Wo am besten Hilfe bekommen?

Hallo an alle die das hier lesen,

Ich bin nicht sicher ob ich hier richtig bin, dennoch schreibe ich einfach mal da ich sonst mit niemandem darüber sprechen kann aber ich muss es einfach mal loswerden, deswegen schreibe ich hier anonym.

Ich befinde mich seit gut einem Jahr in einem furchtbaren Zustand.
Ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll, ich bin einfach völlig unglücklich mit meinem Leben. Bitte geht nach dem nächsten Satz nicht direkt auf mich los, ich empfinde Liebe für meine Tochter, ich habe seit ihrer Geburt alles getan damit es ihr gut geht, hab sie 1 Jahr lang gestillt, schlafe seit ihrer Geburt mit ihr in einem Bett weil sie so immer am besten geschlafen hat, habe mich nie aggressiv oder ähnliches ihr gegenüber Verhalten oder ähnliches, also eigentlich ziemlich normal würde ich zumindest behaupten.. aber da ist auch seit ihren ersten Lebenswochen dieses Gefühl das es ein Fehler war sie zu bekommen, das ich unglücklich bin und einfach nur mein Leben zurück möchte..
Im ersten Jahr dachte ich noch es wäre die Umstellung und die Trennung vom Kindsvater, aber das Gefühl wurde über die Jahre immer deutlicher und nicht weniger..
Und mittlerweile bin ich einfach nur froh wenn sie bei ihren Großeltern ist.
Vor Corona waren es die Wochenenden und seit der Kindergarten wegfiel war sie meistens mindestens 1 Woche am Stück da.
Dad schlimme ist, ich sage ihr und allen anderen zwar das ich sie furchtbar vermisse aber eigentlich stimmt das nicht..
Ich bin froh das sie so lange bei meinen Eltern ist, ich merke richtig wie ich glücklicher werde mit jedem weiteren Tag.
Sie ist zum Glück super gerne dort, sie haben Pferde und einen riesigen Garten zum spielen, das findet sie natürlich klasse..
Wenn sie dann wieder bei mir ist gebe ich mein bestes alles zu tun damit sie nicht merkt das ich mich eigentlich nicht freue..
Ich fühle mich mittlerweile so schäbig und furchtbar..wohin wende ich mich?
Danke für alle Antworten..
Lg

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Hey...
Ich kann deine Gefühle deiner Tochter gegenüber nicht nachvollziehen, weil es mir so nicht geht...und das meine ich nicht böse.

Aber ich bin schon über deine ersten Ausführungen gestolpert...vllt solltest du ein paar Gänge zurückschrauben und dir und auch vor deinen Eltern eingestehen, dass dir die Zeit ohne deine Tochter gut tut...dass du dich zu sehr aufopferst.

Ich sag dir das als Mama, die das auch so gemacht hat, bis es einfach nicht mehr ging...und glaub mir, es geht meinen Kindern trotzdem gut. Auch ohne dass sie bei mir im Bett schlafen, ohne dass ich nur alles für sie tue und auch ohne dass ich in Selbstmitleid zerfliese weil sie woanders sind.

Ja...Ich vermisse meine Kinder, wenn ich abends allein im Haus bin...aber z.b. nicht wenn ich mit Freunden einen Grill- oder Spieleabend mache. Oder wenn ich einen Mann date oder einfach mal für mich ein paar Stunden auf dem Pferd verbringe.

UND DAS IST OK!

Versuch dir auch im Alltag mit deiner Tochter wieder gutes zutun und Opfer dich nicht nur auf...ja sie ist deutlich jünger als meine Kinder, aber auch sie kann z.b. bei dir einschlafen und dann bringst du sie in ihr Zimmer wenn du dich hinlegt. So mache ich es z.b.

Und es ist ok, wenn du die Zeit genießt wenn sie mal nicht da ist, dafür musst du kein schlechtes Gewissen haben!

