Hallo erstmal,
bin neu in diesem Forum. Ich habe mich angemeldet, weil ich zur Zeit in einer schwierigen Situation bin und mich über ein Paar Tipps freuen würde.
Ich bin Vater eines Jungen der demnächst 1 Jahr alt wird. Er ist ein wirklich toller Junge. Lacht und spielt den ganzen Tag. Er bekommt nicht viel mit, was so um ihm herum passiert. Seine Mutter und ich haben uns vor einigen Tagen entgültig getrennt. Die Gründe liegen wie eigentlich immer an beiden Personen. Zu ihr, sie ist sehr schnell zu reizen und kommt dann auch nicht mehr runter. Ist es einmal passiert, muss man sich den ganzen Rest des Tages verbale und körperliche Gewalt über sich ergehen lassen. Auch vor dem Kleinen macht sie nicht halt. Ich musste den Kleinen schon öfters vor ihren Wutausbrüchen schützen. Eine Zeitlang ging dies auch gut, da ich viel einstecken kann. Ich war über Jahre ein passiver Typ und sehr besonnen, nichts hat mich aus der Fassung gebracht. Nun seit letzter Zeit bin ich an Limit angekommen, gerade wenn in irgendeiner Weise mein Sohn Schaden nimmt (nicht körperlich!). Wenn Sie wieder ein aggressives Verhalten an den Tag legt, bin ich sofort auf 180 und wehre ich mich nun auch dementsprechend und das macht sie erst recht richtig zur Furie. Dies ging auch nicht lange gut und hat zu der aktuellen Trennung geführt.
Mehr zu mir: Ich bin seit kurzem Selbstständig und habe alles was ich habe + sehr hohen Kredit in die Firma gesteckt. Die erste Zeit war alles super, hatte ordentliche Gewinne und dann kam die Coronokrise. Die Zahlen wurden von einem auf den anderen Tag sehr schlecht und ich kann keine Mitarbeiter mehr beschäftigen, sondern muss sehr viel mehr selber machen. Das führt dazu, dass ich sehr gestresst bin. Ich habe fast täglich Panikattacken aufgrund der Existenzangst und der familieren Probleme. Im Haushalt mache ich nicht viel, gerade weil ich so am Ende bin.
Warum ich nun in diesem Forum schreibe:
Die Mutter ist nach einem Streit einfach weg. Bin seit 4 Tagen mit dem kleinen alleine. Ich muss jedoch arbeiten deswege helfen mir meine Eltern mit dem kleinen (passen auf ihn auf während ich auf der Arbeit bin). Nur schaffen die es auch nicht auf Dauer. Nach der Arbeit habe ich keine Sekunde zum entspannen weil der kleine mich braucht. Ich weiß das ich in einer sehr schwierigen Situation stecke und habe das Gefühl, das ich es nicht alleine schaffe. Kennt ihr vielleicht Institutionen die auch jetzt noch einem in meiner Lage helfen?
Ich liebe den Kleinen mehr als alles andere, eher würde ich alles hinschmeißen als ihn zu verlieren. Er ist meine Kraftquelle in der jetzigen Zeit. Das die Mutter nicht genau so für ihn empfindet, wie ich macht mich unendlich traurig. Sie war nicht immer so "schlimm", dies ist schleichend über die Jahre passiert.
Alleinerziehender Vater
Ich würde dir raten eine Hilfe zu holen, vielleicht eine Familienhilfe? Denn auch wenn es aktenkundig ist das sie jetzt einfach weg ist wird sie nicht wieder kommen können und dir den kleinen Wegnehmen können. Oder eine Tagesmutter? Zumindest würde ich es melden ans Jugendamt oder einen Anwalt das sie gegangen ist ohne Kind.
Es tut mir sehr leid was dir gerade passiert. Ich bin bald ein Jahr alleinerziehend. Es war am Anfang wahnsinnig schwer, auch die Umstände der Trennung. Ich hatte Hilfe angenommen von Freunden, der Familie, der Elternberatung und Nachbarn. Ohne wäre es nicht gegangen...
Informieren kannst du dich bei Beratungsstellen.
- pro familia, Caritas, Diakonie, kirchliche Träger
oft haben diese auch Tipps in der Region. Momentan vielleicht eher weniger. Nachbarschaftshilfe, gruppen zum Austauschen, Treffs für Alleinerziehende (zum Kontakte knüpfen und soziales Netzwerk aufbauen)
- Jugendamt: Tipps für Alleinerziehende
auch nachfragen, ob du jetzt was beachten müsstest. zB. wenn ihr gemeinsames Sorgerecht habt. Du möchtest sie nicht ausspielen, aber die Verantwortung für euer Kind übernehmen.
Was darfst du auf Grund der aktuellen Situation selbst,
wozu brauchst du ihre Unterschrift und wenn ja, wie gehst du vor? Z.B. falls der Kleine ins KH muss und du keine Adresse von ihr hast oder so.
- Falls es für länger ist, wie ist es mit Unterhalt und co.
Hallo,
Hast Du Dir schon Gedanken darüber gemacht wie Du generell die Betreuung regeln möchtest? Kita, Tagesmutter? Melde Deinen Sohn dann überall an.
Aktuell hast Du Anspruch auf Notbetreuung, ich weiß leider nicht wie das ist wenn ein Kind noch keine Kita vorher besucht hat. Da kann Dir sicher das Jugendamt weiter helfen.
Alles Gute
Sunny
ich kann dir nur sagen Kinder bekommen alles mit, das ist leider so. Aber es ist auch eine Chance für dich um an dir zu arbeiten.
Versuch einfach so zeitig wie möglich schlafen zu gehen, ausgeruht startet es sich besser in den Tag. Jeden Tag etwas im Haushalt machen ist besser, als Berge vor sich hinschieben und nutze die Zeit mit dem Kind, um abzuschalten. Wenn Kind da dann kein Haushalt und keine Arbeit. Feste Zeiten sind ebenfalls sehr hilfreich. Nutze Entspannungsmöglichkeiten. Es gibt viele gute im Internet. Als Download. Klingt bescheuert, hilft aber wirklich. Google mal, auch die schweizer Seiten im Netz sind da sehr gut.
Und nicht teuer. So kommst du durch diese Zeit. Am Ende seit ihr ein tolles Team mit dem Kleinen und nur darauf kommt es an.
Danke für eure Hilfe!
Ich habe mich mit dem Jugendamt in Verbindung gesetzt. Ich habe der Frau meine aktuelle Situation erklärt. Sie hat mich jedoch nicht wirklich ernst genommen. Sie meinte "das schaffen sie schon, dann sind sie halt Papa und Mama gleichzeitig, nur durchhalten" und "jeder kann mal eine Auszeit brauchen, Konsequenzen für ihre Partnerin gibt es dadurch keine".
Ich war schon am verzweifeln und habe im Internet nach Tagesmüttern ausschau gehalten, dann bekam ich einen Tag später wieder einen Anruf von Jugendamt. Diesmal war eine andere Frau dran. Ihr habe ich meine Lage ebenfalls geschildert und sie war wirklich geschockt. Hat die Mutter angerufen und die meinte, dass sie die nächsten Monate nicht zurück kommen wird. Darauf hin wurde ich stark von der Dame unterstützt und ich hatte 2-3 Stunden später einen Kitaplatz mit verlängerten Aufenthalt!
Es ist schon krass, dass die Bearbeiter so unterschiedlich qualifiziert sind bzw. So unterschiedlich vorgehen.
Es ist immer noch schwer, jedoch schaffe ich das alles aus eigener Kraft, sobald die Eingewöhnungszeit in der Kita vorbei ist.