Ohne Kinder auf Reha

Ich würde mal gerne eure Einschätzung hören:

Eltern sind geschieden, die beiden Kinder (10 u 16) sind bei der Mama geblieben, der Papa zahlt und hat sie klassisch jedes 2. Wochenende.
Das Verhältnis zwischen den Eltern ist auch nach mehreren Jahren Trennung immer noch mehr als schwierig.

Nun soll die Mama nach zwei Jahren Krankenschreibung in eine Reha für 6 Wochen. Das große Kind ist bereits in Ausbildung, das Kleine ist durch Erkrankungen auch eher schwierig im Umgang. Die Eltern der Mama sind vor Ort, wollen bzw. können kaum einspringen und nun wird erwartet, dass der Papa einspringt.

Zu recht? Und welche Optionen gibt es, wenn der Papa sich weigert?

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Hallo

Der Papa muss nicht einspringen. Man könnte ihn nett fragen, ob er es macht.
ANsonsten wende dich ans Ja. Die helfen weiter.

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So etwas muss mit der Krankenkasse oder Rentenversicherung geklärt werden je nachdem wo die Reha beantragt wurde. Es gibt die Möglichkeit das Kind als Begleitkind mitzunehmen - bieten nicht alle Kliniken an- oder zb eine Hilfe wie Haushaltshilfe.

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Kinder werden von der DRV nur maximal bis 12 Jahre als Begleitkind genehmigt, bei Haushaltshilfe genauso.

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Es ist nicht Aufgabe des Vaters, sich um Erziehung und Betreuung zu kümmern - der DARF das, wenn alle Beteiligten (insbesondere der Vater) zustimmen, muss das aber keineswegs. Nur mal eine (begleitende) Frage...warum soll der Vater weiter Unterhalt zahlen (und das muss er, weil 6 Wochen keinesfalls „mehrere Monate“ sind - dann dürfte er kürzen), wenn er sich voll um das Kind kümmern muss? So hat er ja doppelte Kosten + den Betreuungsaufwand.
Sicher macht ein Vater das gern für sein Kind, aber nicht, wenn das Verhältnis zwischen den Eltern eher schwierig ist.

Es ist Aufgabe der Mutter, die Betreuung sicherzustellen. Möglich wären:
- Haushaltshilfe über KK
- Kind kommt als Begleitung mit
- wenn das Kind einen PG hat, dann Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege (ggf. in eine Einrichtung) und Entlastungsbetrag

Hat die Mutter denn nie für einen „Plan B“ gesorgt? Eigentlich sollte sie eine lange Liste mit Kindermädchen haben, die mit ihrem Sohn umgehen können.

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Reha läuft meist über die DRV. Haushaltshilfe wird nur bis maximal zum 12.Geburtstag genehmigt, Begleitkind ebenso. Kindermädchen werden sich wohl nicht 6 Wochen um 2 Kinder kümmern.

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Nein.
Die Haushaltshilfe wird bei behinderten Kindern ohne Altersbeschränkung genehmigt. Das Gleiche gilt für das Begleitkind. Ebenso wird übrigens eine Begleitperson grundsätzlich bei behinderten Menschen genehmigt, wenn diese durch die Behinderung auf eine feste Bezugsperson angewiesen sind.
Meine „Kindermädchen“ sind längst Teil der Familie. Sie kümmern sich täglich um die Kinder als Teilhabeassistenten im Rahmen ihres Berufs in der Schule. Wenn Not am Mann ist, helfen sie selbstverständlich aus. Ich muss nur den Träger anrufen, schon ist das Problem gelöst.
Ein 16-jährige Kind in Ausbildung braucht wohl eher niemanden, der sich um ihn kümmert. Ich glaube der TE ging es primär um das erkrankte jüngere Kind.

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Was hat das jüngere Kind?

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Optionen:
- Kind geht mit auf Reha
- Kind geht zu Freunden während der Zeit
- Kind kommt in Pflegefamilie
- Mutter geht nicht in Reha

Wäre ich der Vater, hätte ich ein Interesse, dass meine Kinder in der Zeit gut versorgt sind und würde nicht die Frage nach MÜSSEN stellen.

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Danke für eure Einschätzung- als ich gestern nämlich kundgetan habe, dass der Papa mMn gar nix muss und der Mama ja sowieso nichts recht machen kann, wurde ich recht komisch angeschaut.
Es freut mich, das ich nicht alleine mit der Einschätzung bin, danke euch.

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ach, so hoppelt das häschen ... du bist die neue und möchest das kind nicht 6 wochen im haushalt haben ...

... schade ... schön wäre es doch, den vater zu bestärken, mal intensiv zeit mit dem kind verbringen zu können ... über das finanzielle (sofern so kleinlich sein will) kann man sich dann ja noch mal gesondert unterhalten.

