Gegen die Mama: Kindesmisshandlung angezeigt

Hallo ihr Lieben

Nach langer Zeit bin ich mal wieder hier, ratlos, fassungslos, traurig.

Seit mittlerweile über vier Jahren bin ich alleinerziehende Mutter eines jetzt fünf Jahre alten Kindes.
Ich habe mich aus der Beziehung voll psychischer Gewalt zu seinem narzisstischem Vater gekämpft, eine schwere Depression überwunden, das alleinige Sorgerecht verloren, allen Anschuldigungen und Attacken des Vaters widerstanden und bin immer wieder aufgestanden.

Kurz sah es sogar nach Happy End aus: seit längerer Zeit wieder eine Partnerschaft - unterstützend, liebevoll, konstruktiv, mein Kind liebt diesen Mann.
Tolle Freundinnen, wieder Hobbies, ein schöner Job, kuschelige Wohnung...

Aber was ich jetzt erlebe, ist ein Albtraum nie gekannter Dimension: der Kindsvater hat meinen Partner und mich beim Jugendamt angezeigt.
Vorwurf: Misshandlung.

Gleichzeitig instrumentalisiert er das Kind noch mehr als je zuvor, sagt ihm, dass es mich nicht lieb haben darf, dass es meinen Partner nicht lieb haben darf, dass er uns allen aufs Maul hauen wird, wenn wir das Kind lieb haben usw.... Das sind noch die netten Sachen.

Die Prüfung der Misshandlungsvorwürfe läuft noch. Ich habe dem Jugendamt meine bedingungslose Mitarbeit versichert.
Anwalt ist eingeschaltet, die Anzeige gegen den Vater wird vorbereitet.
Die Manipulation des Kindes ist dem Jugendamt gemeldet.
Ich selbst nutze therapeutische Hilfe und bin in Erziehungsberatung eingebunden.

Ich weiß nicht, was ich mir von euch erhoffe - vielleicht hat jemand einen Rat, was ich noch tun kann.
Oder war in einer ähnlichen Situation. Oder hat eine Idee, wie ich meinem Kind helfen kann.

Oder, oder, oder....

Kann das Leben nicht mal nett sein? Oder wenigstens dieser ganze Albtraum nach über vier Jahren einfach zu Ende gehen? Was, wenn es weiter eskaliert? Wenn er dem Kind was antut? Oder meinem Partner? Oder mir? Woher weiter die Kraft nehmen?

Herzlichst, eine verzweifelte Mama

1

Hey!
Das klingt grässlich.

Ist der Narzissmus des KV offiziell diagnostiziert oder ist es deine Vermutung?


Liebe Grüße
Schoko

2

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und viele gute Menschen um Dich!
Alles Gute!

3

Weißt Du, ich sehe dies im Alltag häufig. Meistens gehören beide Seiten dazu. Das Jugendamt kann bei solchen Geschichten ziemlich gut unterscheiden. Meistens kennt man die Leute auch ja schon länger. Daher spielt diese ;,Geschichte“ für Jugendamt eher eine untergeordnete Rolle. Stimmt nicht ganz. Man wird im Team eine Risikobewertung vornehmen, mit beiden Seiten sprechen und wenn man unglaubwürdig klingelt, wird es auch mal zu den Akten geben. Für das Jugendamt ist es oft viel Arbeit, weil daran einige Sachen hängen, Effekt ist oft null.

Jetzt gibt es die strafrechtliche Seite, da kenne ich mich nicht aus.
Jetzt gibt es aber noch eine Seite - die familiengerichtliche. Hier kann ziemlich viel passieren, wenn sich solche Vorfälle häufen sollten.

Da kann es durchaus sein, dass dann irgendwann Mal eine Erziehungsgutachten verlangt wird oder noch besser gesagt, ein Verfahrenbeistand, der sich die ganze Sache anschaut und Empfehlungen ausspricht.

Was Du tun solltest - nicht verrückt werden. Es ist nichts mehr als eine Meldung fürs Amt. Jeder spielt da sein Spielchen und manche Menschen mit etwas unlauteren Mitteln.

#winke

4

Also das erste was mir dazu eingefallen ist: was für Misshandlungen wirft er dir und deinem Partner denn genau vor? Ich meine, er muss ja dem Jugendamt gegenüber irgendwelche näheren Angaben dazu gemacht haben - irgendeine Begründung, weshalb er auf eine Misshandlung schließt. Alleine die Aussage "mein Kind wird von der Mutter und ihrem neuen Partner misshandelt" reicht beim JA nicht aus - da muss er schon etwas konkreter werden.

5

Hallo liebe TE,

wenn jemand solche Vorwürfe erhebt, muss er das auch beweisen können.
Das Amt prüft das von allen Seiten. Hier ging die häusliche Gewalt von der Mutter des Kindes aus. Bei uns wurde auch das Kind gefragt - Eures ist allerdings noch sehr klein.
Die Befragung des Kindes lief bei uns spielerisch ab. Die Dame kam damals in die Schule weil sich das Kind dem Schulsozialarbeiter als erstes anvertraut hatte. Er war auch als Vertrauensperson dabei. Parallel hatten wir natürlich auch einen Anwalt.

Die Dame vom Jugendamt war sehr einfühlsam und hat den Leidensdruck des Kindes erkannt und auch dokumentiert.

Genauso kann das Amt sicher auch erkennen, wenn ein Kind manipuliert wird und an den Vorwürfen nichts dran ist.

Vielleicht musst du das auch nicht alleine auskämpfen, hol dir rechtlichen Beistand dazu.
Hilfreich ist es natürlich auch, wenn der Vater es Kindes eine bestätigte Diagnose hat.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhaltevermögen
Am Ende wird sicher alles gut #liebdrueck