Hallo, könnt ihr mir helfen? Ich möchte nicht hetzen ich suche Tipps!!
Zur Situation: mein ExPartner war 10 Jahre verheiratet und hat aus dieser Ehe eine fünfjährige Tochter. Bis zu ihrem zweiten Lebensjahr waren die Eltern noch zusammen und dann kam die Trennung und sie ist jedes zweite Wochenende (Freitags bis Sonntags) bei ihrem Papa.
Als die Tochter drei war trat ich in das Leben der beiden und die Kleine hat mich akzeptiert. Schon immer wurde sie von meinem ex verwöhnt aber das ist ja öfters so bei Scheidungskindern.
Vor 13 Monaten wurde ich schwanger, ungeplant, er war gegen das Kind. Daraus resultierend kam es zu viel Streit und Schluss endlich zur Trennung. Mein Sohn wird jetzt vier Monate alt. Mein EX besucht ihn zwei Mal die Woche für zwei Stunden und zahlt auch Unterhalt. Also das ist alles in Ordnung. Aber, meiner Meinung nach misst er mit zweierlei Maß. Die Tochter hat ihren Vater 6 ganze Tage im Monat, mein Sohn bekommt 16 Stunden. Sein ganzes Haus hängt voll mit Bildern der Tochter, von meinem Sohn hängt kein einziges. Nun hat er zum Vatertag ein Bild bekommen von ihm und dem Jungen und sagte zu mir, es sei wunderschön aber immer bevor die Tochter kommt wird er es abnehmen weil sie ihn nicht teilen möchte und er keinen Ärger will.... Das hat mich sehr verletzt.... Mein Sohn ist doch gleichwertig? Man muss ihn doch nicht verstecken.
Spreche ich meinen Ex darauf an sagt er ich übertreibe und wird sofort sauer.
Seine Tochter muss doch lernen dass sie einen Bruder hat?
Er kann doch nicht ewig beiden Kindern vormachen es gäbe den anderen nicht?
Ich habe schon überlegt mit ihm zu einer Beratung zu gehen aber er macht komplett dicht....
Was kann ich tun? Mir tut mein Sohn so leid, auch wenn er es mit vier Monaten noch nicht merkt ....
Tipps gesucht, Vater behandelt Kinder ungleich
Das kommt mir bekannt vor von einer Bekannten: Er hat schon eine Tochter im Kiga-Alter, als seine Frau stirbt. Nach 1-2 Jahren trifft er meine Bekannte, sie wird nach einer Weile von ihm schwanger, Geburt eines Jungen. Sie sind da schon zusammengezogen, aber irgendwas stört ihn und er zieht nach einem nächtlichen Streit kurz danach mit der Tochter wieder aus.
Meine Interpretation: Meine Bekannte und der gemeinsame Sohn werden niemals an die viel engere Beziehung von Vater-Tochter herankommen, da die Grosse ihm wegen Tod der Mutter(?) emotional irgendwie näher steht. Sie wird ebenfalls nach Strich und Faden verwöhnt. Dem Jungen wird etwas Unterhalt bezahlt und nach Schema regelmäßig besucht. Das Paar lebt getrennt, ist aber "zusammen". Trotzdem hat er auch schon Spontanurlaub für Töchterchen und sich gebucht und meine Bekannte (die ja den gemeinsamen Sohn bei sich hat) nicht mal gefragt, ob sie dabei sein will.
Also, da findet klar eine '2-Klassen-Behandlung' statt. Er scheint auch ganz zufrieden damit zu sein, mit der Tochter alleine zusammen zu wohnen. Ich finde, daß meine Bekannte die Beziehung beenden sollte, damit sie frei für einen wirklichen Partner wird. Aber das ist ihre Sache.
Dir muss dein Sohn nicht leid tun, da er dich hat, eine tolle Mutter, die sich super kümmert. Dann hat dein Sohn 'halt' noch ein Halbgeschwisterchen und einen Vater, der sich bisschen kümmert. Mach später deinem Sohn gegenüber kein Drama draus, seid zufrieden und stolz und macht das Beste aus allem. So werdet ihr als Persönlichkeiten wachsen und es wird euch auch ohne Fulltime-Dad gut gehen. Kopf hoch.