Alleinerziehend ist kein Zuckerschlecken, da darf man seine Auszeiten auch genießen.

Und überleg ob du nach Corona evtl eine MutterkindKur machen möchtest, da lernst du dir "Grüne Zeit" zu schaufeln.

Alles Gute dir, LG Cyra

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Vielen Dank für deine nette Antwort,
Ehrlich gesagt hab ich es aus der Perspektive noch nie gesehen.
Eher im Gegenteil, ich denke immer ich tue noch zu wenig, zu wenig gespielt mit ihr weil ich mich mit anderen Sachen beschäftigen musste etc..
Lebe eigentlich mit einem konstant schlechtem Gewissen und habe das Gefühl ich bekomme nichts unter einen Hut..

Das mit der Mutter-Kind Kur ist ein toller Vorschlag, das könnte und wirklich gut tun.

Vielen Dank
Lg

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Das kenne ich, das habe ich noch heute manchmal...besonders wenn es Tage gibt an denen ich nicht fit bin und wirklich mich nicht um sie kümmern kann.

Aber ich habe Gott sei Dank ein Umfeld, was mir immer wieder sagt, dass ich so viel für sie tue und so langsam nach Jahren kann ich das sogar annehmen 😅 vorher habe ich es immer abgestritten.

Mach die Kur, mir hat sie sehr geholfen, wenn vllt auch nicht gleich.

Halt dir selbst vor Augen wieviel du eigentlich für sie tust.

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Du klingt für mich sehr erschöpft. Du hast keine Zeit für dich, wenn das Kind da ist. Ihr solltet beide üben, dass du als Mama eine eigenständige Person bist. Lerne, dich von deinem Kind abzugrenzen, wenn es da ist. Mach mal etwas, was dir gut tut, während sie bei dir ist. Du brauchst Freiräume. Z. B. Eine Mittagspause (Kurzzeitwecker für das Kind), 30 min. nur für dich. Oder einen Feierabend. (Kind geht zu einer bestimmten Zeit ins Bett, dann ist Zeit nur für dich)

Geh doch mal zu einer Erziehungsberatung, die können euch beiden dabei gut helfen.

Ansonsten kann auch ich dir dringend zu einer Mutter-Kind-Kur raten. Beantrage sie gleich jetzt, die Wartezeiten auf einen Platz sind durch Corona sehr lang geworden.

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Ich liebe meine drei Mäuse über alles, aber ich bin auch extrem froh wenn sie mal nicht bei mir sind... Und warum? Ich bin immer noch ein Individuum. Ich kann dann ich sein.
Ich gehe gerne arbeiten... Ja, weil da niemand an meinem Rockzippel hängt und gar heult weil ich mal auf Klo gehe...
Meine beiden großen sind immer wieder bei ihrem Papa (zu gleichen Teilen) und ich bin froh darüber, da ich dann nur das Baby habe.
Wenn ich die Mäuse um mich habe, genieße ich jede Minute.
Muss man deswegen ein schlechtes Gewissen haben? Nein! Und warum nicht? Du brauchst auch Zeit für dich... Auftanken und mal nur was für dich tun.
Ich vermisse meine Kinder auch nicht ständig oder denke permanent an sie. Es geht ihnen gut und das ist das wichtigste.

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Du bist keine Maschine. Du darfst dich freuen wenn dein Kind, gut versorgt, woanders ist. Warum auch nicht?

Wenn dein Kind beim Partner wäre dann hättest du doch auch kein schlechtes Gewissen. Dann würdest du diese Zeit „einfordern“ und dir mit dem Partner einteilen. Je nach Bedarf.

Das geht nun nicht gut bei dir. Doch du hast Unterstützung. Und in dieser Zeit darfst du dich freuen, es genießen, Abschalten und loslassen.

Ich glaube wenn du diese Zeit und Möglichkeiten bewusster geniest, wirst du auch Erholung haben. Um
Dann wieder als Mama, mind 50%, durchstarten zu können.