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Ahso und du bist so eine, die ohne auch nur irgendeine Hintergrundgeschichte zu kennen, urteilt...

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- Reha mit Kind. das macht nicht jede Klinik, manche jedoch schon.
Läuft über den Betreuungsantrag. Statt, dass das Kind zu Hause tagsüber betreut wird, würde es dann vor Ort von einer Tagesmutter betreut werden.

- Familienhilfe und erwachsene Person zu Hause.
Familienhilfe kann nicht die ganze Zeit betreuen, betreunde Person jedoch unterstützen.
Dazu müsste sich aber zunächst jemand bereit erklären.

- Pflegefamilie. Wäre der Versicherung natürlich am liebsten. Jugendamt wird sich wehren. Kostet ja alles Geld.
Im Zweifel beim Jugendamt nachfragen. Wenn diese eine Pflegefamilie/Pflegestelle bezahlen müssten, könnten sie recht redselig werden und Tipps geben, was ANDERE tun könnten, was es bei Versicherungen für Möglichkeiten gibt, damit diese bezahlen müssten. Ob das dann für euch passt, ist eine andere Sache.

Aber: wer nicht bezahlen will, findet gerne (auch gute) Tipps, wer stattdessen etwas tun könnte.

- gemeinnütziger Verein. Soziale Beratungsstellen.
Diese können zwar nicht direkt helfen, haben aber manchmal Tipps, was es bei euch in der Gemeide gibt.
Z.B. Tagesmutter oder Tagesprogramm, so dass nur noch nachts jemand die Betreuung übernehmen müsste.

- Schulfreunde fragen. Evtl. 3 Freunde, je zwei Wochen.

- wenn das Kind selbst gesundheitliche Probleme hat, versuchen eine Reha zu organisieren, die etwas früher beginnt (zum Hinbringen), sonst aber zeitgleich läuft.


Beim Großen könnte man es evtl. so organisieren, dass er feste Ansprechpersonen hat und jemanden, der hin und wieder nach dem Rechten sieht. Je nachdem wie reif er ist.

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Also wenn die Mama 2 Jahre lang AU war und jetzt endlich 6 Wochen lang eine psychosomatische Reha (nur die sind gleich von Anfang an so lang) genehmigt bekommen hat, dann ist sie schwer krank und braucht ganz dringend diese Reha.
Und dann gibt es keine Diskussion, OB sie fährt, sondern WIE die Kinder in der Zeit versorgt sind. Und wenn niemand aus dem Umfeld bereit ist, sich (mit Unterstützung durch eine Haushaltshilfe) zu kümmern, dann müssen die Kinder halt so lange vom Jugendamt in Obhut genommen werden.
Aber ich gehe davon aus, dass sich ein Vater, dem das Wohl der Kinder nicht völlig egal ist, SELBSTVERSTÄNDLICH in dieser Zeit um die Kinder kümmern wird! Nicht, weil er muss, sondern um der Kinder willen.

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Ich bin ziemlich baff. Ich sehe es auch so wie du. Bloß weil man sich mit einem -gemessen an der Verantwortung Eltern zu sein- 'lächerlichen' geldwerten Betrag monatlich freikauft, entbindet es einen doch nicht von jeder Verantwortung. Aber wenn die Rechtslage das nun so sieht...schade.

Ich sehe es auch als selbstverständlich an, dass der andere Elternteil einspringt, wenn es um so etwas wichtiges geht. Noch nichteinmal nur um der Kinder willen. Man sollte emotional noch in der Lage sein, dem Partner Gesundheit zu wünschen und zu gönnen.

Echt traurig.

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Ich finde auch, dass es eigentlich keine Frage sein sollte. Das der Vater einspringt wäre für mich ganz klar.

Was ich aber absolut unpassend finde ist das du Unterhalt einen „lächerlich Geldwerten Betrag“ nennst. Ich frage mich wie du diesen lächerlichen Betrag empfinden würdest, müsstest du ihn selbst zahlen.

Für mich wäre nämlich auch umgekehrt klar, dass die Mutter in der Zeit keinen Unterhalt erhält, weil: Kind ist beim Vater und Rein rechtlich würde da sogar ihm Unterhalt zustehen (und auch hier: würde ich NIEMALS so handhaben, dass von der Mutter Unterhalt verlangt wird weil sie auf Reha geht. Rein rechtlich gesehen meine ich)

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Hallo, da ein Kind U12 ist, wird eine HHH genehmigt werden für ein paar Stunden am Tag, bei uns waren es bis 6,25€/Stunde.
Der Vater übernimmt ganz normal an seinem Wochenende.
Wenn das alles nicht klappt, kommt das 10jährige Kind in einer Pflegefamilie unter. Muss man als Eltern gucken, ob man das so will......
VG