Entscheidung zu treffen, lass sie reifen, überstürze nichts... und dann, wenn du dir sicher bist, spring - und schwimm!
Ich wünsche dir viel Kraft!
Alles Liebe,
Silke