Gerichtsverhandlung bzgl. Umgangsrecht-ich hab Angst!

Hallo ihr Lieben,
seid fast einem Jahr bin ich alleinerziehend von zwei wunderbaren Mädchen (5 und bald 9). Der Papa und mein Noch-Ehemann ist Knall auf Fall ausgezogen. Mit den Kindern hat er nie darüber gesprochen im Nachhinein. Das hab alles ich gemacht. Die Kinder entwickeln sich toll, schulisch läuft alles super und vom Kiga gibts keine Klagen. Finanziell gehts und gut, ich arbeite Vollzeit als Lehrerin! Der KV hat die Mädels im letzten Jahr maximal zusammengerechnet 24 Stunden gesehen. Anfangs sind die Kinder noch für 1-2 Stunden mit, aber plötzlich wollten sie nicht mehr. Er hatte wechselnde Partnerschaften, wovon eine Tochter der Frau in die Parallelklasse unserer Tochter ging und sie massiv mobbte. Leider nahm er das fremde Kind in Schutz, anstelle seiner Tochter.... logischerweise führte dies zur Ablehnung seiner eigenen Tochter. Sie wollte nicht mehr in die Schule... es folgten Gespräche, Annäherungsversuche bei denen ich dabei war. Sich da zeigte er keinerlei Feingefühl den Mädchen gegenüber. Meine Kinder weinten, sie wollen nicht zu ihm. Ich versuchte aber immer wieder zu vermitteln, erfolglos. Immer und immer wieder trichterte er den Kindern ein, dass ich böse sei und den Kontakt verweigere. Was hab faktisch falsch ist. Ich erklärte ihm, dass es kontraproduktiv sei, bei den Kindern schlecht über mich zu reden. Schließlich bin ich ihre Bezugsperson, ihr sicherer Hafen. Wir waren beim Jugendamt. Die sagten allerdings, sie seien dafür nicht zuständig, wir sollen zur Erziehungsberatung. Gut, jeder hat getrennt voneinander einen Termin bekommen. Mittlerweile leiden die Kinder körperlich, d.h. sie übergeben sich nach Telefonaten mit ihm und fragen mich, warum ich sie immer wieder zwingen würde, sie wollen doch nicht. Das zerreißt mir das Herz. Ich schlug vor, einen Psychologen aufzusuchen, der in Einzelgesprächen mit den Kindern herausfindet, warum sie so reagieren. Lehnt er ab.
Und nun! Am Ostersamstag flattert mir der Brief ins Haus für eine Verhandlung. Mit den Kindern. Er will jedes zweite Wochenende die Kinder, hälftig die Ferien und an den hohen Feiertagen auch!
Ich hab Angst!!!!
Ich verweigere keinen Umgang, aber das ist doch alles andere als mach dem Kinderswohl gehandelt...
War schon mal jemand in einer ähnlichen Situation?

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Ach ja, vergessen...
Eine tolle Anwältin hab ich. Sie hat gleich eine Stellungnahme ans Gericht geschickt und die Kinder bekommen einen Verfahrensbeistand Uhr werden befragt! Dennoch hab ich wahnsinnige Angst!

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Wovor hast du Angst?

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Dass meine Kinder zu ihm müssen, gegen ihren Willen!

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Auf keinen Fall solltest du die Kinder zwingen, zu ihrem Vater zu gehen, wenn sie das (begründet!) nicht wollen. Wenn du das tust, werden sie dir sehr übel nehmen, dass du sie "wegschickst", obwohl sie dort nicht hinwollen. Dann leidet auch noch dein Verhältnis zu ihnen, denn sie fühlen sich nicht mehr ernstgenommen von dir.

Deine Angst vor dieser Gerichtsverhandlung kann ich absolut nachvollziehen. Letztlich weiß man ja nie, was dann wirklich dabei rauskommt. ABER: Wenn die Kinder befragt werden, werden sie auch ihre Abneigung äußern. Vielleicht ist es also sogar gut, dass damit alles mal ans Licht kommt und euch alle aus dieser unerträglichen Situation befreit, indem (wahrscheinlich und hoffentlich) am Ende ein klares Urteil steht.
Möglich wäre auch, dass er den Worten eines Richters mehr Bedeutung schenkt als deinen und sein Verhalten ändert - dann spricht ja nichts dagegen, dass er die Kinder regelmäßig sieht, denn schließlich ist er der Vater und hat somit die gleichen "Ansprüche" auf die Kinder wie du.

Was du jetzt machen kannst: Ruhe bewahren - du brauchst deine Kräfte noch. Außerdem mit deiner Anwältin die Strategie und die möglichen Ergebnisse besprechen. Und vor allem ALLES notieren, was vorfällt. Jede Äußerung deiner Kinder zu diesem Thema, ihr Verhalten nach Telefonaten (sie übergeben sich?? Das ist schon sehr, sehr bedenklich), aber auch das, was du tust / getan hast, um das Verhältnis zwischen dir und ihm und den Kindern und ihm zu fördern und entspannen.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Vielen lieben Dank für deine lieben und aufmunternden Worte.

Wahrscheinlich hast du Recht und die Verhandlung ist notwendig. Das ganze hin und her ist für uns drei hier sehr belastend, letztendlich wohl am meisten für mich, da ich ja immer noch versuche gute Miene zum bösen Spiel zu machen.

