Bald Scheidung und Vater kommt plötzlich nicht mehr zum Umgang

Hallo,

wir sind knapp 6 Jahre getrennt und in zwei Wochen ist nun nach etwas hin und her der Gerichtstermin/Scheidung.

Der Umgang wurde von mir regelmäßig ermöglicht, war jedoch schwierig, da zwischen Vater und Sohn nie wirklich eine Bindung entstand. So gab es zunehmend Phasen, in denen mehrere Wochen kein Umgang stattfand, weil der Papa absagte.

Aber er sagte zumindest ab, wenn er so eine „ist doch ohnehin alles egal, mein Sohn interessiert sich ja nicht für mich“ Phase hatte.

Ja es stimmt, der Kontakt wurde schlechter, unser Sohn war früher sehr ängstlich, verschüchtert und hat zumindest mitgespielt und gesprochen mit seinem Vater. In einer Phase, in der er insgesamt offener, fröhlicher und selbstbewusster wurde (was in der Kita usw toll war...er ist richtig aufgeblüht) kam es dann, dass er sich gegen den Umgang „wehrte“. Es fing plötzlich an, dass er sich an einem WE verweigerte und je mehr sein Papa es versuchte ihn erst sanft und dann mit Nachdruck zum mitspielen zu bewegen nur noch schrie und weinte. So ging es weiter.

Wir haben den Umgang fortgesetzt...doch bis zuletzt verweigert der Kleine quasi jedes Sprechen usw mit seinem Vater. Gut 1,5 Jahre inzwischen.

Rat holte ich beim Kinderschutzbund und Jugendamt. Sie rieten dazu das Kind ernst zu nehmen.

Ich will nun gar nicht so weit ausholen...

Letztlich ist es nun so, dass seit der Termin für die Scheidung steht, der Vater sich plötzlich nicht mehr meldet. Weder absagt noch kommt.

Das schürt meine Sorge, denn er sieht sich grundsätzlich als Opfer...fordert vom Kind zu funktionieren, arbeitet da von sich aus an sich wenig mit. Daher denke ich, wird er bvir Gericht alle Register ziehen. Es geht eigentlich nur um uns und die Finanzen. Aber so weit ich weiß fragt der Richter automatisch auch, ob der Umgang geregelt ist?

Wir haben gemeinsame Sorge. Der Kleine ist 7.

Meine Sirge ist, dass der Vater behauptet, er hätte seinen Sohn lange nicht gesehen! Dann denkt der Richter ja automatisch (zurecht in dem Moment) er DÜRFE es nicht und ich wäre einer der Mütter, die den Ungang verhindert. Davor hab ich Angst. Denn dann startet ja eine ganze Maschinerie aus Gutachten usw wo unser Sohn durch muss.

Daher meine Frage: wie reagiere ich denn da am besten vor Gericht wenn so eine Behauptung kommt? Ich hab so ziemlich alles seit unserer Trennung protokolliert (es war Gewalt mir ggü. im Spiel und mein Anwalt riet dazu). Aber das kann ich ja nicht einfach vorlegen um zu beweisen, dass ich Umgänge immer ermöglicht und unterstützt habe.

Habt Ihr Erfahrung oder Tipps?

Danke!

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Hallo,
hm, schreibe ihm doch mal eine E-Mail in der du frägst, weshalb er sich nicht mehr meldet und den Umgang nicht mehr wahr nimmt...dann hast du wenigsten noch eine Sache die du vorlegen kannst und Zeugen kannst das du es eben nicht einfach so hingenommen hast....vllt sogar mehr e-mails in gewissen Abständen :)

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Guten Morgen,
ich habe ihm nun tatsächlich eine Email geschrieben - allerdings (weil ich gänzlich vermeiden will da Öl ins Feuer zu gießen) ganz sachlich und neutral. Dein Hinweis war gut....vielen Dank!

Viele Grüße

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Ich würde ihm eine Whattsapp oder E-Mail schreiben in der du fragst ob es ihm gut geht, warum er sich nun einfach nicht mehr meldet, die Termine für den Umgang nicht mehr wahrnimmt und wann er denn wieder seinen Sohn treffen möchte. Unbedingt so und nicht telefonisch, damit du es vor Gericht auch belegen kannst. Auch würde ich nun vielleicht in regelmäßigen Abständen (wöchentlich oder 2wöchentlich) auf diese Art bei ihm nachfragen, damit du dem Richter zeigen kannst, dass der mangelnde Umgang nicht auf deinen Mist gewachsen ist.

Komisch finde ich allerdings, dass dein Sohn kein Wort mit seinem Vater sprechen und ihn so gar nicht treffen möchte. Warum? Würde es vielleicht diese Ablehnung etwas entspannen, wenn ihr mal etwas zu dritt unternehmt und du zwar als "Bezugsperson" für deinen Sohn mit dabei bist, aber dich da bewusst etwas zurücknimmst und damit in gewisser Weise richtige Vater-Sohn-Zeit möglich ist? Vielleicht fühlt sich dein Sohn dann sicherer, wenn du in Sichtweite bist und kann dem Vater offener gegenübertreten.

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Guten Morgen,

ich habe ihm nun tatsächlich eine Mail geschrieben - es kann notfalls sicher nichts schaden, wenn ich Kontakt gehalten habe.

Dein Gedanke mit dem "zu dritt" habe ich tatsächlich schon versucht (ich wollte im Eingangspost nicht zu viel schreiben / tief gehen). Spielplatz zusammen oder auch zusammen ein Spiel spielen / basteln....ganz verschiedenes. Anfangs fanden die Besuche sogar bei mir zuhause statt, während ich bewusst Dinge erledigt habe (Wäsche, Müll, Telefonate usw um nicht "greifbar" rau sein) - genau so wie Du sagst um das Ganze in "vertrauter Umgebung" wachsen lassen zu können. Es hat scheinbar alles nichts gebracht - die Bindung will einfach nicht entstehen.

Danke Dir!

Viele Grüße

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Das war bei meiner Mutter mit meiner Schwester und deren Vater das Gleiche. Vor Gericht hat er sich als Opfer dargestellt, meine Mutter würde den Umgang verbieten und ihn sein Kind nicht sehen lassen.

Mein Mutter hat dann die WhatsApp Verläufe gezeigt in denen sie fast jede Woche gefragt hat ob er nicht dies oder das mit der kleinen machen will, ihn zur Einschulung eingeladen hat usw und es kam nie eine Antwort, am Ende kamen die Nachrichten schon gar nicht mehr bei ihm an (er hatte sie blockiert). Auch die Anrufliste hat sie gezeigt, wo man ja sehen kann, das versucht wurde Kontakt aufzunehmen, aber nie abgenommen wurde.



Das er sich so gar nicht mehr meldet ist also dein "pluspunkt". Ich würde ihm ab und an schreiben wie es ihm geht, ob er nicht die Woche was unternehmen wil usw. Dann ist wenigstens zu sehen, dass du dich bemüht hast.