Leider liegt das nicht in deinen Händen.
Du kannst keine emotionale Bindung erzwingen.
Mein Ex hat auch zwei Kinder, zu seiner Tochter hegt er eine extrem innige Bindung, ich würd sagen die zwei sind mehr Miteinander, als er und seine Frau es je waren. Seine Tochter ist mit Abstand seine Nummer eins. Er hat auch noch einen Sohn, den liebt er auch, keine Frage, aber seine Tochter und er, das ist eine Nummer für sich.
Als wir zusammen waren gab es recht früh das Thema eines gemeinsamen Kindes, von heute auf morgen wollte er dann doch nicht mehr, diese Entscheidung traf er wegen seinen Kids. Eben auch dieses Thema, seine Tochter könne ihnen nicht teilen (einen Menschen zu „besitzen“ spielt hier eine Riesen Rolle, Freunde, Familie und vorallem dem Papa zu teilen ist für sie unmöglich) und am Ende trennte er sich genau deswegen von mir.
Ich wurde in der ganzen trennungszeit jedoch schwanger (ich will mich nicht rechtfertigen, aber ich hatte immer einen extrem pünktlichen Zyklus und in diesem Monat hatte sich alles um eine gute Woche verschoben)
Zunächst war er gegen das Kind, weswegen ich auch so schnell wie möglich ausziehen musste.
Als ich das dann getan hatte fing er an sich auf das Kind zu freuen....
Er findet es gut so wie es ist, ich bin raus aus der Wohnung. Er liebt unser gemeinsames Kind, das weiß ich, aber seine Priorität liegt bei seiner Tochter. Alles läuft nach ihren Wünschen, wenn sie ihr Halbgeschwisterchen sehen will, ich aber z.b. für den Tag bereits Pläne hab, sie dann traurig is, wird auf mich richtig Druck ausgeübt, es ist auch sein Kind, ihr Geschwisterchen, sie wollen es JETZT sehen! Das kann manchmal richtig böse werden. Wenn die große aber grad andere Dinge mit Papa machen möchte, dann wird eben das gemacht.
Auch hier wird mit zweierlei Maß gemessen.
Das war mir von Anfang an klar und trotzdem tut sowas unfassbar weh.
Mit unserem gemeinsamen Kind wird er auch nie im entferntesten so viel Zeit verbringen wie mit der großen, wie gesagt, selbst sein Sohn muss da öfter den kürzeren ziehen. Töchterchen bekommt teure markensportschuhe (160€) für den Sohnemann reichen die von deichmann (25€)
Nur mal als ganz kleines Beispiel, auch wenn es um Unternehmungen geht, muss der kleine mal öfter bei mama sein oder läuft eben nur so nebenher.
Klingt hart, aber man kann wohl sagen, dass man seine Kinder nicht gleich viel lieben kann. Bei manchen sind die Unterschiede nur nicht so groß.
Versuche einfach nicht zu vergleichen, schau dabei nur auf dich und dein Kind, schau was du ihm geben kannst, liebe und Geborgenheit. Wenn sein Papa ihm das nicht geben kann, dann darfst du das dafür umso mehr. Genieße die Zeit die du nicht teilen musst. Erspar dir selbst das Drama.
Mir tut es für mein Kind auch manchmal leid, wenn ich merke wie die zwei großen aufwachsen durften und das mein bzw unser Kind einiges davon verwehrt bleibt. An dem Punkt sag ich mir dann, dass ich eine umso bessere, liebender mama sein muss bzw. darf.
Die Kinder werden damit groß werden, sie kennen es nicht anders. Wir können ihnen dabei nur zeigen das man nicht vergleichen sollte, dass es nicht bedeutet, dass man weniger wert is, weil man weniger Zeit mit Papa hat, oder weniger Geschenke von Papa bekommt, oder oder oder.
Ich wünsche dir ganz ganz ganz viel Kraft für deinen Weg ❣️
Ich finde du solltest den beiden noch Zeit geben. Auch wenn es dir schwer fällt, denn natürlich möchtest du nur das allerbeste für deinen Sohn und bist selbst auch noch auf der üblichen Hormonachterbahn, durch die man so frisch nach einer Geburt halt geht.