Richtig, die Angst, dass unser Verhältnis mit dem zwingen leidet-davor hab ich große Angst. Ich gehe ja nur auf die Bedürfnisse meiner Töchter ein und möchte ihm ja nicht bewusst Schäden und ihnen den Kontakt verbieten.
Meine Anwältin plädiert für einen betreuten Umgang, da das Papa-Kind-Verhältnis so zerrüttet ist und ein Treffen so mit Angst geprägt ist. In ihren Augen wäre momentan kindeswohlgefährdend.
Ich bin mir auch sicher, dass die Kinder auch im Einzelgespräch ihre Ängste aussagen. Und auch aussagen werden, wie ihr Papa reagiert.

Zum Glück hab ich viele seiner Beschuldigungen schriftlich im WhatsApp Verlauf, das wird seitens meiner Anwältin vor Gericht offengelegt. Ich hab nichts zu verbergen und möchte einfach nur, dass meine Kinder wieder unbeschwert leben dürfen.
Es geht nämlich mittlerweile soweit, dass sie schon nicht mehr mit zum Supermarkt möchten, aus Angst ihm dort zu begegnen (ist einmal passiert...)

Viele liebe Grüße

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hi,

es wird mit Sicherheit Umgang geben, wenn du Glück hast zunächst begleitet zur Anbahnung (nicht du begleitest sondern Sozialpädagogen), der Umgang wird aber binnen eines überschaubaren Zeitraums ausgeweitet. Parallel werden oft Eltergespräche angeordnet.
Der von ihm geforderte Umgang wird es sicherlich werden, das ist mittlerweile Standard.

Er hat deiner Beschreibung nach zu urteilen nichts getan, was das Kindeswohl gefährden würde.

Deine whatsapp werden niemanden interessieren, das hat nichts mit dem Umgang an sich zu tun ob er dich beschuldigt oder doof findet oder sonstwas,

Wenn du Pech hast wird es dir angelastet, dass du nicht genug auf deine Kinder einwirkst, den Umgang positiv zu sehen.
Kinder in dem Alter deiner Kinder haben relativ wenig zu melden, wenn es um Umgang/nicht Umgang geht.

Richte dich also darauf ein, dass es zeitnah zum Umgang kommen wird, der zügig auf ungefähr den vom Vater geforderten Umfang ausgebaut werden wird.

Wattwanderin

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Vor der Gerichtsverhandlung würde ich mir klar überlegen, wo die Grenzen liegen. Schnell ist eine Einigung erzielt und die gilt dann auch. Ein gerichtlich geregelter Umgang ist eine verlässliche Basis für beide.

Ich würde klar äußern, dass du Umgang möchtest. Diesen dann begleitet. Dies alles mit dem Hinblick aufs Kindeswohl.
Deine kids sind leider recht jung.

meine sind jeweils 5 Jahre älter. mein kleinere will keinen umgang mit dem vater und das würde gerichtl. so geregelt. Der Große möchte und hat Umgang.

Ich hätte mir gewünscht, dass der vater umgang der kinder willen hat. leider trennt er es nicht. es geht schon so schon jahre.

es gibt angebote für trennungskinder. hier können sie offen reden. es ist vielleicht sinnvoll. als involvierte mutter wirkt man anders auf die kids.

Der anwalt der kinder wird die kids zu ihren wünschen befragen. Auch dich und den vater. im fokus seines Auftrags stehen auf jeden fall die kids.

unser richter hat sehr darauf geachtet, was der verfahrensbeistand der kids vortrug.

ich wünsche dir viel kraft. melde dich mal, wie es lief.

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Richtig, genau darum geht es mir ja auch. Umgang der Kinder Willen und nicht dem der Mutter oder des Vaters. Er versucht quasi durch Worte auf sie einzuprügeln und ihnen einzureden wie böse ich als Mutter bin, dass ich den Umgang verhindere. Das tue ich ja gar nicht. Mir liegt einfach das Wohl meiner Mädchen am Herzen!

Ich hoffe nur, dass die Richterin es auch so sieht, dass der Wille der Kinder im Vordergrund steht. Ein durchsetzen der väterlichen Rechte gegen ihren Willen führt doch nur dazu, dass sie irgendwann völlig resignieren.

Ich werde berichten wie es lief....
Lg

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Aus dem was du über das Verhalten des Vaters geschrieben hast, sehe ich keinen Grund für eine derartige Ablehnung durch die Kinder. Ich denke auch nicht, dass ihm das Gericht den Umgang verwehren wird.

Kann es sein, dass deine Kinder in einem Loyalitätskonflikt stecken und dir zu liebe den Vater ablehnen. Selbst wenn du vor ihnen nicht schlecht über ihren Vater sprichst, merken sie sicher deine Ablehnung. So könnte man auch die heftige Reaktionen deiner Tochter verstehen.

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Natürlich sind da im letzten Jahr noch mehr Dinge vorgefallen. Das hier zu dokumentieren, würde den Rahmen sprengen .
Und ja, anfangs war es sicherlich ein Loyalitätskonflikt, aber mittlerweile ist es das sicherlich nicht mehr.
Der Vater zeigt ja gar kein Interesse, nur gerade wenn es ihm passt. Er äußert ganz klar, dass er einen Gegenwert für seinen zu zahlenden Kindesunterhalt will. Ihm geht es darum, mich zu schaden. Ostern versprach er den Kindern vorbeizukommen, ihnen was für Ostern zu geben. Bis heute ist dies nicht passiert. Auch kein Anruf oder Nachricht!