Hallo an alle da draußen und ein schönes Wochenende!
Ich habe mal eine Frage an alle Alleinerziehenden Frauen.
Ich habe eine Mutter die nun Mitte der 50er ist. Ich bin bereits seit 8 Jahren aus dem Haus und sehr früh (mit 17) ausgezogen.
Sie hat mich im Alter von 0-6 alleine großgezogen. Danach heiratete sie. Sie trennten sich wo ich 15 war. Es entstand noch meine Schwester die mittlerweile auch 18 ist.
Sie erzieht meine Schwester quasi nun seit mehreren Jahren allein.
Seit bei mir und meinen Mann Schwangerschaft ein Thema ist höre ich nun ständig und mehr als vorher „ja Alleinerziehende haben es so schwer, ich war ja auch immer alleine, ich muss alles alleine hinkriegen, ich hab eine alleinerziehende Freundin die mich versteht“. Also ich kann dieses Wort langsam nicht mehr hören 😬
Bitte nicht böse verstehen. Ich habe großen Respekt davor. Aber ist es normal dies so oft und ständig wieder hervorzuhebenq und das sie sich immer als das arme Opfer dadurch darstellt? Mir geht das mittlerweile einfach echt auf die Nerven und um nicht ungerecht ihr gegenüber zu werden, wollte ich einfach mal in die Runde fragen. Ist es tatsächlich so enorm hart 1-2 Kids alleine großzuziehen? Natürlich ist es mit Partner und 2 Gehältern alles leichter, das weiß ich. Aber in ihrem Fall hört es sich so an als wäre es die Hölle auf die Erden.
Ich wünsche allen ein besonnenes und angenehmes Wochenende
Alleinerziehend, wirklich so schrecklich?
Hallo,
ich glaube das kommt auf den Mensch und sein Organisationstalent an.
Es gibt ja Menschen die mit ihrem eigenen Leben überfordert sind. Und dann gibt es wieder Menschen die eine ganze Kinderschar mit links erziehen.
Ich glaube wir Menschen sind mittlerweile einfach zu verweichlicht und jammern viel zu schnell.
Ich glaube deine Mutter ist ein wenig Eifersüchtig auf dein Familienleben.
Gruss
KSC.2015
Schicksal ist das, was man daraus macht.
Also ich war nur 3 Jahre allein erziehend, aber ich hab diese Zeit als durchwegs positiv in Erinnerung.
Gut, wir hatten keine Geldsorgen, da waren wir echt gut dran.
Wenn Alleinerziehende am Existenzminimum leben, ist das sicher sehr hart.
LG Claudi
Ich glaube, es ist auch hart wenn man mit Partner am Existenzminimum lebt.
Und ganz ehrlich, bei vielen Threads hier denke ich, die Frauen wären allein besser dran als mit dem Typen.
Hallo, ich weiß nur, dass ich manchmal am Limit bin, wenn mein Mann Wochen auf Geschäftsreise ist oder so, das finanzielle mal ausgeblendet. Aber vielleicht kommt ihr das jetzt alles hoch und sie hatte halt eine schwere und traumatische Zeit, da sie mehrmals sitzen gelassen wurde und so und sie verarbeitet es damit... Ich kann gut verstehen, dass es dich nervt und sowas möchte man bestimmt nicht hören, aber scheinbar ist deine Mama einfach emotional sehr belastet und nun kannst du sie vielleicht verstehen und sie schüttet es aus... Durch immer wieder reden verarbeiten Frauen Probleme und finden Lösungen... Ist besonders für Männer nervig, aber in dem Fall halt auch für dich. Versuche ihr einfach zuzuhören oder tu so und es wird ihr gut tun und irgendwann wird es sicher aufhören... lg
100% so.
Das kenne ich von meiner Mama. Sie macht es immer noch. Sie sagt immer, dass sie ihr Familienleben sehr schwer angefangen hat (finanziel) und dass sie uns ein viel besseres Leben wünscht.
Sie hat es wirklich schwer im Leben gehabt. Nimm es deiner Mama nicht übel.
Meine Mama wurde oft von Freundschaften enttäußert, deshalb erzählte sie uns (ihren Kindern ) ihre Sorgen. Ich nehme es ihr gar nicht übel und mir hat es überhaupt nicht geschadet. Ich bin froh, von ihrem Leben viel zu wissen/erfahren zu haben.
Ich glaube, so allgemeingültig kann man das nicht sagen. Ich war zeitweise alleinerziehend mit einem Kind. Für mich war es eigentlich ganz ok. Ich war aus der einengenden Beziehung raus und konnte wieder ich selbst sein.