Wenn man es ganz neutral von aussen betrachtet.
1) Die Tochter ist während einer Ehe entstanden , wahrscheinlich gewünscht. Dein Sohn hingegen war ungeplant und scheinbar war dein Ex über die Schwangerschaft ja sehr unglücklich. Kein Wunder also, dass die Basis eine ganz andere ist. Für mich ist es logisch, dass sich da die Gefühle nicht direkt ab Geburt gleichen.
2) Dein Ex hat die ersten zwei Jahre mit seiner Tochter gewohnt, sie wahrscheinlich jeden Tag gesehen. Deinen Sohn hingegen sieht er "nur" zweimal pro Woche. Ich finde es logisch, dass da der Beziehungsaufbau länger dauert. Ich hatte ehrlich gesagt nach 4 Monaten auch noch keine ursinnig enge Bindung zu meinem Sohn und dabei bin ich die Mama, habe ihn geboren und jeden einzelnen Tag mit ihm verbracht. Manche Menschen brauchen mehr Zeit um sich auf einen neuen Menschen, auch ein Baby, einlassen zu können.
Tatsächlich finde ich, dass es sehr gut klingt, dass sich der Papa jede Woche 2 x 2 Stunden Zeit für das Baby nimmt. Das machen längst nicht alle Väter unter diesen Voraussetzungen (schon in der Schwangerschaft getrennt, Kind ungewollt etc....). Ich schätze fast, dass es mit der Zeit immer mehr werden wird. Irgendwann ist der kleine Zwerg ja auch unabhängiger von seiner Mama und der Papa kann ihn stattdessen mal einen halben Tag oder so mitnehmen. Das stärkt dann auch wieder die Bindung zwischen den beiden.
Dass er den Sohn noch vor der Tochter versteckt... Nun ja, da kann man geteilter Meinung sein, aber ich habe gewissermassen Verständnis. Kinder/Mädchen in diesem Alter können wirklich zickig und ich-zentriert sein. Auch in intakten Familien ist in diesem Alter mit einer Entthronung vom allerfeinsten zu rechnen. Ich kann deswegen ehrlich gesagt verstehen, dass er sich scheut das Thema neues Baby bei der Tochter anzusprechen, auch wenn es keine langfristige Lösung ist. Vielleicht ist sie auch noch garnicht aufgeklärt und hätte wirklich das Gefühl, dass sich ihr Papa ein neues Baby gesucht hat und sie nicht mehr gut genug ist? Geht sie vielleicht auch gerade durch eine schwierige Phase und er will nicht noch eine zusätzliche Baustelle eröffnen?
Wie gesagt, lass dem ganzen noch Zeit. So eine Vater-Kind-Beziehung entsteht über Jahre. Irgendwann kommt die Tochter in die Pubertät und findet Papa-Wochenenden wahrscheinlich alles andere als cool. Dein Sohn hingegen ist dann gerade so 8 bis 10 Jahre und Papa wahrscheinlich der grosse Held, der ihn mit zum Fussball oder in den Kletterpark oder sonst was nimmt.
Ich finde du solltest deinem Ex da noch etwas Zeit lassen. Zum einen besucht er euren Sohn ja 2x die Woche für 2 Stunden und beschäftigt sich da mit ihm. Das ist jetzt zwar nicht total viel, aber zumindest zeigt es, dass er doch irgendwie Interesse an seinem Sohn hat.
Zum anderen: euer Sohn ist noch sehr klein und die Tochter ist bereits 5 Jahre alt. Klingt zwar blöd, aber vielleicht verbringt er mehr Zeit mit ihr, weil er a) einfach auf Grund der Dauer eine engere Bindung zu ihr hat (die zu eurem Sohn dann aber mit der Zeit bestimmt auch kommt) und b) weil er vielleicht mit ihr einfach mehr anfangen kann. Ich kenne jedenfalls nicht wenige Männer mit Kindern die sagen, dass sie mit Babys nicht wirklich viel anfangen können und sich freuen wenn die Kinder größer sind und man mit ihnen etwas unternehmen oder richtig spielen kann