Aber ich hatte auch viele Vorteile. Einen relativ gut bezahlten Job. Eltern, die mir mit dem Kind geholfen haben, direkt um die Ecke. Und einen zweiten Elternteil, der sich kümmert und somit hatte ich regelmäßig freie Zeiten.
Trotzdem musste ich sehr gut organisiert sein, damit mein Tag mit Kind funktioniert.
Insgesamt würde ich sagen, ich kam alleinerziehend gut klar und hab es nicht "wie die Hölle" empfunden. Anstrengend war es trotzdem oft, weil im normalen Alltag erstmal alles an einem selbst hängt.
Es kommt natürlich auch für jeden Alleinerziehenden auf die Summe der äußeren und "inneren" Faktoren an. Das heißt, warum hat man sich getrennt bzw. ist allein, besteht Kontakt zum anderen Elternteil, gibt es Familie / Freunde die aushelfen, wie ist die finanzielle Situation, wie viele Kinder sind es... Es gibt nicht DEN / DIE Alleinerziehende! Hinzu kommen Faktoren wie individuelle Belastbarkeit, Psyche, Gesundheit sowohl bei Elternteil als auch Kind.
Ein Urteil über deine Mutter möchte ich mir nicht erlauben. Sie hat es offenbar als eine sehr schwierige Situation empfunden. Was nützt es dir, dies anzuzweifeln???
Vieles kann man sich nicht vorstellen, wenn man nicht in der Situation war: Was ich z.B. immer liebe (nicht!!!) sind die Mütter, die sich als quasi Alleinerziehende bezeichnen, weil der Mann spät heim kommt. Dabei ist das nicht im geringsten vergleichbar mit der Situation, wenn nie jemand heim kommt. Man muss alle Entscheidungen allein treffen, egal wie schwerwiegend. Selbst mal pausieren, ist nur mit viel Planung möglich, den Haushalt muss man allein wuppen, hinzu kommen Sorgen was Arbeit und Finanzen oder die anderen oben genannten Punkte betrifft. Ganz zu schweigen von der Familienzeit am Wochenende, die man sich bei Kinderwunsch vielleicht erträumt hat.
Nein, deshalb muss man nich zwangsläufig unglücklich sein, aber anstrengend ist es allemal. Für den einen eher psychisch, für den anderen physisch belastend oder beides oder eben nicht.
Vielleicht braucht deine Mutter einfach jemanden zum Reden? Euer Kinderwunsch reißt vllt. Wunden an ihrer Seele auf, weil sie es sich damals anders gewünscht hat...
Selbst bin ich nicht in der Situation einer Alleinerziehenden, aber ich habe im Bekanntenkreis mehrere i dieser Konstellation. Was mir auffällt ist, dass diese Personen doch sehr abhängig von Unterstützung in der Familie sind. Damit kann man durchaus ein Problem haben, denn Abhängigkeit schafft Verpflichtungen. Allerdings auch die instabile Partnerschaft. Was besser verkraftet wird, ist sehr individuell. Als Alleinerziehende muss man aber beide Elternteile repräsentieren, was mitunter sehr anstrengend ist. Was passiert bei Krankheit des Kindes, Elternsprechtagen, Terminen wie Logopädie, Ergo, Problemen in der Schule etc. Schlaflose Nächte, dauernde Präsenz, alle Entscheidungen selbst treffen müssen. Meine Freunde sind sehr gut organisiert und haben Unterstützung, aber wenn es ihnen selbst schlecht geht, müssen sie da alleine Lösungen finden, sich mehr zusammen reißen um den Tag zu überstehen. Warum ist der Partner nicht mehr im selben Haushalt? Eventuell nach langer Krankheit verstorben. Was da alles zu bewältigen ist, ist unvorstellbar viel. Witwenrente beantragen, Finanzen in den Griff bekommen, dem Kind den fehlenden Elternteil ersetzen, Traumen bewältigen und trotzdem den Alltag am Laufen halten. Ein Kraftakt! Ich war selbst vor 2 Jahren in der Situation mir Gedanken darüber machen zu müssen, weil.mein Mann akut erkrankt war. Die Hilfen durch unser Gesundheitssystem sind da sehr dünn gesät. Haushaltshilfe? Fehlanzeige! Mir blieb nichts anderes übrig als mich krank schreiben zu lassen. Eine Freundin verlor ihren Mann und hatte einen einjährigen Sohn zu Hause. Schnelle finanzielle Unterstützung? Ebenfalls Fehlanzeige. Das sind die Probleme und die Kosten so viel Energie dass man ewig braucht um zu regenerieren.
Ich war von Beginn an alleinerziehend ... habe es immer aus mannigfaltigen Gründen als Privileg empfunden ... und wollte und würde es gar nicht anders haben wollen.